Der britische Taxi-Hersteller LEVC (London EV Company) hat bei der Frankfurter Automesse IAA ein neues Modell für den Shuttle-Betrieb offiziell präsentiert. Das TX Shuttle nutzt dieselbe Benzin-Elektro-Technik des 2017 eingeführten Taxis TX für eine rein elektrische Reichweite von über 100 Kilometern.
LEVC sieht in Europa eine große Nachfrage nach der Shuttle-Variante des TX, die für den Einsatz für den Personentransport durch On-Demand-Mobilitäts- oder sonstige Beförderungsdienste angepasst wurde. Die Änderungen fallen mit neuen Stromanschlüssen und WLAN an Bord sowie einem Panoramadach überschaubar aus. Wie im LEVC-Taxi finden im Innenraum sechs Passagiere Platz.
Der Hersteller wirbt damit, dass Kunden das neue Shuttle für ihre Anforderungen individualisieren lassen können. Das Angebot läute eine neue Europa-Offensive nach 2500 produzierten Taxis ein. Die Fertigung in Großbritannien soll nun deutlich hochgefahren werden, LEVC rechnet bis 2022 mit einem Exportanteil von 70 Prozent.
In Norwegen, Schweden und Hongkong sowie Malaysia ist LEVC bereits aktiv, neues Potential verspricht sich das Unternehmen insbesondere in Dänemark, Frankreich und Deutschland. Hierzulande werden bereits TX Shuttles von der Deutsche-Bahn-Tochter ioki in Hamburg eingesetzt.
Der Antrieb von TX und TX Shuttle kombiniert einen 1,5-l-Benzinmotor, der als Generator für eine 31 kWh starke Batterie eingesetzt wird. Rein elektrisch sind bis zu 130 Kilometer möglich, zusammen mit dem Verbrenner können offiziell knapp über 600 Kilometer ohne Tank- oder Ladestopp gefahren werden. Preise für das Shuttle wurden noch nicht veröffentlicht, das Taxi wird ab 62.000 Euro angeboten.
Bei LEVC fand in den vergangenen Monaten unter neuer Führung eine Restrukturierung statt, der neue deutsche Chef Jörg Hofmann – ein ehemaliger Audi-Manager – peilt nun einen deutlichen Wachstumskurs an. Anders als bisher steht dabei nicht mehr nur der Taximarkt in London im Fokus, sondern die drei Säulen klassische Taxis, Shuttle-Fahrzeuge und Transporter/Vans für den Weltmarkt.
„Wir planen für das erste volle Produktionsjahr in 2021 mit mindestens 12.000 Fahrzeugen“, sagte LEVC-Chef Hofmann kürzlich im Interview mit der Autogazette. „Unser zukünftiger Volumenplan sieht dann so aus: 3500 Taxen, 4500 Shuttles und 12.000 Electric-Vans, damit wäre wir an der Kapazitätsgrenze.“
NL meint
Super Firma, m.E. das beste aktuell verfügbare Fahrzeug für On-Demand-Verkehre.
BlackRain meint
Wenn in den kommenden Monaten noch der Range Extender durch einen größeren überflüssig gemacht würde, wäre dieses Vehicel ein perfektes Stadt-Land BEV.
Der irrwitzig kleine Wendekreis macht aber schon heute wirklich viel Laune !
Wasco meint
LEVC gehört den Chinesen. Genauso wie MG, Volvo, Saab (NEVS), bald smart und StreetScooter.
Ebikethoemmel meint
Meine Beobachtung: Firmen in chinesischem Besitz investieren in neue Technologien, in die Zukunft. Firmen in amerikanischem Besitz werden ausgeblutet und verscherbelt. Firmen in europäischem Besitz hinken Trends hinterher und lassen sich von der öffentlichen Hand aushalten.