Toyota präsentiert die zweite Generation seines 2014 eingeführten Brennstoffzellen-Wasserstoff-Elektroautos Mirai. Die neue Limousine kommt im aufgefrischten Design daher, ist länger sowie breiter und flacher. Das Antriebssystem wurde für das Modelljahr 2021 umfassend weiterentwickelt.
„Dank seines komplett neu konstruierten Brennstoffzellensystems, einer intelligenten Raumaufteilung und einer effizienteren Aerodynamik ermöglicht der neue Mirai eine Gesamtreichweite von rund 650 Kilometern – und das einzige, was er auf dieser langen Strecke emittiert, ist Wasser in Form von Dampf“, wirbt Toyota. Bei der Entwicklung habe man jeden Aspekt des Fahrzeugs so optimiert, dass er die Kunden „emotional anspricht – in puncto Kraftentfaltung und Fahrleistungen ebenso wie durch die Art, mit der das Auto fährt und optisch auftritt“.
Zentrales Ziel für den neuen Mira war es laut Toyota, die Reichweite gegenüber der ersten Generation so zu steigern, dass sie die der meisten rein batterieelektrischen Autos übertrifft. Ebenso intensiv habe man sich der Raumaufteilung gewidmet. Die als Grundlage dienende modulare GA-L-Plattform ermögliche ein erheblich wirkungsvolleres Packaging. Die Maximalleistung des Systems steigt von 114 auf 128 kW. Auch das Verhalten bei Kälte hat Toyota verbessert: Die Brennstoffzelle startet künftig bei Temperaturen bis zu minus 30 Grad Celsius.
Während Toyota den Radstand um 140 auf 2920 Millimeter gestreckt hat, wirkt die um 65 Millimeter auf 1470 Millimeter reduzierte Fahrzeughöhe jetzt flacher – auch dank der tieferen Dachlinie, die sich wie die durchgehende Unterbodenverkleidung positiv auf die Aerodynamik auswirkt. Der hintere Überhang wuchs um 85 Millimeter, womit die Gesamtlänge der Limousine jetzt 4975 Millimeter erreicht. Die um 75 Millimeter breitere Spur und größere Räder mit 19 und 20 Zoll Felgendurchmesser tragen zum niedrigeren Fahrzeug-Schwerpunkt bei.
Die GA-L-Plattform ermöglicht eine platzsparende Positionierung der Brennstoffzelleneinheit sowie der Antriebskomponenten, der neue Mirai bietet dadurch nun bis zu fünf Passagieren im Innenraum Platz. Die Architektur hat zudem genügend Raum für drei statt zuvor zwei Hochdruck-Wasserstofftanks. Dies steigert sowohl das Volumen der Tankkapazität als auch die Reichweite gegenüber dem Vorgänger. Der größte der drei T-förmig angeordneten Tanks befindet sich in Längsrichtung mittig unter dem Fahrzeugboden, die beiden kleineren sitzen quer unter den Rücksitzen und dem Gepäckraum. Die Gesamtkapazität für Wasserstoff liegt bei 5,6 Kilogramm.
Mit der neuen Architektur wanderte die Brennstoffzelle vom Fahrzeugboden unter die Motorhaube. Die kompaktere Lithium-Ionen-Hochvoltbatterie – der erste Mirai nutzt Nickel-Metallhydrid-Akkus – sowie der Elektromotor befinden sich über der Hinterachse. Die Gewichtsverteilung des heckgetriebenen Fahrzeugs beträgt jeweils 50 Prozent an Vorder- und Hinterachse. Die Fahrstabilität soll durch die Platzierung der Batterie und des Elektromotors im Heck sowie der Verlagerung der Brennstoffzelleneinheit vom Fahrzeugboden unter die Motorhaube ähnlich wie bei einem Fronttriebler ausfallen.
Toyota will mit dem neuen Mirai den Markt tiefer durchdringen als bisher. Die Japaner rechnen mit einem Absatz, der die Vorgängergeneration um den Faktor zehn übertrifft. Dazu hat das Unternehmen neben der Leistungsfähigkeit auch den Preis aktualisiert: Das neue Modell ist mit 63.900 Euro um knapp 20 Prozent günstiger. Die Produktion soll noch im November starten, für die Auslieferung in den jeweiligen Ländern gibt es bislang keine Termine.
PharmaJoe meint
Wie lange hält eigentlich die Pufferbatterie des Mirai mit ihren 1,2kWh, wenn sie beim Beschleunigen vielfach überlastet wird?
Vanellus meint
Stellen wir doch mal zwei vergleichbare E-Autos gegenüber.
Tesla Model 3 LR RWD vs. Toyota Mirai 2
Länge: 4,70 m vs. 5 m
Masse: 1.700 kg vs. 1.900 kg (alter Mirai)
Leistung: 239 kW vs. 128 kW
Verbrauch: 16 kWh/100 km vs. 55 kWh/100 km (Strombedarf zur Herstellung von 1 kg H2)
Platz: 5 Sitze Vs. 5 Sitze
Kofferraum erweiterbar: ja, 1,90 m lang und eben, vorne Frunk vs. nein, Größe unbekannt, kein Frunk
Reichweite: 600 km WLTP vs. 700 km angestrebt (nach welcher Norm?)
Möglichkeit, zu Hause aufzuladen: ja vs. nein
Preis: 53.000 € vs. 63.000 €
Indirekte CO2-Emission: 16 x 420 g = 6,72 kg/100 km vs. 55 x 420 g = 23,1 kg/100 km. Beide bei Nutzung des Strommix. Wenn beide CO2-freien Strom nutzen: Für beide Null. Aber 3,4mal soviel grünen Strom verbraucht/100 km wie beim Tesla.
