Volkswagen ändert für seine neuen Elektroautos das Vertriebsmodell. Künftig steht hier das Internet und der direkte Kontakt zu den Kunden Im Fokus. Mit seinen Händlern schließt der Wolfsburger Autobauer dazu neue Verträge für ein Agenturmodell ab. Die Verkaufspartner sind von dem Wandel offenbar durchaus angetan.
Mittlerweile hätten bereits 95 Prozent der Händler die sogenannten MEB-Verträge unterschrieben, berichtet die Automobilwoche. Die restlichen Vertriebspartner hätten noch etwas länger Zeit, ebenfalls zu unterschreiben. Aufgrund der Coronavirus-Krise habe ihnen der Hersteller dazu einen Monat mehr Zeit gegeben.
Die Volkswagen-Partner vertreiben im Rahmen des neuen Vertrags die Elektroautos auf Basis des neuen Modularen Elektrifizierungs-Baukastens (MEB) sowie der Premium Platform Electric (PPE). Sie verkaufen die Wagen dabei nicht auf eigene Rechnung, sondern treten als Vermittler auf. „Wenn bestimmte Maßnahmen für den Vertrieb unverzichtbar sind, dann muss der Hersteller diese dem Agenten kostenlos zur Verfügung stellen“, heißt es laut der Automobilwoche in einem Beitrag des Rechtsanwalts Uwe Brossette in einer internen Publikation des Volkswagen- und Audi-Partnerverbandes. Der Hersteller sorge also für die Finanzierung der Fahrzeuge, die Lagerhaltung und die Ausstellungsfahrzeuge.
„Ich bin ein Befürworter des Agenturmodells, da Ausstellungsfahrzeuge kostenfrei vom Hersteller zur Verfügung gestellt werden“, sagte Frank Brecht, Geschäftsführer der Stuttgarter Hahn-Gruppe, der Automobilwoche. Zudem liege das Restwertrisiko künftig beim Hersteller. Auch Klaus Philipp, Geschäftsführer von Auto Kölbl in München, sieht durch die neuen Verträge zum Vertrieb von Elektroautos keine Schwierigkeiten. „In der Doppelrolle von Verkäufern – also Vermittler von E-Autos und Verkäufer von Verbrennern – sehe ich kein Problem. Das machen sie ja bei Großkunden auch schon“, sagte er. Problematisch könnte allerdings sein, wenn Händler Teile ihrer Provision zum Kundenfang weitergeben.
Ausweitung des Agenturmodells möglich
Brecht zufolge ist eine Ausweitung des Agenturmodells im Gespräch. Er könne sich vorstellen, dass das Vorgehen bei Elektroautos ein Testlauf dafür ist. Philipp brachte eine komplette Umstellung des Einzelkundengeschäfts auf das Agenturmodell ins Spiel. Bestenfalls würde der Hersteller auch die Verkäufer und sämtliche Standards wie Lagerwagen und Vorführwagen übernehmen. Die Händler würden dann eine feste Provision für die Präsentation und Auslieferung der Fahrzeuge erhalten.
Funktioniert das neue Agenturmodell, könnte es „die Blaupause sein für den Übergang in den Agenturvertrieb aller Fahrzeugarten“, spekuliert Anwalt Brossette in seinem internen Beitrag. „Der Grundstein ist jedenfalls dafür gelegt.“ Volkswagen selbst hat sich bisher nicht zu den weiteren Plänen mit dem Agenturmodell geäußert. Zunächst testet der Konzern auch andere neue Vertriebskonzepte. So wird etwa Berichten nach Audi-Händlern 2020 der komplette Bonus nur noch dann ausgezahlt, wenn 20 Prozent der abgesetzten Fahrzeuge einen E-Antrieb haben.
Wilfried Bredehöft meint
Bei jedem E-Auto-Neugeschäft wird doch auch oft ein Gebrauchtwagen in Zahlung gegeben. Wer trägt hier das Risiko – VW oder der Händler? Ich kaufe jedenfalls nur dann ein E-Auto, wenn mir für das in Zahlung zu gebende Gebrauchtfahrzeug ein fester Preis zugesichert wird. Auch wenn ich mir das Recht vor behalte, den Gebrauchten privat besser zu verkaufen. Wert trägt das Risiko des Gebrauchten, der in Zahlung gegeben wird?
kritGeist meint
Entfernt, da themenfern. Die Redaktion.
Florian meint
Also VW kopiert nun vielbeachtet das Konzept von Tesla. Glückwunsch zur Erkenntnis!
