BMW arbeitet an mehreren neuen Elektroautos. Um die Ladeinfrastruktur hierzulande voranzubringen, will der Autokonzern bis 2021 über 4100 Ladepunkte an seinen deutschen Standorten installieren. Die neue Ladeinfrastruktur werde den Mitarbeitern bequemes Laden am Arbeitsplatz zu attraktiven Konditionen ermöglichen, erklärten die Bayern. Rund die Hälfte der Ladepunkte soll auch öffentlich zugänglich sein.
„Eine gute Ladeinfrastruktur ist neben der Reichweite und den wettbewerbsfähigen Kosten eine der elementaren Voraussetzungen für die Akzeptanz und das Wachstum von Elektromobilität. Daher gehen wir als BMW Group wieder voran und investieren konsequent in den Ausbau der Ladeinfrastruktur an den deutschen Standorten“, so Entwicklungsvorstand Klaus Fröhlich.
BMW plant deutschlandweit überwiegend Wechselstrom-Schnellladesäulen (AC) mit einer Leistung von 11 kW, aber auch Gleichstrom-Schnellladesäulen (DC) mit einer Leistung von 50 kW. Der Strom soll aus regenerativen Energien stammen. Ein Großteil der Ladepunkte wird im Großraum München errichtet. Weitere Standorte sind Berlin, Leipzig, Regensburg, Landshut, Wackersdorf und Dingolfing.
Die BMW Group hat eigenen Angaben nach seit 2013 international 50 Ladeinfrastruktur-Projekte mit Partnern umgesetzt und bereits über 15.000 öffentliche Ladepunkte installiert, dazu gehöre auch der Aufbau der Ladeinfrastruktur bei den BMW-Händlern. Das Unternehmen ist zudem einer der Gründer des Joint Ventures Ionity, das in Europa entlang der Hauptverkehrsachsen ein Schnellladenetz für Langstrecken aufbaut.
Nach dem Start des Elektroauto-Kleinwagens i3 im Jahr 2013 hatte sich BMW bei E-Mobilität lange Zeit auf die Einführung teilelektrischer Modelle der Kernmarke konzentriert. Ab 2020 sollen diverse weitere reine Elektroautos auf den Markt kommen, die Tochter MINI bietet bereits ab diesem Jahr ein exklusiv batteriebetriebenes Fahrzeug an.
Die BMW Group ist eigenen Angaben nach mit einem Marktanteil von 21 Prozent Marktführer bei elektrifizierten Fahrzeugen in Deutschland. Damit verkaufe der Konzern mehr als doppelt so viele Elektroautos – gemeint sind damit auch Plug-in-Hybride – wie der Marktdurchschnitt. Im Jahr 2021 sollen in Europa ein Viertel der von der BMW Group abgesetzten Fahrzeuge elektrifiziert sein, 2025 ein Drittel und 2030 die Hälfte.
eCar-Fan & TESLA-Fahrer meint
Neulich bei einem BMW-Händler auf dem Land:
11 kW – Ladestation, mit Roaming zu starten. Denke alles gut – von wegen! Die New Motion-App zeigt mir an, dass das Aufladen meines TESLA Model 3 von 10 auf 80% sage und schreibe 83,- € kosten soll!
So bringt man (BMW) die Elektromobilität nicht zum laufen. Aber vermutlich ist dies auch nur ein weiterer Beleg dafür, dass die Verbreitung der Elektromobilität in diesem Hause gar nicht gewollt ist!
Bin dann gleich weiter gefahren, öffentliche Station gesucht und gefunden. Gleiche Ladung 26,- €.
Mal sehen, was die jetzt geplanten Stationen im Bereich der Öffentlichkeit für den E-Auto-Fahrer kosten werden!
Offen gesprochen meint
BMW will exakt so viele Elektroautos auf die Straße bringen, um die Strafzahlungen zu vermeiden. Bevorzugt für Firmen und eigene Mitarbeiter.
Elektrooffensive wie bei VW wird es bei BMW nicht geben. Man baut sie aus Verlegenheit.
Kieler meint
Ladesäulen beim BMW Händler?
Ich wollte bei einer als öffentlich ausgewiesenen Ladesäule auf dem Grundstück eines Händlers (kostenpflichtig!) laden. Da standen dann zwei neue Stinker auf den Plätzen, die noch verpackt waren.
Auf die Frage, ob man die Ladepunkte nutzen dürfe kam nur ein „Nö, wollen wir nicht. Sie fahren ja gar kein BMW!“ – Na tolle öffentliche Ladepunkte.
Nachtrag: Ein i3 Fahrer erzählte mir ein paar Wochen später, dass er da auch mal laden wollte und dass auch bei ihm die beiden Plätze von Verbrennern belegt waren und wegfahren wolle die auch bei ihm keiner.
Aber ich finde es soweiso merkwürdig, dass BMW Ladesäulen installieren will, wo doch der Chef selbst sagt, dass Verbrenner die Zukunft sind und e-Autos nur ein Hype, der vorübergehen wird. Für mich schafft BMW den Umsteig nicht (mehr). Spätestens 2025 sind die Geschichte (O.K., die Marke übernimmt ein Chinese .)
