Oliver Zipse, seit sieben Monaten Vorstandschef der BMW Group, hat im Rahmen der Bilanzpressekonferenz 2020 für den Konzern das Ziel der „Innovationsführerschaft“ ausgerufen. Dazu will er Milliarden in Technologien der Zukunft investieren.
„Neue Technologien sind der Schlüssel zur Zukunft der Mobilität. Bis 2025 nehmen wir mehr als 30 Milliarden Euro für Forschung und Entwicklung in die Hand, um unsere Rolle als Innovationsführer weiter auszubauen. Das ist auch Ausdruck unserer Zuversicht für die zukünftige Geschäftsentwicklung“, sagte Zipse. Entscheidend sei, dass BMW unterschiedlichste Technologien in ein Gesamtsystem integrieren kann. „Wer Hardware und Software gleichermaßen beherrscht und zusammenführt, wird nachhaltig die Zukunft des Automobils gestalten. Wir sehen uns hier ganz klar auf der Überholspur“, so Zipse.
Für den Wandel der Automobilbranche sei BMW gut aufgestellt und habe einen „klaren Wettbewerbsvorteil“. So habe sich das Unternehmen frühzeitig mit der Elektrifizierung seiner Modellpalette auf die neuen CO2-Ziele vorbereitet, früh die Grundlagen für mehr Effizienz und stärkere Leistung gelegt und in den vergangenen Jahren 46.000 Mitarbeiter im Bereich E-Mobilität geschult. Auch den Zugang zu Rohstoffen für Stromer habe das Unternehmen strategisch abgesichert: Ab diesem Jahr kaufe die BMW Group Kobalt und Lithium selbst ein und stelle sie ihren Lieferanten für Batteriezellen zur Verfügung.
Weniger konventionelle Antriebe, mehr Stromer
Um die hohen Vorleistungen für Zukunftstechnologien zu kompensieren, treibe BMW seine Effizienz weiter voran. Dazu setze das Unternehmen unter anderem auf noch schnellere digitale Prozesse und schlankere Strukturen. Auf der Produktseite sollen im Übergang zu neuen Fahrzeugarchitekturen ab 2021 bis zu 50 Prozent der klassischen Antriebsvarianten entfallen – „zugunsten von zusätzlichen elektrifizierten Antrieben“.
Mit Blick auf die CO2-Emissionen seiner Neuwagenflotte erklärte BMW, auch in diesem Jahr sein für die europäischen Neuzulassungen selbstgesetztes Ziel erreichen zu wollen. Dieses liege um rund 20 Prozent unter der Vorgabe aus dem Jahr 2019. Das CO2-Ziel soll zu einem Drittel mit weiteren Verbesserungen der konventionellen Antriebe und zu zwei Dritteln mit dem Zuwachs von elektrifizierten Fahrzeugen erreicht werden.
Wie bereits in den Monaten zuvor betonte BMW bei der Bilanzpressekonferenz seine Rolle als Pionier der Elektromobilität und führender Anbieter von elektrifizierten Fahrzeugen. Ende 2021 wolle das Unternehmen über eine Million Fahrzeuge mit vollelektrischem oder Plug-in-Hybrid-Antrieb auf die Straße gebracht haben. Dann soll es fünf reine Elektroautos geben: Neben dem schon 2013 eingeführten BMW i3 den Ende 2019 gestarteten MINI Cooper SE. In diesem Jahr folgen der BMW iX3 und 2021 dann der BMW iNEXT sowie der BMW i4.
