VW stellt beim Genfer Auto-Salon im März neben dem neuen Golf GTI auch einen neuen Golf GTD sowie GTE vor. Letzterer ist die seit 2014 angebotene teilelektrische Variante der beliebten Baureihe. Die drei sportlichen Modelle teilen sich eine Design- und Ausstattungsphilosophie, beim Golf 8 sind GTI und GTE zudem erstmals gleich stark.
Der Plug-in-Hybridantrieb des Golf GTE besteht aus einem 1,4-Liter-Turbobenziner mit 110 kW (150 PS), dem Hybridmodul mit E-Maschine (85 kW/116 PS) und einem 6-Gang-DSG sowie einer neuen Lithium-Ionen-Batterie. Das System entwickelt eine Höchstleistung von 180 kW (245 PS) und ein Drehmoment von 400 Nm. Gegenüber dem Vorgänger vergrößert wurde die rein elektrische Reichweite: Sie beträgt jetzt statt 50 Kilometer gemäß NEFZ-Norm rund 60 Kilometer. Das Reichweiten-Plus ergibt sich durch die verbesserte Aerodynamik des Golf und einen um 50 Prozent auf 13 kWh gesteigerten Energiegehalt der Batterie.
Rein elektrisch können mit dem Golf GTE bis zu 130 km/h gefahren werden. Für das überarbeitete Fahrwerk von GTE, GTI und GTD verspricht VW je nach Einstellung hohen Fahrkomfort bis maximale Dynamik. Der GTE startet bei ausreichend geladener Batterie stets elektrisch im „E-Mode“. Sinkt der Energiegehalt unter ein bestimmtes Niveau oder steigt die Geschwindigkeit auf über 130 km/h, wechselt der Antrieb in den „Hybrid“-Modus. Der Fahrer hat hier die Möglichkeit, den Ladestand der Batterie weiter zu halten, zu erhöhen oder bis auf ein definiertes Niveau sinken zu lassen.
Das Design der neuen, sportlichen Golf-Modelle weist unter anderem tief angeordnete serienmäßige LED-Scheinwerfer auf, die zusammen mit dem Kühlergrill eine Querspange bilden. Nach oben zur Motorhaube gibt es eine schmale Linie, die sich über die Frontpartie spannt – Rot im Fall des GTI, Blau für den GTE und Silber im GTD. Wird das Tagfahrlicht aktiviert, begleitet ein LED-Streifen im Scheinwerfer die rote, blaue oder silberne Linie.
Erstmals beleuchtet wird auch der Kühlergrill. Hinzu kommen vorne ein großes, ungeteiltes unteres Lufteinlassgitter in dem für die Sportversionen des Golf typischen Wabenmuster. Auch verbreiterte Seitenschweller in Schwarz, ausgeführt wie im Motorsport als Splitter, kennzeichnen alle drei Modelle. Nach vorne formt sich daraus der Frontspoiler, nach hinten der Diffusor. Ganz oben in der Silhouette verlängert ein individualisierter Spoiler die Linie des Daches.
Auch hinten sind die sportlichen Golf ab Werk mit LED-Rückleuchten ausgestattet. Mittig unter dem VW-Zeichen statt wie zuvor auf der Fahrerseite angeordnet sind nun die Schriftzüge GTI, GTE oder GTD. Der weit nach hinten gezogenen Dachspoiler und dessen zur Heckscheibe hin schwarze Einfassung sorgen für ein flacheres Erscheinungsbild als bei den weniger starken Golf. Nach unten hin grenzen sich die neuen Versionen durch den Diffusor von den anderen Versionen der Baureihe ab. Untereinander differenzieren sie sich zudem durch die Endrohre der Abgasanlagen: Der GTI besitzt links und rechts jeweils ein Endrohr und der GTD links ein Doppelendrohr, beim GTE sind keine Endrohre zu sehen.
Im Inneren bieten die sportlichen Golf-Modelle unter anderem ein neues Multifunktions-Sportlederlenkrad mit Touchbedienung. Erhalten bleiben die drei silbernen Speichen, im GTE ist die mittlere Spange mit einer blauen Innenfläche versehen. Das klassische Karomuster der Sportsitze ist im GTE mit blauen Nähten in den grau-schwarzen Karos ausgeführt. Blau geben sich modellspezifisch auch die Ziernähte und Einfassungen. Beim Öffnen der Türen fährt im Golf GTI, GTE und GTD das „Innovision Cockpit“ hoch: Eine Fusion aus der Topversion des 10,25 Zoll großen „Digital Cockpits“ und dem 10-Zoll-Navigationssystem.
