Die Deutsche-Post-Tochter StreetScooter baut seit 2014 für den Logistikkonzern Elektro-Transporter, mittlerweile können auch Dritte die Fahrzeuge erwerben. Nun wurden die Nachfolgeversionen der kompakten Lieferwagen Work und Work L vorgestellt. Die neuen Generationen sollen insbesondere mit einer höheren Zuladung punkten.
Die Baureihe Work erlaubt im neu gestalteten Kofferaufbau künftig eine Zuladung von über einer Tonne, das reicht für bis zu vier Europaletten. Bisher waren maximal 900 Kilogramm möglich. In der aktualisierten Version kommen der StreetScooter Work und Work L zudem auf eine von 85 auf 120 km/h gesteigerte Höchstgeschwindigkeit. Dank einer schnelleren Ladeleistung von 11 kW lassen sich die neuen E-Transporter in etwa fünf Stunden zu 80 Prozent aufladen. Die Reichweite bleibt mit je nach Ausführung bis zu 205 Kilometer gemäß NEFZ-Norm gleich.
Darüber hinaus bieten die neuen Work-Modelle zusätzliche Features für mehr Sicherheit und Komfort im Arbeitsalltag – darunter: das automatische Notrufsystem eCall, die akustische Warneinrichtung AVAS für mehr Sicherheit im Straßenverkehr, eine serienmäßige Klimaautomatik, schlüsselloses Öffnen und Starten sowie einen Beifahrerairbag.
Weitere serienmäßige Ausstattungsmerkmale der neuen Work und Work L sind eine Sitzheizung für Fahrer und Beifahrer, elektrisch verstell- und beheizbare Außenspiegel sowie ein Infotainmentsystem mit DAB+ und Bluetooth-Freisprecheinrichtung, Apple Car Play und Google Android Auto. Die neuen Preise starten ab 42.750 netto für den Work sowie ab 47.650 Euro netto for den Work L.
Firmenchef Jörg Sommer zu den neuen Stromern: „StreetScooter ist ‚early mover‘ im Bereich der elektrischen Nutzfahrzeuge. Wir wissen daher aus langjähriger Erfahrung und vor dem Hintergrund von mehr als 100 Millionen gefahrenen Kilometern, worauf es im anspruchsvollen Lieferverkehr und in der Letzte-Meile-Logistik ankommt. Diese Erfahrungen sind in die Neukonzeption unserer Erfolgsmodelle Work und Work L eingeflossen. Herausgekommen sind optimale Betriebsmittel für umweltbewusste Flottenkunden.“
Das neue Modell des Work L wird die Basis für ein elektrisches Nutzfahrzeug für den chinesischen Markt bilden, adaptiert an die regionalen Anforderungen, teilte StreetScooter weiter mit. Das Unternehmen hatte Anfang September angekündigt, gemeinsam mit dem chinesischen Autohersteller Chery in die Produktion eines gemeinsamen leichten Elektro-Nutzfahrzeugs in China einzusteigen. Auch in den USA soll das neue E-Nutzfahrzeug von StreetScooter demnächst in einem Pilotprojekt zum Einsatz kommen.
Eigner Wolfgang meint
Verbesserungsvorschläge:
– Fahrer Türen hinten anschlagen, erleichtert den Ausstieg wesentlich.
– Fahrersitz in der Mitte platzieren welches dem Fahrer leichter ermöglicht
an der rechten Seite aus zusteigen, dort wo in der Regel kein Verkehr fließt
Michael S. meint
Das Problem am Fahrersitz in der Mitte sind die riesigen Toten Winkel rechts und links… Nicht optimal.
Marc Gutt meint
Warum verbessern die eigentlich nicht die Aerodynamik? Zb die Felgen, der Übergang zum Kasten oder eben der ganze Unterbau. Bringt das zu wenig abseits der Autobahn?
Tim meint
Das bringt ja nur etwas, wenn man schnell fährt, durch den geringeren Luftwiderstand. Bei den ihren Fahrten von Haus zu Haus, bringt das sicher nicht viel.
Jörg2 meint
Weil das mal als Zustellfahrzeug für die Post geplant war.
Bei dem Fahrprofil spielt der Luftwiderstand eine untergeordnete Rolle.
Peter W meint
Jörg, wenn aber auch Andere für das Fahrzeug gewonnen werden sollen, muss sich da was ändern. Ein Handwerker hat andere Bedürfnisse als ein Postangesteller, und der Fliesenleger, Möbelbauer, Installateur will wahrscheinlich auch mal 50 km Autobahn fahren. Bei den jetzt möglichen 120 km/h ist der Luftwiderstand ein sehr wichtiges Thema. Das Fzg wäre mit Kühlaufbau auch für Firmen interessant, die Tiefkühlkost von Haus zu Haus fahren. Auch Lebensmittel werden gekühlt in Sprintern durch die Gegend gefahren. Der StreetScotter ist dafür leider nicht geeignet.
