Renault Trucks hat im Februar eine seiner bisher größten Bestellungen von elektrischen Schwerlastern in Europa bekanntgegeben. Die zur schwedischen Volvo Group gehörende Nutzfahrzeug-Marke teilte mit, 20 batteriebetriebene 26-Tonner an den Brauereikonzern Carlsberg zu liefern. Die Fahrzeuge vom Typ D Wide Z.E. werden im Laufe des Jahres übergeben. Zum Einsatz kommen sie für die Brauerei Feldschlösschen, den schweizerischen Standort der Carlsberg Gruppe.
Der Nutzfahrzeug-Hersteller betonte, davon überzeugt zu sein, dass der Stadtverkehr nachhaltiger gestaltet werden muss. Die Elektromobilität sei dafür eine wichtige Säule. „Für unsere Kunden ist dieser Vertrag die Bestätigung, dass sich der Wandel des Transportsektors vollzieht und er zeugt von einer industriellen und kommerziellen Wirklichkeit: Die elektrischen Lkws von Renault Trucks verlassen unser Werk und werden in ein paar Wochen auf den Straßen Europas unterwegs sein“, so der Präsident von Renault Trucks Bruno Blin.
Die 20 D Wide Z.E. von Renault Trucks sollen täglich zwischen 100 und 200 Kilometer zurücklegen, um die Schweizer Kunden der Brauerei Feldschlösschen von den 15 Logistikzentren der Brauerei aus zu beliefern. Der Standort der Carlsberg Group verfügt hauptsächlich über Produktionsstätten, die an das Eisenbahnnetz angeschlossen sind.
Der Renault Trucks D Wide Z.E. ist seit 2018 in der zweiten Generation als Serienfahrzeug erhältlich. Die zulässigen 26 Tonnen Gesamtgewicht werden von zwei Elektromotoren mit einer Gesamtleistung von in der Spitze 370 kW (503 PS) und 850 Nm Drehmoment bewegt, die Dauerleistung beträgt 260 kW (356 PS). Die Energie für die offiziell bis zu 200 Kilometer Reichweite stammt von einer Lithium-Ionen-Batterie mit 200 kWh Kapazität.
Neben vollelektrischen 26-Tonnern bietet Renault Trucks auch 3,1-Tonner an. Das Unternehmen konzentriert sich bei strombetriebenen Transportern wie andere etablierte Hersteller – darunter Volvo Trucks und Daimler Trucks & Buses – vorerst auf für den innerstädtischen Bereich geeignete Technik.
Stocki meint
„Ich bringe das Bier CO2 frei“
Au weia, schales Bier, der LKW kanns ja nicht sein ;-)
alupo meint
Das CO2 im Bier stammt zum allergrößten Teil aus der Nebenausbeute von Ammoniakanlagen (genauer aus der Stufe der Wasserstoffherstellung für Ammoniak) und nicht aus der Gärung.
Aber ich kann alle Biertrinker beruhigen. Dieses CO2 ist wesentlich ungiftiger als die Quellkohlensäure in manchen Mineralwässern (für mich ein pauschales Nichtkauf-Kriterium), denn durch das „saure Wasser“ werden oft besonders viele Schwefelverbindungen aus dem Boden herausgelöst und das ist eben zumindest nicht gesund ;-).
Daher: Biertrinker sind, was die Kohlensäure (H2CO3) betrifft, auf der sicheren Seite, im Gegensatz zu manchen Mineralwassertrinkern ;-).
alupo meint
Das finde ich sehr gut, sowohl von der Prauerei als auch von Renault.
Ohne die technischen Angaben genauer analysiert zu haben würde ich annehmen, dass diese die Angaben von Tesla zu ihrem Semi weiter bestätigen (ich hatte nach meiner Rechnung darüber sowieso keine Zweifel mehr).
26 t 200 km zu bewegen mit 200 kWh, also der doppelten Akkukapazität wie dem PKW (Model S und X) von Tesla.
Die Zugmaschine kann über 800 km bei ca. 40 Tonnen, und das bei hier unerlaubten 96 km/h.
Warum das m.M.n. passt liegt in der konventionellen Aerodynamik des Renault im Vergleich zu Teslas Semi. Letzteter hat einen CW Wert von nur 0,36 und das sollte den Gewichtsunterschied und den Geschwindigkeitsunterschied ausgleichen.
Es gibt immer mehr Zahlen von unterschiedlichen Herstellern die Teslas Angaben zu ihrem Truck plausibel erscheinen lassen.
Ich bin auf schon auf den Aktienkurs gespannt wenn die ersten Semis aus der angekündigten Kleinserie dieses Jahr vorgestellt und unabhängig getestet werden.
Und Renault sollte zügig auch eine Zugmaschine entwickeln.
Jörg2 meint
(Im Kern ist es VOLVO)
Jörg2 meint
@Alupo
Ich kann Dir nur beipflichten!
Der BWLer beim Frachtführer und die Regelungen der Kommunen werden dafür sorgen, dass die Verteiler- und Einholverkehre in den Citylagen zunehmend durch BEVs erfolgen. Von da aus „sickert“ es dann in die 300km-Punkt-zu-Punkt-Verkehre.
Ich bin gespannt, wie die angestammten LKW-Hersteller diesen Produktionsspagat hinbekommen werden (inhaltlich und preislich). Sie stehen vor dem gleichem Problem, wie die PKW-Hersteller: BEV müssen schleunig angeboten werden, der Markt kauft noch eine Zeit Diesel/Benzin (und braucht den auch für die Langstrecke).
alupo meint
Ich bin auch der Meinung, dass wir eigentlich zuerst beim Verteilerverkehr anfangen sollten.
Dort könnten wir pro kWh Akku am meisten bewirken, insbesondere wenn wir auch noch den Lärm, NOx, Staub, Ruß und alle anderen Gifte aus Verbrennungsmotoren berücksichtigen.
Aber der Semi ist eben wichtig um allen „,Experten“ zu zeigen, dass es heute schon eine oder zwei Stufen höher geht, also nicht nur 26 t, nicht nur 80 km/h und nicht nur 200 km Reichweite. Und dass das vor allem eine wirtschaftliche Tragfähigkeit hat, neben dem besseren Image.
Damit hat dann kein LKW-Hersteller mehr eine Ausrede, dass es gerade mit den kleineren LKWs nicht oder noch nicht gehen würde. Vor diesen Fakten würde er nur seine eigene Unfähigkeit zur Schau stellen (ok, einige scheinen damit erstaunlicherweise auch kein Problem zu haben).
Es wird ein spannendes Jahr 2020. Und wieder ist eben Tesla der Vorangeher, so wie es Tesla schon beim Roadster oder beim Model S (keine Verzichtsautos sondern Fahrspass pur) war und eben kein anderer auf der Welt. Mit dem Semi oder dem Cybertruck incl. dem Quad wird sich diese Geschichte wohl nochmals wiederholen ;-).
Ich bin nur noch auf die Preise vom Semi gespannt. Da stochere ich bei meiner LibreOfficeTabelle noch etwas im Dunkeln mit dem Input in $/kWh. Technisch, davon bin ich längst überzeugt, hat sich Tesla nicht verrechnet. Ich denke immer noch mit Schmunzeln an Martin Daums erstes Statement zu 40 Tonner Zugmaschinen im Rahmen der Semi Präsentation von Tesla zurück (im Vorstand von Daimler für LKWs und Busse weltweit verantwortlich) ;-).
Jörg2 meint
Ja, wenn der SEMI ausgeliefert wird und erfüllt, was vorhergesagt wurde, werden wir oft alte Zitate über „Physik“ lesen können. ;-)