Um sich für die Zukunft zu rüsten, investiert der Volkswagen-Konzern Milliarden in die E-Mobilität. Neben den diversen Pkw-Marken der Gruppe werden auch die Unternehmen der Nutzfahrzeug-Tochter Traton elektrifiziert. Beim Lkw- und Bushersteller MAN fürchten die Betriebsräte, dass die kostspielige Transformation zu der alternativen Antriebsart viele Arbeitsplätze kostet – sie wollen daher mehr Unterstützung der Regierung.
Die MAN-Betriebsräte in Deutschland und Österreich fordern angesichts geplanter umfassender Stellenstreichungen ein Hilfsprogramm der Politik für die Entwicklung klimafreundlicher Antriebe, berichtet unter anderem die Automobilwoche. In einem offenen Brief an mehrere Bundesministerien und zahlreiche Abgeordnete warnten sie vor dem Verlust von technologischem Know-how, wenn der MAN-Vorstand den vorgesehenen Stellenabbau umsetzt. „Unsere Industrie ist nicht nur systemrelevant, sie forscht an der Zukunft“, heiße es in dem Brief. „Wasserstoff und batteriebetriebene Mobilität werden in einigen Jahren für einen emissionsfreien Güterverkehr sorgen.“
Wenn die Politik den Handlungsdruck nicht erkenne, finde „die gesamte Entwicklung von Zukunftstechnologien außerhalb der Bundesrepublik Deutschland statt“, mahnen die Betriebsräte. „Um es an einer Zahl festzumachen: Zur Entwicklung eines Motors brauchen wir eine Milliarde Euro. (…) Zugleich fehlt eine politische Festlegung auf die Infrastruktur für eine Antriebstechnik.“ Die Unternehmen müssten daher gleichzeitig in die Forschung von Brennstoffzelle und Wasserstoff- sowie Elektro- und umweltfreundlicheren Dieselantrieben investieren.
MAN will Medien zufolge bis zu 9500 seiner weltweit 36.000 Stellen streichen. Das Management habe kürzlich eine Vereinbarung zur Standortsicherung gekündigt, die eigentlich bis 2030 hätte gelten sollen. Vor dem Aus stünden die Werke Steyr (Österreich), Plauen und Wittlich. Stellenabbau werde auch in anderen Werken wie München und Nürnberg befürchtet, die Unternehmensleitung wolle aber noch mit den Betriebsräten verhandeln.
alupo meint
Was, ein Hilfsprogramm vom Steuerzahler?
Was hat sich VW (ca. 95%) denn dabei gedacht? Jahrelang pennen und jetzt anfangen zu betteln?
Das ist nicht nur peinlich sondern superfrech.
Freddy K meint
Lesen!
Nicht VW sondern die Betriebsräte von MAN fordern…
Aber das klingt nicht so dolle gell…
Nils P. meint
Den Luftwiderstand könnte man senken wenn man den Koffer absenkt und die hinteren Räder wie bei einem Tieflader hinter dem Kofferaufbau montiert. Ich vermute das spart 20% der Stirnfläche.
Jörg2 meint
Auf dem Bild ist kein Koffer.
Hast Du schon mal gesehen, wie Wechselbrücken aufgenommen und abgestellt werden?
Nils P. meint
Man könnte auch die Bestückung mit Photovoltaik fördern die auf einem Kofferaufbau von 8 m geschätzt 12 kW leisten könnte wenn die Bedingungen günstig sind.
Außerdem könnte man Linearmotoren entwickeln die an Steigungen den LKW durch Magnetfelder in der Fahrbahn unterstützen können. Bergab geht es dann von allein.
Nils P. meint
Eine Förderung könnte dahin gehen, das man Raststätten mit einer geeigneten Ladeinfrastruktur für LKW ausstattet. Beispielsweise eine Oberleitung im Parkplatzbereich an der alle LKW per Stromabnehmer nachladen und Nachts auch die Kabiene zum Heizen und für andere Verbraucher versorgen können. Wichtig ist daß sich die Fahrzeughersteller an einer einheitlichen Infrastruktur orientieren können.
Jörg2 meint
@Nils P.
Die Trucker, die auf Raststätten übernachten, fallen uns zwar sehr ins Auge, im Gesamtkontext der Frachttransporte auf der Strasse spielen sie aber eine sehr untergeordente Rolle.
Die meisten Frachten werden auf bis zu 200km Tagestouren transportiert. Die Fahrzeuge stehen einen Großteil des Tages auf den Betriebshöfen oder an den Be- und Entladepunkten. Für diese Mehrzahl an jetzt schon BEV-geeigneten Transporten gibt es in Europa bereits einen Ladestandard.
Mit der Weiterentwicklung der Batterie- und Ladetechnik werden die Frachtanteile, die höhere Tagesfahrleistungen haben, Stück für Stück auch per BEV mit Steckerladung abwickelbar sein. Wir sind aktuell bei einer Grenze der Tagesfahrstrecke von ca. 400km. Ich vermute, in zwei Jahren sind wir bei 600km. Damit waren wir dann fast bei der täglichen Maximalfahrstrecke in Europa (Lenkzeitenregelung, ein Fahrer). Es bedarf keiner zusätzlichen technischen Lösung zum steckergeladenen BEV-LKW (Sonderfälle mal ausgenommen).
