General Motors hat Details zu den über die diversen Marken des Konzerns hinweg geplanten neuen Elektroautos und deren Technik verraten. Das Herz der E-Mobilitäts-Offensive ist die dritte Stromer-Plattform des Unternehmens. Die flexible, da modulare Architektur mit neuer Batterie-Technologie soll alltagstaugliche Fahrzeuge zu erschwinglichen Preisen ermöglichen.
Neben der Skalierbarkeit der Plattform sieht General Motors besonders in seinen neuen „Ultium“-Batterien einen zentralen Wettbewerbsvorteil. Mit den eigenentwickelten Energiespeichern könne man „um nahezu jeden Kunden“ im Markt werben – „unabhängig davon, ob dieser ein bezahlbares Beförderungsmittel, ein Luxus-Erlebnis, ein Nutzfahrzeug oder eine Hochleistungs-Maschine sucht“, hieß es in einer Mitteilung.
„Tausende General-Motors-Wissenschaftler, -Ingenieure und -Designer arbeiten an einer historischen Neuerfindung des Unternehmens“, sagte General-Motors-Präsident Mark Reuss. „Sie sind an der Schwelle zu einem profitablen Elektroauto-Geschäft, das Millionen von Kunden zufriedenstellen kann.“
Die sogenannten Pouch-Zellen ähnelnden Ultium-Akkus lassen sich sowohl horizontal wie vertikal stapeln, erklärte General Motors. Dadurch könnten die Fähigkeit zum Stromspeichern und das Batterie-Design für das jeweilige Fahrzeug optimiert werden. Die Kapazitäten der Batterien sollen von 50 bis 200 kWh reichen, in der Spitze ließen sich damit 400 Meilen (ca. 644 km) oder mehr nach der vergleichsweise realistischen US-Norm EPA erzielen. Auch besonders sportliche Elektroautos mit einer Beschleunigung von um die drei Sekunden von Null auf Hundert seien darstellbar.
Die meisten neuen Elektro-Modelle sollen über 400-Volt-Systeme und eine Ladeleistung der Batterie von bis zu 200 kW verfügen. Für Trucks sind 800-Volt-Technik und 350-kW-Schnellladefähigkeit vorgesehen. Die eingesetzte neue Akku-Technologie mit geringem Kobalt-Gehalt wird in Kooperation mit LG Chem produziert, einem weltweit führenden Batteriezulieferer aus Südkorea. Zusammen werde man die Kosten unter 100 Dollar je kWh drücken, so General Motors. Diese Schwelle gilt als wesentlich für Autobauer, um Strom-Fahrzeuge zu vergleichbaren Preisen und Margen wie Verbrenner zu verkaufen.
Zu General Motors gehören unter anderem Chevrolet, Cadillac, GMC und Buick. Für die Marken sind diverse elektrische Neueinführungen geplant, darunter im Truck-, SUV-, Crossover- und regulären Pkw-Segment sowie Nutzfahrzeuge. Dabei soll neben moderner, kosteneffizienter Technik weniger Komplexität die Preise senken: Laut dem US-Hersteller werden die E-Modelle zunächst mit 19 unterschiedlichen Batterie- und Antriebs-Konfigurationen angeboten – bei den Verbrennern gebe es heute 550 mögliche Kombinationen.
General Motors geht davon aus, dass bereits die ersten Baureihen seiner neuen Elektroauto-Generation profitabel sein werden. Darauf aufbauend wolle man für weiteres Wachstum sorgen. Die für Mitte des Jahrzehnts erwarteten weltweiten Verkäufe von über einer Million Stromer könne man mit der neuen Ausrichtung des Konzerns bei Bedarf deutlich übertreffen.
„Wir wollen so viele Elektroautos auf die Straßen bringen wie möglich“, sagte General-Motors-CEO Mary Barra. „Wir glauben daran, dass der Klimawandel Realität ist, und wir haben die Verantwortung, einen saubereren, gesünderen Planeten zu schaffen.“
Als eines der ersten neuen Elektroautos kündigte General Motors den Nachfolger des Chevy Bolt an. Hierzulande wird der Kompaktwagen als Ampera-e von Opel angeboten, ist nach dem Verkauf der Rüsselsheimer an die französische PSA-Gruppe jedoch ein Auslaufmodell. Ein weiteres neues Elektroauto von General Motors ist die Wiederauflage des Hummer, die es nur mit Batterie-Antrieb geben wird. Ob und welche Elektro-Pkw es nach Europa schaffen werden, ist noch unklar. General Motors hat sich in den letzten Jahren weitgehend aus dem hiesigen Markt zurückgezogen.
Swissli meint
So langsam steigen die Grossen der Branche auf eigenständige BEV Plattformen um.
Voraussetzung für günstigere BEV (Volumen, mehr Wettbewerb).
