Der deutsche Verband der Automobilindustrie (VDA) unterstützt die Elektromobilität, betont aber weiter die Bedeutung traditioneller und anderer alternativer Antriebe. Fahrzeuge mit E-Antrieb seien nicht für alle Einsatzzwecke geeignet, außerdem fehle es an Lademöglichkeiten, so die Argumentation der Lobbyisten. Unabhängig davon sei Deutschland bei der E-Mobilität in Europa aber bereits führend.
Elektroautos und Plug-in-Hybride boomen derzeit – dank hoher Förderung auch und insbesondere in Deutschland. Die hiesigen Hersteller haben bei Stromern zwar lange gezögert, vor allem bei reinen E-Autos – mittlerweile ist man laut dem VDA jedoch ganz vorne mit dabei: „Die deutsche Automobilindustrie ist schon heute Europameister bei der Elektromobilität“, sagte die Präsidentin des Branchenverbandes Hildegard Müller der Deutschen Presse-Agentur (dpa).
Die deutschen Autohersteller seien auf dem europäischen Markt führend und hätten im laufenden Jahr ihren Marktanteil deutlich ausbauen können. Dies sei umso bemerkenswerter, da sich mit 600.000 neuen Elektroautos in Europa die Gesamtzahl in diesem Jahr nahezu verdoppelt habe. „Damit hat Europa sogar den chinesischen E-Markt überholt. Und: Europa hat 60 Prozent mehr Elektro-Pkw auf der Straße als die USA“, unterstrich Müller. Allein auf dem heimischen Markt hätten die deutschen Autobauer ihren Marktanteil in den ersten drei Quartalen von 50 auf 66 Prozent deutlich gesteigert.
In Deutschland werden Elektroautos aktuell mit bis zu 6000 Euro vom Staat gefördert, die Hersteller steuern im Rahmen der gemeinsam mit dem Bund finanzierten „Umweltbonus“-Kaufprämie bis zu 3000 Euro bei. Für Plug-in-Hybride gibt es insgesamt bis zu 6750 Euro. Die Nachfrage nach Modellen mit Stecker ist dadurch zuletzt deutlich gestiegen: Im Oktober lag die Zahl neu zugelassener Pkw mit Elektro- oder Plug-in-Hybrid-Antrieb nach Zahlen des Kraftfahrt-Bundesamtes in Deutschland bei knapp 48.000 – ein Marktanteil von 17,5 Prozent.
Auch außerhalb des Heimatmarktes sieht der VDA die deutschen Hersteller in der Spitzengruppe: In Westeuropa sei der Marktanteil auf 46 Prozent gestiegen, ein Drittel mehr als im Vorjahresmonat. Das zeige sich besonders in Norwegen, wo die E-Mobilität weit vorangeschritten ist: „Dort stieg der Anteil von E-Autos an allen Neuwagenverkäufen in den ersten acht Monaten des laufenden Jahres auf knapp 70 Prozent“, berichtete der Verband. Jedes zweite in Norwegen verkaufte E-Auto komme heute von deutschen Anbietern.
In Deutschland hält die Bundesregierung bis 2030 sieben bis zehn Millionen E-Autos für erforderlich, um die Klimaschutzziele zu erreichen. Dafür ist dem VDA zufolge ein umfassenderer und schneller Ausbau des Ladenetzes nötig. Der im letzten Jahr beschlossene „Masterplan Ladeinfrastruktur“ der Bundesregierung sieht bis 2030 eine Million öffentliche Ladepunkte vor. „Um das zu erreichen, würden wir ab sofort etwa 2000 neue Ladepunkte pro Woche benötigen. Das ist das Zehnfache dessen, was derzeit errichtet wird“, so kürzlich die VDA-Präsidentin. Müller forderte: „Wir liefern, jetzt muss die Politik hinterherkommen und die nötige Infrastruktur schaffen.“
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Vorrausschau: Im November wird in der Statistik meine neue ZOE auftauchen: nach ZOE 1.0 (22 kWh) und 2.0 (42 kWh) jetzt eine 3.0 mit 52 kWh-Batterie und CCS. Tolles weiterentwickeltes Konzept und keine Beta-Version. Freue mich auf Ende des Lockdowns denn dann kann ich ganz entspannt auch Nordeuropa persönlich kennen zu lernen ;-).
