Audi will bis 2024 zwölf Milliarden Euro in die Elektromobilität investieren. Nach einem Wechsel an der Unternehmensspitze sollen die Stromer-Ziele nun noch einmal beschleunigt werden. Vertriebschefin Hildegard Wortmann bekräftige in einem Interview mit dem Donaukurier: „Elektroautos sind eine zentrale Säule, denn die Zukunft ist elektrisch.“
Auch für elektrische Modelle gelte der grundsätzliche Anspruch von Audi, die besten Premiumautos anzubieten. Das für Ende des Jahres angekündigte Batterie-Coupé e-tron GT (abgebildet) gebe einen konkreten Ausblick darauf, wie sich das Unternehmen attraktive Zukunftsmodelle vorstellt, so Wortmann. Sie glaubt, dass sich auch in den jungen Generationen viele für Autos begeistern. Für sie stünden allerdings andere Themen als bisher im Fokus, insbesondere Digitalisierung und automatisiertes Fahren. Deshalb müsse Audi „diese Faszination aus Innovation und Technik“ vorantreiben. Die Marke wolle neu definieren, was Vorsprung bedeutet, um junge Zielgruppen zu erreichen.
Die Coronavirus-Pandemie verstärkt und beschleunigt laut Wortmann vieles in der Automobilindustrie. Die Menschen würden eine Haltung von einer Marke erwarten – „höher, schneller, weiter“ reiche dabei nicht. Die Krise biete die große Chance, Themen wie Digitalisierung und Nachhaltigkeit zu forcieren. Audi könne mit seinem Produktportfolio inklusive Elektroautos und Plug-in-Hybriden oder seiner Nachhaltigkeitsstrategie „einiges vorweisen und belegen, dass wir es sehr ernst meinen“, sagte die Vertriebschefin. Sie versicherte: „Wir wollen und werden nachhaltig wirtschaften.“
Wortmann unterstrich, dass Audi mit dem Batterie-SUV e-tron in dessen Segment Marktführer sei. Seit dem Marktstart im letzten Jahr habe das Unternehmen knapp 50.000 Exemplare der Baureihe an Kunden übergeben. Auf ein mögliches Elektroauto für den kleineren Geldbeutel angesprochen, verwies die Managerin auf den neuen Kompaktwagen ID.3 der Konzernschwester VW, der hier „ein hervorragendes Beispiel“ sei. Innerhalb des Wolfsburger Autokonzerns könne Audi Synergien und Kostenpotenziale nutzen – ob und wann die Ingolstädter ein E-Auto ähnlich dem ID.3 bringen, spezifizierte Wortmann aber nicht.
Etwas konkreter wurde Wortmann mit Blick auf die besonders sportlichen RS-Modelle von Audi: Diese würden zunächst auch als Mild-Hybride für mehr Effizienz gebaut. Das RS-Versprechen von „High Performance“ könne man jedoch genauso auf ein Elektroauto übertragen. Audi setze auch bei besonders sportlichen Fahrzeugen „auf eine konsequente Elektrifizierungsstrategie“, dies sei die Grundlage für die Zukunftsfähigkeit der RS-Modelle.
hu.ms meint
Interessant:
Mit keinem wort wurde der Q4 e-tron auf MEB-basis erwähnt, der ab mai 2021 ausgeliefert wird und in der basisversion voraussichtlich unter 40.000 € netto (= höchste förderstufe) kosten wird. Mit allrad, 77 kwh-akku und zusatzausstattung kann es aber schnell um einiges teurer werden.
Gerry meint
„Die Zukunft ist elektrisch…“
Ja als Autobauer hätte man das vor 10 Jahren merken müssen.
Rückstand durch Verschlafen statt Vorsprung durch Technik.
leotronik meint
Das Blech könnte schon jetzt gepresst werden aber es gibt zu wenig Batterien. Da hat jemand ganz tief geschlafen. Also gibt es jetzt Durchhalteparolen.
150kW meint
„aber es gibt zu wenig Batterien“
Sagt wer?
