Volkswagen Sachsen und die Landeshauptstadt Dresden verlängern ihre Ende 2016 gestartete Partnerschaft „Mobilität der Zukunft“. Im Mittelpunkt stehen die Förderung der E-Mobilität, Lösungen bei Industrie 4.0, Aktivitäten zu 5G-Anwendungen und neue Mobilitätsangebote. Ziel sei die Verbesserung der Lebensqualität in Dresden: Die Mobilität solle dort sauberer, leiser, komfortabler und sicherer werden.
Konkret wollen Dresden und Volkswagen Sachsen die Ladeinfrastruktur der Stadt „massiv ausbauen“, bis 2025 soll dazu eine Basis-Ladeinfrastruktur von mindestens 400 öffentlichen Ladepunkten entstehen. Die Stadt selbst geht mit gutem Beispiel voran: „Wir werden die schrittweise Elektrifizierung unserer Flotte durch die Bevorzugung von Elektro- bzw. Hybridfahrzeugen bei Neu- und Ersatzbeschaffungen fortführen“, sagte Dresdens Oberbürgermeister Hilbert.
Darüber hinaus sollen ausgewählte Mobilitätspunkte in Dresden mit E-Carsharing ausgestattet werden. An den drei Volkswagen-Standorten in Sachsen entstehen zudem in den nächsten Monaten mehr als 230 neue Ladepunkte, allein in Dresden werden es dann insgesamt 90 sein, so Volkswagen.
Um die Akzeptanz der Elektromobilität bei privaten und gewerblichen Nutzern zu erhöhen, werden zusätzliche Anreize in Dresden geschaffen: „Elektrofahrzeuge sollen im öffentlichen Raum künftig für die ersten zwei Stunden kostenlos parken dürfen“, kündigte das Amt für Wirtschaftsförderung an. Die Partner wollen zusätzlich mit neuen Ladekonzepten in Handel, Hotels und Immobilienwirtschaft zu einer besseren Marktdurchdringung der E-Mobilität beitragen. Außerdem sollen im Bereich der städtischen Logistik und Materialbelieferung im Stadtgebiet verstärkt Lkw mit alternativen Antrieben eingesetzt werden.
Im Bereich der Digitalisierung werde Volkswagen Technologien aus dem Bereich Industrie 4.0 im laufenden Produktionsprozess am Standort Dresden implementieren und für eine konzernweite Anwendung erproben, kündigte der Konzern an. Geplant sei unter anderem ein Testfeld der 5G-Mobilfunktechnologie mit Industriepartnern. Auch die Zusammenarbeit des „Future Mobility Incubators“ werde fortgeführt, mit dem Projekte und Geschäftsmodelle nach der Inkubationszeit von Start-ups in Dresden vorangetrieben werden. Außerdem sollen die Anstrengungen bei der Ansiedlung von Start-ups verstärkt werden.
Sein jüngst eröffnetes „Software-Entwicklungszentrum Produktion“ will Volkswagen in den nächsten Wochen weiter ausbauen. Mittelfristig strebe Volkswagen Sachsen an, die von der Landeshauptstadt Dresden bereitgestellten Testkorridore für das hochautomatisierte und vernetzte Fahren für eigene Forschungs- und Entwicklungsvorhaben zu nutzen.
elbflorenz meint
Schaut alles ganz gut aus – endlich geht’s richtig los. Und es zeigt sich, das „meine“ Stadtregierung der sächsischen Staatsregierung wieder Mal voraus ist. Nun gut, wir haben ja jetzt bald eine neue Koalition in der Staatskanzlei. Mit den Grünen. Da kann man ja auch auf ein schlüssiges Konzept in Sachen E-Mobilität sachsenweit hoffen.
A124 meint
Naja, ich bin da sehr skeptisch. Schon 2016 wurde groß verkündet, DD zur Modellstadt für E-Mobilität machen.
https://www.dnn.de/Dresden/Lokales/Dresden-will-Modellstadt-fuer-E-Mobilitaet-werden
Das geht doch sehr schleppend voran, einige Stadtteile sind auf der Ladesäulenlandkarte (immer) noch jungfräulich. Oder, wie aktuell, sind die aufgebaut aber es passiert nun nichts mehr, die Säulen stehen in einem Halteverbot, obwohl online. Dazu kommt, dass man dort zum Laden eine GANZE Stunde „parken“ darf. Wahnsinn. Gerade in der Stadt hat doch aktuell kaum jemand die Möglichkeit, zu Hause zu laden. Und ja, es gibt auch Arbeitswege innerhalb der Stadt, die mit ÖPNV schlicht nicht (sinnvoll) möglich sind.
Im Übrigen sind aktuell ca. 200 (!) BEV Fahrzeuge in DD registriert, ein Promille bei ca. 220k registrierten privaten PKW. Der Großteil der BEV’s sind in gewerblicher Hand, wahrscheinlich e-Golfs der Stadt von der Manufaktur.