Peter Wulf meint
Mich regen die Forderungen der deutschen Automobil Industrie in Bezug auf Kaufprämien für neue Verbrenner besonders auch Diesel auf. Statt die vielen vorhandenen Autos der betrogenen Kunden für 3000€ aufzurüsten sollen Milliarden für neue Verbrenner vom Steuerzahler finanziert werden. Wer spricht dabei über die 100 tausende Gebrauchtwagen z.b. ehemaligen Dienst und leasingfahrzeugen die vom Steuerzahler schon einmal durch entfall der MwSt etc abschreibungen finanziert wurden? Für den Normalverbraucher sind diese im unterhalt etc. zu teuer. Sie stehen in städtischen Räumen auf bei Gebrauchtwagen Händlern etc nutzlos rum. Die Flächen könnten für Wohnungsbau genutzt werden. Was ist mit den vergeudeten Rohstoffen, umweltschäden etc. Darüber spricht keiner es wird nur über batterien von e Autos negativ diskutiert.
Wir haben zur Zeit in BERLIN nachts und morgens im Mai noch Temperaturen wo die Technik zur NOX reduzierung etc unter ca 12 grad zum der Motoren abgeschaltet wird.
Eigendlich sollte diesen Autos die Zulassung entzogen werden.
Das Sinken der Zulassungszahlen liegt auch im Wandel des Bewusstseins der Stadtbewohner. Junge Großstädten machen weniger Führerschein können sich keine teuren Autos,deren Unterhalt Reperaturen Versicherung Stellplätze leisten .gegeben lieber Geld für Wohnen Reisen Kultur Freizeit aus.
Was sollen auch die über 40% Singles und 80% Mieter mit Autos in der Stadt anfangen wo der ÖVP 20 Std zur Verfügung steht . Tageskarte ÖVP 9€ bis 3 Uhr nachts kostet.
In der USA haben die Autokonzerne die öffentlichen Verkehrsmittel in den 60er aufgekauft Straßenbahnen Busse verschrottet um den Menschen wohnen im Grünen und Autos zu verkaufen. Riesige highways 6 spurig zerschneiden die USA und Städte Fussgänger und Radfahrer sind selten
Wir wollen nicht mehr Autos und Verkehr sondern Lebensqualität in Städten Strassen cafes zum flanieren.
Wann begreift das endlich unsere Auto Industrie? Wo ist die freie Marktwirtschaft? Wer falsches Produkt verkauft muss Folgen dafür Spüren ebenso seine Manager Investoren Aktionäre.
kritGeist meint
Besser hätte man das nicht formulieren können, genau das ist das Problem.
Man hat über Jahrzehnte die Auto-Verkehrs-Lobby gefördert & weniger den Fußgänger oder normale Ö-Verkehr. Das auch hier in DE der Fall, trotz Skandale weitere Steuergelder in die Autoindustrie gepumpt. Jetzt habe wir hochgezüchtete PS-Protze, die von einer zu nächsten Ampel springen. Denn der ganze Verkehr musste ja ausgebremst werden & hat teure Ampel, anstatt Kreisel überall gebaut. Sogar in vielen Köpfen ist der Wandel noch nicht angekommen. Dt. Regierung, v.a. die CDSU träumt weiter vom dt. Auto-Exportweltmeister, etwas was kaum noch gilt, weil das Meiste von dt. Auto nicht mehr aus DE kommt.
hu.ms meint
Vorschläge beim heutigen gipfel – aber keine entscheidung:
für BEV, wasserstoff und plug-ins 4.000 € zusätzlich zur bestehenden förderung.
Für verbrenner 3.000 € aber nur die 6d temp erfüllen.
kritGeist meint
Die Verbrenner wurden über Jahrzehnte finanziell gefördert, nämlich auch über gesenkte Diesel-Steuern & Dienstwagenregelungen. Es wäre mal Zeit mit dem Mist aufzuhören. Wenn die 6d Temp eine Förderung brauchen, dann braucht man nur genug von den Aktien-Dividenden abzuzweigen & das Geld in Hersteller-Rabatte auszugeben. Dann kaufen die Leute, die es brauchen, direkt.
Egon Meier meint
Im Moment ist das Agenturmodell für die Händler super ..
dank corona ist der Laden frei von Kunden, die Gebrauchtwagen stehen sich die Reifen viereckig .. keine Kohle ..
jetzt brauchen sie für die BEV-Welle kein Geld in die Hand zu nehmen und – wenn der Kunden demnächst die BEV-Ausstellungsstücke besichtigt kann man ihn ganz elegant zu einem wunderschönen, reichweitenstarken Verbrenner lotsen ..