Der Golf wird künftig in zwei Plug-in-Hybrid-Versionen angeboten. Während das für Genf angekündigte Modell sportliches Fahren in den Fokus rückt, geht es bei der weiteren Plug-in-Hybrid-Variante mit 150 kW (204 PS) um Effizienz. Details und Bilder zu diesem Fahrzeug gibt es noch nicht, auch die Preise für die Plug-in-Golf stehen noch aus. Bisher wurde der Golf GTE ab 36.900 Euro angeboten.
löthar meint
60 Kilometer elektrisch? Das glaube wer will. In der Praxis dürfte es – wie immer – deutlich weniger sein, und im Winter mit Glück 30-35 km zusammenkommen. Was will ich mit so einem Auto – ich brauche nur in der Stadt herumzukurven, um dreimal die Woche an der Steckdose zu hängen. Außerdem: Gibt’s das Auto auch mit einer Front, bei der mir nicht die Brillengläser rausfallen?
ze4you meint
Alter Wein in neuem Schlauch. Habe genau diese GTE-Technik mit 204 PS etc. etwas mehr als zwei Jahre gefahren, allerdings als Passat, und meine Erfahrungen mit dem Passat GTE sehr ausführlich hier geschildert. Wen es interessiert, hier ist der Kommentar zu finden:
https://ecomento.de/2020/02/24/dudenhoeffer-akzeptanz-risiko-ps-starke-plug-in-hybride/
Hier nur kurz: Plug-ins haben am Ende des Tages nur einen einzigen Vorteil, sie beseitigen die Reichweitenangst. Wer einmal verstanden hat, dass diese bei aktuellen Fahrzeugen und aktueller Technik völlig unbegründet ist, kann sich auch gleich ein BEV zulegen. Für die 1000 km-am Stück-und ohne Rast und Ruh-Fahrer ist der GTE auch keine Lösung, die sollten beim Turbodiesel bleiben.
Thrawn meint
Wieder so ein Compliance Car mit <2,0l /100km auf dem Papier.
Da man anscheinend wg. Softwareproblemen nicht genug ID3 durch die Tür bekommt, muss man an anderer Stelle handeln, um weiterhin fette Diesel SUVs verkaufen zu dürfen, ohne eine EU Strafe zu kassieren.
So kratzt man halt nochmal den alten Golf aus der Urne. Teile hat man wohl noch genug rumliegen.
EVrules meint
Wer annimmt, dass man „mal eben“ etwas aus der Schublade vorzieht und alibimäßig auf die Straße setzt, muss auch annehmen, dass der Zitronenfalter, Zitronen faltet.
Die Fahrzeugentwicklung ist aufwendig, komplex und braucht daher vorallem eines: Zeit und Geld. Daher sind die Software-Schwierigkeiten keine Besonderheit oder nennen wir es allgemein Schwierigkeiten bei der Neuentwicklung, sondern eher die Regel aufgrund immer knapperer Entwicklungszeiten und steigenden Anforderungen.
Vorallem beim PHEV kommt es auf die Intelligenz des Nutzers an – wird das Fahrzeug entsprechend sinnvoll genutzt, meine ich, dass man sogar unter die 2l Verbrauch kommen kann.
GhostRiderLion meint
„…Vorallem beim PHEV kommt es auf die Intelligenz des Nutzers an – wird das Fahrzeug entsprechend sinnvoll genutzt, meine ich, dass man sogar unter die 2l Verbrauch kommen kann…“
;-))) genau, nämlich wenn man immer nach 30km an der Steckdose nuggelt ;-)))
„Intelligente“ Nutzer kaufen ein BEV ;-))))
Karla01 meint
Sehe ich nicht so. Ich könnte jeden Tag elektrisch zur Arbeit und zurück fahren und mit Anhängerkupplung auf Langstrecke meinen 1300kg Hänger ziehen. Genau das richtige Auto für mich, hab allerdings gerade erst seit ein paar Monaten nen neuen Benziner für noch etwas mehr Spaß, kommt dann erst beim nächsten.
Die Autos haben fernab der ecomenten-Ideologie ne absolute Daseinsberechtigung, denn Menschen mit Arbeitswegen und Eigenheimen ähnlich meinem Beispiel gibt es zur Genüge.
Dass das Auto jetzt raus kommt wurde nicht vor ein paar Wochen geplant sondern vor 4-5 Jahren.
Gunnar meint
„Intelligente“ Nutzer kaufen ein BEV ;-))))“
Es hat noch nie was gebracht, die Leute mit erhobenem Zeigefinger zu belehren.
Remo meint
Ich frage mich eher, wieso der Golf 8, so viel besser und dynamischer aussieht als der ID3?
