Volkswagen setzt bei seinen Elektroautos vorerst auf bewährte Lithium-Ionen-Batterien, diese stellen die Wolfsburger bald auch in einer eigenen Fabrik in Salzgitter her. Flankierend treibt Europas größter Autokonzern mit dem US-Batteriespezialisten QuantumScape Akkus der neuesten Generation mit festen statt den bisher üblichen flüssigen Elektrolyten her. Nun gibt es Neues zum aktuellen Stand.
QuantumScape veröffentlichte im Dezember Testergebnisse seiner Festkörper-Batterien. Die Daten zeigen laut dem Unternehmen, dass die noch in Entwicklung befindlichen Elektroauto-Akkus eine hohe Energiedichte bieten, lange halten, schnell laden und sicher sind. Die Energiespeicher seien dafür konzipiert, E-Autos bis zu 80 Prozent mehr Reichweite als heutige Lithium-Ionen-Akkus zu verschaffen.
Festkörper-Batterien gelten schon länger als vielversprechende Technologie. Bislang gelang es den Forschern jedoch nicht, für die Großserienproduktion und die Herausforderungen des Alltagseinsatzes geeignete Lösungen zu entwickeln. QuantumScape erklärte, dass seine Akkus den jüngsten Tests zufolge hohe Leistungsaufnahme vertragen und sich in 15 Minuten zu 80 Prozent schnellladen lassen. Die Technik verspreche zudem, über hunderttausende Kilometer zu halten und in einem breiten Temperaturbereich bis zu minus 30 Grad zu funktionieren.
Bei den getesteten Akkus handele es sich bereits um Produkte im für den kommerziellen Einsatz vorgesehenen „Pouch“-Format, erklärte QuantumScape. Es sind Medienberichten zufolge zu Beuteln verschweißte Zellen in der Größe eines Stapels Spielkarten. Die Akkus würden trotz Schnellladung nach 800 Ladezyklen weiter über 80 Prozent der ursprünglichen Stromkapazität bei hoher Effizienz zur Verfügung stellen, so die Entwickler. Die Herstellung soll einfacher und zu niedrigeren Materialkosten als bei den heute eingesetzten Lithium-Ionen-Akkus möglich sein.
„Wir glauben, dass die von uns heute veröffentlichten Leistungsdaten zeigen, dass Festkörper-Batterien das Potenzial haben, die Kluft zwischen Elektroautos und Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor zu verkleinern und dabei zu helfen, Elektroautos zum dominanten Verkehrsmittel zu machen“, sagte der Gründer und CEO von QuantumScape Jagdeep Singh. „Wir glauben, dass die Lithium-Metall-Festkörper-Batterie-Technologie von QuantumScape die nächste Batterie-Generation für die Automobilindustrie ermöglicht und die Grundlage dafür stellt, zu einer umfassender elektrifizierten Autoflotte überzugehen“.
Wann mit dem Einsatz der neuen Zellen in Serien-Elektroautos zu rechnen ist, konkretisierte QuantumScape nicht. Volkswagen peilt mit dem US-Partner früheren Meldungen nach für 2025 die Errichtung einer Fertigungsanlage für Festkörper-Batterien an. Auch andere Hersteller wie etwa Toyota wollen ab Mitte des Jahrzehnts Festkörper-Batterien in Pkw einsetzen. Im Sommer hatte Volkswagen bekannt gegeben, seine Beteiligung an QuantumScape von zunächst 100 Millionen um bis zu weitere 200 Millionen Dollar auszubauen. QuantumScape ist zudem seit November an der Börse gelistet und kann sich bei Bedarf auch hier weiteres Kapital beschaffen.
hu.ms meint
Die feststoff-zellen der verschiedenen entwickler werden alle relativ gleichzeitig serienreif werden. Die grossen hersteller haben erkannt, dass sie in diesem bereich „dabei sein müssen“.
Der punkt ist, wie schnell die hersteller dann eine produktion aufbauen und sie wirklich in die fahrzeuge integriert werden können.
mannmaxe meint
ich denke Samsung SDI und BYD sind da schon viel weiter. VW wird da mit QS erst 2025 das Nachsehen haben , wieCurevac z ZT bei Biontech…
Egon Meier meint
denkst du oder weißt du?
Hast du irgendwelche Daten?
Bislang ist KEIN Hersteller serienreif. Die haben alle handgebastelte Prototypen, die sie niemandem zum Testen in die Hand geben.
Wer irgendwas serienreif hat wird eventuell auf der Nase liegen, weil der 2. oder 3. besser und preiswerter ist.
Kein Marathonlauf wird wird auf den ersten 10 km entschieden.
Und du weißt ja, wer das erste BEV baute wie es hieß?
„Das erste bekannte deutsche Elektroauto war der Flocken Elektrowagen von 1888; ihn fertigte die Maschinenfabrik A. Flocken in Coburg.“
Quelle: Wikipedia
Was haben sie davon gehabt?
Und wer wird der erfolgreichste BEV-Hersteller der Welt? – keine Ahnung .. warten wir mal ab ..
