BMW bringt in diesem Jahr mit dem iX3 das erste von mehreren geplanten modernen Elektroautos auf den Markt. Einen ersten Ausblick auf die Batterie-Version des Kompakt-SUV X3 gab es 2018, im letzen Jahr wurde dann die Antriebstechnik näher beleuchtet. Nun verrät BMW Details zu neuen „Aerodynamik-Rädern“, die mit dem iX3 Premiere feiern.
Die Räder und ihre Umströmung beeinflussen die Effizienz des Gesamtfahrzeuges laut BMW um bis zu 30 Prozent. Neben einem um fünf Prozent geringeren Luftwiderstandsbeiwert im Vergleich zu einem konventionellen X3 durch bessere Strömungsverhältnisse am Radhaus wiegen die neuen Aerodynamik-Räder 15 Prozent weniger als BMWs bisherige Aerodynamik-Felgen.
In Summe ergeben die Aerodynamik-Vorteile durch die neuen Räder am iX3 eine Verbrauchsreduzierung von gut zwei Prozent im europäischen WLTP-Testzyklus, so BMW. Das sorge für eine zusätzliche Reichweite von 10 Kilometern. Bei der Optik erlaube die neue Rad-Generation Freiheiten für weitere Fahrzeugmodelle. Auch der Technologieträger iNext und die Limousine i4 mit reinem Elektroantrieb sollen zur Markteinführung 2021 mit Varianten der Aerodynamik-Räder fahren.
Das Grundrad von BMWs Neuentwicklung ist so dimensioniert, dass es alle strukturellen Anforderungen zur Übertragung der Fahrdynamik-Kräfte übernimmt. „Für die aerodynamischen Anforderungen sind Einleger mit hochwertiger Anmutung zuständig. Aus dieser neuen Aufgabentrennung resultiert der substanzielle Gewichtsvorteil gegenüber früheren BMW Aerodynamik-Felgen“, erklären die Entwickler. Ein geringerer Materialeinsatz für das Grundrad führe in Verbindung mit den leichten Einlegern zu einer Reduzierung der ungefederten Massen, was der Fahrdynamik und der Effizienz zugutekomme. Zudem sei eine ressourcenschonende Fertigung möglich, da keine zusätzlichen Werkzeuge für eine spezielle, aerodynamisch-optimierte Rädervariante erforderlich seien.
Die in der Formgebung auf das leichte Grundrad abgestimmten Einleger werden im äußeren Bereich zwischen den Speichen integriert, wo sie Luftverwirbelungen am Radhaus und damit den Luftwiderstand reduzieren. „Die Aerodynamik-Räder werden damit zu einem wesentlichen Element des für den BMW iX3 entwickelten Gesamtpaketes für optimale Effizienz“, so BMW.
Ähnlich wie herkömmliche Räder können die Aerodynamik-Ausführungen in verschiedenen Farben lackiert, sowie mit matten oder glanzgedrehten Oberflächen versehen werden. Darüber hinaus lassen sie sich mit unterschiedlich designten Einlegern bestücken, etwa mit Farbakzenten des Karosseriedesigns. Die Einleger lassen sich außerdem mit unterschiedlicher Oberflächengestaltung auf einem Rad miteinander kombinieren.
Tomcat meint
Ja, Aero-Räder verbessern die Reichweite…
Und gleiche Problemstellungen führen häufig zu gleichen oder ähnlichen Lösungen.
Das sieht man besonders bei diesem Rad. Sieht dem 20″ Serienrad des Porsche Taycan Turbo (IAA 2019) sehr, sehr, sehr, sehr ähnlich (einfach mal auf der Porsche Homepage den Taycan Turbo im Car-Configurator anwählen).
Von Kopie will ich vorsichtshalber lieber nicht sprechen.
Aber wenn ich hier eins und eins zusammenzähle, dann komme ich auf den vorläufigen Näherungswert von zwei….
PK meint
Super Idee, bei einem SUV auf Effizienz bei den Radkappen zu achten.
Weiter so, BMW, die Richtung stimmt.
Kleiner Tipp:
Es gibt noch mehr Einsparmöglichkeiten…
Was tun eigentlich die Entwickler des i3 heute?
GhostRiderLion meint
„…Was tun eigentlich die Entwickler des i3 heute?…“
Die Entwickler von damals sind nicht mehr bei BMW beschäftigt ;-)
150kW meint
Die urbane Legende…
Tatsächlich weiß man nur von vier Leuten die gegangen sind.
Jörg2 meint
Es wird halt oft nur über die Häuptlinge berichtet.
Ob nachgelagertes Personal geht, ist oft nicht so spannend.
Andreas meint
@150kW
Aber das waren wohl die entscheidenden 4 Leute, wenn man sieht, wie wenig BMW bislang zustandegebracht hat.