Ohne mich auf Zahlen berufen zu können, sind e Autos zZ etwas für technikaffine und innovationsaffine Menschen. Erfahrungsgemäß sind das Männer im jungen und mittleren Alter. Natürlich gibt’s auch Frauen die auf neue Technik stehen, und auch ältere Menschen, aber ich glaube, dass die Masse eben der von mir beschriebenenen Populationen entspricht. Wieso baut man denn da kein ID3, der genau diese Menschen anspricht? Tesla hats es mit dynamischen Autos doch vor gemacht…
Rein nach der Optik würde ich immer zum Golf greifen. :-/
Thrawn meint
Was besser aussieht, liegt im Auge des Betrachters. Da hat jeder eine andere Meinung. Hier ist meine:
Der Golf oben auf den Bildern sieht mehr aggro aus als der ID3, was mancher als schön bei Autos empfinden mag. Trotzdem sieht der Golf mittlererweile sehr altbacken im Vergleich aus, trotz all dem Felgen- und Kühlergrillgedöns.
Die alte Oma in den Minirock gezwängt.
Andreas_Nün meint
Puh, 36.900€ ist natürlich schon eine Ansage, für so ein Auto.
Gunnar meint
Das ist der alte Preis für die GTE-Variante vom Golf 7. FÜr den neuen Golf 8 GTE gibt es noch keine Preise.
Futureman meint
Mann könnte an PlugIns natürlich noch Flügel und Turbinen bauen, dann bräuchte man auch nicht mehr extra ein Flugzeug nehmen…
Warum wird immer mehr versucht, noch mehr in die Autos bauen was kaputt gehen kann? Natürlich ist es im Sinne der Werkstätten, mit Kundenfreundlichkeit hat es aber nichts zu tun.
GhostRiderLion meint
PHEV´s werden Ihre Besitzer früher oder später teuer zu stehen kommen!
Immer kleinere Verbrenner mit noch mehr Leistung die mit Turbo und oder Kompressor herausgekitzelt werden müssen damit eine gewisse „Laufruhe“ oder „Fahrbarkeit“entsteht.
Aufwändige Reinigungstechniken damit, im Idealfall, Schadstoffgrenzen eingehalten werden.
Für jedes „Problem“ wird eine neue Technik verbaut und so wird es immer unübersichtlicher, komplexer und teurer!
Aus heutiger Sicht machen viele dieser „nötigen“ Maßnahmen bereits nach kürzesten Laufzeiten enorme Probleme und hohe Reparaturkosten!
Denn durch die erweiterten Reichweiten durch den Elektroantrieb werden die Systeme immer seltener genutzt oder eben dann nur im Bereich bewegt in denen sie nicht effektiv laufen und einem extrem hohen Verschleiß ausgesetzt sind!
ABER die Manager haben damit wieder für viele Jahre die hohen Umsätze für Reparaturen und Ersatzteile gesichert und der Kunde guckt wieder in die Röhre und die wenigsten merken es!!!
EVrules meint
Das ist so nicht ganz richtig, viele der PHEVs haben bezogen auf die Leistungsdichte eher etwas geringe Werte an den Verbrennungsmotoren. Bspw. der Clio e-Tech, die Toyota Hybride oder die A-Klasse PHEV.
Bei den Benzinern fällt eine komplexe Abgasnachbehandlung aus, weswegen dieser Motor attraktiver als Hybrid-Antrieb ist.
GhostRiderLion meint
Das es höhere und auch niedrigere Leistungsdichten bei PHEV´s gibt habe ich nie bestritten, dies ändert aber nichts am grundsätzlichen Problem! ;-)
Auch bei einem Benziner muss das Abgas „nachbehandelt“ werden!
Schon mal was vom „Katalysator“, „Partikelfilter“ oder einer „Abgasrückführung“ gehört?
Der „Diesel“ scheidet so langsam aus, WEIL sein Abgas sich nicht mehr kostengünstig genug reinigen läßt um die Grenzwerte einzuhalten.
Der Aufwand bzw. die Kosten für eine effektive Reinigung sprengen den Preisrahmen, besonders bei den kleinen Motoren!
Dudemeister meint
Ich käme damit auch jeden Tag ins Büro und zurück. Müsste dann aber auch jeden zweiten Tag laden anstatt einmal die Woche und würde immer viele Kilo an Motor, Getriebe, Auspuffanlage und Tank ungenutzt spazierenfahren. Nur um am Wochenende dann mal Langstrecke fahren zu können. Ideal ist das auch noch nicht. Idela wäre, man könnte den Benzin-Antriebsstrang mit zwei Handgriffen ein- und ausbauen, aber das ist natürlich utopisch. Daniel Düsentrieb sollte sowas erfinden – ein BEV, das man in eine Benziner-Erweiterung, die in der Garage steht, hineinfährt und einklinkt, und der Akku wird gleichzeitig ausgeklinkt und bleibt in der Garage.
