Volkswagen-Vorstandschef Herbert Diess macht sich für ein abgestimmtes Verfahren zum Ausstieg aus der Kohle in der EU und einen „Masterplan“ für mehr Elektroauto-Ladesäulen stark. „Wir brauchen einen europäischen Kohleausstiegsplan mit verbindlichen Auslaufdaten für jeden Mitgliedstaat“, sagte er bei einer Veranstaltung in Brüssel. „Sonst haben wir keine Chance, unsere Klimaziele zu erreichen.“
Diess äußerte auch Forderungen nach EU-Vorgaben für einen Ausbau des Ladenetzes für Elektroautos. Es seien „bindende Ausbauziele für die einzelnen Mitgliedstaaten“ nötig, sagte er. „Und die EU muss denjenigen Ländern helfen, die den größten Aufholprozess vor sich haben. Wir brauchen einen europäischen Masterplan E-Mobilität.“ Nur wenn es ausreichend Ladepunkte gebe, könnten sich Elektroautos bei den Kunden durchsetzen.
Diess verwies auf die Niederlande in Bezug auf den Ausbau des Ladenetzes als besonders fortschrittliches Land, Deutschland bewege sich allenfalls im Mittelfeld. „Die Niederlande kommen auf beinahe 20 Ladepunkte je 100 Kilometer Straße, in Deutschland sind es weniger als drei“, hob er hervor. Eine Million Ladepunkte zu erreichen, sei ein durchaus realistisches Ziel.
Volkswagen steht in diesem Jahr die kritische Anlaufphase einer von Diess beschlossenen Elektroauto-Offensive bevor, im Zentrum steht das Mitte des Jahres kommende erste Modell der neuen Batterie-Wagen-Familie ID. Flankierend zu den geplanten neuen Stromern und eigenen Bemühungen bei der Ladeinfrastruktur fordert Volkswagen zusammen mit anderen Autoherstellern und Gewerkschaftern einen zügigeren Ausbau des Ladenetzes. Dabei erhoffe er sich Unterstützung durch Europa-Abgeordnete, sagte Diess.
Vor kurzem hatte sich auch der Betriebsratschef von Volkswagen Bernd Osterloh für eine europaweite Quote zum Aufbau von Elektroauto-Ladestationen ausgesprochen. „Ich erwarte mir schon von der Europäischen Union, dass man für die einzelnen Länder (…) eine Verpflichtung zum Aufbau so einer Infrastruktur vorgibt mit einer Quote“, so Osterloh. Die Verantwortung für den Ausbau der Ladestationen sehe er nicht bei den Autobauern. „Jetzt von den Fahrzeugherstellern zu verlangen, baut noch mal schnell die Ladeinfrastruktur auf, das finde ich dann auch schon spannend.“ Tankstellenbetreiber wie Aral, BP und Shell gehörten schließlich auch nicht den Fahrzeugherstellern.
Niki meint
Herr Diess und auch die anderen europäischen Betrügerfirmen fordern, fordern und fordern nur. Die Steuerzahler, natürlich auch die, die kein Auto haben sollen alles bezahlen. Die Gewinne streifen dann wieder die etablierten Betrüger ein.
Wie wäre es, wenn der super gescheite Herr Diess es so machen würde wie Elon Musk und in Eigenregie Ladesäulen und Supercharger aufstellen würde??? Auf so eine Idee kommt er natürlich nicht !!! Finanziell müsste es ja sehr leicht möglich sein, wenn man neben Toyota weltweit der grösste Autobauer ist. Für das kleine Startup Unternehmen aus Kalifornien (Tesla) war es ja auch möglich. Man hat sich stattdessen in der Vergangenheit nur lustig gemacht über die eMobilität. Jetzt steht man vor dem Scherbenhaufen und jammert. Und die betrogenen Bürger sollen schon wieder zur Kasse gebeten werden und der deutschen Autoindustrie alles finanzieren. Hoffentlich sind die Politiker nicht so blöd und spielen mit. Viel Hoffnung hab‘ ich allerdings nicht.