Aussehen: muss jeder selbst entscheiden, aber Designqualität muss sich nicht verstecken.
Jörg2 meint
Wenn ich die Zahlen richtig im Kopf habe:
Von der ersten Ausführung gab/gibt es keine 150 Stück in D. Davon keine 10 in privater Hand. Die hohe Zahl nicht-privater Zulassungen eines PKW lässt den Schluss zu, dass ein Teil der abgesetzten Fahrzeuge zu sehr freundlichen Konditionen an Behörden und Institutionen gegangen ist.
Von der nun aktuellen Variante ist wohl eine Jahresproduktionskapazität von 30.000 (?) für die Welt geplant.
Eigentlich der Rede nicht wert. Eher ein „Technologieträger“ als ein „Produkt“.
Vanellus meint
Die sind nur zum Teil an Behörden gegangen, überwiegend an die zahlreichen Wasserstoff-Lobbyorganisationen.
Jörg2 meint
Danke für die Ergänzung!
Fritz! meint
Ich meine, nur weil das Model 3 von Tesla so erfolgreich ist, muß man beim Mirai doch nicht alles von Tesla kopieren. Ich dachte bisher, der Mirai hätte, wie der Prius (auf dem er ja designtechnisch beruht) eine große Heckklappe, bei der die Scheibe mit hoch geht. Nix da, Pustekuchen, der hat eine genausokleine Kofferraumöffnung hinten wie das Model 3. Und dann noch nicht mal einen Keller im Kofferraum oder einen Kofferraum vorne. Aber verreisen/Langstrecke ist ja eh nicht die Stärke des Mirai, aber für ’n Stadtwagen haben die den ganz schön wuchtig gemacht…
Hermann meint
Toyota kopiert nicht. Und schon gar nicht baut es Mazdas aus dem vergangenen Jahrtausend nach. Das Unternehmen spielt in einer ganz anderen Liga als der aufgeblasene kalifornische Krümel, der ludicrous vier Modelle im Angebot hat.
Toyota dürfte das – siehe VW Diess – Interessen gelenkte Wasserstoffautogebashe kaum tangieren. Toyota hat nun mal die Ressourcen in alle Richtungen zu forschen und zu entwickeln. Und es kann auch gegen den Strom für Produkte einen Markt schaffen. Sie haben es mit den Vollhybriden durchgezogen und jetzt tun sie es mit den Brennstoffzellenfahrzeugen wieder.
Andreas meint
@Herrmann:
Herrlich, soviel Loyalität. Wie wäre es mit einem schnellen Realitycheck:
Marktkapitalisierung
Tesla 538 Milliarden USD (Nur BEVs)
Toyota 219 Milliarden USD
VW 84 Milliarden USD
Nio 68 Milliarden USD (Nur BEVs, China Newcomer)
BMW 56 Milliarden USD
Xpeng 43 Milliarden USD (Nur BEVs, China Newcomer)
Marktkapitalisierung ist der Hebel für Investitionen und zeigt, was die Investoren für einen zukünftigen Gewinn erwarten.
Automobilfirmen sind träge Tanker. Toyota hat global im Grunde schon verloren, wie auch BMW, aber das Sterben ist so ähnlich wie bei einem gestrandeten Wal.
Eugen P. meint
Toyota hat keinen Fokus auf den europäische Markt, sondern u.A. eher Nordamerika. Sowohl VW als auch Toyota können beide richtig liegen, wenn sie andere Märkte im Fokus haben.
Hermann meint
Habe ich doch geschrieben, ein aufgeblasener Krümel namens T.
Stocki meint
Ich war fast 30 Jahre lang treuer Toyota Kunde. Die wollen nach wie vor keine BEV bauen. Deswegen haben sie mich verloren, und zwar an den aufgeblasenen kalifornischen Krümel, der von der Marktkapitalisierung fast so viel Wert ist wie alle anderen Hersteller zusammen.
„Interessen gelenkte Wasserstoffautogebashe“
bruhuahuahua -> Made my Day!!!
Stocki meint
Tesla ist weltweit der größte Autohersteller (Marktkapitalisierung) wenn man die antiquierten Dinosauriersudkochtöpfe und sonstigen Brennstoffzellenwolkenkuckucksheime außen vor lässt, und hat damit auch Toyota deutlich auf die Plätze verwiesen. So geht Zukunft! Weltweit gesehen honorieren es immer mehr Menschen, daß BEV die einzig sinnvolle Alternative hin zu nachhaltiger Mobilität sind. Immer mehr Hersteller springen auf den BEV-Zug auf (großer Dank an VW mit der ID.x Serie), nur Toyota bastelt weiter in seinem Elfenbeinturm vor sich hin. Der große Kreis dieser altersstarren Männer wird womöglich noch ein böses Erwachen erleben. Mitleid unangebracht. Sie hätten es wissen können.
Hermann meint
Sie schreiben selbst Auto – „Hersteller“. Und wer stellt die meisten Fahrzeuge her, bestimmt nicht der kalifornische Krümel. Der Aktienkurs des Krümels ist völlig überzogen spekulativ aufgeblasen.
Duesendaniel meint
Mit wenigen Autos zum wertvollsten Autohersteller der Welt aufsteigen und dabei noch ein paar einfache Gemüter erhitzen. Chapeau Herr Musk, alles richtig gemacht!
