Was die Technik betrifft, steht bei VWs neuem Elektroauto ID.3 klar die Batterie im Mittelpunkt. Der Autobauer konfektioniert den Energiespeicher und optimiert das Gesamtsystem, die Batteriezellen im Kern stammen jedoch von Zulieferern aus Asien. Der Elektromotor entsteht dagegen am Standort Kassel in deutlich mehr Eigenarbeit.
Die E-Maschine für den ID.3 auf Basis des neuen Modularen E-Antriebs-Baukasten (MEB) wird von der Geschäftseinheit Volkswagen Group Components produziert. Im Vergleich zu einem herkömmlichen Benzin- oder Dieselmotor ist er weniger komplex und äußerst kompakt. Volkswagen erklärt, wie der elektrische Antrieb gefertigt wird.
In jedem Elektromotor gibt es einen fest stehenden „Stator“ und einen sich darin drehenden „Rotor“. Der Stator besteht aus Kupferdrahtspulen, fließt durch sie elektrischer Strom, entsteht im Stator ein umlaufendes Magnetfeld, welches den Rotor zum Rotieren bringt. Die Drehbewegung beruht auf einem physikalischen Prinzip: ungleichnamige Pole von Magneten ziehen sich an, gleichnamige stoßen sich ab.

Bei Antrieben für Elektroautos dominieren zwei Arten: permanenterregte Synchronmaschinen und Asynchronmaschinen. Die permanenterregte Synchronmaschine zeichnet ein starker Dauermagnet als Rotor aus, der synchron mit dem Magnetfeld des Stators mitläuft. Bei Asynchronmaschinen wird der Rotor mittels Stromzufuhr selbst magnetisiert und läuft daher dem Magnetfeld des Stators nach.
Im ID.3 kommt VWs E-Antrieb „APP 310“ zum Einsatz, eine permanentmagneterregte Synchronmaschine. „Aus der Bezeichnung ‚APP‘ leitet sich die achsparallele Anordnung von Antrieb und Getriebe ab, aus der ergänzten Ziffernfolge das maximale Drehmoment von 310 Nm“, erklärt VW. Die wesentlichen Bauteile für diesen E-Antrieb entstehen in einem Mix aus Spezialisierung und Verbundfertigung an unterschiedlichen Produktionsstandorten der Volkswagen Group Components.
Rotor und Stator werden im Komponentenwerk Salzgitter produziert. Für den Bau des Stators kommt mit der Hairpin-Technologie ein neues Fertigungsverfahren zum Einsatz. Dabei werden die Räume innerhalb des Blechpakets des Stators mit flachen Formspulen aus Kupfer bestmöglich ausgefüllt. So erhöhen sich im Vergleich zu einem Antrieb mit gewickelten Kupferdrahtspulen die Drehmomentdichte und der Wirkungsgrad des E-Antriebs.

Das maximale Drehmoment liegt bei E-Motoren bereits bei niedrigen Drehzahlen an, für das gesamte Drehzahlband ist daher der Einsatz eines sogenannten 1-Gang-Getriebes ausreichend. Das 1-Gang-Getriebe des ID.3 wird wie dessen E-Antrieb in Kassel produziert. Die komplette Antriebseinheit ist mitsamt des 1-Gang-Getriebes so kompakt, dass sie wie von VW demonstriert in eine Sporttasche passt. Der Antrieb wiegt rund 90 kg und leistet im ID.3 in der Spitze bis zu 150 kW (204 PS).
Die Elektromotoren für MEB-Fahrzeuge für Europa und Nordamerika produziert Volkswagen künftig in Kassel, pro Jahr sind bis zu 500.000 Einheiten geplant. Kassel kooperiert zudem mit dem chinesischen Werk Tianjin, wo parallel der E-Antrieb für den dortigen Markt produziert wird. Zusammen sollen die beiden Werke ab 2023 pro Jahr bis zu 1,4 Millionen E-Antriebe herstellen. „Damit ist die Volkswagen Group Components künftig weltweit einer der größten Hersteller von E-Antrieben für Fahrzeuge“, unterstreicht der Konzern.
