Mit dem U5 will das chinesische Startup Aiways ab diesem Jahr sein erstes Elektroauto auch in Europa anbieten, im Heimatmarkt rollt das SUV bereits auf den Straßen. Wegen der Coronavirus-Krise wird der U5 statt ab April erst ab August an deutsche Kunden übergeben, hieß es vergangenen Monat. Es dauert nun aber doch noch etwas länger.
Mitte März sei die Fertigung in China langsam wieder angelaufen, sagte Alexander Klose, stellvertretender Vorstandsvorsitzender von Aiways für das Auslandsgeschäft, im Gespräch mit dem Magazin Edison. Zuvor war die Produktion wegen des chinesischen Neujahrsfestes gestoppt worden, die Coronavirus-Pandemie verlängerte die Pause dann um einige Wochen.
Eigentlich wollte Aiways den U5 schon im April an Kunden in Deutschland ausliefern. Die Markteinführung in Europa erfolge nun aber „Ende August“, sagte Klose. Die Verschiebung ergebe „absolut Sinn“, da man in den kommenden Wochen nicht einmal Probefahrten hätte anbieten können. Die Produktion der Europa-Version des U5 soll im Juli beginnen, die ersten Auslieferungen seien für September geplant.
Aiways nutzt die Verzögerung laut Edison für etwas Modellpflege. Die Fahrzeuge für Europa erhalten demnach unter anderem eine neue Elektromotor-Getriebe-Einheit aus eigener Entwicklung. Diese sei im Vergleich zum bisherigen Antriebsstrang von einem US-Zulieferer rund 40 Kilo leichter und auch sparsamer.
U5 ab Ende April vorbestellbar
Vorbestellungen für den U5 aus Deutschland will Aiways ab Ende dieses Monats auf einer speziellen Website des hiesigen Vertriebspartners Euronics annehmen. Die deutsche Einkaufsgenossenschaft für Elektrogeräte soll später außerdem auf einer Ausstellungsfläche mit geschultem Personal Beratung sowie Probefahrten direkt vor den Euronics-Geschäften anbieten.
Aiways bewirbt den U5 als erschwingliches Elektro-SUV mit alltagstauglicher Reichweite. Zum Grundpreis von unter 40.000 Euro sind mit der verbauten 63-kWh-Batterie über 400 Kilometer gemäß WLTP-Standard möglich. Die Leistung des Elektroantriebs wird mit 140 KW (190 PS) angegeben, der Verbrauch mit 17,4 – 16,3 kWh/100 km. Details zur Beschleunigung und Höchstgeschwindigkeit fehlen bislang noch.
Aiways-Manager Klose ist überzeugt vom Erstlingswerk des Startups: „Bislang gibt es in Europa in dem Marktsegment kein vergleichbares Angebot, was zum Teil die Kaufzurückhaltung bei Elektroautos in Deutschland erklärt“, sagte er Edison. Selbst der ab 43.990 Euro kostende Mittelklassewagen Model 3 von Tesla sei ja relativ teuer. Das Modell des US-Konkurrenten bietet gegen Aufpreis mehr Reichweite, Aiways will vorerst aber nicht nachziehen: Der U5 könne leicht mit einer größeren Batterie mit 90 oder 100 kWh ausgestattet werden. „Aber das würde das Fahrzeuggewicht und auch den Preis deutlich erhöhen. Nein, das macht für uns keinen Sinn“, so Klose abschließend.
calimator84 meint
„mit der verbauten 63-kWh-Batterie über 400 Kilometer gemäß WLTP-Standard möglich. Die Leistung des Elektroantriebs wird mit 140 KW (190 PS) angegeben, der Verbrauch mit 17,4 – 16,3 kWh/100 km“
Also wenn man von 16,3 kWh/100km ausgeht und zusätzlich davon, dass die 63 kwh die Netto Angabe ist, komme ich nach Adam Ries auf 386,5 km und das wie gesagt nur unter den allergünstigsten Annahmen. Keine Ahnung wie man auf über 400 km Reichweite kommen kann?
Wenn man dagegen mit einem SUV-typischen Verbrauch von ca. 21 kwh/100 km rechnet bleiben noch genau 300 km Reichweite übrig.
MiguelS NL meint
Du fährst jeden Tag 300 km mit 120 km/h?
Zumindest für > 95% der Verbraucher reichten 300 km AB- Reichweite locker aus. 300 km reichen für den Urlaub aus usw.