Fritz! meint
Ähhh, Sie wissen schon, daß der Prius auch von Toyota (und nicht von Mazda) kommt? Quasi der Urahn aller Hybridfahrzeuge ist? Für deren Mut von Toyota, den auf den Markt zu bringen und an ihn zu glauben und nicht wie Audi, die zeitglich 1998 den Audi Duo (auch ein Hybrid-Auto) auf den Markt brachten, aber nach 6 Monate wieder vom selben nahmen, weil er schlecht angenommen wurde, ich (und alle Freunde der E-Mobilität) Toyota sehr dankbar bin. Ich habe 2 Toyota Prius gehabt, sehr gute Autos, aber eben keine E-Autos. Technik von gestern, während der Verbrenner Technik von Vorgestern ist…
Stocki meint
+1
Und der PlugIn-Prius markiert die Sackgasse, in die sich Toyota beginnt hinein zu manövrieren. Genau dieses Dilemma hat mich von Toyota zu Tesla wechseln lassen. Toyota hat die Zeichen der Zeit (noch) nicht erkannt. Das finde ich sehr bedauerlich, aber noch ist es nicht zu spät.
Duesendaniel meint
„Toyota kopiert nicht.“ Aha, und am 6. kommt der Nikolaus.
Sind Sie Corolla-Fahrer, oder ist das einfach die blinde Wut ùber den Erfolg von Tesla, der Ihren Blutdruck so steigen lässt? In der Autoindustrie weiss wohl jeder, dass in regelmässigen Benchmarkstudien einer vom anderen abschreibt und es wäre auch extrem dumm, das nicht zu tun.
Michael Blume meint
Drehen wir doch die Zeit ein paar jährchen zurück und lesen wir mal was da alles über Tesla im speziellen und BEV im allgemeinen so geschrieben wurde…
Und drehen wir die Zeit um weitere 15 millionen Toyota Hybride zurück und schauen mal nach was für ein Müll damals so darüber geschrieben und komentiert wurde…Toyota ist ein gewissenhafter Konzern der gerne Gewinne generiert und in Projekte mit Zukunft investiert…Der Mirai wird seinen Weg machen und Toyota wird auch in Zukunft zu den führenden und profitabelsten Herstellern mit zuverlässigen Produkten gehören. Die Deutschen Hersteller sind, wenigstens zur Zeit, technologisch im hintertreffen…das zeigt auch schon das ganze desaster um den ID3 der trotz jahrelanger vorbereitung technisch höchstens mittelmäßig daher kommt…mit gross angekündigten Funktionen die vielleicht irgendwann dann verfügbar sein werden….wie hat man über Tesla gelacht…wie hat man über den Toyota Prius gelacht.
Über den Dieselskandal gibt es nicht viel zu Lachen…aber diese überlegene technologie ist ja inzwischen obsolet.
Ich selbst fahre einen plug-in Hybriden…eine vernünftige technologie wer diese richtig nützen kann…wer nicht, kauft besser einen richtigen Hybriden (Asiaten, Ford oder Renault) oder ein ordentliches Elektroauto.
Gerd Heinrich meint
Als Flaggschiff der Brennstoffzellen-Technologie sind die Leistungsdaten leider nach wie vor enttäuschend.
Beides, Brennstoffzelle und wahrscheinlich auch die Batterie des Mirai, müsste verdoppelt werden um den Leistungen des Model 3 nahe zu kommen. Aus meiner Sicht bestätigt das dass der System-Aufwand im FCEV für die Anwendungen im PKW viel zu aufwendig ist.
Peter W meint
Toll, ein Schneepflug mit Raketenantrieb :-))
Wer kauft so eine riesige Limo in die kaum das Golf-Besteck passt?
Verrückte Welt.
Priusfahrer meint
Die technisch weiter entwickelte Bodengruppe mit den Tanks, Brennstoffzelle und
elektr. Antrieb und den techn. Daten gefällt mir schon ganz gut, solange die
vorgesehene Karosserie wegbleibt.
Vielleicht sind ja mehrere Karosserievarianten geplant …
Abwarten was noch so kommt.
Stocki meint
Unser kieber Herr Dr. Beccu wird es nicht gerne hören, daß im neuen Mirai jetzt auch eine Lithium Ionen Batterie steckt.
Ab welcher Menge Lithium und Kobalt pro Fahrzeug beginnt eigentlich die „böse“ Menge? Die Batterie des neuen Mirai ist auch nicht gerade ein Winzling.
Albert Deutschamnn meint
@Stocki: „ Die Batterie des neuen Mirai ist auch nicht gerade ein Winzling.“
Es sind gerade mal 1,2 KWh. D.h. mit einer 60 KWh Batterie eines BEVs könnten man auch 50 (fünfzig) Mirai Batterien bauen!
Reiter meint
Wo entsorgt Herr Deutschmann denn Mal seine Carbontanks? (Also zerkleinern und in Beton/Kunststoff gießen klingt nicht nach Lösung)
Albert Deutschmann meint
@Reiter: Echt jetzt? Was besseres fällt Ihnen jetzt nicht ein um Ihre Abneigung gegen BZ/H2 zum Ausdruck zu bringen?
Es gibt eine Altautoverordnung und die sollten Sie mal lesen und hoffentlich auch verstehen.
Ansonsten Ihre Frage zu beatworten: Einfach „Carbon Recycling“ googeln.
Reiter meint
Mein Wissensstand habe ich kundgetan. Wohin denn nun mit Millionen CFK Tanks?
Reiter meint
Oder anders, steht in ihrer Verordnung mehr als down-cycling nach Ausbrennen der Matrix bei 600°?
