BMW hat im November die Installation von Tausenden Elektroauto-Ladepunkten an deutschen Standorten angekündigt. Nun konkretisierten die Bayern das Projekt: Der Autobauer habe den Energiekonzern E.On damit beauftragt, eines der größten betrieblichen Ladenetzwerke in Deutschland zu errichten und zu betreiben.
Zukünftig sollen Mitarbeiter und Gäste ihre Elektroautos komfortabel und günstig an mehr als 4100 neuen Ladepunkten auf den Parkplätzen von BMW-Produktionswerken, -Entwicklungszentren und -Büro-Standorten aufladen können. Rund die Hälfte der Ladepunkte sollen öffentlich zugänglich sein. Der Aufbau und die Freigabe der ersten Ladestationen hat bereits begonnen. Das Projekt soll bis 2021 abgeschlossen sein.
Darüber hinaus können Dienstwagenfahrer der BMW-Gruppe in Deutschland zukünftig auch zuhause ihre Elektroautos laden. Dafür gibt es eine Paketlösung, die Lieferung, Montage und Betrieb einer Ladestation in der Garage oder einem anderen privaten Stellplatz aus einer Hand übernimmt. Mit der Ladestation bietet E.On die Möglichkeit, beim Laden Ökostrom aus Wasserkraft zu beziehen.
„Eine gute Ladeinfrastruktur ist neben der Reichweite und wettbewerbsfähigen Kosten eine der elementaren Voraussetzungen für die Akzeptanz und das Wachstum von Elektromobilität. Daher gehen wir als BMW Group wieder voran und investieren konsequent in den Ausbau der Ladeinfrastruktur an den deutschen Standorten“, so BMW-Entwicklungsvorstand Klaus Fröhlich.
Geplant sind deutschlandweit überwiegend AC-Ladesäulen mit einer Leistung von 11 kW, aber auch schnellere DC-Ladesäulen mit einer Leistung von 50 kW. Die Stromversorgung erfolgt laut BMW und E.On komplett aus regenerativen Energien. Ein Großteil der Ladepunkte wird im Großraum München installiert. Weitere Standorte sind Berlin, Leipzig, Regensburg, Landshut, Wackersdorf und Dingolfing. Das Benutzermanagement erfolgt über eine Ladekarte beziehungsweise App.
Peter W meint
Das ist soweit alles ok. Was mich stört ist das Greenwashing. E.On stellt Strom aus Wasserkraft zur Verfügung. Das bedeutet, dass der „grüne“ Strom der schon immer ins Netz ging nun für BMW abgezweigt wird. Man könnte also auch den ganz normalen Strommix laden.
Frank meint
Hoffentlich gibt es dann auch freundliche Preise. Die gängige Preispolitik bei Autostrom dürfte sich schon bald als massive Kaufbremse entpuppen.
Steffi Zienz meint
Oh nein, bitte nicht E.Off.
Rene meint
Also bei uns in Kaprun/ Land Salzburg stehen beim Autohaus BMW Kaufmann 2 x 150 KW DC und 22 KW AC.
Caber meint
Vor nicht zu langer Zeit wurde in der BMW Niederlassung München Heidemannstrasse die 50Kw Ladesäule entfernt.
Steve meint
Also für diese Art von Ladesituationen, nämlich die Aufladung während eines Unternehmensbesuches oder eines Arbeitstages, reicht eine Ladeleistung von 11 kW durchaus aus. Ein i3 (wenn er denn eine „Schnellladeoption“ eingebaut hat) wäre nach spätestens vier Stunden voll geladen, ebenso ein größerer ZOE. Selbst ein Tesla wäre nach einem halben Arbeitstag zu gut der Hälfte aufgefrischt.
Mir fehlt in der Darstellung aber noch ein Hinweis auf ein Lademanagement. Denn wenn mehrere Ladepunkte z.B. in einem Mitarbeiter-Parkhaus installiert sind, dann wäre ein gemanagtes Laden zum Ausgleich von Netzbelastungen sehr sinnvoll. Von solcherlei „Neuland“ liest man hier leider nix.
Jörg2 meint
Damit dürfte die Akzeptanz beim eigenen Personal steigen, sich einen BEV-Werkswagen zuzulegen.
Über diesen Weg (und über die CarSharing-Fahrzeuge) kommen dann schon einige zusammen.
Es sei denn, der freie Markt reißt BMW die BEV zu hohen Preisen aus den Händen und für die eigene Belegschaft bleibt nichts mehr übrig. (Ironie)
McGybrush meint
Also ich merke davon noch nix. Wir laden unsere i3‘s immer schon und immer noch mit dem jeweils mitgelieferten Lader über den ganzen Tag oder Nacht an Schuko und blockieren Arbeitsbühnen.
TwizyundZoefahrer meint
Und wer soll da laden, im Industriegebiet? Gut, wenn ich mal wieder zum Olympia Park gehe, ok, war dieses Jahr dort und das reicht dann auch wieder für 10 Jahre. Im Ernst, wer will dort 11kw Schnarchladen, bekomm ich hier bei jedem Discounter 22kw kostenlos und kann noch nebenher einkaufen. Und die Bandarbeiter von BMW fahren ja bestimmt alle I3, VON DENEN DIE IN ZUKUNFT ÜBRIGBLEIBEN.
Roland meint
Ein erster Anfang – und immer noch zu zögerlich im Aufbau und, wenn es vorwiegend 11kw-Punkte sein sollten, dann sei folgender Blick erlaubt:
Tesla installiert im Jahre 2020 alleine in China ca. 10.000 Ladepunkte an neuen Supercharger-Stationen, also Hochleistungs-Lader.
Das ist E.M.-Tempo.
Thrawn meint
Das sind ja keine öffentlichen Ladestationen, sondern Mitarbeiterparkplätze. Da reichen 11Kw pro Platz völlig aus. Wenn man Vollzeit arbeitet, sollte fast jeder Akku innerhalb der Arbeitszeit wieder voll sein. Vielleicht haben die für (Kurzzeit-)Besucher auch ein paar DC Ladestationen eingeplant?
alupo meint
Ja, aber auch für Besucher. Da wäre es nett, wenn man seinen Akku für die Rückfahrt wieder voll bekommt.
Dennoch, jede zusätzliche Ladesäule finde ich gut. Und das ist unabhängig vom Betreiber. Daher ganz klar A+++
Allerdings würde ich 22 kW AC bevorzugen.
„Zukünftig sollen Mitarbeiter und Gäste ihre Elektroautos komfortabel und günstig ….“
Was heißt günstig? 10, 20 oder 30 cent/kWh? Oder sogar den gleichen Preis wie bei Aldi, Lidl, Kaufland, IKEA etc.?