Das diskreditierende „urbane Legende“ ist etwas mies. Normalerweise kriegt man wenig mit, wo wer was macht in der deutschen Autoindustrie. Da waren diese realen Abgänge schon bedeutsam.
DerMond meint
„Es ist sowieso an der Zeit, die Aerodynamik wieder zu entdecken, bzw. stärker zu gewichten.“
Das ist das Schöne an Elektroautos. Sie bieten tolle Rückmeldung an den Fahrer und zeigen auf wie mit Nebensächlichkeiten oftmals Energie nutzlos verbraten wird.
Man kann sogar darauf hoffen dass sich einzelne Autos wieder in die Richtung entwickeln wie sie „Zukunftsvisionäre“ einst sahen. (SUVs waren vor einigen Jahrzehnten keine Zukunftsvorstellung)
Swissli meint
10 km, bei 20 kwh/100 km Verbrauch, entsprechen 2 kwh mehr Batteriekapazität. Kostet 200€ und verschandelt nicht die Optik.
Skodafahrer meint
Man kann nur eine begrenzte Anzahl von Zellen in ein Batteriegehäuse einbauen.
Aerodynamisch bessere Felgen und Reifen bringen beim gleichen Fahrzeug mehr Reichweite. Bei einer noch größeren Batterie bringen Aerofelgen noch mehr zusätzliche Reichweite.
Swissli meint
Bei BMW mit ihren Multiplattformen ist der Platz für die Batterie wirklich etwas beschränkter.
Batterie grob gesagt: Kosten -10%, Energiedichte (Volumen/Gewicht) -10% / Jahr. Bei den Felgen reden wir von 2% (WLTP) bis 3% (auf Autobahn) einmalig. Peanuts im Vergleich.
Wenn BMW es so löst wie Tesla – kein Aufpreis, Aero Raddeckel abnehmbar – dann ist das okay. Aber bei BMW scheint es sich um Felgen, nicht um abnehmbare Radkappen zu handeln. Das wird ganz sicher +x000€ Aufpreis kosten.
Auf der freien Wildbahn sieht man die Aero Radkappen von Tesla aber eher selten, obwohl kein Aufpreis. Selbst bei Tesla Fans gilt wohl die Devise: bringt wenig (max. 3% bei Autobahn), sieht aber schlecht aus. Die BMW Klientel dürfte da noch weit „sensibler“ sein.
Und wer was für die Umwelt tun wird: Muss ich jetzt wirklich mit dem Auto von A nach B? Geht das auch mal zu Fuss, mit Fahrrad/E-Bike? Muss man auf der Autobahn 150 km/h fahren oder täte es auch 120-130 km/h? „Gaspedal“ hat auch im E-Auto noch am meisten Umweltpotential. Der Rebound Effekt bei E-Auto Fahrern ist erschreckend hoch.
Wie auch immer: der Kunde wird über die Aero Felgen/Radkappen entscheiden.
Alter_eg.o meint
Aerodynamik ist einfach intelligent und kostet gar nichts. Sind die Flugzeuge und die Vögel in der Luft und die Fische im Wasser alle optisch verschandelt?
Swissli meint
Deshalb fahren ja alle auch „intelligente“ tropfenförmige Autos…
Tesla-Fan meint
Wow! Eine neue Radkappe! – Voll innovativ.
StugiLife meint
Innovativer als die M3 Radkappe, die bringt laut Test nämlich Null Reichweite.
Mike Hammer meint
Deinen Test würde ich gerne mal sehen.
Laut Test von Nexmove bringt sie 3%:
Suche nach: „nextmove Aero Felgen von Tesla reduzieren Verbrauch um drei Prozent“
Im Übrigen sind die 10km von BMW Herstellerangaben. Wie verlässlich die sind, haben wir in der Vergangenheit bereits oft genug erfahren.
StugiLife meint
Besonders verlässlich scheint die Angabe von Tesla auch nicht zu sein, da wurden 10% mehr Reichweite durch die Aero Radkappen versprochen.
Im Vergleich dazu sind die von Nextmove ermittelten 3% tatsächlich so gut wie “ nichts“
Mike Hammer meint
„Besonders verlässlich scheint die Angabe von Tesla auch nicht zu sein, da wurden 10% mehr Reichweite durch die Aero Radkappen versprochen.“
Eine nachvollziehbare Quelle für Deine sehr fragwürdige Behauptung wäre da hilfreich.
Beim M3 LR mit serienmäßigen 18 Zöllern und Radkappen werden durch Tesla offiziell 560 km Reichweite ausgewiesen.
Bei meinem M3P mit serienmäßigen 20 Zöllern ohne Radkappen sind es offiziell 530 km.