Das ist für VW die Gefahr .. dass die Händler die BEV einfach nicht verkaufen.
kritGeist meint
Also nichts neues zu bisherigen ;-) Vorher waren nur die Rechnungen anders verteilt. Und die Frage ist, wie lange das VW mitmachen wird. Es sei denn die Selbstbereinigung der Händler, auch aufgrund Corona, weiter zunimmt.
hu.ms meint
Endlich neue infos für die ID.3-reservierer:
Bestellung von reservierten ID.3 1.st bei den händlern ab 17.06.2020 lt. Jürgen Stackmann.
Harald meint
Danke für die Info, bin auch Reservierer, habe allerdings keine Info bekommen.
Wännä meint
„Problematisch könnte allerdings sein, wenn Händler Teile ihrer Provision zum Kundenfang weitergeben.“
Oh, das wird ein heißer Ritt.
Wie bei den Ado-Gardinen gibt´s dann demnächst auch Fußmatten mit Goldkante? ????
youtube.com/watch?v=gXcjDWbJdOA
kritGeist meint
Heheh, den kenn ich sogar auch noch. Noch besser wäre, mit Goldkanten am Auto „Kaufen Sie noch die letzten Verbrenner, die Goldkante gibts nur noch bei den letzten Modellen, was weg ist, ist weg…“
Daniel meint
Der Händler wird hier Zug um Zug vom Unternehmer zum Arbeitnehmer. Hat Vorteile aber auch Nachteile. Dass man zukünftig mit weniger Händlern/Werkstätten auskommen wird, scheint unvermeidlich. Ich persönlich halte nichts von dem Tesla-Konzept. Zu wenige Läden, Service-Center zu weit weg. Ich glaube schon, dass viele Kunden auf Service in der Nähe und Probefahrten Wert legen. Von daher hoffe ich, dass die Ausdünnung nicht zu stark ausfällt.
kritGeist meint
Tesla geht ja auch den Weg, Reperatur Vorort oder im Büro direkt, mit einer mobilen Flotte. Da dürfte der Trend weiter gehen, wenn die Komplezität der Autos weiter zunimmt. Irgnedwann mal wird es auch Service-Roboter geben, die das selbst übernehmen können oder durch Handwerker online gesteuert werden, die Systemanalysen erfolgen ja durchgehend. Ich könnte mir sogar vorstellen, dass tatsächlich zukünftig Werkstätte nur noch für „alte“ Autos vorhanden sein werden.
Leasing für alle oder Carsharing wird das ganze auch noch antreiben.
alupo meint
Dieses Modell geht klar einen Schritt in die Richtung die Tesla schon seit seinem Bestehen macht. Es ist einfach kostengünstiger weil effizienter. Und es passt mehr in die moderne Zeit der Kontrolle und Corporate Idendity.
Die Händler sind nur noch Agenten, wie z. B. auch Versicherungsmakler. Schmackhaft wird den selbständigen Händlern das dadurch gemacht, dass ihre bisherigen Risiken reduziert werden. Aber sie hatten wohl auch keine Alternativen, sind die allermeisten doch von „einem Lieferanten“ abhängig.
Diese Risiken übernimmt dann der Hersteller, der damit aber auch die gesamte Kontrolle bekommt, bis hin zum Endkundenpreis. Damit gibt es nur noch Rabatte wenn der Hersteller diese aus herstellerinternen Gründen will.
Ich denke, langfristig ist dieses Modell kostengünstiger und einheitlicher. Es wird sich durchsetzen.
Rabattwettbewerbe zwischen einzelnen Autohäusern bzw. Internetanbietern werden damit aber reduziert. Mit allen Nachteilen für gute Verhandler.
Franz mueller meint
Wie jeder Alupo-Kommentar: Immer das Gegenteil von Richtig.
Mit Tesla hat es gar nichts zu tun, da Tesla überhaupt keine Händler hat sondern nur Vertriebsstandorte. Die VW Händler sind immer noch eigenständig.
