Zur Elektroauto-Offensive von Volkswagen gehört auch die Produktion von Batteriezellen. Im September letzten Jahres wurde dazu in Salzgitter eine Pilotanlage eröffnet. Die dort hergestellte Kleinserie soll den Weg für eine groß angelegte Fertigung bahnen. Diese fällt laut einem Bericht deutlich umfangreicher als ursprünglich geplant aus.
Volkswagen wolle die Kapazität seiner Batteriezellen-Fabrik in Salzgitter um die Hälfte aufstocken. Statt den zunächst vorgesehenen 16 Gigawattstunden (GWh) solle das Werk für bis zu 24 GWh pro Jahr ausgelegt werden, hieß es laut der Deutschen Presse-Agentur aus dem Unternehmen. Angedacht sei, nach der ersten Stufe eine Erweiterung vorzunehmen. Zur Einordnung: Teslas mit Panasonic in den USA betriebene Batterie-„Gigafactory“ kam zuletzt auf jährlich 30 GWh.
Der Wolfsburger Autokonzern will am Standort Salzgitter mit dem schwedischen Startup Northvolt eine Produktion für Batteriezellen in drei Linien aufbauen. Damit soll die Abhängigkeit von den derzeit den Markt beherrschenden Akkufertigern aus Asien reduziert werden. Die Arbeiten an dem Werk sollen Anfang nächsten Jahres beginnen, der Produktionsanlauf in Salzgitter wird für den Jahreswechsel 2023/2024 anvisiert.
Die bereits in Betrieb befindliche Pilotlinie dient vor allem der weiteren technischen Abstimmung, soll aber auch Erfahrungen für das Großserien-Joint-Venture mit Northvolt liefern. In Salzgitter werden mehr als eine Milliarde Euro investiert, bis 2023/24 sollen über 1000 Arbeitsplätze entstehen. Zur Eröffnung der Kleinserien-Linie im vergangenen Herbst hieß es, dass langfristig konzernweit eine Batteriekapazität von 150 Gigawattstunden angepeilt werde.
Der Großteil der Volkswagen-Beschäftigten am Standort Salzgitter ist derzeit noch mit der Produktion von Verbrennungsmotoren beschäftigt. Eigene Batteriezellen sind ein zentraler Baustein für die Elektroauto-Ziele des Konzerns. Um wie geplant Weltmarktführer in der E-Mobilität zu werden, investiert Volkswagen bis 2024 insgesamt 33 Milliarden Euro in die alternative Antriebsart, davon 11 Milliarden bei der Marke Volkswagen.
Egon meier meint
Hauptzwecke einer eigenen Zellproduktion (in china mit anderem partner als in Europa):
second source bzw third source …
Freiheit von Erpressungsmanövern.
Wenn VW mit einem funktionierenden Zell-Werk demonstriert, dass es die Sachkompetenz hat, sich notfalls auf eigene Beine zu stellen .. dann werden die arroganten Zell-Ogipolisten ganz vorsichtig sein.
Man ist schnell auf der Abschussliste.
Hastor hat gezeigt wie man das macht bzw probiert: einfach mal Lieferung einstellen und dann (un)freundlich nach höheren Preisen fragen.
VW ist das sehr vorsichtig geworden.
Wenn man erst mal ein Zellwerk hat und es flutscht kann man schnell ein paar weitere bauen. Das macht VW mit ganzen Werken sehr erfolgreich in der ganzen Welt.
Marco meint
Na bei der Geschwindigkeit wie das bei VW läuft wird das nix die 24 GWh bis 2023/24 denke ehr 2025 und das wäre schon optimistisch sind ein Witz. Da werden die nicht unabhängig werden und können irgend einen Druck ausüben. Zur Erklärung: Tesla hat 2019 knapp 0,38Mio Autos gebaut und angeblich wurden Sie durch zu wenige Akkus ausgebremst und das bei 30 GWh die Sie jetzt schon haben. Der VW Konzern hat letztes Jahr knapp 11 Mio. Auto gebaut Wenn Sie bis 2025 min. 3 Mio. EAutos bauen wollen brauchen Sie statt der 24 GWh mindestens die 10x Menge. Müsste man immer noch 90% Zellen zukaufen.