Marc Mertens meint
Ich fahre derzeit selbst einen MIRAI mit Baujahr 2018 im Abomodell und das Auto erfüllt sehr viele meiner Wünsche. Ich kann meine vierköpfige Familie gemütlich transportieren, bekomme keine kalten Füße im Auto, die Lenkrad- und Sitzheizung (auf allen Plätzen!) funktioniert auch bestens und die JBL-Soundanlage macht eine rollende Disco für meine Kinder aus dem Wagen. Wssserstoff tanken für ca. 400km elektrischer Reichweite geht in 4-5 Minuten und bisher hatte ich keinen Totalausfall an einer Zapfsäule, sondern konnte wegen der H2-Live-App alles bestens planen. Ist das Auto perfekt? Nein, dafür gibt es zu viele Spiegelungen im Innenraum und der Kofferraum ist wesentlich zu klein. Außerdem hätte man im Navi auch gleich alle fossilen Tankstellen deaktiveren können, da diese ja faktisch nichts bringen. ;-))
Ansonsten geht meine Wette bei Toyota genau auf. Der neue Mirai Baujahr 2021 ist in zig Details wesentlich verbessert worden, hat 30% mehr Reichweite und kostet 20% weniger im Listenpreis. Dafür hat man aus den LEXUS-Fahrzeugen jetzt auch die belüfteten Sitze auf ALLEN Plätzen integriert, das Zentraldisplay komplett überarbeitet, die Apple- & Google-Konnektivität und das neue 2.5 Safety Sense System eingerüstet. Aber das ist alles nur Prospektwissen bzw. Business as usual bei Toyota und anderen OEMs.
Der wirkliche Unterschied liegt darin, dass dieses FC-Stack erneut modular und flexibel einsetzbar ist und damit ab 2021 alle anderen Anwendungen ebenfalls 30% effizienter werden! Da bereits in der asiatisch-pazifischen Region der Wasserstoff-Infrastruktur-Hochlauf begonnen hat, dürfte sich die Absatzmenge sowohl in der Heimatregion, wie den Anreinerstaaten und anderen H2-Early-Adopter-Nationen eventuell schon lohnen.
Dieses Forum ist natürlich der E-Mobilität gewidmet, aber ich bin immer wieder erstaunt darüber, dass einige Mitkommentatores oder sogar wie bei Herrn Duessmann von Audi, bei einem FCEV anscheinend das EV immer gerne unterschlagen wird oder die sektorenverbindende Eigenschaft des Wasserstoffs. Es haben alle E-Mobile ihre Berechtigung, aber es ist sicherlich nicht übertrieben negativ gedacht, wenn man kritisch betrachtet, warum man bei BEV eigentlich so viele Rohstoffe und Gewicht mit sich rumschleppen muss oder bei PHEV zig Ladekabel. Das kann man mit FCEV wesentlich reduzieren und muss sich planetar gesehen nur der Erzeugung von Green H2 widmen.
Toyota und Hyundai verfolgen mit ihrem Wasserstoff-Weg eine sehr langfristige Strategie und betrachten längst die gesamte Wertschöpfungskette entlang des H2, die Chancen des Ersatzes eines primären Energieträger und die höhere Stabilität bei Stromnetzstörungen. Es kommt daher auch nicht von ungefähr, dass derzeit auch für Notfallgeneratoren geforscht bzw. H2 zum Einsatz kommen soll. Neben den rein wirtschaftlichen Aspekten geht es den Asiaten nämlich um einen Wandel des Energiesektors auf dieser Erde und einer möglichst autarken Stromversorgung. Und das man die Klimaziele bis 2100 einhalten will, steht bei diesem Anwendungsbereich weit weniger im Weg als bei reiner Akku-basierten Mobilität.
Traurig ist, dass wir Deutsche diesen Wandel als Ingenieursnation so wunderbar kleinreden und torpedieren. Lieber verkomplizieren wir noch das EEG oder lassen die Windradhersteller vor die Hunde gehen, anstatt alle Energien und das Wissen auf eine Zeit nach Atomkraft oder Kohlekraftwerke zu fokussieren. Vor allem müssen die Stromnetze für Großkatastrophen wesentlich besser abgesichert werden und spätestens hier schlägt eher die Stunde des Wasserstoffs. In mein eigenes Haus käme sofort eine Brennstoffzelle und gerne auch mit PV-Kopplung oder Bio-H2-Komposteranlage. Aber das ist politisch nach wie vor kaum gewollt, da man die Lobbyverträge (auch die Schiedsgerichte der E-Anbieter) stets erfüllen mag. Hauptsache nächste Bundestagswahl wird wieder genug Personal in den Bundestag gewählt. Wer weiß, der wird dann ggf. so groß wie die Versammlung in China. ;-))
Stocki meint
Was sagst du dazu, daß in der EU nach wie vor weit über 90% des Wasserstoffs aus Dampfreformierung gewonnen wird, was dem Klimaschutzgedanken einen ziemlichen Tritt in den Hintern verpasst? Auch in Japan sieht es nicht ansatzweise danach aus, als würde dort das Ziel „grüner Wasserstoff“ lauten.
Mike meint
FCEV leben halt gern in der Zukunft. Ja, wenn es mal Ueberschussstrom gibt, dann kann man den ganzen H2 fuer die FCEV herstellen. Diese Probleme werden vergessen:
– jeden grossindustrieller Herstellung rechnet sich nur, wenn man sie dauerhaft machen kann, nicht nur wenn es gerade Ueberschussstrom gibt
– es gibt andere Industriezweige, die CO2-frei werden muessen, und die nicht einfach auf etwas anderes setzen koennen – diese brauchen den H2 zuerst klimaneutral
– bisher brauchen FCEV ein wirklich seltenes Metall in nicht unerheblicher Menge – Platin. Es ist erheblich seltener als die sogenannten seltenen Erden. Nicht umsonst werden Kats geklaut.