Hans Meier meint
Wenn die Batterien da wären, gäbe es keine „Lieferprobleme“ bei den Herstellern… Herr Pro VWAG Sympatistant.
Egon Meier meint
Dieser Zusammenhang ist weder plausibel noch belegt.
Dass es mit einem Zulieferer (das war in diesem Fall ein Akku-Lieferant) Qualitätsprobleme gab hat nix aber auch gar nix mit ‚zu wenig‘ zu tun sondern einfach mal mit technischem Versagen in einer bestimmten Konstellation.
Wenn aus deinem Wasserhahn kein Wasser rinnt heißt das nicht, dass es Wassermangel gibt sondern nur, dass ein Versorger irgendwo einen Bock geschosssen hat oder rein zufälligerweise bei dir in der Straße ein Rohr geplatzt ist.
Herr Hans Meier
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
@ Egon Meier: Schlechtes Beispiel: wenn aus meinem Wasserhahn kein Wasser kommt, habe ich persönlich einen lokalen Wassermangel und kann ggf. nicht produzieren.
Wassermangel tritt ohnehin immer nur lokal auf, die Summe der Wassermoleküle auf der Erdkugel ist m. W. seit langer Zeit ziemlich konstant.
Kerry meint
Ich denke, dass in der Batterietechnik – nicht zu letzt durch Tesla – in den letzten 5-7 Jahren ein riesiger Entwicklungsprozess durchschritten wurde, den es die letzten 50 Jahre nicht gab. Daher bekommen wir erst jetzt die Chance, gute Alternativen zum Verbrenner auf die Straße zu bekommen.
Karl meint
Wohl kaum.
Auch wenn Tesla als erste die Idee mit den Handyakkus hatte, hätte man auch schon vor 20 Jahren Akkus in der aktuellen Form und Zusammensetzung entwickeln können. Die Grundlagen dazu gibt es schon länger.
Nur, wenn sich niemand verpflichtet, entsprechende Produktionsmengen abzunehmen, besteht ja keine Notwendigkeit die Kapazitäten dafür aufzubauen.
SoundOfLithium meint
Wann gibts endlich den A3 in Elektrisch – oder passend das Modell mit Kombiheck in der Grösse ?
Wen juckt so ein Drecks Q7-Klon Elektropanzer.
[Quote=JürgenSchremps]
Ein BEV A3 wäre auch höher als ein jetziger A3, die 15cm Batteriehöhe muss halt untergebracht werden. Auch der ID3 ist ja höher als der jetztige Golf8.
[/Quote]
Nein wäre er nicht. Ein Hyundai Ioniq ist auch nur 1.47 hoch und damit praktisch identisch in Höhe un Länge wie mein Audi A3. Selbst der Kofferraum ist ähnlich groß, nur eben anderes gestaltet und der Sitzraum im Ioniq ist sogar größer als im A3 – speziell hinter dem Fahrer (mir).
150kW meint
Der Hyundai Ioniq ist halt eine Kombi-Plattform wo man den Akku in Hohlräumen „versteckt“ hat. Ein A3 würde/müsste aber auf MEB Basis gebaut werden. Da sind die Akkus flach im Unterboden. Das wird zwangsläufig höher.
leotronik meint
Der Taycan hat die Akkupacks auch im Boden und ist eine Flunder. Tesla 3 ist auch recht niedrig. Es kommt auf das Geschick der Designer an.
Peter W meint
Es stimmt, dass der Ioniq sehr flach ist, aber er hat auch nur 38 kWh. Könnte man den Unterboden nutzen wären es locker 50 kWh.
Ich bin eigentlich sehr zufrieden mit dem Ioniq, aber perfekt ist er nicht.
Egon Meier meint
Das ist der Preis für eine Kombi- oder Bastel-BEV-Lösung.
Leider hat diese ihre Grenzen und das Vermeiden der Grenzen (via echter BEV-Skateboard-Plattform) hat neben ganz ganz vielen Vorteilen eben den Nachteil der Höhe.