Jörg2 meint
@alupo
Ja, das sehe ich auch so. Zur Zeit werden die Händler in Europa noch für den Vertrieb und die Wartung der Verbrenner und Hybride benötigt. Auch ist die Produkttiefe in einigen Elementen (noch) sehr hoch (und wird beim jeweiligen Model durch die hohe Anzahl von Zusatz- und Sonderausstattungen hoch gehalten). Wenn sich das nicht aufrecht erhalten lässt und die Modelanzahl und deren Varianten auf eine eine geringere Anzahl schrumpft, dann braucht es zum Verkauf den Händlerstandort immer weniger.
TESLA macht das im Automobilmarkt vor.
Zur Wartung von BEV sind die jetzigen Händlernetze in ihrer Dichte wohl so nicht aufrecht zu erhalten. (Irgendwie gibt es hier die nächste Angst. Erst „Reichenweitenangst“ jetzt „Werkstättenentfernungsangst“).
Auch hier macht TESLA vor, dass der Wartungsdienst auch zum Auto kommen kann.
Bliebe noch die Instandsetzung nach Unfall. Hier geben ja auch schon heute die Händler solche Autos zu spezialisierten Karosserieinstandsetzern und Lackierern. TESLA sowieso.
An den, auf den europäischen Markt drängenden Chinesen, wird man sehen können, wie das in Zukunft laufen wird.
Ich vermute: ein Generalimporteur (selbst), Händler außerhalb des üblichen Automarktes, vertragliche Bindung von Instandsetzern für die Elektrik/Elektronik und vertragliche Bindung von Karosserieinstandsetzern. Endkundenfestpreise und keine Margen an Zwischenhändler.
So wie der Wochenmarkt auf dem Dorfplatz nur noch spezielle Bedürfnisse abdeckt und hier der Onlinehandel dominiert, wird es im PKW-Markt wohl auch werden. Die Srtückzahlmasse wird über Onlinehandel abgewickelt.
simon meint
Besonders beim BEV ist ein ordentlicher Händler wichtig, der 0815 Autofahrer wird sich nicht nicht BEV Youtube Videos anschauen. Wenn sich der Händer auskennt wird er für den jeweiligen Nutzer das passende BEV finden. Der Ranger Service ist gut, da müssen die anderen nachziehen.
Das Autohaus kann auch online Autos verkaufen und auch beraten. Das der Onlinehandel das Dorf dominiert kann ich nicht sehen. Die meisten fahren halt weiter mit dem Auto. Bei uns am Land sieht man auch keine Teslas, mich würde auch wundern das die jeder hier überhaupt kennt. Händer Ja, aber gut muss er sein. Ranger Service ja, aber mit Ansprechpartner. Ich glaube Sie unterschätzen auch wenig den Altersdurchschnitt des Autokäufers.
Jörg2 meint
@simon
Mein schiefes „Gleichnis“ vom Dorf-Wochenmarkt sollt eher in die Richtung gehen, dass sich die Art und Weise des Verkaufs schon immer weiterentwickelt hat. Reste vom Alten bleiben immer bestehen. Das Autohaus sehe ich da in der Breite eher als Auslaufmodel. Die Finanzierung des Verkaufsraumes erfolgt schon jetzt durch die Werkstatt. Die Werkstatt wird enorme Umsatzeinbußen haben.
Das passende Auto lässt sich am Besten über eine mehrtägige Probefahrt finden. Die darf (wenn es nach mir geht) auch gern angemessen kostenpflichtig sein. Das geht gut über Autovermietungen oder halt (so meine Vorstellung) über einen entsprechenden Service des Herstellers. Einen schlipstragenden Möchtegernmaßanzugträger in billigern Schuhen brauche ich persönlich dafür nicht. Schon garnicht ein ständiges Zugequatsche bei einer „begleiteten“ Probe-Kurzfahrt.
Den jetzigen Altersdurchschnitt der Käufer würde ich für Prognosen nicht zu Grunde legen wollen. Wo sich die Interessen der Kunden hinbewegen, ist (so glaube ich) recht offen. Wachsen neue Käuferschichten homogen nach (wird sich der Geschmack/Anspruch des jetzt 30jährigen wirklich irgendwann, wie automatisch, in Richtung Daimler&Co bewegen?)? Oder wird es zukünftig weniger Fahrzeuge in den Haushalten geben? Werden diese Fahrzeuge noch Prestigeobjekte sein und wenn ja, geht es dann um Spaltmaße oder Klima? Ist das teure Auto das Statussymbol oder „ich kaufe soetwas nicht mehr, ich kann es mir leisten, soetwas immer passend zu nutzen/mieten…“? Wie wirkt sich die weitere Verstädterung aus? Bleibt es beim hochpolierten kratzerfreien Auto auf Sonderfelgen oder ist das äußere bei Laternenparkern eher egal?