– zur Effizienz sage ich gar nichts.
hu.ms meint
Den berühmten „überschusstrom“ könnte man auch in BEV laden.
Dazu müssten aber dort wo sie tagsüber stehen (z.b. firmenparkplätze) lademögichkeiten bestehen (z.b. 3,7kw) und flexible strompreismodelle entsprechend den strombörsenpreisen abgerechnet werden können. Überschusstrom (wenn im sommer die sonne scheint) sollte max. 15ct/kwh kosten.
Fritz! meint
MAn würde sich dann die gesamte total teure Wasserstofftechnik sparen und käme mit derselben Energiemenge ca. 3 mal so weit. Also Win-Win für das reine E-Auto!
Reiter meint
Tut mir echt leid, wenn sie 2020 immer noch an Tankstellen müssen.
C. Hansen meint
Vielen Dank für den interessanten Kommentar. Mich würde mal interessieren was der Mirai in der Praxis bei normaler Fahrt verbraucht. Kommen Sie mit 1 kg/100km aus?
Marc Mertens meint
Ja, meine echten Bordwerte liegen bei 0,7-1,1 kg, je nach Fahrweise, Mitfahrer und Witterung. Klar ist natürlich, dass jede Sitzheizung, Klimaanlage oder die JBL-Soundanlage alle Stromverbraucher sind.
Aber man kann den Mirai auch als Vollhybrid betrachten und versuchen, dass man nur auf die Pufferbatterie fährt. Dafür gibt es ein extra Energiedisplay, aber es ist in der Realität faktisch kaum zu erreichen. Die Reichweitenanzeige ist allerdings absolut perfekt und verlässlich. Der Rest liegt am Fahrzeugführer. Das teilt sich das FC-System auch mit den Vollhybriden bei Toyota. Der Energieverbrauch liegt bei uns Menschen. Die Maschine kann uns aber dabei gut unterstützen – wenn wir denn wirklich wollen. ;-))
JürgenSchremps meint
Der Audi CEO hat´s doch richtig formuliert. FCEV funktionieren, aber es gibt den benötigten grünen Wasserstoff einfach nicht ausreichend in den nächsten Jahrzehnten. Ideen bzgl. Import aus fernen Ländern sind realitätsfremd.
Lächerlich finde ich die Vorteile von BEV als Vorteile der FCEVS darzustellen, z.b. die Stabilisierende Wirkung auf das Stromnetz, oder die Einfachheit des Fahrzeugs.
Und 30% Wirkungsgradverbesserung sollte man bei FCEV einfach nicht ansprechen. Man müsste schon die Physik neu formulieren um in diesen Bereich zu kommen.
Selnim meint
Bedeutet wohl bspw. Von ca. 30 auf 40%. Also ca. ein Drittel von 30% besser.
Ebi meint
„und muss sich planetar gesehen nur der Erzeugung von Green H2 widmen.“
Das ist IMO der entscheidende Haken, die Green H2 Erzeugung macht für’s Verheizen im PKW absolut keinen Sinn, belüftete Sitze hin oder her.
Fritz! meint
Sie beklagen sie über „die vielen Kabel, die ein richtiges E-Auto mit sich rumschleppen muß“ (zurecht), vergessen aber dabei, daß eben so ein richtiges E-Auto auch ungefähr doppelt so viel Kofferraum (die guten haben dafür sogar einen Extrakofferraum vorne eingebaut) wie ein Mirai hat und Sie somit trotz der viele Kabel immer noch mehr Platz im Kofferraum (oder besser, in den Kofferräumen) haben als im Mirai.
Andreas meint
Viel Text, aber leider in technischen Aspekten falsch/ unvollständig
A) Wasserstoff ist kein primärer Energieträger. Hier gilt die Definition :Primärenergieträger stehen in natürlicher Form zur Verfügung.
Wasserstoff gibt es aber aus gutem Grund auf unserem Planeten nicht in natürlicher Form. Es ist vielmehr ein sekundärer Energieträger wie Strom.
BI) Wasserstoff für Notfallgeneratoren: Ehrlich, nicht wirklich. Ich kenne den Kram von FCEL, aber die Investitonen sind fett und wirklich nur eine Nische. Klar wird geforscht und noch mehr gehypt. Aber wer tut sich wirklich Wasserstoff an, wenn es sich vermeiden lässt.
C) Investitionen in Elektrolyse, CO2-Bilanz des Transportes, reale Sicherheit der Tankstellen (Klar, für Politiker ist es so lange sicher, bis etwas passiert. Dann schieben sie es auf die Techniker..)
D) Keine Ahnung, wieso sie sich ein Mirai für viel Geld antun. Mit einem preislich gleichen BEV hätte ich weniger Stress. Ich lade ganz easy zuhause. Übrigens können die Abos für Toyota nicht wirtschaftlich sein, wenn sie sich auf dem Niveau eines BEVs bewegen.
ExExperte meint
Entfernt. Bitte verfassen Sie konstruktive Kommentare. Danke, die Redaktion.
Markus Wolter meint
Solche Diskussionen sind immer noch ein bisschen theoretisch. Ich wäre sehr dafür, dass nun viele meinungsstarke Wasserstoff-Fans ihr Scheckbuch zuecken und zur Praxis-Phase übergehen. Ich bin auf zahlreiche Berichte gespannt.