nilsbär meint
VW Komponente baut den kompletten MEB (bis auf die Zellen), dazu noch Fahrwerk, Sitze, Lenkung… Was bleibt da für die großen deutschen Zulieferer? Der Zigarettenanzünder? Die Außenspiegel? Ok, etwas überspitzt, aber der einfachere Aufbau eines E-Autos und der Zwang der Hersteller, die eigenen Arbeitnehmer auszulasten, bedeuten rabenschwarze Zukunftsaussichten für unsere Zulieferer.
steffen4 meint
Es ist 60% mehr vw drin – was immer das heißen soll;-))))))))
TwizyundZoefahrer meint
Ja, ein Uraltmotor, permanent erregt. Viele seltene Erden im Einsatz für den Magneten. HAIRPIN Technologie ist uralt. Wie passt das zur super Umweltverträglichkeit von VW. Aber das Volk ist halt dumm und glaubt an tolle Bilder.
Die Komponenten im ID sind so bieder und veraltet wie der ganze Konzern. Man kann sich dazu auch das beschämende Video zur Übergabe des goldenen Lenkrads an EM ansehen. Dieses Auto wird niemals in großen Stückzahlen hergestellt werden.
Bürgin meint
Das ganze ist eine Seifeblase bis sie Platzt.Alles Schreit nur noch Elektroantrieb.Abwarten.
Effendie meint
seltene Erden sind Blödsinn. Diese Erden sind meisten nur in Verbindungen mit anderen Materialien in der Natur zu finden. Anscheinend sind hier nur wieder VW Hasser unterwegs.
VW Konzern ist mit der MEB und PPE Platform für die Zukunft sehr gut aufgestellt. Wer das nicht warhaben will hat von der Technik keine Ahnung. Ich persöhnlich würde nie einen Franzosen fahren. Die gefallen mir einfach nicht.
Georg meint
..Uraltmotor?
Wer verbaut denn einen moderneren Motor?
Wie ist denn der modernere Motor dann aufgebaut?
Wenn ich mir den Motor, insbesondere den Füllgrad der Wicklung anschaue, denke ich eher, es wird nicht viele geben, die den Motor toppen.
TwizyundZoefahrer meint
Informieren und dann schreiben. Und vor allem nicht deutschen bunten Bildernmärchen alles glauben.
hofi meint
Du schreibst wilde Thesen und gehst auf Fragen nicht ein. Dann antworte doch einfach mal auf die Fragen.
Peter W meint
Man kann es auch so sehen:
VW bastelt in 3 verschiedenen Werken jeweils einen Teil des Antriebs und fügt die Teile in Kassel zusammen, um sie dann nach Erfurt zu transportieren.
Hannover – Kassel 170 km
Salzgitter – Kassel 140 km
Kassel – Erfurt 150 km
Und wir wundern uns warum so viele LKW unterwegs sind.
Im Übrigen ist der Motor aber nichts Besonderes, auch wenn er wie alle Anderen auch in eine Reisetasche passt.
OnlyAFoolUsesGoogleAndroid meint
Und was macht der Motor dann in Erfurt?
Peter W meint
Oh je oh je, der ,muss ja nach Zwickau, nochmal 130 km.
Egon W. meint
Er kommt nach Zwickau… Mit dem ZUG (!)
Martin meint
Bei der Aufteilung der Motorreproduktion in mehrere Produktionsstätten geht es wahrscheinlich auch um politische Einflussnahme. Bereits jetzt wird um die wenigen notwendigen Produktionsstätten gerangelt.
Bruno A. meint
1. Nach Erfurt wird nichts transportiert, sondern nach Zwickau, wo der ID.3 produziert wird.
2. Volkswagen wickelt auch bei den Getrieben für Verbrenner, die auch in Kassel gebaut werden, den größten Teil des Transportes Nachts mit der Eisenbahn ab. In Salzgitter und Hannover gibt es auch einen Bahnanschluss der aktuell genutzt wird. Ich vermute, dass man das bei den E-Motoren genauso macht, da man ja auch ein CO2 neutrales Elektroauto produzieren will.
LiPo meint
Alle Standorte haben Bahnanbindung für den Güterverkehr, die Verladebahnhöfe wurden von VW ausgebaut. Im übrigen würde der LKW Verkehr eher abnehmen, weil durch die Kompakte Bauform des E Antriebs mehr Motoren pro Ladung transportiert werden können.
Herbs meint
Skandal. Das Auto wird ja gar nicht zu 100% in Montagewerk gefertigt.