150kW meint
Nur weil Tesla nicht direkt Subventionen für die SC bekommen hat, heißt das nicht das Tesla überhaupt keine Subventionen bekommen hätte.
Ansonsten werden die Ladesäulen auch jedem offen steht (im Gegensatz zu den Tesla SC).
hu.mus meint
Entfernt. Bitte verfassen Sie konstruktive Kommentare. Danke, die Redaktion.
nilsbär meint
1 Million Ladepunkte?
Eine Überschlagsrechnung: In Deutschland gibt es ca. 14500 Tankstellen mit geschätzt jeweils 6 Zapfsäulen, in Summe also ca. 87000 ‚Tankpunkte‘. Die durchschnittliche Tankdauer beträgt ca. 5 min, die durchschnittliche Ladedauer an einer Schnellladesäule in Zukunft (wenn nur mehr E-Autos fahren) vielleicht 15 min (vielleicht auch nur mehr 10 min oder 5 min), also die 3-fache Zeit. Falls ein Drittel der Ladevorgänge an öffentlichen Schnellladern erfolgt (und 2 Drittel zu Hause oder am Arbeitsplatz), würde es also reichen, die Zapfsäulen einfach 1:1 durch (ca. 87000) Schnelllade-Punkte zu ersetzen. Und dafür haben wir 2 oder 3 Jahrzehnte Zeit. Das wäre doch locker zu stemmen.
Findet jemand einen Gedanken- oder Rechenfehler dazu?
Peter W meint
Nein, wenn auch 15 Minuten noch sehr ambitioniert sind, im Moment geht es bei den Schnelladern gut voran. Was fehlt sind Steckdosen um über Nacht zu laden. Also dort, wo die Leute wohnen und arbeiten.
Wehinger meint
Sehe ich genau so. Überall ac-laden. Überall. Plus dc…
Jörg2 meint
Vielleicht erledigt sich das Problem mittelfristig bei der weiteren Entwicklung der Batterie- und Ladetechnik (Schnellladen ähnlich tanken).
Die Investitionen in „an jede Laterne eine Steckdose“ könnte zu lange brauchen.
Andreas E. meint
Das hört sich schon ganz stimmig an. Abgesehen von den 5-10min Ladezeit.
Die Laternenparker in den Großstädten müsste man am Anfang überhaupt nicht beachten, da die meist nicht über finanziellen Mittel verfügen sich jetzt schon ein e-Auto kaufen zu können.
Man (die Politik) könnte aber dafür sorgen (wie schon angedacht) dass ein bestimmter Anteil von Parkplätzen die von Wohngebäuden und Firmen zur Verfügung gestellt werden müssen auch elektrifiziert werden.
Ein Ladeinfrastruktur-Quote quasi.
Firmen und Eigentümergemeinschaften verfügen auf über die dafür notwendigen finanziellen Mittel.
Z.B. könnte man per Gesetz definieren, dass 20% der Parkplätze die man haben muss auch mit mindestens einer Haushaltssteckdose versehen sind. Von Jahr zu Jahr könnte man den Prozentsatz überdenken und anpassen. Ergibt der Prozentsatz weniger als z.B. 2/3 eines ganzen Parkplatzes ist es nicht notwendig etwas zu machen. So vermeidet man unverhältnismäßige Investitionen.
Man müsste niemanden Subventionieren weil die Kosten gering sind und würde so ziemlich schnell eine Marktdurchdringung erreichen.
Die Supermärkte, Firmen mit Großparkplätzen und Tiefgaragen von Wohngebäuden sind doch genau der Bereich wo unsere e-Autos am meisten Zeit rumstehen.
Dann noch wie von nilsbär angedacht die Tankstellen umrüsten und alles ist gut.