Mateo meint
Oktober 2020
reine Elektroautos Deutschland
Renault ZOE 5010
Volkswagen ID.3 2647
Hyundai Kona Elektro 1932
smart fortwo electric drive 1846
Volkswagen e-Golf 1300
Audi e-tron quattro 1202
BMW i3 BEV 1179
Opel Corsa-e 998
Volkswagen e-up! 990
Mini Cooper SE Elektro 710
smart forfour electric drive 595
Skoda Citigo e 493
Peugeot e-208 488
Mazda MX-30 453
Mercedes EQC 421
Kia Niro EV 421
Porsche Taycan 373
Seat Mii electric 269
Nissan Leaf 263
Peugeot e-2008 186
Polestar 2 174
Tesla Model 3 171
Kia Soul EV 142
Honda E 142
Hyundai IONIQ Elektro 128
Jaguar I-Pace 58
Tesla Model X 44
Mercedes EQV 44
DS Automobiles DS3 Crossback E-Tense 40
Nissan e-NV200 38
Tesla Model S 37
BMW iX3 17
Opel Ampera-e 14
Mercedes Vito 11
Volkswagen e-Caddy 8
Citroën C-Zero 7
Opel Zafira 4
frax meint
VDA – die „Elprovokantes“ haben mal wieder zugeschlagen…
Siehe Stand Jan. bis Sept.:
http://ev-sales.blogspot.com/search/label/Europe
Unter den ersten Top Ten in Europa sind 4 deutsche Hersteller zu finden, der erste auf Platz 3 – dann 5, 8 und 10. Zwei davon sind Plug-In Hybride…
Wahrlich europameisterlich – wenn der Erste der Top Ten ca. 4000 BEVs mehr vorzuweisen hat, als die beiden BEVs Typen aus D zusammen. Merkwürdige Interpretation des VDAs.
OnlyAFoolUsesGoogleAndroid meint
Ist es denn wirklich so schwer mal etwas um die Ecke zu denken, statt immer gleich los zu mekern? Das Problem ist halt, dass Leute wie du nicht das verstehen (wollen), was andere Leute sagen und meinen, weil sie nur halb zuhören (wollen). Man kann jetzt nach einzelnen Fahrzeugtypen sortieren und kommt zu deinem Ergebnis. Oder aber man sortiert nach Marken bzw. konzernweitem Absatz, was sicherlich der VDA gemeint hat, ohne jetzt den Artikel oder deren Meldung genauer anzuschauen. Was außer ZOE hat Renault denn noch so in Stückzahlen zu bieten? Schau dir die Zahlen von Mateo (oben) für Oktober an und addiere alle VW-Marken. Fertig!
frax meint
Jetzt haben alle VW Marken mit allen BEV Typen zusammen gerade mal die Zoe von Renault geschlagen und das auch erst seit Oktober und auch nur, wenn man isoliert 2020 betrachtet – toll.
In absoluten Zahlen insgesamt liegt die Zoe aber noch weit vorne…
Der VDA war etwas vorschnell.
OnlyAFoolUsesGoogleAndroid meint
Das der Zoe in der Tabelle ganz oben steht sieht ein Dreijähriger. Auf die Aussage des VDA kommt man nur wenn man die Addition beherrscht und lesen kann. Ich verstehe deine Aussage nicht.
hu.ms meint
Lesen sollte man können.
Der VDA bezieht sich auf alle BEV-modelle deutscher hersteller.
Also eine art BEV-länder-ranking. Und da ist die aussage zutreffend.
Thrawn meint
Vielleicht sollte der VDA Trump den VDA Vorsitz anbieten.
Hab‘ gehört, der ist gerade available.
Kein anderer versteht sich schließlich besser darauf, zu lügen ohne rot zu werden.
Nach 2 ausgelieferten BEVs wir der schreien „Stop the Counting!!!!!!!!“ und „We have the most BEVs delivered in the World, I always said that. It’s like a miracle, but the others are stealing our success!“
Das Problem wird nur sein, ihn wieder los zu werden.
RainerLEV meint
:-)
Gerry meint
????????????????????????…das trifft es super!!
Jeru meint
Eine unschöne und vor allem unsachliche Unterstellung, die Sie hier verbreiten.
Das hat mehr mit Trump zu tun, als Sie es dem VDA vorwerfen. Warum begeben Sie sich auf dieses Niveau?
Ebi meint
Der BEV-Bremserverein klopft sich selbst auf die Schultern, meint geliefert zu haben und fordert von der Politik (also uns Steuerzahlern) gleichzeitig den Aufbau einer Ladeinfrastruktur, dreister geht es nicht.
Möchte nicht wissen, was da intern abgeht: VW gegen den Rest des Clubs
alupo meint
Wenn man den 1-9/2020 Zahlen von ev-sales\blogspot Glauben schenkt, dann ist in Europa Renault klar auf Platz 1.
Auch wenn man zu den BEV-VW Zahlen die Audi Zahlen hinzuzählt ändert das absolut gar nichts am Platz 1 von Renault.
Der Taycan ist in dieser öffentlich zugänglichen Tabelle mit den meistverkauften 20 BEVs nicht enthalten, aber selbst wenn wir annehmen, dass er so oft verkauft wurde wie die Nummer 20, auch dann bleibt Renault auf Platz 1 .
Ein schönes Beispiel dafür, dass ein Verband nicht rechnen können muss um eine übergroße Klappe zu haben.
Wie das im Jahr 2019 aussah kann man sich denken, oder eben bei ev-sales\blogspot nachschauen.
Aber möglicherweise ändert sich das mit dem Q4 für das Gesamtjahr? Dann hat sich der VDA eben nur im Datum der Veröffentlichung geirrt. Ist ja auch schwierig die Uhr ablesen zu erlernen, kennt man ja aus der eigenen Kindheit ;-).
