Renaults Deutschland-Chef Uwe Hochgeschurtz hat zum neuen Jahr den „Beginn der Goldenen Zwanziger für das Elektroauto“ ausgerufen, die Marke wolle dabei eine führende Rolle spielen. Dazu könnte ein Batterie-Wagen zum Kampfpreis eingeführt werden, der bislang eigentlich eher als neue Baureihe für die auf günstige Pkw spezialisierte Tochter Dacia vermutet wurde.
Bis 2022 will Renault neben zahlreichen Hybridfahrzeugen acht Elektroautos im Angebot haben. Mit dem seit letztem Jahr in zweiter Generation angebotenen Kleinwagen ZOE waren die Franzosen in Europa bei reinen Stromern bislang führend, haben künftig aber deutlich mehr Konkurrenz von VW, Tesla & Co. Als Reaktion auf den zunehmenden Wettbewerb sind neue große und kleine Elektroautos geplant.
Für den chinesischen Markt stellte Renault im letzten Jahr das vollelektrische Mini-SUV City K-ZE vor, das dort für umgerechnet unter 10.000 Euro angeboten wird. Es war spekuliert worden, dass der K-ZE nach Anpassungen für europäische Käufer hier nicht als Renault, sondern als Dacia vermarktet wird. Der rumänische Hersteller hat aber keine Pläne für Elektromobilität.

Dacia bringt vorerst kein E-Auto auf den Markt und will seine CO2-Ziele auf andere Weise erreichen. Für die Stammkundschaft könnten batteriebetriebene Wagen zu teuer sein, eine sinnvolle und bezahlbare Alternative sei der Autogasantrieb, teilte Hochgeschurtz mit. Mit Gas angetriebene Dacias sollen nicht teurer als die herkömmlichen Varianten werden, berichten Medien.
Dass der K-ZE auch nach Europa kommt, gilt als sicher. Da Dacia bis auf weiteres keine E-Modelle vorsieht, dürfte Renault demnächst wie in China ein besonders erschwingliches Elektroauto für Kunden in Europa anbieten. Für die europäische Version des K-ZE wurde im letzten Jahr eine Reichweite von 250 Kilometer gemäß WLTP in Aussicht gestellt. Eingeführt werden soll der kleine Batterie-Crossover voraussichtlich im Jahr 2021.
Renault peilt für den K-ZE nach Angaben aus dem Unternehmensumfeld einen Preis von rund 15.000 Euro inklusive Batterie an. Wie der ZOE könnte auch der K-ZE in Deutschland für den Umweltbonus infrage kommen, der demnächst von 4000 auf 6000 Euro steigen soll. Der Neupreis würde damit unter 10.000 Euro rutschen.
Kasch meint
Der K-ZE wird bei uns einschlagen wie eine Bombe – ein Fz unter 10.000,- fährt man nur in die Werkstatt, wenn was kaputt ist, dann wird´s aber auch oft teuer. Werkstatttermine beim K-ZE sind lediglich noch für Wechsel der Ganzjahresreifen erforderlich – ohne Rekuperation schaut man dabei mal alle 60.000 km nach den Bremsbelägen, neue Bremsflüssigkeit – fertig. Leider wird Renault den Bedarf nie ausreichend decken können !
Thomas meint
Das Fahrzeug wird in der europäischen Version niemals für den Preis kommen. Meines Erachtens alles heiße Luft um irgendwie im Gespräch zu bleiben. Die ZOE kauft ja bald keiner mehr (für 30k mit Akku).
Wie andere schon geschrieben haben:
Ich denke Renault macht exakt den selben strategischen Fehler wie Nissan. Man ruht sich auf Lorbeeren aus, die man sich im letzten Jahrzehnt verdient hat. Zoe und Leaf waren sicher mal gut, nur die Welt dreht sich weiter…
Gunnar meint
Mut dem kleinen aber feinen Unterschied, dass die Zoe immer noch sehr gut ist und der Leaf halt nicht mehr. Der Zoe wird sich weiterhin prächtig verkaufen.