CR meint
Woher kommt eigentlich immer wieder die Annahme, dass Menschen, die in Städten wohnen (wohlmöglich in Zentrumsnähe) sich kein e-Auto leisten können? Innenstadtlagen erfordern meist hohe Mieten oder es sind durchaus sehr teure Eigentumswohnungen, aber auch oft ohne eigenen Stellplatz. Auf dem Land zu wohnen in einem Haus ist oft sogar viel günstiger. Das Einkommen kann ich daran jedenfalls nicht pauschal bemessen. Gibt sehr viele Menschen, die so wohnen, die sich problemlos ein e-Auto leisten können. Viele leben in der Stadt, weil sie gern dort leben. Es gibt übrigens auch sehr viele Menschen, die sogar Häuser (meist Reihenhäuser in Städten) haben, die zwar 400.000 EUR kosten, aber trotzdem keinen Stellplatz haben. Wie viele Garagenhöfe gibt es in Deutschland, die keine Stromanschlüsse haben an diesen Siedlungen? Die lassen sich nicht mal so eben mit einer Steckdose nachrüsten. So einfach ist das alles nicht. Die Mehrheit der Bürger wohnt eben nicht auf dem eigenen Grundstück und kann sich einfach eine Steckdose legen. Daher wird öffentliches Laden auch in Zukunft sehr sehr wichtig sein. Und auf Arbeitgeber würde ich mich da gar nicht verlassen. Nicht jeder fährt mit dem Auto zur Arbeit und schon gar nicht bekommt jeder einen Parkplatz bei der Firma. Ich selbst wohne in einer sehr guten Wohnanlage am Stadtrand. Fahre elektrisch, aber kann selbst in der Tiefgarage nicht laden, da dies nicht erwünscht ist. Das wird noch Jahre dauern, bis man das mal geregelt bekommt dort. Ich komme gut klar, aber die Aussage, die ich oft höre, dass ja 70-80 % der Ladevorgänge zu Hause oder am Arbeitsplatz stattfinden werden. Das gilt nur solange, wie sich Hausbesitzer mit eigenem Grundstück e-Autos kaufen. Die meisten anderen sind auf öffentliche Lader angewiesen. Und da darf der Preis dann auch nicht zu hoch werden, denn ansonsten lohnt sich der Umstieg nicht. Ich hoffe das Beste, dass alles klappt, aber einfach wird das leider nicht.
Andreas E. meint
In dem von mir beschriebenen Ansatz hätte jemand der weder zu Hause noch beim Arbeitgeber laden kann zunächst die Möglichkeit beim Einkaufen oder an der Tankstelle zu laden. Mir ist die Problematik mit den Eigentümergemeinschaften bekannt. Ich selbst habe bereits 4 Jahre vor der endgültigen Installation darauf hingewiesen mir dies an meinem Teifgaragenstellplatz zu ermöglichen. Letztendlich ging es nur über Eigenfinanzierung.
Um dies zu beschleunigen müsste der Gesetzgeber halt auch in die Gänge kommen.
Niemand sagt das es leicht wäre aber ein großes Problem ist es wenn man will und muss auch nicht.
Es ist nur viel einfacher zu sagen es geht nicht weil dies und das anstatt es einfach anzugehen und Lösungen zu finden als nur darüber zu Reden warum es nicht geht.
Glauben Sie mir ich spreche da aus Erfahrung.
Christian meint
Die bürokratische Überregulierung (Eichrecht, WEG, Baurecht, Naturschutz, Artenschutz) frisst demnächst ihre Kinder. Siehe Erhöhung der Förderprämie auf 6000€.
Hr. Diess hat das jetzt auch erkannt und schiebt die heißen Kohlen schon mal von sich weg.
Er befürchtet also auch, daß VW die BEV nicht mal mit 6000€ Förderung verkauft bekommt.
elbflorenz meint
Es geht ned ums verkaufen. Die können ned so viel produzieren. Überall gibt es Anlaufprobleme. Und dann gibt’s auch viel zu wenig Zellen am Markt. Das wird sich erst in 2-3 Jahren etwas entspannen. Vielleicht.
NL meint
Diess sollte vorsichtig sein in die „wir brauchen flächendeckend öffentliche LIS“-Stammtisch-Richtung zu lenken, das könnte noch ein Eigentor werden.