Da bescheinigt Tesla also für kleinere Felgen plus Radkappen 5,6% mehr Effizienz.
Ein Teil davon gehen auf die Radkappen, ein Teil auf die größeren Felgen, die deutlich mehr Luft verwirbeln.
Im Übrigen sind 3% Ersparnis nur durch Radkappen nicht etwa „nichts“.
Den großen Rest bewirken unter anderem die bei Tesla optimierten, sehr niedrigen cw-Werte, die sogar ohne Abbau von Außenspiegeln und Abkleben von Fügen erreicht werden.
Die Summe aller Einzelmaßnahmen machen den Tesla so effektiv. Und darum geht es.
StugiLife meint
Stand so bei Electrec, Interview mit dem Tesla Chefentwickler.
Im übrigen ist das “ optimieren“ des cw Wertes durch zb. abkleben und anderer Maßnahmen seit 2016 nicht mehr erlaubt.
Mike Hammer meint
Ein Interview also. Entscheidend ist, was der Hersteller offiziell ausweist. Und das sind keine 10% mehr Reichweite, wie du behauptest.
Dennoch: Tesla erreicht in der Praxis mit 3% mehr, als BMW mit 2% in der Theorie WLTP angibt.
Dennoch ist deine Aussage dazu: „Innovativer als die M3 Radkappe, die bringt laut Test nämlich Null Reichweite.“ Was vollkommener Bullshit ist.
Mit etwas mehr Sachlichkeit hätten wir hier einige Fake-News weniger.
StugiLife meint
Die Aussage des Tesla Chefentwicklers bezeichnest du als unsachlich, aber deine pauschale Aussage über BMW als sachlich?
Das aerodynamische optimieren von Radabdeckungen betreiben die Hersteller schon seit Jahrzehnten. Um bei BMW zu bleiben, schau mal auf deren Elektroauto E1 aus 1993, der hatte solche Radkappen schon 25 Jahre vor Tesla.
Mike Hammer meint
Die Quelle, die hier genannt wird, ist immer „BMW“. Es ist also der Hersteller selber. Die Aussage in Verbindung mit dem WLTP-Wert dürfte sachlich kaum zu übertreffen sein. Vergleichbar sachlich, wie die Angaben des Herstellers Tesla auf deren Homepage.
Dennoch hätte ich gerne einmal eine genaue, nachprüfbare Quelle über deine angebliche Aussage von einem Tesla Entwickler. Die kannst du offenbar nicht liefern.
Das passt zu deinen beiden unterschiedlichen Maßstäben, die du bei BMW und Tesla anlegst.
Mike Hammer meint
„Um bei BMW zu bleiben, schau mal auf deren Elektroauto E1 aus 1993, der hatte solche Radkappen schon 25 Jahre vor Tesla.“
Meinst du etwa die E1 Studie(n), von denen der erste Prototyp gleich abbrannte und es dann nur noch einen zweiten Prototypen gab?
Wow, zwei Prototypen mit Radkappen, die niemals in Serie gingen. Welch ein Beispiel für die überragende Entwicklungsleistung von BMW.
Swissli meint
Bei nextmove sind es 3% auf einer Autobahnfahrt mit 150 km/h.
Ausserhalb Deutschlands sind es auf Autobahnen mit Tempolimit wohl eher 2%.
Und im Alltag (abseits von Autobahn) sind es wohl unter 1%.
Einfach mal Fahrrad statt E-Auto fahren bringt der Umwelt mehr, ist gesünder und sieht besser aus :)
Mike Hammer meint
Swissli,
Deine Aussage
„im Alltag […] wohl unter 1%“
basieren auf welcher Grundlage? Hast du eine Quelle?
Oder ist es nur deine haltlose Behauptung?
Bis zu 30% der Effizienz des Fahrzeugs werden durch die Räder und der Umströmung beeinflusst. Das ist Dir offensichtlich entgangen.
Auch Björn Nyland testete die Effizienzunterschiede bei skandinavischen Geschwindigkeiten und ermittelte eine Effizienzsteigerung von 2-4 % nur durch die Radkappen am Tesla M3.
OnlyAFoolUsesGoogleAndroid meint
@Tesla-Fan: Ich vermute mal, als Tesla Aerofelgen rausgebracht hat bist du klatschend durch dein Viertel gelaufen und hast allen großspurig verkündet wie innovativ Tesla ist und stets das Gesamtsystem betrachtet. Bei BMW wird es jetzt ironisch heruntergespielt. Sicher kommt dann wieder das Argument BMW würde alles nachmachen. Da muss man sich aber Fragen seit wann es die Aeroradkappen von Tesla gibt. Der Nextmove Test ist von 2019, die Studie des iX3 kann man man schon 2018 mit vergleichbaren Radkappen sehen. Und wie „StugiLife“ schreibt reicht das noch viel weiter zurück. Ich denke die Felge hat man eher aus der Asservatenkammer ausgegraben.