Stocki meint
FCEV bekommen in Deutschland die gleiche Förderung wie BEV, trotzdem werden sie so gut wie gar nicht gekauft. Weltweit außerhalb Japans verkauft der Mirai sich ebenso nur in homöopathischen Dosen. Sogar mit der erhöhten Reichweite ist der neue Mirai gegenüber BEV bei ähnlicher Preislage gerade mal ebenbürtig. Was um alles in der Welt ist so wichtig an einer so hohen Reichweite, daß man dringend nach 5min wieder weiter fahren können muß? Wer schon nach einer 500km Non Stop Fahrt nicht die Zeit aufbringen kann/will, um eine Batterie für weitere 500km voll zu bekommen ist ein sehr bedauernswerter Mensch.
Ich selbst habe eine Praxisreichweite von etwa 250km (90-10%). Eine 1000km Fahrt verlängert sich dadurch gegenüber dem „Durchbrettern“ (außer Sonntags Nachts, linke Spur Autobahn in D ;-) um 1,5 bis 2 Stunden. Wie wichtig muß man sein, um diese Zeit nicht aufbringen zu können?
EdgarW meint
Noch eins. Der ID.3 (ich fange hier garnicht erst mit dem Model 3 an, sondern bleibe fein beim Kompaktklase-VW) wird mehr Platz im Innenraum haben (Toyota: monströser Mitteltunnel), etwas weniger Kofferraum haben (hoffe ich zumindest für Toyota, hinter dem Batterrieberg hinter der Rückbank scheint nicht so wahnsinnig viel Platz zur Heck-Bordwand zu sein), hat 150 statt 128 kW Leistung, wird auch mit 77er Akku kaum mehr wiegen (1.934, alter viel kürzerer Mirai: 1.860 kg), den Gepäckraum kann man beim Kompakt-VW bis an die Vordersitze erweitern, nicht so beim Mirai. Den ID.3 Pro S mit 77 kWh netto gibt’s ab 41.000€ vor Abzug der Förderungen, beim Toyota gibt’s 1.500€ weniger Förder-Abzug (macht grob nach Förderung – VW: 31.500€, Toyota: 56.000€ – 24.000€! Allerdings wird der Mirai annähern ausgestattet sein (? noch unklar), der VW-Preis ist mit Basis-Ausstattung) . Ja, im ID.3 mit großem Akku gibt’s hinten keinen Mittelsitzplatz, aber der wird im Toyota dank des superbreiten und hohen Mitteltunnels auch kaum nutzbar sein, das ist noch nichtmal ein ganzer Punkt für das H2-Auto. 650 km (nehmen wir mal WLTP an) für den Toyota, 550 km für den VW. Den kann man überall an Autobahnen HPC-nachladen und fast überall in Europa reisen (dann oft allerdings nur mit 50 kW Ladung), während man beim Mirai nur sehr begrenzt reisen kann (D, Benelux, dichter besiedelter Teil Skandinaviens). Also nichtmal den ID.3 schlägt der Toyota, wenn man mal von der Materialanmutung absieht.
Und der größte Scherz: Der bereits ein paar Jahre alte ebenfalls H2-angetriebene Hyundai Nexo (ein nicht allzu großes SUV) kann alles oben beschriebene besser als der Toyota, weniger Platzverschwendung, variabler Kombi-Kofferraum, gleiche Leistung, gleiche Norm-Reichweite. Ganz schön blamabel, Toyota.
Stocki meint
Der neue Mirai ist ein gewaltiger technologischer Sprung nach vorne gegenüber dem alten Mirai. Allerdings führt dieser Sprung weiter in die Sackgasse hinein. Reichweitenangst 2.0 nennt sich dieser technologische Irrweg. Toyota könnte so viele BEV verkaufen, die würden nicht ansatzweise mit der Produktion nachkommen. Aber ob dieser Verblendung kann man nur den Kopf schütteln. Die Hybride von Toyota sind tolle Spritsparer. Aber deren PHEV ein weiterer Holzweg.
Albert Deutschmann meint
@Stocki: „Allerdings führt dieser Sprung weiter in die Sackgasse hinein“.
Keine Angst, das führt schon zu keiner Sackgasse. Toyota´s Kompass hat schon immer funktioniert. ;-)
„Aber deren PHEV ein weiterer Holzweg“.
Ok, kann man so sehen. Aber wessen PHEV ist besser?
EdgarW meint
„Aber wessen PHEV ist besser?“
Der Hyundai Nexo. Seit 2018 auf dem Markt. Gleiche Reichweite, kompakter, mehr Platz, Durchlademöglichkeit, 5 echte Sitzplätze inklusive dem mittleren hinten, da kein monströser Mitteltunnel.
Wenn ich mir ein FCEV kaufen müsste, wäre es klar der Hyundai, auch wenn ich sonst bei der Fahrzeuggröße eher in Richtung Limousine/Fließheck/Kombi tendiere.
Aber da der Kia e-Niro aus gleichem Haus bereits ein jahr länger fast alles besser kann (gleicher Platz trotz nochmal geringerer Maße) … wie gesagt, man müsste schon gezwungen sein, um sich sowas zu kaufen. Und die nächste E-Auto-Plattform Hyundai/Kias wird ab 2021 alles nochmal besser können, als die sinnlosen und Energie verschwednenden PHEV. Dito BEV von diversen anderen Herstellern.
Stocki meint
Was das Thema Mobilität der Zukunft angeht, würde ich gern Mäuschen spielen und wissen wie es tatsächlich anno 2030 aussieht. Kann sein, daß ich momentan in Sachen FCEV und PHEV nur totalen Blödsinn von mir gebe.
Ich sehe PHEV als einen weiteren Irrweg an. Diese Fahrzeuge erleben derzeit einen mächtigen Boom, was ich sehr bedaure. Da ich davon ausgehe, daß die Menschheit ihre Chance in Sachen Klimarettung längst verpielt hat, kommt es nicht mehr auf die paar Prozent Klimagaseinsparung des Verkehrssektors an. Irgendwann wird der Moment kommen, an dem alles Öl verbrannt ist. Zu dem Zeitpunkt haben die Menschen entweder den Energiewandel geschafft, oder sie leben wieder im Mittelalter. Verdient hätten wir Letzteres.