Klar ist, es ist viel Bewegung im System und Schnellboote können da besser reagieren als Tanker. Die Wette ist ja: Werden ein..zwei „Schnellboote“ durchkommen und wachsen oder reichen die möglichen 2…3 Grad Kurskorrektur der Tanker um nicht aufzulaufen.
Meine Wette: Von den vielen Schnellbooten werden es eine handvoll schaffen. Von den Tankern nur der, dessen Kurskorrektur frühzeitig und zufällig richtig war; letztendlich nur VW.
kritGeist meint
Die Frage bleibt trotzdem, wieviel Autos, egal welche Tech, werden tatsächlich benötigt, stehende Autos sicherlich kaum noch. Die heutige Jugend ist durchgehend online & somit darauf schon ausgerichtet, dazu kommt noch 3D-Präsentationen.
Auch kleine Gebiete könnten über lokales Carsharing, ÖVP problemlos umgesetzt werden. Die Entwicklung bei Sharing in vielen Bereichen nimmt zu, Miet-Elektro, Miet-Traktoren oder Miet-Ausrüstung, gerade bei Spezialausrüstung. Gerade kleine Gebiete könnten für sich optimale Lösungen finden & umsetzen, s. lokale Stromerzeugung per Teilhabe oder lokales Internet, was Telekom seit J. nicht schafft/schaffen will.
Andreas meint
Der Wandel wird sicherlich von Druck der Hersteller auf die Händler getrieben. Die Macht liegt klar beim Hersteller auf seine Vertragshändler,-werkstätten. Hier wird es langfristig eine Trennung geben. Werkstätten, die weniger Geld mit der Laufkundschaft und Wartung verdienen, werden immer gewillter sein, auch andere Firmen zu vertreiben. Gleichzeitig wird es eine Bereinigung in den Werkstätten geben, da BEVs weniger Wartung bedürfen und sich noch ähnlicher werden.
Jensen meint
Das wird ein spannender Umbau/Abbauprozess für den Handel, denn die wohl zunehmende Rolle „nur“ als Vermittler dürfte die Händler Schritt für Schritt beliebiger machen und irgendwann dann auch an den beiden Enden dieser Verträge, nämlich bei Verkäufer und Käufer, die Frage aufwerfen, wozu man denn diesen Vermittler/Provisionsempfänger/Makler eigentlich im System benötigt. Der Käufer hat ohnehin bereits heute phantastische Möglichkeiten, Produkte zu erwerben, bei denen er nicht (vorher) extra einen stationären Laden aufsuchen muß.
Das gilt nicht nur bei Autos. Der Ausbau des Online-Handels wird dies weiter befeuern und da es sich bei Fahrzeugen nun einmal um leicht vergleichbare „Katalogware“ handelt, die an jedem Fleck eines Landes exakt mit den gleichen Merkmalen zur Verfügung stehen, sehe ich für den vermittelnden Ladenbesitzer eher schwarz. Das Werkstattgeschäft, was ja dank beinahe unerschöpflicher Margen bei Ersatzteilen, Öl etc. die Verkaufsabteilungen bisher mitgetragen hat, wird sicher auch verstärkt leiden, denn die größten Rechnungsposten auf den Werkstattrechnungen werden mit jedem verkauften BEV Schritt für Schritt kleiner. Es werden sich spezialisierte Firmen, die sich nur um BEV’s kümmern, auch einen Platz im Markt sichern und die nötigen Arbeiten erledigen können. Auf den klassischen Autohaus/Werkstatt-Händler dürften sehr schwierige Zeiten zukommen.
wosch meint
Ich glaube schon, dass das bei den Vertragshändlern gut ankommt, da der Internethandel und unabhängige Händer so praktisch übergangen werden.
Provisionen können nur noch Vertragshändler kriegen.
Jörg2 meint
@wosch
Wenn bisher der Hersteller den Internethandel und unabhängige Händler beliefert hat, warum sollte er es nun nichtmehr tun?
Jörg2 meint
Zwischen „95% haben unterschrieben“, „kommt gut an“ und wird auch umgesetzt, ist jeweils viel viel Interpretationsluft.
Vor allem bei Vertrags- und Machtkonstallationen die hart an der Grenze zu „friss oder stirb“ gestrickt sind.
Ich vermute, es ist nur ein weiterer Schritt in Richtung: Wir brauchen für zukünftige Midelle kein Händlernetz mehr.