Auch die Strategie der Technologieoffenheit hob BMW erneut hervor. „Wir haben modulare, skalierbare und intelligente Architekturen in unseren Werken installiert. Deshalb können wir je nach Nachfrage schnell und flexibel skalieren“, sagte Zipse. „Aktuell fertigen wir in elf Werken elektrifizierte Fahrzeuge. Der Kunde bekommt immer einen vollwertigen BMW oder MINI, egal welcher Antrieb verbaut wurde. Er erhält alle BMW typischen Eigenschaften im besten Gesamtpaket.“
Coronavirus-Krise
Zu der Ausbreitung des Coronavirus sagte Zipse: „Solidarität und verantwortungsvolles Handeln sind das Gebot der Stunde. In unserer Gesellschaft ist es die Aufgabe der Starken, die Schwachen zu schützen. Deswegen unterstützt die BMW Group die Maßnahmen, mit denen die Verbreitung des Coronavirus gebremst werden soll, umfassend.“ Der absehbaren Entwicklung der Nachfrage auf den weltweiten Automobilmärkten begegne das Unternehmen mit einer frühzeitigen Anpassung seiner Produktion.
Mit Blick auf die Belegschaft nannte BMW als Reaktion auf den Coronavirus drei Instrumente: Ein flexibles Arbeitszeitkonto, die Möglichkeit im Homeoffice zu arbeiten sowie die betriebliche Regelung zur Kurzarbeit. „Ich bin davon überzeugt, dass wir mit diesen drei Instrumenten unsere Belegschaft sinnvoll und sicher durch diese Corona-Krise steuern“, erklärte der Gesamtbetriebsratsvorsitzende der BMW AG Manfred Schoch.
EsGeht meint
„… mehr als 30 Milliarden Euro“ sollen es richten. Das ist viel und auch imposant. Die Software lässt sich aber nur mit den Besten der Besten entwickeln und Daten (FSD im Aktiv- u. Schattenmodus) kann man auch mit doppelt so viel Milliarden leider nicht kaufen.
Auf die Frage, warum Tesla nicht mehr Übernahmen tätige antwortete Elon Musk (sinngemäß): Der Mangel sind gute Leute, nicht Geld.
So wie ich das sehe, hat Tesla dieses Ass in der Hand. Und damit bleiben alle alten Hersteller genau aus diesem Grund bis auf weiteres Verfolger… – meine Meinung :).
Vorausgesetzt, Tesla übersteht diese Krise – aber das gilt auch für jeden anderen Hersteller. Von der Nachfrage her gesehen, hat sich das Wachstum der BEVs in den ersten zwei Monaten weiter beschleunigt, während weniger Verbrenner gekauft wurden.
caber meint
Entfernt. Bitte verfassen Sie konstruktive Kommentare. Danke, die Redaktion.
E.OFF meint
BMW wird in die Geschichte eingehen mit der besten Innovation aller Zeiten!
Mit den größten Motorhauben bei eAutos.
Sonstige Innovationen sind mir keine bekannt…
Vor lauter Verzweiflung werden Sie nächstes Jahr Windows 10 aufspielen…
caber meint
Doch, der sogenannte „intelligente Frontgrill“
Jeru meint
Man kann solche Aussagen immer leicht in den Kommentarbereich werfen, denn überprüft und kontrolliert werden diese nie.
Niemand wird sich in 10 Jahren an ihren Kommentar erinnern, den gewünschten Effekt hat dieser heute aber trotzdem. Gratulation zur Narrenfreiheit!
Roland meint
BMW wird seine europäischen Werke und auch das in Südafrika vermutlich bis zum 19. April schließen.
Dann werden weder verbrenner noch E-Autos produziert.
Und was ist dann ?
Eine Hysterie jetzt abzubremsen ist ausgeschlossen, man wird sie durchlaufen lassen müssen. Jeder der sich dem Wahnsinn entgegenstellt, wird von der Panikwelle überlaufen werden.
Irgendwann wird sich möglicherweise herausstellen, dass der Covid-19 Stamm auch nicht viel gefährlicher war als die bisher umlaufenden Virenstämme und ein verstärkter Schutz für Risikogruppen ausgereicht hätte.
Werden die Panikmacher dann zur Rechenschaft gezogen werden, insbesonders, wenn sie daran verdient haben ?
