Die EnBW hat kürzlich bekräftigt, der führende Anbieter von moderner öffentlicher Ladeinfrastruktur in Deutschland sein zu wollen. Der Fokus liegt dabei auf möglichst schnellem Laden von Elektroautos. Flankierend will der Energiekonzern mit Sitz in Karlsruhe künftig auch die Errichtung leistungsstarker Strom-Tankstellen in Österreich forcieren.
Die EnBW gab im Mai bekannt, mit dem österreichischen Ladeinfrastruktur-Betreiber Smatrics die Smatrics mobility+ GmbH zu gründen. Mit dem Joint Venture werde man das größte österreichweite Ladenetz betreiben und den weiteren Ausbau des bestehenden Schnellladenetzes von Smatrics in Österreich vorantreiben. Der Fokus liege auf Hochgeschwindigkeits-Ladeinfrastruktur mit Ladeleistungen bis 300 kW. Fahrer kompatibler Elektroautos sollen damit in bis zu fünf Minuten Strom für 100 Kilometer laden können.
Die EnBW hat unter dem Angebot EnBW mobility+ eigenen Angaben nach mit mehr als 340 Schnellladestandorten das derzeit deutschlandweit größte Schnellladenetz errichtet. Mehr als 140 weitere Standorte befänden sich in der Realisierung. Anfang 2021 werde man die hierzulande aktuell gebotenen 1000 Schnellladepunkte auf über 2500 erhöhen und bis 2025 mehr als 2200 Schnellladestandorte betreiben.
Smatrics betreibt Österreichs flächendeckendes Hochleistungs-Ladenetz. Als Infrastruktur-, Service- und IT-Provider ist das Unternehmen auch in anderen Ländern aktiv, unter anderem als Partner der EnBW in Deutschland. Die Neugründung von EnBW und Smatrics übernimmt das bestehende Smatrics-Ladenetz inklusive rund 100 Schnellladestandorten. Entlang von Autobahnen und im innerstädtischen Bereich soll das Tochterunternehmen dann neben dem Betrieb auch die Planung und Errichtung neuer Schnellladestationen übernehmen. Die Ladestationen sollen exklusiv Ökostrom bereitstellten.
„Ein eigenes, flächendeckendes Hochgeschwindigkeitsladenetz bildet die Basis für ein exzellentes Kundenerlebnis. So ist es nur konsequent, neben dem größten Hochgeschwindigkeitsladenetz in Deutschland nun auch in Österreich ein eigenes Premium-Ladenetz anzubieten. Schließlich machen auch E-Autofahrer vor einer Landesgrenze nicht Halt“, so Timo Sillober, Vertriebschef bei der EnBW. Vorbehaltlich der Zustimmung der zuständigen Kartellbehörden soll Smatrics mobility+ im Laufe dieses Jahres die Arbeit aufnehmen.