Jörg2 meint
Ich halte den Scooter für ein Nischenprodukt, gut geeignet für Zusteller von Kleinsendungen im urbanen Raum (Paketdienste). Eventuell noch für Handwerker im urbanen Raum (deren Autos fahren pro Tag oft nur zur Baustelle, stehen sich dort die Reifen in die Felgen und fahren am Ende des tages wieder zurück). Als „Sprinter“ auf der Autobahn war der wohl nie gedacht.
Mit den jetzt „120km/h“ kann er sich halt auch mal auf die Stadtautobahn trauen.
Christian meint
Stimmt. Für mich sieht der Aufbau immer noch auf wie eine fahrende Fertiggarage.
Blackampdriver meint
Prima, wie die alte Post hier den Etablierten mal zeigt, wie elektrisches Transportieren geht. Die ganzen Nörgler, die immer und überall ein Haar in der Suppe finden, einfach mal ausblenden. Konsequente Weiterentwicklung eines guten Konzeptes. Auch wenn ein Verkauf der Sparte anstehen sollte : Die Post kann stolz darauf sein.
Peter W meint
Na ja, die Post hat ja nur das Geld investiert. Entwickelt haben es Andere.
Trotzdem, ich freu mich, wenn unser Postbote leise durch unsere Straße fährt. Die anderen Paketdienste lassen den Diesel laufen während sie das Paket an die Haustür bringen.
Stefan meint
Randinformation
Viele post/Paketboten würden gerne das Auto bei jedem Kunden ausmachen ABER bei ca 100-150 stops und überwiegenden Fahrstrecken von unter 1 Minute saugen die Autos die bordbatterie extrem schnell leer. Keiner der Jungs will unterwegs liegen bleiben und für die gestellte Technik können die am wenigsten.
Lg ein gelber Engel
Dete meint
Die bleiben nicht liegen, die Batterie schafft das,es sind normalerweise AGM Batterien verbaut und stärkere Generatoren.
Peter W meint
Da kann ich Dir nicht zustimmen. Während unser Postbote den StreetScooter stehen lässt und dann 4 oder 5 Häuser zu Fuß ansteuert, kommt der Chaot von Hermes mit nem vergammelten Diesel um ein Päckchen in der Straße abzugeben. Der Diesel läuft dann während er bei 3 Häusern versucht sein Päckchen loszuwerden weil wieder mal niemand zu Hause ist. Danach fährt er dann zumindest so weit, dass man ihn nicht mehr sieht oder hört.
Darauf angesprochen, warum er den Motor nicht abstellt, kam die Aussage, dass er vom Chef die Anweisung hat ihn laufen zu lassen, weil der nicht dauernd neue Anlasser einbauen will.
Wahrscheinlich ist mal einer kaputt gegangen, was bei den alten Krücken kein Wunder ist.
150kW meint
„Prima, wie die alte Post hier den Etablierten mal zeigt, wie elektrisches Transportieren geht. “
Was genau haben sie denn gezeigt? Das sie elektrische Transporter auch nicht günstiger bauen können und ebenso Verluste damit machen?
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Sie haben gezeigt, dass man mit 10.000 Fahrzeugen (rd. 6 Tonnen CO2 pro Jahr und pro Fahrzeug) in Summe 60.000 Tonnen CO2 sparen kann. Das ist doch was.
Und sie haben gezeigt, dass man sich von dem VDA-Club nicht ausbremsen darf. Damit hat die Post mit dem Streetscooter die E-Mobilität zusammen mit Tesla entscheidend voran gebracht.
150kW meint
Die Einsparung hätte die Post auch gehabt wenn sie BEV-Transporter von den etablierten gekauft hätten.
Michael S. meint
Gab ja aber keine Gefährte von den etablierten Herstellern.
150kW meint
Doch gab es. Hat die Post ja getestet :) Die Post hatte aber andere Vorstellungen (Fahrzeuge speziell an die Post angepasst).
Peter W meint
Immerhin ist er jetzt auch für die Autobahn geeignet. Die Aerodynamik wäre aber auch mal ein Thema. Für den Aufbau wäre ein Spoiler sinnvoll, und Seitenverkleidungen zwischen den Achsen wären auch nicht übel. Einen größeren Akku scheint es nicht zu geben und 11 kW Ladeleistung schon arg mager.
wosch meint
Jetzt noch CCS und das Teil hat deutlich mehr Anwendungsgebiete.
Die Preise sind aber recht sportlich ^^
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Rund 5.000 Euro Preisunterschied zwischen „Normalausführung“ und „L“ ist schon sehr gierig für ein wenig Blech, paar Kabel und Kunstoff.
Bluatschink meint
Die größeren Akkus und die robustere Hinterachse darf also nichts kosten?