Jörg2 meint
@Roland
„Werden die Panikmacher dann zur Rechenschaft gezogen werden, insbesonders, wenn sie daran verdient haben ?“
Ja, genauso wie Verschwörungstheoretiker!
Tim Leiser meint
Ich vermute Roland zeigt sich solidarisch mit Elon Musk und TESLA.
Musk ist zwar ein großer Innovator, Vordenker und Verkäufer. Sicher einzigartig. Aber sicherlich kein Viruloge oder Epidemiologe.
Zur Einordnung: Musk findet, dass das Virus überdramatisiert wird. Er stellt fest, daß in den USA bisher 36 Menschen an „Corona“ gestorben sind, aber jedes Jahr 36.000 Menschen bei Autounfällen. Allerdings: Als Chef von TESLA sollte ihm bewusst sein, was exponentielles Wachstum bedeutet und was eine ungehinderte Ausbreitung des Virus bedeuten würde. Er hat schlicht Angst um seine Firma. (Und ich auch ein bisschen). Aber nochmal:
Ich höre beim Klimawandel auf die Experten, nicht die Politiker.
Ich höre beim Arzt auf den Experten, nicht auf meine Saufkumpels.
Ich höre wann immer es geht auf die entsprechenden Experten. Denn das sind in der Regel Leute, die im Leben hauptsächlich Expertise in ihrem Fachgebiet sammeln. Und wenn die Experten in dem Fall hier sagen: shutdown, dann ist das bitter aber wahrscheinlich notwendig. Und nur weil irgend ein Sack dabei was verdient muss es nicht gleich eine Verschwörung sein.
Ich selbst habe für ein Circus-Variete seit November Musik komponiert. Veranstaltungen abgesagt (Premiere wäre übermorgen) . Kein Geld für die Künstler. Natürlich schimpfen wir und hätten gehofft, das ganze wäre eine Woche später losgegangen. Ist es aber nicht.
Tim Leiser meint
Es heißt natürlich Virologen
Jörg2 meint
@Tim Leiser
Aus Deinem zweiten Wort Deines Beitrages SOVIEL Tastenanschläge zu generieren…. Alle Achtung!
Tim Leiser meint
@ Jörg2: das ist wohl der unverhofft gewonnenen Zeit geschuldet, die ich plötzlich zur Verfügung habe. Gute Nacht und gute Gesundheit allen und euren Familien.
Ebi meint
Entfernt. Bitte bleiben Sie sachlich. Danke, die Redaktion.
Jörg2 meint
Allgemeine Lehrmeinung:
Selbstberuhigung ist langfristig nur dann sinnvoll, wenn der Kontakt zur Realität nicht verloren geht.
(Ich sehe solche Aussagen hart an der Grenze.)
GhostRiderLion meint
„…wer Hardware und Software gleichermaßen beherrscht …… wir sehen uns hier ganz klar auf der Überholspur…“
Die Deutschen … immer für einen Lacher gut ;-))))
Also ich sehe auf der Überholspur im Moment keinen BMW der Hardware und Software nach aktuellem Stand beherrscht und auch anwendet!!!
Der i3 hätte es sein können, WENN er nicht nur jahrelang als „Vorzeigeprodukt“ vekauft aber nicht mit Nachdruck weiterenetwickelt wurde!
Meiner Meinung nach sehen alle „Deutschen“ OEM´s „alt aus“ wenn es um die Software geht. Was VW ja im Moment auch leidlich zu spüren bekommt mit dem ID3 ;-)
Stocki meint
Auf der Überholspur sehe ich momentan nur E-Autos aus Kalifornien ;-)
StugiLife meint
wie definieren sie “ überholspur“? rechts hinterm lkw?
Ebi meint
Ich hatte nicht das Gefühl, dass ich mit Tempomat 130 und einigen Zwischensprints ein Verkehrshindernis darstelle. Wenn unser toller Verkehrsminister und auch BMW das BAB Tempolimit nicht torpedieren würden, wären wir bezgl E-Mobilität schon einen Schritt weiter.