Mike Hammer meint
Ich finde es schon toll, dass ihr BMW Radkappen von Prototypen – die es übrigens nie in die Serie geschafft haben – hier mehrfach als positives Beispiel hervorhebt.
Man muss sich eben auch mal an kleinen, völlig unrelevanten Dingen erfreuen.
bensch meint
Ich nehme an geringerer Materialeinsatz bedeutet auch geringerer Kaufpreis, nicht wahr BMW? Vielen Dank im Voraus ;)
OnlyAFoolUsesGoogleAndroid meint
Wenn die Entwicklungskosten bei NULL liegen, die komplexere Form keine neuen Werkzeuge erfordert und einfacher zu fertigen ist, dann wird BMW die sicher auch günstiger Anbieten. Der günstiger Preis wird dann verständlicherweise auch nur proportional zur eingesparten Masse sein können. Bei 15 Prozent weniger Gewicht, kannst du dir ja anhand des aktuellen Preises einer Tonne Stahl/Alu und dem Gewicht einer Felge von etwa 10 kg bis 15 kg selbst ausrechnen wie viel hunderte Euro(cent) du pro Felge weniger bezahlen wirst. ;)
Wenn du allerdings Pech hast fressen Inflation, steigende Energie- und Rohstoffpreise die Ersparnisse wieder auf. Wenn du Glück hast drückt BMW beim Zulieferer eine Preisreduzierung durch und reicht das ersparte an dich durch.
NL meint
Auf die 10 km würde ich angesichts der Optik dann gerne verzichten.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Das Problem solcher separaten Teilen an Rädern ist häufig, dass sie sich während eines Autolebens irgendwann einmal vom ursprünglichen Verbauort verabschieden und dann als Müll im Straßenrand liegen. Wieviele Kunstoffradkappen hat jeder von uns schon am Straßerand gesehen? Wenn dann noch ein Auto drüber fährt und daraus Kleinteile produziert, dann ist wieder unnötigerweise Kunstoffabfall in der Umwelt.
Ein gutes Rad ist aus einem Teil gefertigt und es muss so gut designed sein, dass jede zusätzliche Applikation die Designqualität verringert. Und das geht.
Peter W meint
Jetzt kommt also die Alufelge mit Radkappe. Grundsätzlich könnte das neben dem Gewicht und dem austauschbaren Design aber auch noch einen anderen Vorteil haben. Wer Sommer und Winterräder nutzt, braucht 8 komplette Räder. Die „Einleger“ könnte man nun für beide Felgensätze nutzen, und wenn die „Grundräder“ zum vernünftigen Preis als Zubehör erhältlich sind, macht das Sinn.
Uwet meint
macht Tesla mit den Aerofelgen beim Model 3 ja nicht anders, das sind auch nur Radkappen. Bringen aber laut Test von Nextmove so gut wie nichts.
Leser meint
lt Test von NextMove bringen die 3%.
Hier steht im Text was von 2% nach WLTP.
Ist also ähnlich und jedes % weniger Verbrauch muss auch weniger erzeugt werden, also von beiden ein guter Schritt.
LM_aus_B meint
Guter Ansatz, kommt aber wohl eher bei höheren Geschwindigkeiten zum Tragen?
Dies hoffe ich dringend, sonst sollte niemand überhaupt damit fahren:
ZITAT „Das Grundrad von BMWs Neuentwicklung ist so dimensioniert, dass es alle strukturellen Anforderungen zur Übertragung der Fahrdynamik-Kräfte übernimmt.“
Alter_eg.o meint
Es ist sowieso an der Zeit, die Aerodynamik wieder zu entdecken, bzw. stärker zu gewichten. Nicht nur Details, man sollte Stirnwiderstand (Fläche) und die gesamte Form entsprechend gestalten. Die Bionik gibt noch etliche Beispiele her und das sollte man den Fahrzeugen auch ansehen dürfen.
McGybrush meint
Mir wäre Design Am Ende wichtiger.
Hässliche eAutos hatten wa vor Tesla genug. Wenn man es schafft das Aerodynamik schick aussieht dann ist dagegen aber nichts einzuwenden.
Beim eGolf würde ich z.B. als erstes die Räder gegen normale tauschen. Effizienz hin oder her.
GE meint
Ich hoffe das kommt. Jetzt spielt es wegen der Dynamik von Reichweite – Batteriekosten zumindest wieder eine Rolle.
Mercedes hat es schon mal gemachtmit dem bionic car.
https://de.wikipedia.org/wiki/Mercedes-Benz_bionic_car