Er sollte fordern, dass jeder der einen festen Stellplatz aufweisen kann (als erstes, ja die Laternenparker brauchen auch Lösungen), die Möglichkeit bekommt auch dort zu laden. Und Arbeitgeber befähigen ihre Firmenparkplätze mit LIS auzugestalten, wo stehen Autos schon 23 Stunden am Tag rum? Richtig, zu Hause oder am Arbeitsplatz – da kann man die Grundversorgung regeln. Dann reichen Schnelllader entlang der Autobahnen und gut ist.
Gerhard Ratermann meint
Und beim Arbeitgeber reicht es wenn dieser Schukosteckdosen und ein paar Kraftsteckdose vorhält um die Autos zu laden.
Futureman meint
Wie wäre es denn, wenn pro xx verkaufter Autos eine Ladesäule aufgestellt wird und diese selbst bezahlt und unterhalten wird?
Dann noch eine Abrechnung ohne Karte, sondern ganz einfach über das Auto. Erleichtert das Laden ungemein und ist eine top Kundenbindung. Evtl. gibt es ja schon Hersteller, die das so machen und bei denen man sich das abgucken kann…
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Die Familien Quandts, Porsche und sonstige arabische Anteilseigner haben Ihren VDA-Vorständen klare Vorgaben mit auf den Weg gegeben: „Selbstverständlich tragen wir den Transformationsprozeß in der Automobilindustrie mit, nur kosten darf er uns natürlich nichts. Seht zu, wie ihr das mit der deutschen und europäischen Politik hindeichselt, aber die Gewinne aus unseren Automobil-Unternehmen müssen so sein, wie in den letzten 3 Jahren auch – mindestens! Und wenn dann die Allgemeinheit das alles finanziert hat, dann rechnet sich das doch auch – also für uns.“
Peter W meint
Ich würde sagen, dass Diess ein riesiger Problem bekommt, wenn seine E-Auto-Strategie nicht aufgeht. Sollte VW die Verkaufszahlen nicht erreichen die notwendig sind um Strafzahlungen zu vermeiden, wird es eng für ihn.
Unter diesem Gesichtspunkt, und mit diesem Druck in Nacken ist es durchaus nachvollziehbar, dass man da im Vorfeld schon mal die Schuldigen anvisiert. Ganz besonders die Lademöglichkeiten für Mieter und Besitzer von Eigentumswohnungen sind bei uns immer noch sehr eingeschränkt. Laden über Nacht an öffentlichen Säulen ist kaum möglich und viel zu teuer. Hier kann VW leider nichts ändern, und ist auf die Politik angewiesen, die nur sehr langsam und zögerlich die notwendigen Maßnahmen umsetzt.
Marc Mertens meint
Eines muss man Herrn Diess mittlerweile klar attestieren, er wird nicht müde um das zukünftige Erbe von Volkswagen zu kämpfen und macht das auch auf großer Bühne. Er benennt durchaus auch Versäumnisse, weil er und stellvertretend für die deutsche Autoindustrie, auch nicht mehr so unendlich viel an Wahrheiten zu verlieren hat. Das Problem z. B. des Dieselgates der deutschen Autohersteller ist nämlich nicht unbedingt die Höhe der Entschädigungszahlungen, sondern die Bindung von wichtigen Ressourcen in R&D zu nachträglichen Aufarbeitung, der Verneinung alternativer Antriebslösungen auf dem Absatzmarkt und auf akademischem Level die Fehlausbildungen von Ingenieuren in alten Traditionsfachbereichen. Kleiner Blick nach ThyssenKrupp zeigt das auch dort sehr eindrucksvoll!