MiguelS NL meint
Der BEV wird bald bereits in der Anschaffung nicht mehr (oder nur unbedeutend) mehr kosten als ein Auto mit nur Verbrennungsmotor. Beim PHEV (Plug-In) ist das unmöglich, das wäre beim PHEV nur möglich in dem man vom PHEV viel mehr produziert (absetzt) als vom Verbrenner. Wir wissen alle dass das nie passieren wird, selbst die Hersteller jetzt Ihre Strategie dahingehend ändern würden, würde es nicht mehr gehen, dafür ist es zu spät.
Gunnar meint
„Der BEV wird bald bereits in der Anschaffung nicht mehr (oder nur unbedeutend) mehr kosten als ein Auto mit nur Verbrennungsmotor.“
Definiere „bald“. Das sehe ich nicht vor 2030.
Mein Fabia Combi mit ein paar Extras hat 18.000 € gekostet und läuft 700 – 800 km mit einer Tankfüllung. Ich bin gespannt, wann es diese Reichweite zu dem Preis als BEV gibt…
MiguelS NL meint
60 km WLTP bedeutet 44% bis 56% mehr Reichweite im Vergleich zu vorher. Aber im Betracht zum Zeitraum den VW (ähnlich andere Hersteller) dafür benötigt hat, ist das Ergebnis schon mager wenn dieses Modell nicht auch bedeutend günstiger wird. Ich befürchte dies wird nicht der Fall sein auf Grund der hohen PlugIn -Förderung, Passat GTE usw. kosten auch viel.
Viel besser wäre gewesen nur BEV zu fördern, das allein würde schneller zu mehr BEV führen d.h. die Förderung für BEV (und FCEV) würde mehr Auswirkung haben. Man hätte z.B locker 4 Jahre gratis Strom anbieten können. Ins besondere mit dem neuen Masterplan (3 Milliarden Euro) mit dem die Ladeinfrastruktur gefördert wird, Mit 1 Milliarde sind 500.000 (11-22kW) Ladepunkte möglich, mit günstigen Strom, d.h. max 30 Cent (Basispreis) da die Ladepunkt schon zu 100% finanziert sind.
Gunnar meint
Auch wenn ich PHEVs nicht befürworte:
60 WLTP-Kilometer in einem Fahrzeug der Kompaktklasse sind schon beachtlich.
EVrules meint
Sehe ich auch so, die A-Klasse PHEV scheint ähnliches zu bieten und wenn ich es für meinen Alltag betrachte, könnte ich fast 2-mal rein elektrisch ins Geschäft fahren und dort auch laden.
Von daher mildere ich meine Meinung gegenüber PHEV ab, wenn sie eReichweiten von 60-80km bieten können.
MiguelS NL meint
Beispiel BEV vs PHEV. ID.3 bietet für rund 7.000 Euro weniger mehr als das 5-Fache an Reichweite d.h. deckt viel mehr Strecken- und Verbraucherprofiele ab (z.B Kunden ohne Stromanschluss), lädt schneller, wartungsfrei (no Oil, keine Kraftstoffilter…), bietet mehr Platz und ist günstiger im Unterhalt. Und die Preisleistung des ID.3 wird in den nächsten Jahren noch besser, da die BEV-Entwicklung viel schneller voran schreitet.
Gunnar meint
nein, der ID3 hat weniger Reichweite (magere 330 km nach WLTP) als der Golf 8 GTE (mindestens 600 km) und deckt somit auch weniger Strecken- und Verbraucherprofile ab.
Herbs meint
Preise bitte erst vergleichen, wenn die Ausstattung beider Autos bekannt ist.
Ludwig Kastor meint
60 km sind wirklich super!
Wichtig ist, dass man dann aber immer brav lädt, sobald man auch kann.
Freut mich, dass es immer weiter vorwärts geht!
MiguelS NL meint
Ja, in 2014 noch 35 km, heute (2020) das doppelte an Reichweite. Aber BEV bieten heute 5 bis 8 mal den Reichweite und weiter Vorteile. In höheren Klassen eher Faktor 6 bis 10.
Dieselfahrer meint
MiguelS NL: Auch wenn Du es nicht hören wirst:
Reichweite bei PHEV setzen sich aus elektrischer und Verbrennerreichweite zusammen. Sonst bräuchte man den Verbrenner ja nicht. Von daher ist jeder Verbrenner im Moment noch jedem BEV in dieser Disziplin. Das wird sich zum Glück ändern und ausserdem ist Reichweite auch nicht alles…
MiguelS NL meint
Ich denke wir sind der gleichen Meinung. Die Reichweite wird nicht die entscheidende Disziplin sein.