Tesla-Chef Elon Musk hat bei einer europäischen Batterie-Konferenz im November auch über die geplanten Reichweiten für die Elektroautos des US-Herstellers gesprochen. Die Marke ist hier bereits führend, will den Vorsprung aber weiter ausbauen.
Momentan bietet Tesla in Deutschland seine große Limousine Model S mit bis zu 652 Kilometer Reichweite gemäß der hier geltenden WLTP-Norm an. Musk verwies auf die aktuellen Reichweiten von bis über 600 Kilometer und stellte neue Varianten in Aussicht, die sich 700 Kilometern mit einer Ladung nähern. Für später arbeite Tesla zudem an Batterien für 1000 Kilometer am Stück, einen Zeitplan dafür nannte der Tesla-Boss allerdings nicht. Die zentrale Herausforderung bei leistungsstarken Elektroautos sei es, die Kosten auf ein erschwingliches Niveau zu bringen.
Musk hatte schon 2017 erklärt, dass die neue Generation des Tesla Roadster über 1000 Kilometer Reichweite bieten soll, der ursprünglich für dieses Jahr angekündigte Elektro-Supersportwagen hat aktuell aber keine Priorität. Im Fokus stehen stattdessen die Expansion mit dem neuen Mittelklasse-SUV Model Y sowie der verzögerte Serienstart des Lkw Semi. Letzterer soll laut Musk perspektivisch ebenfalls 1000 Kilometer Reichweite schaffen. Ein Zwischenschritt ist für Ende 2021 mit dem „Cybertruck“ geplant, der Pickup-Truck für den nordamerikanischen Markt soll in der Top-Version über 800 Kilometer bieten.
Tesla baut derzeit in Brandenburg nahe Berlin seine erste europäische „Gigafactory“. Dort ist neben der Produktion von Elektroautos auch die Herstellung von Batteriezellen geplant. Am Standort Deutschland werde Tesla die weltgrößte Batterie-Fertigung hochzuziehen, kündigte Musk bei der Konferenz an. Als erstes ist allerdings die Fertigung des Model Y in Arbeit, das hierzulande mit der heimischen Produktion starten soll. Später will Tesla in seiner Brandenburger Fabrik auch den Mittelklassewagen Model 3 sowie ein auf europäische Kunden zugeschnittenes neues Kompakt-Elektroauto bauen.
Zentral für Teslas ehrgeizige Expansions- und Reichweiten-Pläne ist die im September vorgestellte neue Batteriezelle vom Typ 4680. Der von dem E-Auto-Pionier selbst entwickelte Akku soll insbesondere in Deutschland im großen Stil in Eigenregie hergestellt werden. Dafür könne Tesla mit einer „beträchtlichen Förderung“ des deutschen Staates rechnen, sagte Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) am Rande der Batterie-Fachtagung.
MiguelS NL meint
Die 54% sind oder 1.000 km usw. sind nur eine Frage der Zeit.
Tesla wird sich aber zuerst auf die Gewinnmargen richten. D.h. ggf. vor erst “nur” bis 600-700 km anbieten oder unter sogar 600 km bleiben und den Preis beibehalten. Dafür aber mehr Gewinn und mehr Produktion möglich.
Mit dem Hochlauf der Produktion werden gehen die Preise auch runter (denn unterm Strich mehr Absatz = in Summe mehr Gewinn) . Und mit der Zeit mehr Reichweite. Bei höher Nachfrage wird Tesla logischer erstmal Gewinnmarge einholen, um bestehen zu können, extra investieren zu können….
Ja, 900 wird mal Realität. Aber ich denke erst mal 600 km für 50.000 Euro und 500 km für 40.000 Euro und breites Supercharger V3 Netz . Tesla, Kunden und Klima haben mehr davon als direkt ein 800-900 km für 60.000-70.000 Euro.
MiguelS NL meint
@Skodafahrer
Michael S. meint
Im Endeffekt sind diese hohen Kilometerangaben der mediale Gegenschlag zu den H2-Verheißungen. Will mal sehen, wie man H2-Tanks für 1000 km Reichweite in einer Oberklasselimousine unterbringen will…
Es ist besser wenn Leute denken „in 2 Jahren kommen dann die e-Autos mit 800 km Reichweite, mal schauen, wie viel die heute schon schaffen – oh, 400 km, das reicht ja vollkommen für mich“ statt dass sie denken, „in 5 Jahren kommen die Wasserstoffautos, da brauch ich jetzt nicht nach e-Autos schauen“.