Was die 400+ km WLTP angeht. Der Model 3 SR+ bringt mit weniger 63 kWh auch mehr als 400 km WLTP. Die Y Version wird sehr wahrscheinlich die gleiche Reichweite bringen. Ähnlich Model 3 LR (310 Meilen) vs Y LR (315 Meilen).
21 kWh könnte sein aber im Winter oder AB (120+ km/h). Da weicht jede WLTP Angabe ab. Die Abweichungen beim Verbrenner sind 20-30%.
Die WLTP ist im Winter mit 90 km/h machbar, im Sommer mit 100 km/h. Sehe Reichweitentests Bjorn Nyland
calimator84 meint
Wenn du mit einem e-SUV 120 km/h auf der AB fährst, geht der Verbrauch in Richtung 30 kwh/100km. Nextmove hat das schon mit diversen SUV getestet.
Die 21 kwh/100 km sind realistisch wenn du einen Mix aus Stadt und Landstraße mit zurückhaltender Fahrweise hast.
Die Reichweite vom Model 3 ist deshalb soviel besser, weil eine kompakte und aerodynamisch günstige Limousine nun mal einen deutlich niedrigeren Verbrauch als ein SUV.
MiguelS NL meint
30 kWh in der Größenklasde de Aiways ? Keine Ahnung, könnte sein. Bis her gibt es Effiziensunterschiede. Ein I3, e-Golf, Zoe usw verbrauchen im Vergleich zu Tesla auch viel und sind im Verhältnis teuer.
Nein. Ein SUV muss bei 120 km/h nicht 30 kWh verbrauchen. Das belegt auch Next Move. In deren Vergleich (120 km/h) mit e-Tron usw verbrauchte der größere und performantere Model X 25 kWh. Der e-Tron und iPace 31 kWh.
Zu dem:
– seit einem Jahr gibt es das Update d.h LR Raven anstatt 100D, das bedeutet noch mal 100% sparsamer.
– das größte und schnellste SUV verbraucht rund 22,5 kWh. Und bietet zu gleichen Preis
Zu dem der Model X ist Ausstattungsbereinigt günstiger oder zumindest nicht teurer und bietet (laut Next Move) als 100D 390 km Reichweite. D.h seit 2019 rund 429 km Reichweite, 56% mehr Reichweite als ein e-Trom zum Gleichen Preis, mehr Performace, mehr Raum…
Nein, der Model 3 ist keine Kompaktklasse. Der Model 3 ist vergleichbar mit BMW 4, Audi A5…(sehe doch Vergleiche an). Kompaktklasse sind Audi A3, Astra, BMW 1, Ford Focus, A-Klasse, Renaul Megane…
Du kannst davon aus gehen dass ein SUV wie z.B Model Y einen super Verbrauch haben wird. Trotzdem Performance- und Platz mäßig alle schlagen wird. Und natürlich fahrdynamisch alle Konkurrenz machen wird. So weit was SUV-mäßig geht, was Effizienz angeht.
MiguelS NL meint
„seit einem Jahr gibt es das Update d.h LR Raven anstatt 100D, das bedeutet noch mal 100% sparsamer.“
Meinte natürlich 10% sparsamer.
Miguel NL meint
Habe mal nach schnell nach geschaut auch Björn hat beim Model X LR Raven (d.h das größte und schnellste EV SUV) bei 90 km/h 117 kWh gemessen und bei 120 km/h (wie erwartet) 229 kWh, bei 14 Grad Außentemperatur d.h im Sommer könnten sich noch bessere Werte ergeben.