Futureman meint
Das sind doch mal gute Nachrichten. Nach und nach werden neue Batteriefabriken gebaut. Auch wenn es bei den alten Herstellern alles etwas länger dauert, hilft jede neue Fabrik den E-Markt weiter steigen zu lassen.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Man merkt richtig, wie langsam und behäbig unsere Automobil-Manager denken und ihre Entscheidungen treffen. Wären die Gehirne mit Soundgeneratoren, die bei unterer Denkgeschwindigkeit Geräusche von sich geben, ausgestattet, was wäre das für ein Gebrumme in Wolfsburg, Stuttgart oder München.
Herbs meint
???
Niklas meint
Man merkt richtig, wie absurd die Kommentare werden, wenn ein Artikel an sich nichts kritisches liefert. Auf Teufel komm raus negativ, weil muss ja.
Schönes Wochenende!
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Automobil-Manager?
Jörg2 meint
;-)))
Es macht auch hier den Eindruck, dass sich VW erstmal in Ruhe angesehen hat, was am Markt passiert und dann mit viel Geld den Aufholprozess startet.
Früher hat das immer funktioniert. Siehe z.B. vor über 10 Jahren das Thema TIGUAN.
Wenn, wie vor einiger Zeit noch berichtet, die Versorgung mit Zellen problemlos ist, die Marktmacht „VW“ für eine optimale Einkaufssituation sorgt, dann ist dieses Umdenken, weg von Laborarbeit, hin zur Großproduktion eigentlich nicht notwendig.
In Summe stärkt VW damit seine Position. Die anderen Blechverbieger müssen sich langsam was einfallen lassen.
Das „in Ruhe ansehen“ kann natürlich auch der Nebeneffekt der internen Entscheidungsgeschwindigkeit sein.
hu.ms meint
War doch erst mit den kompakt SUV genauso: viele andere hatte schon welche.
VW war mit T-roc und T-crozz wieder mal spät dran. Und jetzt haben sie sogar bis zu 4 monate lieferzeit. Die leute kaufen die immer noch.
Könnte bei den BEV ähnlich laufen: sie sind wieder mal nicht die ersten (sh. kona, e-corsa, e-2008 u.a.) aber wenn nächstes jahr viele verschiedenen modelle auf MEB-basis kommen werden sie gekauft.
Die ach so dummen und technisch uninformierten leute kaufen dann die technisch rückständigen BEV aus dem VW-konzern.
StugiLife meint
“ wer warten kann wird belohnt“,
sagte schon der Dalai Lama..
Freddy K meint
Was willst du damit sagen?
Das man keine Zellen bauen soll? Oder was sonst?
Leser meint
OT aber zu VW:
Diese Woche kam bei uns im Radio, dass VW ab Mitte Märtz 250 ID3 in den 3 sächs. Standorten als Testwagen zur Verfügung stellen möchte.
CaptainPicard meint
Es gab auch einen Bericht vor ein paar Tagen dass sie mittlerweile 100 Stück pro Tag produzieren.
Simon meint
So viele sicher noch nicht. Eher 5 bis 10
CaptainPicard meint
So steht es in dem Artikel vom Mittwoch:
Anfang November hatte Volkswagen die Serienproduktion des ID.3 im Zwickauer Werk gestartet. Derzeit laufen täglich 100 Elektroautos im Ein-Schicht-Betrieb vom Band.
Simon meint
1000 sollten es am Ende werden.
hu.ms meint
Aber nicht nur ID.3.
330K BEV auf MEB-plattform aus Zwickau in 2021 für europa:
ID.3, ID.4, ID.4X, Q4 e-tron, seat el born, skoda vision.
3 kompakter, 2 SUV, 1 limousine – wir weden sehen was gekauft wird.