Das von Wissenschaftlern der TU München gegründete Startup EVUM Motors hat ein Update zu seinem kommenden Elektro-Transporter aCar gegeben. Der robuste vollelektrische Allrader wird demnach ab Mitte nächsten Jahres eingeführt. Die Preise steigen aufgrund der angekündigten Anpassung der deutschen Elektroauto-Kaufprämie leicht.
Das Team von EVUM Motors ist mittlerweile auf über 50 Mitarbeitende angewachsen, teilte das Unternehmen mit. Das aCar habe man von Grund auf überarbeitet, die Serienversion anschließend unter anderem bei der IAA in Frankfurt vorgestellt. Im Dezember habe EVUM Motors dann die offizielle Registrierung als Hersteller durch das Kraftfahrtbundesamt erhalten.
„Nun treiben wir mit Hochdruck den Aufbau der Produktion im niederbayerischen Bayerbach bei Ergoldsbach voran, und im zweiten Quartal 2020 werden wir die ersten Fahrzeuge an Sie ausliefern können“, so EVUM Motors in einer E-Mail an Interessenten. Vor dem Kauf kann das aCar auf Messen wie der „Jagd & Hund“ in Dortmund Ende Januar sowie bei für 2020 geplanten Roadshow-Terminen begutachtet werden.
EVUM Motors wirbt damit, dass Elektro-Transporter wie das aCar in ihren Gesamtkosten um bis zu 30 Prozent günstiger als gleichartige Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor seien. Angaben zu den genauen Unterhaltskosten seines Modells hat das Startup bisher nicht veröffentlicht. Mit Blick auf den Kaufpreis versichert EVUM Motors den Kunden, ihnen beim Erhalten der jeweils höchstmöglichen Förderung zu helfen.
In Deutschland gibt es aktuell im Rahmen des „Umweltbonus“ eine Kaufprämie für Elektroautos von 4000 Euro. Die Förderung steigt demnächst auf bis zu 6000 Euro, EVUM Motors gab angesichts der Anpassung nun bekannt: „Da die Bundesregierung beschlossen hat, dass die Hersteller die Hälfte des Umweltbonus zu tragen haben, sehen wir uns leider dazu gezwungen, den Grundpreis des aCar anzuheben.“ Die Basisversion des aCar koste damit zum Start nicht ab 28.900 Euro netto, sondern mindestens 29.900 Euro (35.581 Euro brutto).
EVUM Motors bietet das aCar zunächst in der limitierten First Mover-Edition „mit XL-Ausstattungspaket und Anhängerkupplung zum Sonderpreis von nur 39.900 € (netto)“ an. Enthalten seien unter anderem das größere Akku-Paket für mehr Reichweite, Arbeitsleuchten und Nebelscheinwerfer, eine externe 230-V-Steckdose, Starkstromladen „und vieles mehr“. Der Preisvorteil dieser Ausführung liege bei über 7000 Euro.
Das aCar wurde ursprünglich als Allzweckfahrzeug für Entwicklungs- und Schwellenländer entwickelt. Aufgrund des großen Interesses von Käufern in Europa kommt der Elektro-Transporter nun auch hier frühzeitig auf den Markt. Dank seines modularen Aufbaus ist das robuste aCar laut dem Hersteller für unterschiedlichste Arbeitsaufgaben in Gewerbe und Industrie, in Land- und Forstwirtschaft, im kommunalen Einsatz und für anspruchsvolle Freizeitanwendungen „nicht nur die umweltfreundlichste sondern auch die wirtschaftlichste Lösung“.
Die Produktion des aCar in Niederbayern soll für EVUM Motors nur der erste Schritt sein. Mit dem dort gewonnenen Know-how wollen die Gründer in Zukunft lokale Produktionsstätten in den Zielmärkten aufbauen. „Unser Ziel ist es, kundennah kleine Produktionseinheiten zu haben, um schon bei der Produktion möglichst nachhaltig zu sein“, sagt Geschäftsführer und Mitgründer Martin Šoltés. „Im Rahmen dieser Expansion bestehen dann auch wieder Einstiegsmöglichkeiten für weitere Investoren und Partner.“
klaus meint
Endlich Passiert auch mal was in Deutschland -Das ist der richtige weg -Respekt
Jörg2 meint
„Schwellen-/Entwicklungsländer“
Wissen wir in Europa mal wieder, was die ganz dringend brauchen?
Herwig meint
Das Fahrzeug wurde in Ghana entwickelt (erst später kamen auch aus Europa Interessenten dazu).
Ich denke also, die wissen tatsächlich, was in Entwicklungsländern gebraucht wird!!
Jörg2 meint
Die haben die erste Variante mal in Ghana getestet.
Jörg Boden meint
Schöne Idee, aber der Preis ist viel zu hoch für eine Nischenlösung und das ist eigentlich schade, aber aus Produktionssicht verständlich.
Steffi Zienz meint
Das Ding ist ziemlich genial.
Ich hoffe wirkliich, dass es klappt!
Egon meier meint
Entwicklungs- und Schwellenländer können sich keine Förderung erlauben und kaufen den Gebrauchtschrott aus Europa.
Oder sie entwickeln selbst etwas sehr einfaches für weniger Geld.
Das ganze ist eine Fingerübung für Hochschulmenschen und nicht mehr. Was daraus dann wird sieht man in Aachen mit Herrn Schuh: Scheitern an Kleinigkeiten der Realität.
Für Europa ist das eine Alternative zum Multicar ..
Das Problem ist allerdings, dass die Antriebe für irgendwelche Putz- und Sonstwasgeräte jede Menge Energie benötigten und da fehlt garantiert die Akku-Kapazität. Reichweite ist nicht das Problem.
Wieviel km Radweg kann ein EVUM aCar denn wohl im Winter räumen und mit Salz abstreuen?? Düstere Perspektive …
IchAuchMal meint
ich kann nur zustimmen – nett aber ohne Chancen weil die Marktlücke mikromäßig klein ist
Andreas_Nün meint
„Entwicklungs- und Schwellenländer können sich keine Förderung erlauben und kaufen den Gebrauchtschrott aus Europa.“
Sie haben offensichtlich keine Ahnung von Entwicklungs- und Schwellenländer. Im Nutzfahrzeugssektor wird dort sehr viel neu angeschafft, nix mit Gebrauchtschrott aus Europa.
randomhuman meint
Ich finde die Devaluation von Studierenden, die etwas bewegen wollen nicht sonderlich zielführend. Dabei können durchaus Innovationen oder tolle Konzepte für die Grundlagenforschung rauskommen. Würde man nie etwas probieren, dann würde man sich auch nie weiterentwickeln. Natürlich gehören dazu auch Fehler. Und der eGO ist da natürlich ein prominentes Beispiel aber man sollte nicht immer vorschnell urteilen.
Aber es ist natürlich wahr, dass man mit dem Preis im globalen Süden kaum Kunden gewinnen kann. Inwieweit man mit diesem Fahrzeug alle Anwendungsbereiche abdecken kann muss sich zeigen.
JoSa meint
Du möchtest also lieber den Radweg von einem Diesel getriebenem Fahrzeug gereinigt haben. Ist besonders erquickend wenn man dahinter fährt.
Und um die Entwicklungs- und Schwellenländer würde ich mir weniger Sorgen machen. Denn die müssen keine Kernkraft- und Kohlekraftwerke bauen oder stilllegen, die können gleich mit PV-Anlagen anfangen.
Peter W meint
… die können gleich mit PV-Anlagen anfangen.
Leider tun sie das aber selten.