Micro Mobility Systems baut bisher Kick- und E-Scooter, beim Genfer Auto-Salon stellt das Schweizer Familienunternehmen im März zwei größere Gefährte vor: die überarbeitete Version des Mini-Elektroautos Microlino sowie die „Microletta“. Der seit 2015 geplante Microlino hat sich wegen Rechtsstreitigkeiten und Qualitätsproblemen verzögert. Nachdem beides aus der Welt geschafft wurde, soll die elektrische Knutschkugel 2021 auf den Markt kommen. Die dreirädrige Microletta erweitert das zukünftige Angebot.
Das neue Design habe man via Online-Umfrage unter den mittlerweile über 17.000 Vorbestellern des Microlino festgelegt. „Für uns war es seit jeher wichtig, dass wir die Microlino Community so stark wie möglich in den Entwicklungsprozess integrieren können. Beim Microlino 2.0 wollen wir das noch viel konsequenter machen als zuvor“, sagt Oliver Ouboter, Sohn des Micro-Gründers Wim Ouboter. Die Kunden sollen künftig weiter mitentscheiden können, etwa bei Felgen und Sitzbezügen.
Die Fahrzeugstruktur des Microlinos wurde laut Micro komplett überarbeitet, was der Qualität, Sicherheit und dem Fahrverhalten zugutekomme. Das Fahrwerk sei zudem neu ausgelegt und die Hinterachse verbreitert worden, um die Stabilität zu verbessern. Der neue Elektromotor sei leistungsstärker, dabei aber deutlich effizienter als der der alten Version. Der Innenraum falle geräumiger und ergonomischer aus.
Neu sei auch, dass die Lenksäule fix ist und sich beim Öffnen der Tür nicht mehr nach vorne klappt. Das erhöhe die Sicherheit und verbessere das Lenkverhalten. Zusätzlich erweitere die schmaler gehaltene A-Säule die Rundumsicht im Vergleich zum vorherigen Entwurf. Das neue Design des Interieurs werde man in Genf enthüllen. Die Reichweite von bis zu 200 Kilometer und der Preis von 12.000 Euro sollen sich nicht ändern. Die Produktion übernimmt der italienische Auftragsfertiger Cecomp, kündigte Micro an.
Die Microletta
Die zweite für Genf angekündigte Premiere ist die Microletta, mit der Micro in ein weiteres neues Produktsegment einsteigen will. Das Design des Konzepts eines dreirädrigen E-Motorrollers orientiere sich an dem des Microlinos und vereine Modernität mit Retro-Charme, heißt es. Die zwei Vorderräder sollen für einen erhöhten Halt in Kurvenlagen und eine verbesserte Bremswirkung im Vergleich zu Motorrädern und Mopeds sorgen.
Bei Stillstand an der Ampel kann der Lenkmechanismus der Microletta arretiert werden, damit der Roller auch ohne Unterstützung des Fahrers stehenbleibt. Die auswechselbaren Batterien sollen eine Reichweite von 100 Kilometer ermöglichen, das Aufladen erfolgt an der Haushaltssteckdose. Die Microletta soll in Europa durch die Einstufung als Dreirad trotz ihrer Höchstgeschwindigkeit von 80 km/h mit Autoführerschein gefahren werden können.
„Die Microletta ist quasi die kleine Schwester des Microlinos und soll die Lücke in unserem Sortiment zwischen E-Scooter und Microlino schliessen. Durch die drei Räder ist das Fahrzeug auch für Unerfahrene einfach und sicher zu fahren und soll Leute zum Umsteigen auf elektrische und leichte Fortbewegungsmittel motivieren“, sagt Merlin Ouboter, der mit seinem Bruder Oliver hinter dem Microlino und nun auch der Microletta steht.
Die Microletta kann bereits unverbindlich reserviert werden. Der Preis soll sich auf „rund 4900 Euro“ belaufen. Wann das Elektro-Dreirad in Serie geht, steht noch nicht fest – man wolle sich zuerst auf den Produktionsbeginn des Microlino konzentrieren, so Micro.
Think -> Leaf -> Tesla -> Kona driver meint
Der Salon Genf findet dieses Jahr nicht statt!
Marcel Hunziker meint
Der Autosaloon in Genf findet nicht statt!
Dirk meint
Das Design finde ich nun stimmiger, insbesondere das Heck sieht nun viel besser aus. Mich würde nun auch die ersten Bilder des neu gestylten Innenraums interessieren. Auch Reichweite etc wären hilfreich.
Vielleicht wird der neue Microlino doch noch ein reines Sommer-/Spaßauto.
jomei meint
Ist zwar reine Geschmacksfrage, aber der Microlino sieht mMn in der hier vorgestellten Form um Längen stimmiger und eleganter aus als in den bisherigen Versionen einschließlich Karo. So gesehen, ist die Produktionsverschiebung im Nachhinein ein Gewinn.
Wasco meint
Karo oder Microlino? Was bevorzugt ihr? Süß sind sie ja die Dinger, aber für mich ist das nichts. Angeblich 17.000 Vorbesteller. Mal sehen.
Ludwig Kastor meint
Der Roller hat den riesen Vorteil, dass er auch mit Autoführerschein gefahren werden darf!
Und er kann zumindest in der Stadt „mitschwimmen“ und ist kein Hindernis, wie zum Beispiel die Roller mit 45km/h…
OpaTesla meint
Und er ist mit Wechselakku etc. das erste Derivat, dass für den Preis nicht auf 45km/h gedrosselt ist. Könnte was werden. Technik ist ja vom Coup mit Ladestationen, Akkus etc.
Jörg2 meint
Ja, der Wechselakku ist wichtig! So kann auch ein Mieter in der City solch Roller laden.
Die Doppelräder sind auch prima. Erstmal natürlich für das fahren mit PKW-Führerschein. Aber es verbessert auch die Abstellmöglichkeit in der City. Es braucht kein Ständer, der dann gern mal in den Fußweg abtaucht und das Teil steht stabiler (gegen Umwerfen durch energievolle Hohlköpfe auf dem 03:24 Uhr-Nachhauseweg…)
(Und das Design ist klasse, find ich. Von vorn fast wie StarWars-Baby8)
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Lenksäule? Gibt es so etwas noch? Ich dachte, das funktioniert heute per Kabel.
Wännä meint
Meintest du ernsthaft Drive by wire?
Ne, das gibt´s schon lange nicht mehr. Wird heute alles per Funk übertragen, spart nämlich Kupfer. Man arbeitet bereits an der nächsten Evolutionsstufe. Ist aber noch geheim. Angeblich sollen bald gar keine Lenkbefehle mehr übertragen werden müssen. ????
ironie off
Jörg2 meint
Feines Design!
Der Roller gefällt mir sehr (über den Preis müsste man noch reden).
OpaTesla meint
Schau mal, was gute 45km/h Verkehrsbehinderer kosten. Da ist der Roller tatsächlich ein Schnäppchen. Und das aus der Schweiz!