Karma Automotive aus den USA will neben dem Verkauf eigener Stromer künftig auch E-Mobilitäts-Technologien an andere Unternehmen liefern. Dazu sind mehrere Versionen der sogenannten „E-Flex“-Plattform in Arbeit, die erste für teilelektrische Fahrzeuge wurde Anfang April vorgestellt. Nun gibt es einen Ausblick auf eine Elektro-Architektur mit Selbstfahr-Funktionalität auf Stufe 4 (Level 4/L4).
Die zweite von ingesamt fünf geplanten Varianten von E-Flex ist für rein batteriebetriebene, automatisierte Vans ausgelegt. Karma rückt bei dem jetzt präsentierten Fahrzeug das Autonome Fahren in den Mittelpunkt. Details zum Elektroantrieb wurden zunächst nicht veröffentlicht, die Technik soll jedoch mit unter anderem bis zu vier E-Motoren konfigurierbar sein. Einen ersten Ausblick auf die Pläne für Voll-Stromer hat das Unternehmen Ende 2019 mit dem Supersportwagen SC2 Concept gegeben, der trotz hoher Leistung über 560 Kilometer Reichweite schaffen soll.
L4 ist die Vorstufe zum Autonomen Fahren, bei der das Fahrzeug den überwiegenden Teil seiner Fahrt selbständig navigiert. Der Fahrer muss dennoch fahrtüchtig sein, um bei Bedarf eingreifen zu können. Karma setzt beim L4 E-Flex Van auf Lösungen des US-Halbleiterspezialisten Nvidia sowie des chinesischen Startups WeRide. Die Technologie biete branchenführende Rechenleistung für sicheres hochautomatisiertes bis voll autonomes Fahren, arbeite energieeffizient und sei skalierbar angelegt, heißt es.
„Das Ziel für die E-Flex-Plattform waren Kooperationspartnerschaften, die ein breites Spektrum an Anwendungen adressieren. Durch die Zusammenarbeit mit flexiblen Technologieführern wie WeRide und Nvidia wollen wir dem Markt schneller und effizienter einzigartige Lösungen bieten“, so Srini Gowda, der bei Karma Automotive das Autonome Fahren leitet.
Karma Automotive vermarktet die E-Flex-Plattform als modulares Fahrgestell für die schnelle, kosteneffiziente Entwicklung und Markteinführung von elektrifizierten Fahrzeugen. Die Architektur soll als Basis für herkömmliche Pkw, aber auch Supersportwagen oder autonome Nutzfahrzeuge dienen. Dafür seien bis zu 22 verschiedene Konfigurationen möglich, die diverse Batteriepaket-Varianten und unterschiedliche Antriebssysteme umfassen. In den kommenden Monaten sollen weitere mögliche Produkte auf E-Flex gezeigt werden.
Selbst baut Karma Automotive aktuell nur die teilelektrische Limousine Revero, die demnächst nach Europa kommen soll. Später will die Marke auch eigene Elektroautos verkaufen. Karma Automotive ist aus dem Startup Fisker Automotive hervorgegangen. Nachdem das von dem bekannten Autodesigner Henrik Fisker gegründete Unternehmen in finanzielle Schräglage geriet, wurde es 2014 vom heutigen Besitzer, dem chinesischen Zulieferer Wanxiang, übernommen.
eCar-Fan und TESLA-Fahrer meint
Irgendwie kann man sich inzwischen dem Gefühl nicht mehr verwehren, dass Karma eine Briefkastenfirma von Herrn Fisker ist!
Franz mueller meint
Wenn überhaupt gibt es nur für Kleinserien Kunden für ePlatformen. Sämtliche großen Hersteller entwickeln diese Plattformen selbst und beziehen nur Einzelteile. Wie alles von Karma ein Rohrkreprierer.
Frank meint
Welchen praktischen Vorteil hat denn die L4 Autonomie im Alltag der Lieferdienste?