Der Chef der Mercedes-eigenen Tuning-Schmiede AMG Tobias Moers wechselt zum 1. August an die Spitze von Aston Martin. Der britische Sportwagenbauer, an dem die Mercedes-Mutter Daimler mit fünf Prozent beteiligt ist, hat mit sinkendem Absatz und Verlusten zu kämpfen. Moers soll Aston Martin auf Vordermann bringen, seinen Platz bei AMG übernimmt Philipp Schiemer, derzeit noch Leiter von Mercedes-Benz do Brasil. Der neue Technik-Chef an seiner Seite könnte die Elektrifizierung von AMG beschleunigen.
Die Technik von AMG verantwortet bald Jochen Hermann, der auch Mitglied der Geschäftsführung des Affalterbacher Unternehmens wird. Er war bisher Leiter Entwicklung eDrive bei Daimler und damit für Elektroantriebe und Batterieforschung bei den Schwaben zuständig. Unter Hermann brachte Mercedes sein aktuell noch einziges Elektroauto, das SUV EQC, auf den Markt.
„Mit Philipp Schiemer und Jochen Hermann holen wir zwei sehr erfahrene Daimler Manager zu AMG. Sie werden das Unternehmen weiterentwickeln und auf eine neue Ebene führen“, sagte Daimler-Chef Ola Källenius anlässlich des Personalwechsels. Hermann war bereits von 2014 bis 2016 bei AMG, damals als Chef der Gesamtfahrzeugentwicklung. Dem Experten für elektrische Antriebe kommt nun die Aufgabe zu, die Mercedes-Tochter in das E-Mobilitäts-Zeitalter zu führen. Erste Schritte in diese Richtung wurden laut früheren Aussagen von Moers und Entwürfen bereits unternommen.
Es wird erwartet, dass AMGs erstes E-Modell auf einem teilelektrischen Pkw von Mercedes aufbauen wird. Einen Ausblick auf ein solches Fahrzeug hat die Sportwagenmarke vor knapp drei Jahren mit dem Hybrid-Showcar AMG GT Concept gegeben. Die Serienversion dieses Konzeptwagens soll in diesem Jahr als erster Stromer von AMG eingeführt werden. Der eigentlich schon für 2019 geplante E-Start mit dem plug-in-hybriden Supersportwagen AMG Project One verzögert sich auf nächstes Jahr.
Die Automobilwoche berichtete kürzlich, dass auch das erste reine Elektroauto von AMG „längst in der Entwicklung“ sei. Die Branchenzeitung spekuliert, dass es sich dabei um eine über 600 PS starke Variante des für 2021 angekündigten elektrischen S-Klasse-Pendants EQS handelt. Andere Insider wollen Ähnliches gehört haben. Der scheidende Firmenchef hatte im letzten Jahr erklärt, dass AMG auch ein komplett eigenes Elektroauto anbieten könnte. Offizielle Details zu diesem oder anderen möglichen vollelektrischen Modellen verriet Moers jedoch nicht.
Gerd meint
Der Weg von AMG Richtung Elektromobilität wird interessant zu verfolgen sein.
Hierzulande habe ich zuletzt vor rund 15 Jahren einen bildungsnahen AMG-Fahrer kennenlernen können, im Rahmen eines Fahrertrainings. Stand heute sehe ich nur noch Ghettobosse und Clanprinzen mit solchen Fahrzeugen. Oder schon deren aufstrebenden Nachwuchs, dann in einem 10 Jahre alten AMG-Wrack, Freitag Abend am Stadtrand billig für 20€ betankt um dann in Schleichfahrt sparsam dorthin zu gleiten, wo man die 20€ möglichst effizient in hirnlosen Krach umsetzen kann.
In der Schweiz z.B. sieht das vielleicht noch anders aus, in Asien ebenfalls.
Allerdings könnte ich mit schon ein BEV im Beuteschema deutscher AMG-Fans vorstellen: Den Cybertruck ;-) !
Franz Mueller meint
Für Mercedes/AMG wird es schwer mit der E-mobilität. Liegt aber nicht an der Technik, sondern an der Kundschaft. Hier wird seit Jahren ein ungesundes Maß an Prolligkeit gefordert und bedient. E-mobilität kommt beim dicke Hose machen einfach nicht gut an. Die Kundschaft von z.B. Audi ist eine ganz andere. Hier kommt das Understatement eines Elektroantriebs sehr gut an (siehe der sehr gut verkaufende Etron)
Eugen meint
Da kommt mir Abt in den Sinn, Stichwort RS6-e, über 1000 PS Systemleistung, mit E-Boost auf Knopfaudruck wie in einem Videospiel, so ähnlich könnte ich mir auch ein Konzept von AMG vorstellen.
Ebi meint
Da bin ich gespannt, wie AMG die Kurve von der überlauten V8-Biturbobrüllprollkarre zur trendigen, flüsterleisen e-Rakete hinbekommt, zumal dieses Segment schon andere Hersteller besetzt haben.
Skodafahrer meint
Bislang gibt es nur Porsche in der Klasse der individualisierbaren Premium Highperformance Fahrzeuge. Kleinere Hersteller wie Rimac sind noch teurer.
Von Tesla gibt es keine individuellen Lackierungen, bestickte Kopfstützen und ähnliche Individualisierungsmöglichkeiten.
Bei Tesla liegt das Problem im 1 Markenkonzept. Weiterhin ist die Preisfaktor von der geringstmöglichen bis zur maximal möglichen Ausstattung bei Tesla besonders klein.
rCr meint
Genau richtig. Da ist noch Platz
LMausB meint
1+
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