Matze meint
Für die Mitarbeiter ist das natürlich toll.
Aber für die Allgemeinheit bringt das herzlich wenig, wenn AC Ladepunkte bei BMW-Händlern in Gewerbegebieten oder im Werk in Dingolfing installiert werden.
Die Autoindustrie schmückt sich damit, dass sie ja schon so viele öffentliche Ladepunkte installiert hat. Mein i3 Händler hat jetzt auch drei AC Schnarchladepunkte, aber in der Gegend sind die vollkommen zweckfrei.
Alpenstahl meint
Wenn in den Konzernen ohne Dogmen nach vorne gedacht würde, könnte man die riesigen Mitarbeiterparkplätze in Zukunft als negative Regelleistung den Netzbetreibern verkaufen, wenn z. B. PV-Überschussproduktion vorhanden ist. Das Teuerste bringen die Mitarbeiter mit: Nämlich die Akkus in ihren Pendlerfahrzeugen. Dafür bekommen diese dann den Strom geschenkt. Ein Firmengroßparkplatz 2000 Stellplätze, 2030 vielleicht 25% E–Autos also 500 Stück mit durchschnittlichen 60kWh Speicher, der einem SOC von 50% aufweist, hätten schön eine Regelkapazität von 15 mWh.
McGybrush meint
Endlich. Ich wäre dann jemand der aus erster Quelle davon profitieren könnte auf Arbeit unkompliziert und offiziell zu laden.
Was bisher so abgeht ist eher peinlich. Wobei die Ankündigung für mich auch schon 2013 existierte und 2015 Umgesetzt werden sollte.
Jörg2 meint
BMW hat z.Z. ca. 700 Handels- und Servicepartner (die sicherlich min. einen Ladepunkt brauchen). Weiterhin diverse Produktions- und Verwaltungsstandorte mit einer erheblichen Anzahl von Mitarbeitern und Mitarbeiterparkplätzen. Zum guten Schluss gibt es noch die Beteiligung an IONITY.
Vor diesem Hintergrund wirkt die Zahl 4100 nicht mehr ganz so groß.
(Rechnet sich eigentlich JEDER Mitbetreiber von IONITY jeweils alle IONITY-Ladepunkte zu? Werden dann da aus real 100…200 Ladepunkten abrechnungstechnisch 700..1400?)
Wännä meint
Diese Aktion startet ziemlich genau sechs Jahre zu spät, denn so lange ist der i3 bereits im Handel.
Aber schön, dass die Händler demnächst ihre PlugIn-Hybride-Vorführwagen selbst volltanken können… ;-)
atamani meint
@Wännä
Es ist unglaublich, dass Einige nicht mal einfachste Texte lesen UND verstehen können!
Zitat obiger Ecomento Text:
„Die BMW Group hat eigenen Angaben nach seit 2013 international 50 Ladeinfrastruktur-Projekte mit Partnern umgesetzt und bereits über 15.000 öffentliche Ladepunkte installiert, dazu gehöre auch der Aufbau der Ladeinfrastruktur bei den BMW-Händlern“
Blauhassinger meint
Ja das ist schön, aber wenn man nur den BMW laden darf den man auch dort gekauft hat ist das schlecht.
Siehe BMW Euler in Frankfurt.
Geht auch anders.
BMW sollte das einheitlich mit den Händlern regeln.
hofi meint
Da will ein Autohersteller mal Säulen aufbauen und erntet dafür wieder mal Spot im Kommentarbereich.
Es soll auch Händler geben, die haben schon Stromanschlüsse. Die sitzen da echt nicht mehr mit Kerze. ;-)
Jensen meint
Das ist eine interessante, gute und letztlich aber interne Mitteilung, dass nun Mitarbeiter des Konzerns die hauseigenen Fahrzeuge mit E-Kennzeichen laden können. Denn nur diese könnten die Steckdosen ja auch nutzen.
dan11 meint
Stimmt doch so nicht, steht doch schon im ersten Absatz anders.
„Die neue Ladeinfrastruktur werde den Mitarbeitern bequemes Laden am Arbeitsplatz zu attraktiven Konditionen ermöglichen, erklärten die Bayern. Rund die Hälfte der Ladepunkte soll auch öffentlich zugänglich sein.“
Jensen meint
Hallo Dan11:
Da hast Du natürlich Recht, den Satz mit „teilweise öffentlich zugänglich“ habe ich schlicht überlesen. Die Umsetzung für die öffentliche Zugänglichkeit dürfte interessant werden, denn bisher habe ich an beinahe keinem (BMW-) Autohaus zu beliebiger Tageszeit einen freien Ladestecker vorgefunden, weil diese in der Regel mit Vorführwagen (meistens Verbrennern) oder anderen Verkaufsobjekten blockiert waren.
E-Flieger meint
Das hört sich ja ganz gut an.
Aber ich frage mich ob „öffentlich“ nur für BMW’s ist, oder ob wirklich jeder dort laden kann und darf?
hofi meint
Ich finde es toll. Endlich werden Ladelösungen auch für Mitarbeiter gebaut. Das fehlende Engagement wurde doch hier im Kommentarbereich immer wieder moniert.