NIO will seine Elektroautos möglichst bald auch in Europa verkaufen. Zunächst muss das chinesische Startup trotz Tausender im Heimatmarkt ausgelieferter Fahrzeuge allerdings seine Finanzen in Ordnung bringen. Die jüngsten Herausforderungen durch den Coronavirus hält NIO dabei weitestgehend für überstanden. Der weitere Auf- und Ausbau des Geschäfts sei dank einer Kapitalspritze vorerst gesichert.
„NIO hat seine Jahresprognose infolge des Virus nicht gemindert“, erklärte Firmenchef William Li Ende April im Gespräch mit Pressevertretern. „Es gab einen Effekt im ersten Quartal, aber für das zweite Quartal gehen wir im Augenblick nicht von größeren Auswirkungen auf den bisherigen Plan aus.“ Die Pandemie habe hauptsächlich die Lieferkette von NIO betroffen, diese sei seit Mitte März aber in Ordnung, so Li. Der Zeitplan für Produkteinführungen sowie die Forschung und Entwicklung seien nicht wesentlich beeinträchtigt worden.
NIO liefert seine Stromer bisher exklusiv im Heimatmarkt aus. Während Regionen wie Europa und die USA noch mitten im Kampf gegen den Coronavirus stecken, ist die Pandemie in China der Regierung zufolge mittlerweile unter Kontrolle. Die Situation in der Volksrepublik hat sich offiziellen Angaben nach zuletzt deutlich verbessert und es ist von einer wirtschaftlichen Erholung die Rede.
NIO teilte mit, dass strategische Investoren umgerechnet rund 911 Millionen Euro in das Startup investieren würden. Die neuen Gelder sollen zeitnah zur Verfügung gestellt werden. Der Finanzbedarf des Unternehmens könne damit „einen relativ langen Zeitraum“ gedeckt werden, sagte Li. Er hoffe, dass es NIO möglichst bald in die Gewinnzone schafft, bat aber auch um Geduld. An der Börse kamen die Neuigkeiten gut an, der Kurs des Unternehmens stieg zwischenzeitlich um über 15 Prozent.
Aktuell verkauft NIO das große SUV ES8 sowie das Mittelklasse-SUV ES6. Beide Stromer sind mit großen Batterie für alltagstauglichen Reichweite erhältlich. Vor wenigen Monaten präsentierte der Elektroautobauer den für 2020 angekündigten Crossover EC6. Einen Ausblick auf ein weiteres Modell gibt die Batterie-Limousine ET. Konkrete Angaben zum Europa-Start gibt es noch nicht.
Wasco meint
Nio hat im 1. Q. ca. 4000 Autos verkauft.