Howbie meint
Wenn MAN schlecht wirtschaftet und das Geld in den oberen Etagen anlegt, dann sollen sie gefälligst Insolvenz anmelden und den Laden abwickeln.
Die haben von mir gar nichts zu fordern. Der Dorfbäcker um die Ecke wird auch durch politische Maßnahmen in die Pleite getrieben und erhält keine Steuergeschenke. Und den brauche ich dringender als die Aktionäre von MAN!
Freddy K meint
Lesen! Hilft manchmal.
Due Betriebsräte von MAN fordern das, nicht MAN.
MAN tut genau das was es tun muss. Due Trabsformation die jeder wünscht einleiten. Und das kostet Arbeitsplätze. Ist eben so. Das die BR jetzt was fordern sei ihnen unbenommen. Ob sies kriegen sei dahingestellt.
Jedenfalls hat dies nichts mit Vorstand oder Aktionären zu tun.
Also bitte Aetikel mal ganz lesen.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
„Unsere Industrie ist nicht nur systemrelevant, sie forscht an der Zukunft“, heiße es in dem Brief.
Falsch, ihr forscht in der Vergangenheit, dort wo ihr hinvolt sind die Cleveren bereits.
VW hat seine Gewinne als Dividende und als Prämie an Eigentümer und Mitarbeiter ausgeschüttet. Blöd, wenn man nicht strategisch denken kann und Gewinne nicht in neue Produkte investiert. Ja, der langfristige Schaden ist immens, aber selbst verursacht; bitte auch selbst ausbaden.
Freddy K meint
Was hat das jetz mit Forderungen des Betriebsrats zu tun?
Peter W meint
Wenn man eine Milliarde benötigt um einen Motor zu entwickeln, hat man doch genug Geld, wenn man keinen (Diesel)-Motor entwickeln muss, um was Anderes zu entwickeln. Dass man zu lange nichts getan hat, liegt nicht in der Verantwortung des Steuerzahlers. Übrigens gehört MAN zu VW und auch Scania gehört zu VW. Scania hat einen E-LKW, also wo ist das Problem? Wie viele unterschiedliche E-Antriebskonzepte will man denn entwickeln? Konkurenz unter dem gleichen Dach macht keinen Sinn.
hermann meint
Es ist offensichtlich: Die Betriebsräte wollen für den überflüssigen Teil der Belegschaft die Frührente ohne Lohneinbuße. Das kann oder will MAN nicht finanzieren. Deshalb fordern die Betriebsräte Steuergelder ein. Und damit diese Forderung in der Öffentlichkeit nicht als Unverschämtheit abgetan wird, versteckt man sie unter dem Deckmantel „Klimaschutz“.
CaptainPicard meint
Was bringt eine Standortgarantie wenn diese einfach einseitig gekündigt werden kann?
DerMond meint
Solche Garantien sind eh nur Placebos, damit irgendwelche Verhandler ein Ergebnis vorweisen können und Angestellte sich in gefühlter Sicherheit wiegen. Der Hersteller hat keine Verkaufsgarantie, wie kann er da seriös weiterführende Garantien an Mitarbeiter geben? Diese Garantien haben oft Laufzeiten die innerhalb der normalen Trägheit dieser Firmen liegen und/oder haben Ausstiegsklauseln.
Reiner meint
Liebe Betriebsräte,
warum? Wendet Euch bitte an Eure Vorstände, die Euch sehenden Auges in dieses Dilemma gefahren haben und jetzt zum großen Teil mit dicker Pension zu Hause sitzen. Da müsst Ihr das Geld holen. Warum soll denn die Allgemeinheit dafür bezahlen? Das ist zutiefst unsozial.
Freddy K meint
Dilemma?
Viele wollen den Wandel. Und wissen das dadurch Arbeitsplätze wegfallen. Das sich welche darüber beschweren ist wohl klar.
Wenn dann muss man sich an die wenden die nur nich E wollen. Schließlich werden dadurch Arbeitsplätze abgebaut.
ubalze meint
@FreddyK
Sie wollen es scheinbar nicht verstehen, aber ich erkläre es gern.
1. MAN gehört zu VW, somit spricht der Betriebsrat MAN mit der Stimme von VW
2. Am Wandel der Mobilität kommen wir nicht vorbei
Aus umweltpolitischen Gründen-Klimawandelbeschleunigung/Ökologische Herstörung der Fördergebiete
Aus weltpolitischen Gründen- Kriege für Öl
Aus Europolitischen Gründen- 45% des Öl kommen aus Russland
Fazit: MAN hat sich in eine technische Sackgasse entwickelt, jetzt nach dem Staat zu rufen riecht nach „sozialistischer Umverteilung wegen Planlosikeit!“ Hatten wir schon mal…..hat nicht funktioniert.
Wenn also VW als Mutterkonzern die Mittel für die Umstrukturierung nicht aufbringen kann oder will, wird und muss MAN verschwinden. Das ist die Marktwirtschaft, auf die sich unsere Gesellschaft aufbaut. Alles andere heißt Sozialismus……erwähnte ich bereits.