BMW will, dass seine Plug-in-Hybride möglichst häufig im E-Modus lokal emissionsfrei und damit umweltfreundlicher fahren. Dazu haben die Bayern das Prämienprogramm „BMW Points“ aufgelegt, das zusätzliche Anreize fürs Stromfahren im Alltagsverkehr schaffen soll.
Für jeden rein elektrisch zurückgelegten Kilometer wird dem Fahrer ein Punkt gutgeschrieben. Innerhalb von als BMW „eDrive Zone“ definierten Bereichen wird die Nutzung des Elektro-Fahrmodus mit der doppelten Punktzahl belohnt. Die gesammelten Punkte können beim Laden der Batterie an öffentlichen Ladestationen von BMW Charging eingelöst werden. Der neue digitale Service steht in Deutschland, den Niederlanden und Belgien zur Verfügung. Weitere Märkte sollen im Laufe des Jahres folgen.
Die BMW Points werden während der Fahrt automatisch auf einem in die My BMW App integrierten Kundenkonto gesammelt. Ab einem gewissen Punktestand ist eine Umwandlung in ein Guthaben möglich: 1250 BMW Points entsprechen 10 Euro, für 3000 Punkte werden 25 Euro und für 5800 Punkte 50 Euro gutgeschrieben. „Mit dem innovativen Prämienprogramm BMW Points verbinden wir unsere Technologiekompetenz bei der Elektromobilität und der Digitalisierung, um nachhaltige Mobilität für die Fahrer von BMW Plug-in-Hybrid-Modellen noch attraktiver zu machen“, sagt BMW-Vertriebsvorstand Pieter Nota.
Bereits wenige Wochen nach dem Start von BMW Points auf den ersten europäischen Automobilmärkten zeige die Analyse von anonymisierten Kundendaten, dass es den Kunden „auf Anhieb gelingt, mit dem Sammeln von Punkten einen signifikanten ökologischen und emotionalen Mehrwert zu generieren“, so BMW. Man prüfe nun weitere Möglichkeiten zum Sammeln von Punkten sowie zusätzliche Optionen zu deren Einlösung. „Dabei steht auch in Zukunft die Schaffung von Anreizen zum nachhaltigen Mobilitätsverhalten klar im Mittelpunkt“, heißt es.
Die Services BMW Points und BMW eDrive Zone können serienmäßig in allen aktuellen Plug-in-Hybridautos der Marke genutzt werden, die mit der jüngsten Generation des Anzeige- und Bediensystems BMW Operating System 7 sowie dem BMW Live Cockpit Plus oder Professional ausgestattet sind. Dazu gehören die Modelle der 3er-, 5er- und 7er-Reihe und auch der X5 xDrive45e. Weitere Modelle sollen folgen.
BMW Points & BMW eDrive Zone
BMW Points knüpft an den im Frühjahr eingeführten digitalen Service BMW eDrive Zone an. Sobald ein mit diesem Service ausgestattetes Plug-in-Hybrid-Fahrzeug in eine eDrive Zone einfährt, wird ein automatischer Wechsel in den rein elektrischen Betriebsmodus ausgeführt. Zu den eDrive Zones gehören die offiziellen städtischen Umweltzonen in Deutschland, außerdem Kernbereiche von Städten in Österreich, der Schweiz, den Niederlanden, Belgien, Frankreich, Norwegen, Schweden und dem Vereinigten Königreich.
Zur Erkennung einer BMW eDrive Zone wird sogenanntes Geofencing über GPS genutzt. Dieser Service steht laut BMW derzeit für die Stadtbereiche von 94 europäischen Städten zur Verfügung. Weitere als BMW eDrive Zone ausgewiesene Innenstadtbereiche seien vorgesehen.
BMW wirbt bei seinen Kunden damit, dass im E-Modus fahrende Plug-in-Hybride nicht nur umweltfreundlicher sind, sondern auch günstiger arbeiten. Der Elektromotor erreiche vor allem im Stadtverkehr durchgängig einen höheren Wirkungsgrad als ein Benzin- oder Dieselantrieb. Die Erhöhung der elektrischen Fahranteile trage daher nicht nur zur Optimierung der Effizienz und der Reduzierung von Emissionen bei, sondern auch zur Verringerung der Betriebskosten.
Vanellus meint
Der ADAC veröffentlicht auf seiner Seite https://www.adac.de/rund-ums-fahrzeug/autokatalog/marken-modelle/auto/plug-in-hybrid/ folgende Information:
Der PHEV BMW X5 xDrive 45e verbraucht nicht nur im reinen Verbrennerbetrieb 16,5 % mehr Treibstoff als der BMW X5 xDrive 30d sondern sogar dann noch mehr (+4,8 %) wenn der PHEV 50 % seiner Fahrten rein elektrisch macht.
Das wäre mal ein Betätigungsfeld für BMW.