Zur zeitlichen Einordnung sei von mir „mal wieder“ der Toyota Vollhybride genannt. Dieser kam 1997, also vor rund 23 Jahren (!) auf den Markt und ist nun modellübergreifend fast im gesamten Portfolio im Einsatz. Das System kann wegen der Erfahrungswerte mittlerweile problemlos mit Plugin/Kondensatoren, CNG oder stärkeren Akkus kombiniert werden. Was derzeit noch fehlt ist eigentlich nur ein H2-/FC-Range-Extender. Aber dafür haben sowohl Toyota und Hyundai bereits echte FCEV-Produkte im Markt wie den Mirai, Nexo oder auch Busse bzw. LKWs. Dabei sammeln sie stetig seit Mitte der 2010er-Jahre echte Praxiserfahrungen, während wir uns in Deutschland nicht mal auf eine echte Technologie-Offenheit einigen können.
Derzeit gibt es Überlegungen der deutschen/europäischen Gasindustrie, dass sie das Gasnetz ggf. doch fit für Wasserstoff oder LOHC machen wollen. Eventuell hat man auch erkannt, dass das H2-Energieträger-System JETZT zwar noch nicht komplett durchentwickelt ist bzw. den höchsten Wirkungsgrad hat, aber der Wechsel des Energieträgers und die Möglichkeit der Sektorenkopplung können das aufwiegen bzw. dürften auf längerer Sicht positiver sein. Daher hat in meinen Augen BOSCH auch die langfristig spannendste Strategie, da deren H2-Entwicklungen von der Energie- & Gebäudetechnik bis zum Automobil reichen. Ein Grund auch, warum hier Toyota und Hyundai bzw. die ASEAN-Region das so stark pushen und staatlich flankiert werden.
Europa und Deutschland diskutieren sich an allen Fronten einen Wolf und können sich kaum auf Masterpläne einigen, weil es immer irgendein Partikularinteresse gibt. Im Endeffekt streiten wir uns z. B. über TESLA, aber die Ladestationen sind schon aufgebaut. Wir mögen die Chinesen nicht, aber die Bahnlinie liegt bereits in Duisburg und Hamburg. Für autonome Fahrsysteme oder deutlich bessere Statistikdaten benötigen wir 5G, aber keiner will eine Antenne auf dem Dach oder jeder hat Angst vor Huawei. Wir diskutieren das Tempolimit und die neue „Woven City“ von Toyota oder der Rest der Welt fährt auch gut ohne Autobahn-Raserei in die Zukunft. Diese Arroganz muss man sich auch erstmal leisten können in Deutschland und wird in jedem Falle von meinen Enkelkindern bezahlt werden müssen!
Daytrader meint
Europa ist die innovationfeindlichste Region auf den Globus. Die französische Staatsgläubigkeit und Planwirtschaft wurde auf die ganze EU ausgedehnt.
Lt einer Untersuchung der Credit Suisse ist Eurpopa die e i n z i g s t e Region auf der Welt, in der das Vermögen der Einwohner abnimmt.
Das ist die Zukunft in Europa und auch deshalb wollen die Briten wieder eigenständig sein.
Wessi meint
Na klar. Jetzt sind „die Franzosen“ verantwortlich. Alle anderen nur nicht wir. Lesen Sie sich den Beitrag von Marc Mertens nochmal mit dem Gedanken „Fingerpointing“ nochmal durch. Dann noch die Idee sich als (deutsch-) Land an die eigene Nase fassen. Auf wen zeigen Sie jetzt?
Wessi meint
PS. Einzig ist einzigartig und hat keine Steigerung in Form von ….ste. soviel deutsch darf sein.
Tom meint
Ich frag mich ja wie wichtig die Ladesäulen in 10 Jahren wirklich sind, ich gehe davon aus dass sich die Reichweiten nochmal deutlich verbessern, die Zahlen vom Cybertruck sind ein Anzeichen dafür und Langstrecke wird mit schnell laden mit Strömen wie bei Porsche gearbeitet. Was es brauchen wird sind Schnellladenstationen an den Autobahnen und Anschlüsse für Wohnungen
Skodafahrer meint
Die Ladesäulen werden erst dann wirklich wichtig wenn die Reichweiten deulich höher sind. Vertreter, Wartungstechniker, IT-Berater und ähnliche Berufe fahren heute mit einem Diesel (meistens Kombi). Heute werden viele Elektroautos eher als Pendlerfahrzeug verwendet, oder als Geschäftswagen für die Kurz- bis Mittelstrecke.