Albert Deutschmann meint
@EdgarW: Seit wann ist der Hyundai Nexo ein PHEV?
Kennen Sie den Unterschied zwischen einem PHEV und FCEV? Oder bringen Sie nur einfach etwas durcheinander?
Albert Deutschmann meint
@Stocki: „Ich sehe PHEV als einen weiteren Irrweg an. Diese Fahrzeuge erleben derzeit einen mächtigen Boom, was ich sehr bedaure.“
Ja, da ist etwas dran. Wobei ein PHEV für einige Segmente Sinn machen kann. Aber nicht für die hochgezüchteten PS-Monster die kaum geladen werden. Ist halt wieder einmal ein Zugeständnis mit Steuergeldern an unsere Automobilindustrie.
Dann wollen wir mal hoffen mit einem ausgewogenen Mix aus BEV, FCEV, PHEV und HEV dem erneuten Mittelalter entkommen. Die Zeit wird es zeigen.
EdgarW meint
@Albert Deutschmann: Ups, schlicht bei den 4-Buchstaben-Akronymen verheddert,danke für den Hinweis! Einen Absatz drüber hab ich’s richtig geschrieben: FCEV. PHEV sind energetisch in den meisten Anwendungsfällen natürlich noch sehr viel schlimmer, aber wenigstens absolut alltagstauglich. Tankstellen überall, auch südlich der Alpen.
EdgarW meint
Der Größte Faux Pas wird (zwangsweise, die Technik ist und bleibt sperrig, die Tanks lassen sich nicht verkleinern) wiederholt; zwischen Kofferraum, der dadurch natürlich erneut ein Schrumpfräumchen im Verhältnis zu fast 5 Meter Fahrzeuglänge sein wird (allein, wie viel Länge da für die Fronthaube drauf geht, da war die des Jaguar E ja fast bescheiden dimensioniert), und Passagierraum liegt hinter der Rückbank der Akku, hoch über der Hinterachse und schlecht für den Schwerpunkt, aber vor allem wird eine Durchladung dadurch unmöglich gemacht, keine umlegbare Sitzbank, keine, Durchlademöglichkeit (Skisack), keine Kofferraumerweiterung. Fail.
Also ne dullige Reiselimousine für nicht zu viele Passagiere (der „Kardantunnel“ = Mitteltank-Tunnel wird deutlich größer sein, als bei Verbennern, weshalb Mittelpassagiere sicherlin eine „interessante“ Sitzhaltung werden einnehmen müssen) und Gepäck, ja okay, aber nur, wenn man z.B. nach Süden (oder Südwesten oder Osten, genauer überall hin etwas weiter, außer nach Norden) nicht weit fahren muss. Wenn man also zB über Bozen hinausfahren will (dann noch 2 in Südfrankreich und 2 in der Nähe vopn Barcelona, alle vier aktuell mit Störungsstatus), denn dort befindet sich aktuell zumindest in der Mittelinie Europas die südlichste H2-Tankstelle. Und wenn die mal ausfällt oder gewartet werden muss, ist schon in Innsbruck (+ 200km, +200km zurück, dann ist der Tank leer) Schluß. LOL.
P.S.: In Paris gibt’s aktuell vier H2-Tankstellen (die nächsten dann ganz im Süden Farnkreichs), drei von den vier sind aktuell gestört. Yay!
Siehe Webseite h2 PUNKT live
andi_nün meint
Mal zum Positiven, billig ist er zwar nicht, aber deutlich günstiger, als die erste Generation, bei einem deutlich besseren Gesamtpaket. Ich denke auch, dass Toyota damit wesentlich bessere Verkaufszahlen erzielen wird.
„“Zentrales Ziel für den neuen Mira war es laut Toyota, die Reichweite gegenüber der ersten Generation so zu steigern, dass sie die der meisten rein batterieelektrischen Autos übertrifft. „“
Das hat mich jetzt ehrlich gesagt geschockt, das zentrale Ziel kann doch nicht das Schielen auf „BEVs“ sein. H2 Autos sind da einfach was anderes.
Generell bin ich sehr H2 skeptisch beim PKW und die obige Darstellung mit der ganzen komplexen Technik bestätigt mich da.
EVrules meint
Wenn ein Kleinwagen mehr Innenraumvolumen bietet, als dieses Auto, sollte klar werden, wie groß die Zukunftsaussichten für diese Technologie im PKW Sektor sind.
Anti-Brumm meint
„Toyota will mit dem neuen Mirai den Markt tiefer durchdringen als bisher.“
Welcher Markt? :-)
Ich begrüße Forschungsaktivitäten in alle Richtungen, und es ist klar, dass dieses Modell rein dem Zweck dient, sich von einkommensstarken Technik-Freaks Geld dafür zu holen.
Vom Produkt her ist es allerdings vollkommener Schwachsinn. Gigantischer Platzbedarf (Hello again, Mitteltunnel!) und riesiger technischer Aufwand für einen massiv ineffizienten Antrieb.
Gibts diese Toyota-Technik eigentlich auch in Nutzfahrzeug-Prototypen, wo das Gedöns besser reinpasst?