So was gab es ja noch nie in der Automobilwelt.
Alle anderen Werke haben eine angeschlossene Eisenerz Grube inkl. Hochofen und haben 100% Wertschöpfung in house ????
Hermann meint
Es geht in dem Artikel von gestern um höhere materialeinzelkosten von bis zu 60 %. Im Kommentarbereich hat Swissli einen einen link zu einer besser verständlichen Darstellung der Analyse gepostet. Sehr zu empfehlen.
Hermann meint
@rino
Jürsche meint
Jetzt wissen wir, warum der Wagen 30 TEuro kostet…
Die Komponenten an sich werden keine 15 kosten.
Grüße J. L.
CaptainPicard meint
Also planen sie 2023 1,4 Millionen MEB-Fahrzeuge zu bauen.
MiguelS NL meint
Es sind aber ins Gesamt mehr geplant. VW plant ab von 2020 bis Ende 2029 neben 80+ Mio Verbrenner 20 Mio BEV bauen, d.h im Schnitt 2 Mio BEV pro Jahr. Wegen den Hochlauf sind es aber eine Produktionsrate von ca. 4 Mio BEV die VW geplant im letzten Jahr (2029) geplant hat. D.h. von den 20 Mio hat VW die Hälfte für den letzten 3 Jahren geplant
Ich denke aber VW wird aber Ihre Pläne deutlich anpassen müssen d.h. anheben müssen. 80 Mio Verbrenner wird niemals gelingen, höchstens die Hälfte.
Bruno A. meint
Es gibt ja nicht nur den Base+, der hinten in jedem MEB-Fahrzeug verbaut wird, sondern auch den Base-, der optional vorne eingebaut wird, weshalb man aus der Anzahl der produzierten Motoren nicht schließen kann, wie viele E-Autos produziert werden.
Christian meint
Sehr gut! Der Antrieb und die Zellen gehören zur Kernkompetenz! Hier ist der Volkswagen Konzern sehr konsequent, was gut so ist!
rino meint
..hm…aber gestern ne studie mit +60% mehr materialeinsatz im e-mobil veröffentlichen unglaublich….nur so am rande….
Futureman meint
Evtl. ist mit den 60% die Einkaufsmehrkosten gemeint, hauptsächlich der Akku. Diese Mehrkosten werden mit der gleichen Marge wie für den Rest weitergegeben.
Verbrenner:
Herstellungskosten 6000.-€ (z.B. Golf)
Vertriebskosten und Marge x 3
Verkaufspreis 18.000.-
E-Auto:
Herstellungskosten 4000.-
Batterie 6000.-
Vertriebskosten und Marge x 3
Verkaufspreis 30.000.-
rino meint
nein materialeinsatz
rino meint
https://ecomento.de/2019/11/13/elektroautos-bis-zu-60-prozent-hoehere-materialkosten-analyse/
hu.ms meint
+1 genau – wer lesen kann hat deutliche Vorteile…
MiguelS NL meint
Aber es widerlegt den Artikel.
Zweitens spricht der Artikel von „bis zu“ d.h. im schlimmsten Fall.
Drittens, was willst du damit sagen? Ist schlechter? Ist es mehr Gewicht? Und deshalb auch weniger effizient? Mehr unterschiedliche Materialen? Mehr umweltbelastend?…
Selbst wenn es wahr ist, was ich nicht glaube, spielt es doch keine Rolle wenn doch die Herstellkosten ins Gesamt nicht höher sind, und zukünftig niedriger ausfallen?
In wiefern klärt uns der Artikel auf? Es ist nichts weiteres als eine negative Schlagzeile.
MiguelS NL meint
@hu.ms
Ihr impliziert dass der Artikel stellt dass im BEV ins Gesamt 60% mehr Material im Einsatz kommt. Dass ist nicht was im Artikel steht.
Soll es + 60% nach Gewicht sein? Nach Volumen?
hu.ms meint
@ Miguel:
Steht doch da: bis zu 60% höhere materialKOSTEN.
sh. link 2 beiträge weiter oben.
MiguelS NL meint
nirgends steht dass ein EV In der Herstellung mehr kostet wegen mehr Material.
Jürsche meint
Da Auto muß günstiger werden, damit es ein Volkswagen à la Käfer wird, denn die Konkurrenz schläft nicht.