Bislang gibt es noch keine elektrischen Kombis für die berufliche Nutzung auf dem Markt.
Peter W meint
Ich glaube nicht daran, dass sich die Reichweiten deutlich erhöhen. 400 bis 500 km werden sehr wahrscheinlich der Standard werden, und das reicht auch locker, wenn genug Schnellader da sind, an denen man in 5 Minuten weitere 100 bis 150 km nachladen kann. Ausnahmen mit 1000 km wird es geben, so wie es auch heute Autos mit 500 und mehr PS gibt.
Mehr wird nicht benötigt und ist Unsinn.
Gerhard Ratermann meint
Ansonsten sind die Firmen bestimmt bereit ein paar tausend Euro mehr zu zahlen für einen größeren Akku.
Wenn wie z. B. Tesla sagt das der Akku ne halbe Million Kilometer macht, macht es auch sinn ein Auto länger als 3 Jahre zu leasen.
Jürgen S. meint
Dann warten wir mal die nächste und übernächste Generation der Batteriezellen von Tesla/Panasonic ab…
Thomas meint
Ich hätte da ein Vorschlag. Da unsere Autobauer es ja scheinbar nicht fertig bekommen genügend BEV´s in 2020 auf den Markt zu bringen, um ihre CO² Flottenverbräuche zu kompensieren, müsste ihnen die Gelegenheit gegeben werden die Milliarden Strafzahlungen in die Ladeinfrastruktur zu stecken.
z.B. 1xHPC Ladesäule = 1 BEV oder 10 AC Lader = 1BEV
Das Problem wäre binnen einem Jahr gelöst.
hu.ms meint
Empfehle sich schlau zu machen, in welchen jahren welche vorgaben zu erfüllen sind.
Jörg2 meint
Fördertopfleerer vs. Unternehmertum
Oder, um es nicht so kurz zu fassen:
IONITY = BMW, DAIMLER, FORD, VW, AUDI, PORSCHE
Ich bin jetzt zu faul, mir die Betriebsergebnisse der letzten 3 Jahren aufzuaddieren. Ich vermute dann doch recht stark, das Ergebnis ist deutlich positiv. Sprich: hier haben sich keine armen Schlucker zusammengefunden.
Allerdings scheinen es auch nur begrenzt Unternehmer zu sein.
Erkannt haben sie richtig: Es gibt ein unbearbeitetes Geschäftsfeld, wir sind mit unseren Umsätzen von diesem Geschäftsfeld abhängig.
Wieso machen die daraus nicht ein erfolgreiches Geschäftsmodell?
Viele Säulen, eine oder keine Karte, erträgliche Preise… Integration in die eigenen Navi-Lösungen, saubere App für alle Nutzer von Fremdfabrikaten…
Genug Geld, um den Aufbau vorzufinanzieren und 5..6 Jahre auf die schwarze Null zu warten, haben die doch, oder?
Daytrader meint
Warum gibt es denn kein Startup, das sich mit Ladesäulen befasst? Weil es da kein Geschäftsmodell gibt.
Stromerzeugung und -Vermarktung ist hochpolitisch. Gibt es einen Tsunami in Japan, werden hier die AKW sofort stillgelegt. Oder wenn Aktivisten den Braunkohletagebau stilllegen. Oder Trump stoppt Nordstream 2.
Warum gibt es in Deutschland keine Ladestationen von EDF aus Frankreich?
Warum müssen die Autohersteller selbst zu Energieunternehmen werden?
Weil allen das Risiko zu hoch ist und Marktpreise als Wucher empfunden würde.