Mike meint
Die Zoe war noch nie sehr gut, sondern lange Zeit preiswert. Jetzt aber nicht mehr, auch wenn sie jetzt einige wichtige Verbesserungen erfahren hat. Um weiterhin preiswert zu sein, müsste sie um mind. 5k günstiger werden.
FabianMarco meint
Den neuen Zoe bekommt man in der Grundausstattung inklusive Batterie bereits für 24k€, zusammen mit der größeren Reichweite und den weiteren Verbesserungen zur alten Version ist das immer noch ein sehr gutes Angebot.
Hermann meint
Zoe kauft bald keiner mehr?!
Was für eine du mme Behauptung. ZB in Norwegen verkauft sich dieses Fahrzeug fast wie geschnittenes Btrot.
nilsbär meint
Sollte dieses Auto wirklich um 9000 Euro in Deutschland erhältlich sein (nach Abzug des Umweltbonus), bedeutet das E-Mobilität für alle. Fast zu schön um wahr zu sein.
Steffen meint
Ich finde das Konzept Klasse. Welches Logo dann vorn am „Kühler“ steht, ist mir egal. Hauptsache die Richtung bleibt.
Egon meier meint
Tja .. was der Beleg dafür wäre, dass Renault nach dem Zoe seine BEV-Hausarbeiten nicht gemacht hat.
Wenn man mit den Billigheimern was machen will hat man ganz schwache Margen und ob das Händler- und Servicenetz das mit machen ist höchst fraglich.
Und dass beim Pkw der Preis durchaus einen Einfluss auf die Qualität haben kann sieht man sehr gut beim jährlichen Tüv-Report: Dort hat Dacia in allen belieferten Klassen immer eine gute Chance auf die silberne Zitrone.
Reanault will es jetzt machen wie Nissan: Alleine über den Preis verkaufen. Ist bei Nissan schief gegangen und wird bei Renault schief gehen.
Es ist alles noch auszuhalten wenn man sie mit einem Markennamen abgrenzt (na ja .. Dacia eben .. ) aber wenn die Kernmarke selbst auf billig macht wird es kritisch und das gesamte Markenimage runtergezogen.
Gunnar meint
Deine Glaskugel sagt dir ja so einiges.
Bist du den K-ZE schon gefahren? Kennst du seine Qualitätsmerkmale schon?
Also ich sehe hier noch keinen Beleg, dass Renault seine BEV-Hausaufgaben noch nicht gemacht hat.
Ganz im Gegenteil. Wenn der K-ZE in Europa für 15.000 € mit 250 km WLTP kommt, dann ist das schon eine echte Hausnummer. Das wären nochmal 5000 € weniger als die aktuellen Preisschlager Up/Mii/Citigo.
FabianMarco meint
Das wäre tatsächlich eine Hausnummer, vor allem wenn von den 15.000€ tatsächlich noch die Umweltprämie abgezogen werden kann.
Kann mir aber nicht vorstellen, dass in dem Preis nicht zumindest der Herstelleranteil der Prämie nicht schon eingepreist wäre.
Trotzdem ein guter Preis, auch wenn die Reichweite in NEFZ! angeben ist und er somit wahrscheinlich eher bei ca. 200 WLTP landen wird.
Weiß zufällig jemand etwas über die Batteriegröße?
FabianMarco meint
„Despite packing a decent 26.8kWh battery, the K-ZE only weighs 921kg. That’s between 10 and 20 per cent less than the competition and still ahead of many petrol-powered city cars.“
„Nevertheless, you can’t expect any miracles from the K-ZE – after all, it produces just 44bhp. If you set the rotary gearlever to D and floor the pedal, you’ll hit 60kmh (37mph) in less than seven seconds. But beyond that the K-ZE runs out of puff. High speed driving is tough and the top speed is limited to just 105kmh (65mph); that’s where the e-Up! takes the lead.“
Habe selber kurz nachgeschaut. Das Gewicht ist unschlagbar, liegt aber wahrscheinlich auch an den niedrigeren Sicherheitsanforderungen in China und der im Vergleich zum e-Up nochmal etwas kleineren Batterie.