In diese Kombi-Falle ist auch PSA mit dem e-208/e-corsa getappt.
Reichweitenmäßig unflexibel, teure Produktion, problematische Gewichtsverteilung, Vorderradantrieb -> großer Wenderadius, komplizierter Akku-Aufbau incl. Klimatisierung und Verkabelung ….
bensch meint
Dann macht mal, Audi. Ihr habt einiges wieder gut zu machen.
alupo meint
Da brauche ich nur die Überschrift zu lesen und bin sicher dass ich das Klasse finde.
Gut so, weiter so.
Je mehr Anbieter und Modelle es gibt, desto besser für die Käufer, das Klima und die Luft
CaptainPicard meint
Was der VW-Konzern braucht und was Audi umsetzen könnte wäre eine elektrische Kompakt-Limousine im A3-Format. Damit sollten mit der 77 kWh Batterie 600 km WLTP möglich sein vs. 550 km im weniger aerodynamischen ID.3 Hatchback-Format. Das würde auch das Image von Audi verbessern dass sie nicht nur Stromfresser bauen können.
Die Frage ist ob das mit dem MEB überhaupt möglich ist durch die dicke Batterie im Boden oder ob dann auch eine Limousine so hoch baut dass es mehr wie ein CUV wirkt und die Stirnfläche wieder so groß wird dass man kaum einen Reichweitenvorteil hat.
JürgenSchremps meint
Audi bringt doch die Q4 Modelle, SUV und CUV. Das sind doch nichts anderes als höhere A3 Fahrzeuge.
Ein BEV A3 wäre auch höher als ein jetziger A3, die 15cm Batteriehöhe muss halt untergebracht werden. Auch der ID3 ist ja höher als der jetztige Golf8.
Jedenfalls wird sich ein vollelektrisches Q Modell besser als ein A Modell verkaufen, somit hat Audi die richtige Entscheidung getrofffen.
NiLa meint
SUV und CUV sind halt trotzdem grundsätzlich aufgebockte Klötze, die nie die Eleganz einer gut designten Limousine oder gar eines Coupes erreichen können. Plastikverkleidungen an den Kotflügeln tun dann meist noch ihr übriges…
bensch meint
Sicher. Aber sie verkaufen sich halt deutlich besser.
NiLa meint
Wenn das Gewicht endlich in die Berechnung der Kfz-Steuer einbezogen würde, wie es bei z.B. Wohnmobilen der Fall ist, würde der Trend hoffentlich abflachen.
Aber dazu müsste erst mal die unsägliche Kfz-Steuerbefreiung von BEV und FCV aufgehoben werden.
Effendie meint
Werden E-Autos nicht nach Gewicht besteuert ? Die ist ja nur ausgesetzt. Als Förderung
CaptainPicard meint
Es geht ja nicht um entweder oder, sondern dass es möglichst viele unterschiedliche Modelle geben sollte, so wie das aktuell ja auch bei den Verbrennern der Fall ist. Und der MEB soll ja genau das ermöglichen, kostengünstig eine Vielzahl von Modellen zu entwickeln weil man ja nur einen anderen „Hut“ auf das Skateboard stülpen muss.
hu.ms meint
Die marken des VW-konzern arbeiten die neuen BEV-karosserieformen in der reihenfolge des verkaufserfolges der verbrenner-karosserieformen ab.
Ist nur logisch, weil davon voraussichtlich die meisten verkauft werden können.
Was einzelen gerne so hätte interessiert da weniger.
Der nächste Audi wird der Q4 e-tron, auslieferung ab kommenden mai.
Egon Meier meint
Kundenwunsch gibt die Richtung vor.
Die nicht lukrativen Kleinwagen überlässt der VW-Konzern und insbesondere Audi dabei generös dem Wettbewerb und macht ein bisschen Druck von oben und unten
hu.ms meint
Welche kleinwagen werden dem wettbewerb überlassen ?
VW baut dieses jahr rd. 60.000 up-mi-go.