PK meint
Die Strassen werden vom Staat bereit gestellt, weil es sonst vermutlich Probleme mit der Abdeckung geben würde, siehe Mobilfunk-Netze. Zu einsamen Gehöften oder kleinen Dörfern in MeckPomm (oder anderswo) bräuchte man dann tatsächlich einen SUV ;-)
D.h. manchmal ist eine staatliche Organisation gut, vor allem wenn es um Grundversorgung geht. Und da wäre ein europäischer Plan eine gute Sache.
Finanziert wird das Ganze über Steuern, z.B. Mineralölsteuer, KFZ-Steuer, etc.
Meiner Meinung nach ist das Problem hier:
Es fehlt immer noch einerseits an staatlichen / rechtlichen Weichenstellungen zum Laden in Mehrfamilienhäusern, aber auch am Arbeitsplatz, an Laternen, in Parkhäusern, etc. Und dazu könnte auch ein Plan für den Ausbau der Ladenetze gehören. Denn es gibt zwei Anwendungsfälle: das alltägliche Laden im Kurzstreckenbetrieb sowie das Laden, wenn man mal über Land fährt.
Ich schaue mal wieder in Richtung Verkehrsministerium.
Doch da passiert leider nix in dieser Richtung.
Die einzige Strategie, die ich dort erkennen kann ist die Strategie des Verhinderns…
Jörg2 meint
@Daytrader
Wenn es hier kein Geschäftsmodell geben sollte, dann verstehe ich DIESS aber nicht.
Wenn er nur eine Anschubfinanzierung als notwendig ansieht, dann scheint es auf lange Sicht ein Geschäftsmodell zu geben.
Wenn es um ewige Alimente gehen sollte (da nie nie nie tragfähig), dann ist sein ganzer BEV-Plan zum Scheitern verurteilt.
Ich vermute, es geht um ersteres. Hauptnutznießer wäre auf Herstellerseite seine Firma. VW will voll auf BEV (wird so erklärt), ist also von der Qualität der Ladeinfrastrukt direkt betroffen.
Wenn der Winzer Flaschen braucht, um seinen Wein an Endkunden zu verkaufen, dann muss er sich kümmern.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Und wenn der Winzer selbst eine Flasche ist, geht er halt pleite. So einfach funktioniert Marktwirtschaft.
Jörg2 meint
Je größer der Winzer um so lauter kommt vorher noch der Ruf nach Geld vom Bürger.
Und ist der Winzer „systemrelevant“ und das Ganze ist kurz vor irgendwelchen Wahlen, dann wird noch medienwirksam beatmet.
:-((
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Ja, es ist zum Weinen.
BeatthePete meint
@Daytrader
Ich glaube dass Hr.Diess sehr genau verstanden hat wohin die Automobilentwicklung in den nächsten 10 Jahren gehen wird.
Da wird es *zwingend* sein dass der Hersteller auch Ladeinfrastruktur anbietet, denn das wird für den Hersteller die einzige konstante Einnahmequelle sein.
Hans Meier meint
Es gibt (zum Glück) kein funktionierendes Businessmodel für Ladesäulen.
Die Ladeinfrastruktur muss auch nicht der Staat zahlen, sondern die Verursacher aka Autofahrer.
Es braucht auch nicht so viele Ladesäulen wie alle immer meinen. Die einzig „heisse“ Phase gibt es in den Ferien.
Entweder macht es so wie Tesla oder jeder Autofahrer soll bspweise neben der jährlichen FZG Steuer eine obligate Abgabe an die Ladeinfrasktutur leisten, dann ist es nämlich für alle relativ billig und gut, so bleiben auch die Ladepreise moderat und niemand bereichert sich wieder auf Kosten der Allgemeinheit. Eben Infrasktuktur, die gehört nicht in „private“ Hände.
Simon meint
Schnelllader an der Autobahn das sollen die Autobauer selber machen, was sie mit Ionity auch tun.
Hier geht es aber eher um Ladestationen in Wohnsiedlungen, Parkhäusern, Firmen, usw
VW hat mit über 100 Ladepunkten für Mitarbeiter vorgelegt.
Daytrader meint
Wenn man alles auf die Karte BEV setzt, muss man natürlich einen „Investor“ für Ladeinfrastruktur suchen. Sonst geht die Strategie in die Hose.