Der Verbrauch könnte durch das geringere Gewicht, die reduzierte Leistung und Höchstgeschwindigkeit? möglicherweise noch etwas niedriger liegen als beim Zoe. Alles in allem sind aber wahrscheinlich auf keinen Fall mehr als 200 km möglich, vor allem wenn es sich bei der Angabe um die Bruttokapazität handeln sollte.
Egon meier meint
Im Bereich BEV ist alles Glaskugel.
Sicher ist, dass Renault offenkundig über den Preis verkaufen möchte. Für ‚billig‘ war bisher Dacia zuständig.
Wenn Renault selbst in ‚billig‘ machen möchte, dass zieht der Konzern sein ganzes Markenprofil runter.
billig war der Tata nano und wie sieht es am Markt aus?
wambo13 meint
Vertraue keine Statistik die du nicht selbst gefälscht hast.
Es Hat einige Gründe warum Dacia immer relativ schlecht ab schneidet. Und dies liegt nur wenig am Auto.
1.(und wahrscheinlich größter Punkt)
Die wenigsten Fahren direkt zu einem Prüfstützpunkt, die meisten lassen das in einer WS machen. Die schauen vorher rüber und erledigen schon einiges.
Gerade wenn man günstig fahren will (Dacia) wird sich oft das Geld gespart und direkt zur HU gefahren.
2.
Wartung ist auch so eine Sache, die oft vernachlässigt wird.
Selbe spiel bei Pannenstatistik vom ADAC, wo halt vielen OEM Pannenservice nicht registrierbar ist.
Egon meier meint
Alles müßige und absolut willkürliche Spekulation. Fakt ist alleine, das die Dacias immer auf den letzten Plätzen liegen.
Tim Wolf meint
Beobachtungen sind etwas anderes als Spekulationen. Wambo liegt da schon sehr richtig mit seiner Argumentation. Sicherlich ist die Dauerhaltbarkeit nicht die gleiche wie bei teureren Autos, aber lieber nen Stoßdämper wechseln als nen Kolbenring….
Hinz Kunz meint
Versteh ich nicht. Wollte nicht Renault den Twingo in ähnlichem Preisbereich auch elektrisch gegen Ende des Jahres anbieten?
Egon meier meint
wollte ..
[Glaskugelmodus]
Zu spät mit der Konstruktion angefangen, mangelnde Akku-Verfügbarkeit, zu hohe Produktionskosten, zu hoher kalkulierter Preis, Wettbewerb ist im Produkt- und Preissegement zu stark ….
Aus China liefern lassen ist einfach billiger und geiz ist geil ..
Renault kann es nicht?
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Sicher ist, dass der E-clio angekündigt war und dass jetzt Renault auf die Schnelle ein China-Auto unter eigenem Namen vertickt.
Darauf kann sich jeder seinen eigenen Reim mache.
Utx meint
Den E-Clio gibt es schon lange, nennt sich ZOE.
Der E-Twingo kommt nicht, weil Daimler das nicht möchte. Der Twingo ist nämlich die Renault-Version des Smart Forfour, den Renault für Daimler entwickelt hat und der auch bei Renault gebaut wird. Das Auto gibt es bereits mit Elektroantrieb zu kaufen.
K-ZE ist auch kein Chinaauto, das Renault unter eigenem Namen vertickt. Das ist die elektrische Version des Kwid, den Renault zuerst für den indischen Markt entwickelt hat.
randomhuman meint
Das wäre krass wenn dieses Auto für 9000€ inklusive Förderung zu haben wäre. Fragt sich dann nur was alles Sonderausstattung ist (Radio, Klimaanlage usw.) Und ob ein Temperatur Management der Batterie vorhanden ist. Das ist nämlich äußerst wichtig.