MiguelS NL meint
Ja, wegen einer H2-Ankündigung werden die Kunden wieder einen Verbrenner kaufen.
Was in 5 kommt haben viel Hersteller schon in Medien gebracht (Artemis in 2025, GM 30 EVs bis 2025 usw). Da ist nichts mit Verbrenner (zumindest nichts neues) oder H2 dabei.
MiguelS NL meint
Korrigiere:
Ja, wegen einer H2-Ankündigung werden die Kunden NICHT wieder einen Verbrenner kaufen.
Peter W meint
Doch, werden sie. Zu mindest nicht Wenige.
Gunnar meint
oh doch werden sie. Denn ganz ganz viele denken sogar, sie könnten einfach ihren Verbrenner mit Wasserstoff betanken. Das ist verrückt. Das sind keine Einzelmeinungen. In meinem erweiterten Familien und Bekanntenkreis gibt es so einige technische Laien im oder kurz vor dem Rentenalter, die so denken.
Andreas meint
Doch werden Sie. Das ist die gleiche Strategie wie bei „alternative fuels“, die technisch eher als „alternative facts“ einzustufen ist.
Dass sich die Wirtschaftspolitik dabei ins eigene Fleisch schießt, sieht man an der Marktkapitalisierung der Firmen.
Und für die, die glauben, dass die Anzahl der Fahrzeuge oder Historie relevant ist: Bei Aktiengesellschaften ist Marktkapitalisierung alles. Groß sticht über klein.
MiguelS NL meint
@Stefan Balz
„Es ist übrigens sogar möglich ein Ding mit uralten Bleibatterien zu bauen und damit 2000 km zu fahren ohne nachzuladen. Braucht allerdings ca 4 Tonnen Batterien…“
Ich denke wir brauchen die Aussage von Elon nicht mit sonstige Wunderbatterie-Ankündigungen gleichzuziehen
Tesla wird in den nächsten 24 Monaten folgendes auf der Straße haben (keine Manufaktur sonder Massenproduktion) :
1. spätestens 2022 Cybertruck : 800+ km
2. 2021 Model S Plaid : 800+ Km
3. 2021 Model Y als LR AWD mit mindestens 600 km und in spätestens in darauf folgend 12-18 Monaten zu einem Tschüss-Verbrenner Preis oder mit 700 km oder gar beides.
keine Manufaktur, ich denke sogar bis Ende 2022 Tesla mindestens 600.000 Model Y pro Jahr ohne die max. Rate erreicht zu haben. Tesla wird nächstes Jahr z.B wahrscheinlich bereits 700.000 Model 3 produzieren. 400k in USA und 300k in China
????
MiguelS NL meint
4. spätestens 2022 Semi : 800+ km
5. spätestens 2022 Roadster : 1.000+ km
Skodafahrer meint
Nehmen wir an Tesla erreicht seine Ziele vom Battery Day (+54% Reichweite)
Dann hätte das Model 3 Standard in 3 Jahren eine ähnliche Reichweite wie ein heutiges Model S Longrange.
Und ein Model 3 Longrange hätte nicht ganz 900km Reichweite.
MacGyver meint
Die Daten zum Battery Day bezogen sich auch Verbesserungen auf Zellebene. Wie die +54% dann genutzt werden, so alle Maßnahmen bis dahin tatsächlich greifen, liegt ganz allein bei Tesla. Man könnte an vielen Stellschauben drehen (Fahrzeugpreis, Reichweite, Gewicht, Marge, Bauraum, etc.). Das sich die Verbesserungen ausschließlich in der Reichweite der Modelle niederschlägt ist sehr unwahrscheinlich.
Stefan meint
genau wie Elon es sagte im Original-Interview, die Frage nach den möglichen km (für die Reichweiten-Besorgten) ist keine technische Frage sondern insb. eine nach den dafür erforderlichen Kosten, der Umweltfreundlichkeit etc….
Gunarr meint
Mich würde mal interessieren, ob Tesla die Sald-Technik einsetzen will.
McGybrush meint
Jupp. Soweit ich weit arbeitet Tesla immer mit viel Saldo ????
Egal wie sie die 1000km hinbekommen. 1000km sind 1000km. Und wenn dafür der Haufen eins Einhornes in einem Behälter gekippt werden müsste.
MiguelS NL meint
1.000 km werden bis 2030 normal sein. Und ich bin mir sicher bis 2025 wird es auch bereits bei Tesla normal sein. Tesla hat sich 10 Jahre darauf vorbeizet, und wird jetzt erst mit Batterien kommen die substanziell auf bessere Reichweite ausgelegt sind. Bisher hat sich Tesla sehr zurück gehalten. Der Fokus lag woanders.