Jensen meint
Bonusprogramme und Belohnungssysteme sind ein ganz schmaler Grat, wenn es darum geht, Kunden gezielt zu erreichen. BMW wäre sicher eine der letzten Marken gewesen, denen ich den Schritt in diese Richtung zugeschrieben hätte. Premieumfahrzeuge und diese eher als billig und unterklassig daherkommende Maßnahme dürfte den überwiegenden Teil der Kundschaft aus verschiedenen Gründen gar nicht erreichen. Das BMW ein gewisses Interesse an Kundendaten und Bewegungsprofilen hat, lässt sich ja nachvollziehen, aber diese plumpe Art und Weise da ein Fleißkärtchen für das elektrische Fahren mit prinzipiellen Auspufffahrzeugen draus zu machen, ist dann doch eher erbärmlich. Und durchsichtig.
„Die Erhöhung der elektrischen Fahranteile trage daher nicht nur zur Optimierung der Effizienz und der Reduzierung von Emissionen bei, sondern auch zur Verringerung der Betriebskosten“. BMW scheint darauf zu hoffen, dass nicht all zu viele Kunden daraus den richtigen Schluß ziehen und die elektrischen Fahranteile und Bauteile zu schnell auf 100% setzen und vom PHEV die Finger lassen. Ganz nebenbei ist es jedesmal eine Demütigung und Beleidigung des menschlichen Auges, Fahrzeuge mit 4 Auspuffrohren in Verbindung mit
„E“-Kennzeichen zu sehen.
Tesla-Z meint
Offizielles Statement: es lässt sich auslesen
Also kann das Fzg nach realem CO2-Ausstoß besteuert werden…klasse BMW.
Jörg2 meint
Und über den Rückkanal in der Umweltzone zwangsweise auf „E“ umschalten. ;-))
Tesla-Z meint
Das ist aber jetzt schon großes Software-Kino…ob das schon möglich ist bei BMW?
Jörg2 meint
Man will den Kunden bestimmt nicht bevormunden… ;-))
Freddy K meint
Du wusstest das nicht? Das 8st bei allen auslesbar. Wird ja auch nicht verheimlicht. Teilweise auch in der App ablesbar. Bzw. fürs Flottenmanagement. Ja, sowas gibts.
Da erkennt man dann das mancher Dienstwagenbesitzer mit PHEV mehr km elektrisch fährt als einer mit BEV. Klingt komisch? Ist aber so. Und jetzt darfst raten wie sowas geht.
Peter W meint
Für meine Enkel gibt’s in der Schule Stempelchen für gute Leistung. Der Mensch sucht nach Anerkennung.
Peter W meint
Nun, die Idee könnte auch vom Verkehrsminister kommen. ????
Für einige wird das ein Anreiz sein, ob das aber auf die vielen Firmenfahrzeuge einen Einfluss hat?
Das System zeigt aber auch, dass es problemlos möglich wäre die Nutzung der Plugins zu überwachen, und Steuervorteile zu streichen, wenn zu wenig elektrisch gefahren wird.
Am sinnvollsten wäre aber diese Fzge gar nicht zu fördern.
Gunarr meint
Ich finde die Idee grundsätzlich gut. Allerdings ist das nur ein psychologischer Anreiz. Wenn ich davon ausgehe, dass der Strom bei Bmw nicht unter 30 ct/kWh zu haben ist, kann man mit diesen Bonuspunkten kaum mehr als 10 % seiner Stromkosten sparen. Besser als nichts. Man wird halt ausspioniert und rundum überwacht, aber das wird eh zum Standard.
Flo meint
Für Greenwashing sind alle Mittel recht
Reiter meint
Tja liebe Dampflokhersteller….damit hättet ihr überleben können!
(gewissermaßen mit der Dampfkohle-Kohlestrom-hybrid-Lok)
Jörg2 meint
Jetzt hat also der Fahrer den Schwarzen Peter und BMW die weiße Weste, wenn nicht genügend auf „E“ gefahren wird und die CO2-Mengen weit oberhalb der Werksangaben und der Steuerberechnung sind.
bensch meint
10 EUR nach 1250 km rein elektrischem Fahren. Na das klingt ja nach dem Durchbruch für PHEV.
eineprimaidee meint
In der Innenstadt reichen auch 625 Kilometer. Das ist schnell erreicht. Und bei Programmen wie Payback etc. sind die Menschen für viel weniger Geld zur Teulnahme bereit.
Unser Hybrid fährt fast komplett elektrisch, da wären das knapp unter 200 Euro im Jahr. Das ist schon nett :-)
JürgenSchremps meint
Hätte BMW mal lieber BEVs entwickelt als mit solchen Aktionen ihre PHEVs weiterhin als Umweltfreundlich darzustellen. Als ob ein Geschäftswagenfahrer mit Tankkarte wert auf irgendwelches Ladeguthaben legt.
eineprimaidee meint
Selbst wenn: Geschäftswagenfahrer fallen nicht so ins Gewicht. Die fahren ihre PHEVs nur kurze Zeit, danach gehen die dann (mit dickem Preisabschlag) für viele Jahre in den Privatkundenmarkt.