Da die Briten diese Woche die EU verlassen, haben die Deutschen das Vergnügen deren Beiträge zu übernehmen. Und lt. Hr. Diess dürfen sie für Länder, die noch nicht soweit sind, auch noch beim Ausbau helfen.
Deutschland ist ja ein reiches Land…
EdgarW meint
Jaaaa, die armen armen Deutschen werden von allen Anderen nur ausgenutzt *heuuuul*
Nicht.
Deutschland dominiert die EU nach dem UK-Austritt nur noch mehr. Und Deutschland lebt vom Export, kann dank EU barrierefrei in die ganze EU exprtieren und dank starker EU-Verträge auch günstig bis barrierefrei in sehr viele andere Länder.
Aber komm ruhig mit halbgaren einseitigen Argumenten nach UKIP-Art, das hat dort ja auch geklappt. Du könntest Dich auch sofort beglücken und in’s Land der unbegrenzten Brexit-Lügen umziehen, vielleicht bekommst Du j aucf die Schnelle noch eine Staatsbürgerschaft. Rule Brittania!
Daytrader meint
Im Mutterland der Demokratie dürfen die Bürger sogar über die EU abstimmen. So wie in der Schweiz.
Ich respektiere demokratische Entscheidungen.
In Deutschland ist die EU und der Euro alternativlos. Damit entfällt natürlich eine Abstimmung…
Jörg2 meint
@Daytrader
„Mutterland der Demokratie“: Wen meinst Du damit? Griechenland ist in den ganzen Diskussionen bisher nicht auftaucht….
(Und: Über die EU darf jeder EU-Bürger abstimmen, egal in welchem Land er sich aufhält.)
Simon meint
Im Mutterland der Demokratie, dort wo nur der stimmstärkste des Wahlkreises einen Sitz im Parlament bekommt.
Dort wo mit Lügen und Falschmeldungen eine Wahl massiv beeinflusst wurde.
Simon meint
Ohne EU gäbe es keine Flottenziele, aber ohne DE gäbe es wesentlich strengere.
DE bremst alle Inovationen und Ideen in der EU.
Bremst bei Photovoltaik, Ladeinfrastruktur, Kohleausstieg usw
Jensen meint
@Daytrader: Die Unternehmen, die alles auf die Karte BEV setzen sind rar gesäht und in erster Linie durch Tesla repräsentiert. Die Zeit, die ganz natürlich vergeht, bis sich Flotten austauschen und verbrennende Fahrzeuge von der Bildfläche verschwinden bzw. nicht mehr in relevanten Zahlen vorhanden sind, ist relativ lang.
Diese Zeit kann sinnvoll genutzt werden, um mehr und mehr Entnahmestellen aus dem vorhandenen Leitungsnetz einzurichten. Das wird an der einen oder anderen Stelle auch mit Zubauten geschehen, in erster Linie aber wird das vorhandene Netz
genutzt, an den richtigen Stellen ertüchtigt, verstärkt und genutzt. Alles Dinge, die die Netzbetreiber, Stromverteiler, Stromvertriebler ohnehin permanent machen.
Die Bürger werden nach und nach grundausgebildet und aufgeklärter – auch dank der ausgerufenen Strategie von VW. Und dann werden mehr und mehr und immer schneller erkennen, dass sie bereits „Ladeinfrastruktur“ in Haus, Garage, am Stellplatz und in der Umgebung haben bzw. mit ein wenig Vorbereitung, ähnlich der Beobachtung der Tanknadel für Mineralölprodukte und dem regelmäßigen ausspähen der günstigsten Nachfüllstation, werden immer mehr feststellen, das und wie so ein BEV im Alltag funktioniert. Und: Natürlich ist Deutschland ein reiches Land, und zwar auch weil das System EU so konfiguriert ist, wie es ist. Und da hat Deutschland maßgeblich, nicht zur eigenen Ungunst mutgeschraubt und macht das auch weiter.