Bei der Batterie des Model 3 ging bis überwiegend um den Preis und Machbarkeit Massenproduktion.
MiguelS NL meint
„Blume erwartet, dass in zehn Jahren rund 1000 Kilometer am Stück mit einer Ladung möglich sein werden und das Laden so schnell wie das Tanken eines Verbrenners stattfindet. “
Porsche Stand 2019
EMfan meint
Aktueller Test in AMS: Taycan 272 km Reichweite, Model S 294 km Reichweite.
Da ist noch viel Luft bis zu den 1000 km….
ZastaCrocket meint
Sollte diese Technologie tatsächlich die versprochene Leistung bringen und sich kostentechnisch gut umsetzen lassen, dürfte jeder Hersteller der sie nicht einsetzt ein Problem bekommen! Ich finde das Unternehmen(SALD) soll erste einmal liefern und zumindestens einen Prototypen vorstellen. Dann kann man Rückschlüsse auf Leistungsdichte, spezifisches Gewicht, Ladedauer, Haltbarkeit usw. ziehen. Wir wüncshe uns sicher alle eien Durchbruch in der Akkutechnik, aber ohne Beweis… Allein mir fehlt der Glaube!
Gunarr meint
Das Sald ist ja erst mal nur eine Beschichtungstechnik für Folien. Die Erfinder verstehen selbst wahrscheinlich gar nichts von Akkuherstellung, haben diese Anwendung aber in den Vordergrund gerückt, weil es großes Medieninteresse hervorruft.
Wenn damit ab 2022 Batterien gebaut werden sollen, müssten Batteriehersteller sofort anfangen, das in ihre Fertigungsanlagen zu integrieren. Tesla wäre sicher ein Kandidat, der solche Innovationen als erster haben will, aber auf dem Batteryday war da noch keine Rede von. Oder hab ich das nur verpasst?
Jörg2 meint
Ich find solche Angaben „Batterie für XY-km“ immer etwas irreführend.
Es geht um Kapazität, Volumen, Kosten, Gewicht, Ausstoß pro Tag….
„Für XY-km“ hat dann irgendwas mit dem Auto und dem zur Verfügung stehenden Einbauvolumen/-gewicht zu tun und mit dem rechten Fuß des Fahrers.
Aber, es scheint sich so eingebürgert zu haben und richtet sich vielleicht auch eher an Themenfremde…..
Stefan Balz meint
Jörg2; Danke für Ihren Kommentar. Bin gleicher Meinung. Es ist übrigens sogar möglich ein Ding mit uralten Bleibatterien zu bauen und damit 2000 km zu fahren ohne nachzuladen. Braucht allerdings ca 4 Tonnen Batterien…
Der Diktator meint
Es richtet sich an den Normalobürger.
Ich bin froh nicht lesen zu müssen, wie viel Badewannen oder Fußballfelder vielleicht Smartphoneakkus so eine Batterie hat/ist oder was auch immer.
Swissli meint
Das ist halt Marketingsprech: 1000 km Reichweite sind spektakulärer als xxx Wh/kg oder Liter. Und der Endkunde versteht nun mal eher km als Wh/kg… brummbrumm und so.
Jörg2 meint
Ich bin gespannt, was aus der Vertreter-Fraktion dann zu hören ist, wenn das „ICH muss 1.000km am Stück fahren können, DAS kann nur der Diesel“-Problem vom Tisch ist.
Wird es dann „ich brauche den Geruch beim Tanken“?
;-)))
TwizyundZoefahrer meint
Nein, Deutschland wird durch die Aufschüttung der Nordsee um 200km verlängert, damit es endlich 1000km am Stück sind.
Ich vermute aber eher dass es keine Vertreter mehr geben wird, wenn die Reichweite verfügbar ist. Dieses schwachsinnige Rumgegurke wegen nutzlosem Gerümpel ist ja schon lange hinfällig.
Niklas meint
Es ist eben einfach gebräuchlicher in km-Reichweite zu sprechen, denn das ist relevant und nachvollziehbar für die Autokäufer, von denen ja nicht jeder ein Spezialist für Batterietechnik sein oder werden muss.
Bei solchen Meldungen wird wahrscheinlich von Testzyklen wie WLTP ausgegangen und von zu erwartendem Bauraum in üblichen Autos für die besprochene Technologie.