Reiter meint
Interessant auch, das Paul Scherer Institut berechnet 01/2020 für das Erdgas-Dampfreformatorauto 101,8 g CO2 pro km, für BEV 89,2 g CO2 pro km bei der Herstellung aus. Bei Fraunhofer 2019 haben 55kWh BEVs denselben Fußabdruck wie eines der zwei verfügbaren FECVs. Soviel zu BEVs lassen erst Mal das CO2 ansteigen.
alupo meint
Mit dem dritten Hochdrucktank, quasi zwischen dem Fahrer und dem Beifahrer im „Mitteltunnel“, kommt wohl ein Fahrgefühl im Mirai auf, das dem eines Astronaten kurz vor dem Start und während des Fluges entspricht.
Wers mag, mit 700 bar in nur ca. 20 cm Abstand zu sitzen? Das ist ein gewaltiger Druck und das mit dem kleinsten Molekül, welches das Universum kennt. Besser keine naturwissenschaftlichen Vorkenntnisse haben…
Nicht falsch verstehen, anfänglich sind die Autos vermutlich alle „sicher“, aber auch Autos werden älter und die Wartung geht eher zurück, je billiger das Auto weiterverkauft wird.
Und die Reichwrite von 650 km ist sicher wieder nur NEFZ, denn wenn nichts dazu gesagt wird, dann hat das oft einen plausiblen Grund ;-). Nur zum Vergleich, das Model S von Tesla hat inzwischen 652 km Reichweite, nach WLTP versteht sich.
Die Unterhaltskosten sind sicher bedeutend höher als bei einem BEV, denn vermutlich fordert Toyota auch noch jährliche Inspektionen ein, was aber bei einem Hochdruckgasauto sicher empfehlenswert ist. Auch der hochsubventionierte H2 Preis führt zu deutlich höheren laufenden Kosten pro km im Vergleich zum BEV. Hinzu kommt das Tankstellennetz, da dürfte der ein oder andere schon mal 100 km zur Zapfsäule fahren.
Eine BEV Verzögerungsstrategie durch Verbraucherverunsicherung um weiterhin möglichst viele Auspuffautos verkaufen zu können.
Petzi meint
Der Tank im Mitteltunnel scheint mir ganz gut geschützt. Mir würde eher ein Seitenaufprall auf den Tank unter den Rücksitzen Sorgen machen. Ob das Ventil da in jedem Fall hält?
Reiter meint
Natürlich, bei meinen Sicherheitseinweisungen zu 200bar Flaschen wurde immer gesagt, ja nicht das Ventil abschlagen, sonst kriegt die Betonwand gegenüber ein Loch. 700bar ist das viel einfacher….????
https://m.youtube.com/watch?v=f-xmaPSZ6GM
Steffen H. meint
„Ding dong“:
https://www.youtube.com/watch?v=G0gyBCvcYJI
Gunnar meint
650 km – nach was?
NEFZ?
WLTP?
EPA?
Bachblütensprudel?
Und wie hoch sind die Treibstoffkosten auf 100km?
Paule6 meint
Im Video ist zu sehen, dass sie die Angaben nach WLTP machen (3:06min).
Gunnar meint
Danke. Hab nur den Artikel gelesen ohne das Video zu schauen.
JürgenSchremps meint
etwas zu kleine Batterie. finde die Soda-Stream Flaschen im Unterboden auch etwas überdimensioniert. Ist ja ganz nett sich selbst Sprudelwasser machen zu können, aber wer braucht schon soviel?
Ebi meint
Das Design finde ich gelungen, eine Gewichtsangabe wäre interessant gewesen, die angegebene Reichweite werden die BEV bald hinter sich lassen, die Systemleistung haut mich nicht vom Stuhl.
Das Wesentliche: Man sieht im Video gut, wieviel Technik in dem Auto verbaut ist. Wenn man das mit einem BEV Skateboard vergleicht wird klar, dass der H2 Antrieb im PKW chancenlos ist und so ziemlich alle Hersteller haben es inzwischen begriffen, nur Toyota nicht.
Envision meint
Und wieder mal ein Toyota , wo ich mich spontan Frage, gibts den auch in schön ?
… aber über Geschmäcker kann man ja streiten, für sinnvolle Nutzung Brennstoffzelle im PKW ist aber vermutlich schon der Batteriezug abgefahren, dafür tut sich da einfach zu viel, da gebe ich VW recht.
EdgarW meint
@Ebi +1
@Envision Geschmackssache, allerdings sieht die Karosserie wesentlich eleganter und besser proportioniert aus, als zuvor. Alles ganz gut gelungen, teils kraftvoll und durchaus ansprechend – bis auf den Ich-hab-miese-Laune-Kühler-Schlund. Ist natürlich alles absolut IMHO.
Zu allem Weiteren bin ich absolut bei Dir.
Der Größte Faux Pas wird wiederholt, zwischen Kofferraum, der dadurch natürlich erneut ein Schrumpfräumchen für fast 5 Meter Fahrzeuglänge sien wird, und Passagierraum liegt hinter der Rückbank der Akku, hoch und schlecht für den Schwerpunkt, aber vor allem wird eine Durchladung dadurch unmöglich gemacht, keine umlegbare Sitzbank, keine Kofferraumerweiterung. Fail.
Also ne dullige Reiselimousine für nicht zu viele Passagiere (der „Kardantunnel“ = Mitteltank-Tunnel wird deutlich größer sein, als bei Verbennern, weshalb Mittelpassagiere sicherlin eine „interessante“ Sitzhaltung werden einnehmen müssen) und Gepäck, ja okay, aber nur, wenn man z.B. nach Süden nicht weit über Bozen hinausfährt, denn dort befindet sich aktuell zumindest in der Mittelinie Europas die südlichste H2-Tankstelle. Und wenn die mal ausfällt oder gewartet werden muss … LOL.
Chris meint
Boah, da geht aber eine Menge Platz flöten für die ganze Technik.