OnlyAFoolUsesGoogleAndroid meint
„Auch wenn man zu den BEV-VW Zahlen die Audi Zahlen hinzuzählt ändert das absolut gar nichts am Platz 1 von Renault.“
Als ich komme bei VW-Konzern auf 63600 Fahrzeuge, wenn ich die Werte aus der Jahrestabelle zusammenaddiere. Renault hat 63504 und da hab ich beim VW-Konzern nur 3 Modelle aus der Liste zusammengerechnet. Ohne ID3 ohne Taycan ohne Plugin, ohne Scoda ohne Seat. Jetzt meine Frage an dich. Wo liegt mein Rechenfehler?
Im Übrigen liefert deine zitierte Quelle folgendes Ergebnis: „In the brands ranking, Volkswagen (10%, up 1%) has won precious ground over the runner-up Renault (9%) …….“
Vielleicht hat der VDA einfach nur den Artikel richtig gelesen und danach seine Aussage getätigt. Wer weiß
Peter W meint
Der VDA hat sich wohl mit Gras beweihräuchert? Wie kann man nur so verlogen sein und auf der einen Seite VW für sein konsequentes Vorangehen beim BEV kritisieren, und im gleichen Atemzug die Fortschritte bei der E-Mobilität schön reden. Wobei ich befürchte, dass der VDA sogar ein Auto mit 48 Volt Mildhybrid als E-Auto bezeichnet.
Der VDA ist wohl der allerletzte Verein, der irgend etwas zur Verbreitung des BEV beigetragen hat.
VestersNico meint
Zu Peter W.: dazu gehört auch der VDI, der Fuhrparkverband in Mannheim und diverse IFOs, IFEUs etc. – allesamt hanebüchene Schnarchzapfen, welche von irgendwelchen Lobbyisten der Petro-Chemie auf Schlingerkurs gebracht werden. Schon klasse, wie angebliche Experten, Ingenieure und Techniker sehenden Auges die Entwicklung erst leugnen, dann rumlavierend abmäkeln und letztendlich sogar rückgängig kommentieren wollen. Wer finanziert eigentlich diese Kasper?
Jo meint
Muss man jeder Selbstbeweihräucherung einen Artikel einräumen? Und vor allem VDA und Verbrennerlobby immer wieder Gelegenheit, E-Mobilität zu verzögern und schlecht zu reden? Mit echten Argumenten gerne, aber wenn es doch immer wieder nur die gleiche Leier, das Schüren der gleichen Vorurteile und Ängste ist?
Mike meint
+1 Ecomento sollte darueber nachdenken, ob sie jede Pressemitteilung von jedem Verband verbreitet. Sie sollten sich fragen, was ihre konkreten Ziele sind. Will man die E-Mobilitaet/alternative Antriebe foerdern oder will man auch rueckwaertsgerichteten Einrichtungen Plattformen zur Selbstdarstellung bieten.
ecomento.de meint
Wir wollen einen möglichst breiten Überblick rund um E-Autos geben. Dabei konzentrieren wir uns weiter auf neutrale News, für Meinungen ist der Kommentarbereich gedacht.
VG | ecomento.de
jo meint
Ja, News sind gut und noch mehr neutrale/objektive. Für diese Statements des VDA trifft aber weder das eine noch das andere zu, es sind weder echte News noch sind sie neutral und der Zweck dahinter leider wie so oft beim VDA bezüglich E-Mobiltität nicht schwer zu erkennen.
Trotzdem danke, dass man hier solche Kritik an Artikeln überhaupt äußern darf, ohne gleich abgewürgt zu werden!
RainerLEV meint
Ich find’s gut so. Ecomento ist inzwischen meine erste Adresse, wenn ich mich am Feierabend über E-Mobilität schlau machen will. Je mehr Futter, desto besser.
Ludwig Kastor meint
Ich will auch verschiedene Stimmen zu Elektromobilität hören, Ecomento macht das schon richtig…
Tiberius meint
Norwegen bleibt aber das Maß der Dinge, wenn es um Elektroautos geht!
Andi F. meint
….600.000 Elektroautos in 2020. Ich gehe davonaus, dass sie die PHEV mitgerechnet haben. Dann wären die deutschen Hersteller vorne in Europa auf Jahressicht.
Ich persönlich sehe die PHEV aber nicht als Elektroauto, sondern als Verbrenner mit Hybridunterstützung. Die Art der Nutzung ist in den meisten Fällen zweifelhaft.
Meintenwegen könnte man sie zu den E-Fahrzeugen zählen, wenn der Elektroanteil bzw. Leistung und Reichweite dominant ist und der Verbrenner keine vollwertige Langstreckenoption, sondern nur ein Backup, wie z.B. beim BMW I3 mit REX oder dem gepanten Mazda MX30 mit Wankel-REX. Bis dahin sind es für mich Verbrenner, die ebensoviel oder sogar noch mehr Ressourcen verbrauchen wie reine Verbrenner.