Peter W meint
Die Plattform sieht schon mal gut aus, da kann man alles draus machen. Schade, dass nicht mehr über den Akku bzw. die einzelnen Zellen berichtet wird. Für Leute wie mich, die sich auch für Details interessieren (NMC 622 oder 811 oder gibts noch was anderes?) wären genauere Angaben hilfreich. Aber leider wird hier nicht recherchiert, da muss man andere Quellen besuchen.
Reiter meint
Mensch Peter W…es besteht aus dem neuen Element „Ultium“… ;-) Und Schokoladenriegel-Skateboards hat auch noch keiner…. ;-)
Jeru meint
Das interessiert mich auch brennend.
@Redaktion könnt ihr über die Zellchemie eines Modells mehr herausbekommen?
Für den Kunden ist es durchaus entscheidend, welche Chemie verwendet wird. Interessant sind für mich die Modelle des VW Konzerns, von BMW und Tesla.
ecomento.de meint
Konkrete technische Details hat General Motors unseres Wissens nach bisher nicht veröffentlicht.
VG | ecomento.de
DerMond meint
„Schade, dass nicht mehr über … die einzelnen Zellen berichtet wird. “
Das werden die vielleicht selbst noch nicht wissen, wenn sie dann schreiben würden dass sie die nehmen die dann grad verfügbar ist, hörte sich das zu uncool an – anders als „Ultium“.
Simon meint
Interessant ist die 800V Technologie und 200kWh für Pick ups.
Gewisse Leuten wurden ja schon die 10 Fahrzeuge vorgestellt die bis 2025 kommen.
Fotolaborbär meint
„Die für die Mitte des Jahrzehnt erwarteten mehr als eine Millionen Stromer weltweit….“
20 oder 30 Millionen sind auch mehr oder?
Michael meint
Die Plattform besteht aus einer Batterie, zwei Motoren und einem Satz WInterreifen. Warum ist das eine Plattform?
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Weil GM erst jetzt kapiert hat, was VW schon seit über 20 Jahren mit seinem (Verbrenner-) Plattform-Konzept praktiziert.
Klardenker meint
GM setzt bereits seit rund 90jahren Plattformstrategien ein.
BrrB meint
GM hat mit den Plattformen für all ihre Marken in den 70ern angefangen, die meisten Opel basierten zb auf einer GM Plattformen angefangen beim Kadett C
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Also im Internet habe ich folgenden Text gefunden:
„Opel kopiert Plattformkonzept von VW
Rüsselsheim (RP). Der GM-Konzern plant weltweit einen radikalen Strategiewechsel bei der Produktion. Während die verschiedenen Töchter wie Opel, Saab oder Chevrolet bislang unabhängig voneinander Autos entwickelt und gebaut haben, setzt der Konzern künftig auf eine Plattform-Strategie: Wie bei Volkswagen schon seit den 80er Jahren üblich will jetzt auch GM sehr ähnliche Modelle unter verschiedenen Marken verkaufen.“
OnlyAFoolUsesGoogleAndroid meint
Wenn man von Plattform redet scheinen es wohl bisher unterschiedliche Dinge gewesen zu sein. Der Text von Pferd_Dampf_Explosion_E deutet zumindest darauf hin, dass bei GM Plattform etwas anderes war. Bisher war VW mir auch als „Synonym“ für die Einführung einer einheitlichen Plattform bekannt. Wahrscheinlich war der Plattformgedanke dort einfach noch einen Schritt weiter gedacht.
Michael meint
hört sich gut an. schauen wir mal was GM daraus macht und wann es vernünftige Fahrzeuge zu guten Preis geben wird.
Abwarten und einen Whisky genießen
caber meint
das sollte sich BMW das mal ansehen. So werden E-Fahrzeuge gebaut.
Andy meint
..und Daimler gleich mit!
Jörg2 meint
(Klugscheißermodus AN)
Für das US-Getränk fehlt noch ein „e“.
(Klugscheißermodus AUS)
Steffi Zienz meint
(Mega-Klugscheißermodus AN)
Nein, das stimmt nicht: https://www.duden.de/rechtschreibung/Whisky
(Mega-Klugscheißermodus AUS)
Steven B. meint
dann halt Burbon. Prost
Jörg2 meint
@Steffi Zienz
Ich hab´s gewusst!!
Die Amis schreiben es immer falsch!!
Heureka meint
(Giga-Klugscheißermodus AN)
Whisky stimmt nur bedingt, etwa für die deutsche Sprache. Auch unter dem von dir genannten Duden-Link ist (unter Herkunft) angeführt:
… englisch whiskey …
… gälisch uisgebeatha = Lebenswasser.
(Giga-Klugscheißermodus AUS)
Wohlsein.
Randy meint
In Irland “ Whiskey“, im Rest der Welt “ Whisky“
Peter W meint
Wer hat’s erfunden? Der darf sagen wie es geschrieben wird.
Am besten wir trinken Rum. Einfacher gehts nicht.