MiguelS NL meint
Meinte 177 kWh anstatt 117. ist
MiguelS NL meint
Die WLTP Verbrauchsangabe ist übrigens inkl Ladeverlust. Wenn z.B 8% dann ist der Verbrauch 15,1 kWh. (63/15,1=417)
Torsten meint
Im nextmove-Video wird bei typischer Autobahngeschwindigkeit ein Mehrverbrauch von etwa 8,8% des e-tron gegenüber dem Model X angegeben (Video mit dem Titel „Der große Vergleich: Audi e-tron, Tesla Model S 3 X, Hyundai Kona“, Zeitindex 13:18). Wohlgemerkt ist das nicht der Sportback, der einen um 0,01 besseren cw-Wert hätte und die Effizienz-Anpassungen des 2020er Modelljahres sind da auch noch nicht dabei. Also ist die Differenz zwischen den beiden SUV sehr gering. Auf der Autobahn spielt der Luftwiderstand eine sehr übergeordnete Rolle. Bei SUV haut da eben die große Angriffsfläche rein. Eine Verbrauchseffizienzsteigerung kann in spürbarem Umfang also nur durch die Aerodynamik erzielt werden. Übrigens ist der Vergleich der Zyklusverbräuche und deren Abweichungen mit Verbrennungsmotoren nicht sehr sinnvoll. Ein Verbrennungsmotor ist auf der Autobahn bei konstanter Geschwindigkeit im zweistelligen Prozentbereich effizienter als in der Stadt beim Bremsen und Beschleunigen. Ein E-Motor ist immer effizient. Demzufolge ist der Verbrauchsunterschied zwischen ICE und BEV in der Stadt deutlich größer als auf der Autobahn.
MiguelS NL meint
„Ein Verbrennungsmotor ist auf der Autobahn bei konstanter Geschwindigkeit im zweistelligen Prozentbereich effizienter als in der Stadt beim Bremsen und Beschleunigen. Ein E-Motor ist immer effizient. Demzufolge ist der Verbrauchsunterschied zwischen ICE und BEV in der Stadt deutlich größer als auf der Autobahn.“
Ja, das stimmt ein EV ist in der
Stadt deutlich effizienter unterwegs als der Verbrenner. D.h. weniger Abweichung zur WLTP oder NEFZ als der Verbrenner. Auf der AB ist es gleich, bei verbrauchen z.B bei 200 km/h mehr
Was anderes habe ich nicht behauptet.
Im Schnitt ist es so dass ein EV in Praxis im Schnitt rund 20% abweicht. Ein Verbrenner 20-30%, zuvor waren 40% im Vergleich zum NEFZ.
„Wohlgemerkt ist das nicht der Sportback, der einen um 0,01 besseren cw-Wert hätte und die Effizienz-Anpassungen des 2020er Modelljahres sind da auch noch nicht dabei.“
Dan vergleichst aber auch nicht mehr e-Tron 55 mit Model X. Sondern eben ein Modell mit noch mehr Differenz im Platzangebot.
Ich möchte aber auch nicht über eTron vs Model X weiter ausweiten. Mir ging es darum dass 30 kWh (Durchschnitts)Verbrauch nicht bei einem SUV nicht sein muss, Model X ist da bestes Beispiel, um so mehr das Model Y.
Und mir ging es darum dass die Aiways WLTP von 400+ km stimmen kann und dass 300 km in der Praxis für die meisten ausreichen würden.
Nichts gegen den e-Tron, es würde mich aber nichts wundern wenn sich die Effizienzupdates sich auf den Eco-Fahrmodus beschränken (auch beim i-Pace). So ist es auch zu 40% Verbrauchsabweichungen zum NEFZ gekommen in de letzten 15% Jahren. Die Hersteller sind da wie wir wissen, sehr kreativ.
Übrigens spielt es keine Rolle ob ein EV 10% oder 20% mehr verbraucht als ein anderer. Selbst 30 kWh Strom ist in Umkehrschluss umwelttechnisch bedeutend besser als z.B 6 Liter Benzin eines drei Zylinder VW Polo oder VW Up. Ganz zu schweigen im Vergleich zu Verbrenner PS-Monster.
MiguelS NL meint
„Auf der AB ist es gleich, bei verbrauchen z.B bei 200 km/h mehr“
Auf der AB ist es gleich, beide verbrauchen z.B bei 200 km/h ca. 100% mehr.
Gerhard Ratermann meint
Nun ja, Sie vergessen die rekuparation damit werden einige Kilometer zurückgeholt die durch das Bremen verloren gehen.
Außerdem wird im Testzyklus langsam gefahren.
????
Gerhard Ratermann meint
Durch das Bremsen
Sorry.
Peter W meint
Die Akkugröße ist eine gute Entscheidung. Gut 60 kWh sollten den allermeisten Leuten genug „Bewegungsfreiheit“ bieten. Mehr Akku sollte die Ausnahme sein, und so auch etwas zur Resourcenschonung beitragen. Es ist aber trotzdem wünschenswert auch größere Akkus als Option anzubieten um noch mehr Kunden vom E-Auto zu überzeugen.