TwizyundZoefahrer meint
Jetzt mal rechnen, 800 Zyklen, macht bei einem Vielfahrer in 3 Jahren 20% Verlust, das heißt nach ca.5 Jahren nur noch weniger als 50%. Was sagt da die Garantie? Wieviel kostet der Austausch und das Recycling, denn ein solch ausgelutschter Akku taug nicht mehr als Zweitspeicher. Zum Vergleich, mein Twizy Akku von 2012 hatte dieses Jahr beim Kauf noch SOH 92%. Wo jetzt hier der Fortschritt liegt? Ich würde eher sagen die brauchen ein Quantum an Trost. Schneller Glaube vernebelt anscheinend das Hirn.
Torsten meint
Möglicherweise ist das ja ein Grund weswegen 2025 als Markteinführungsdatum genannt wurde? Könnte sich diese Kennzahl in den nächsten Jahren überraschenderweise noch verbessern wenn jemand daran forscht? Nur so ein Gendanke. Ich jedenfalls freue mich über jeden Fortschritt bei Batterien.
Freddy K meint
Bei Twitzie gibt’s nur die erfolgreichen Akkus von seiner Zoe….
Alles andere ist entweder nonexist oder totaler Quatsch….
Er bashelt halt gerne
Aui meint
Hmm verstehe ich nicht ganz, Bei einer Reichweite von 500 km, sollte mit diesen Akkus locker möglich sein, wären wir bei 400.000 km, das in 3 Jahren abzuspulen ist schon echt mächtig.
Meine bisherigen Fahrzeuge waren immer nach 230.000 bis 270.000 km platt, würde bedeuten second live mit mehr als 80% Ursprungskapazität.
hu.ms meint
Da fällt mir auf:
dass Renault diese oder eine andere neue zellentechnik entwickelt haben noch nirgends gelesen. :-)
TwizyundZoefahrer meint
@hu.ms, scheinbar kommt Renault ganz gut zurecht. Die Autos sind kurzfristig lieferbar und haben so gut wie keine Haltbarkeitsprobleme.
Sicher können andere irgendwann irgendwas 2024 erfinden, nur sollte es auch haltbar sein. 800 Vollzyklen sind ein Witz.
Wenn das alles so toll ist, warum haben die sich dann Tesla nicht angeboten? ????????????
Freddy K meint
Wo auch. Die müssen aufpassen sonst werden sie noch von Tesla übernommen……Dann bekäme die Zoe mal ne gescheite Antriebstechnik…..
Egon Meier meint
Lieber @twizy_dignsbums
du wirst sicher wahrgenommen haben, dass von 800 SCHNELLLADEZYKLEN der Bericht war.
Schnellladung ist der absolute Härtetest.
Zoe kann überhaupt keine Schnellladung sondern nur so ein bisschen.
Wahrscheinlich machst du Schonprogramm mit 2,4 kw und 30 % Ladeverlust.
Dann könnte der SOH realistisch sein.
alupo meint
Es wäre ja schön wenn das alles wie geplant kommen würde.
Aber warum lesen wir dann keine Zahlen zum aktuellen Stand der Forschung in dem Artikel?
Ich werde aufgrund meiner Erfahrung immer skeptisch wenn mit blumigen Adjektiven anstatt mit vergleichbaren Zahlen gearbeitet wird.
Oder wird der Durchschnittsleser für damit überfordet bzw. als zu doof gehalten?
EMfan meint
Das ist eine Pressemeldung. Bei QS können sie den aktuellen Stand der Forschung und die Leistungsdaten jederzeit einsehen. Steht aber so auch im Artikel.
alupo meint
Ich habe die Präsentation jetzt überflogen. Bei mir blieben zwar noch einige Fragen offen. Aber einige wurden jedenfalls geklärt wie z.B. ab wann mit einer nennenswerten Menge gerechnet wird, siehe Geschäftsplan oder die schöne Grafik. Das dauert noch ca. ein halbes Autoleben, für mich zu lange um Interesse an der Aktie zu haben. Auch den angenommenen Preis konnte man errechnen, gut 70 USD/kWh. Für die Gesamtkosten wurden etwas über 50 USD/kWh angesetzt, sicherlich in constant $ gerechnet.
Jetzt kann sich jeder selbst seinen Reim darauf machen.
Wie schon gesagt, hier finde ich die Technologieoffenheit der verschiedensten Unternehmen weltweit gut weil ich eine Chance auf Erfolg auch hinsichtlich der Energieeffizienz dieser Technologie sehe. Mal sehen was oder wer am Ende übrigbleibt.
Michael meint
Wenn sie doch einfacher zu produzieren sind, billiger und besser… warum gibt es dann noch keine. Dann sind sie doch nicht einfacher zu produzieren und deshalb auch nicht billiger. Ich verstehe diese Logik nicht.
Michael meint
Man muss ja auch erst mal den Prozess in die Großserie bringen und eine fette Fabrik hinstellen. Selbst wenn alles so klappt, wie geplant – das dauert doch Jahre! Fortschritt braucht Zeit.
Egon Meier meint
Wenn du mal mit den Entwicklungsabteilungen von Großunternehmen sprichst erfährst du den Grund:
Der Weg vom handgeschnitzen Prototypen zur Großserien ist ungemein hindernisreich. Was im Labor funktioniertund in der Kleinserien ebenfalls kann im großen Maßstab extrem viele Probleme bereiten.
Und erst wenn die ersten Schritten absolut einwandfrei funktionieren und der Markt für die Produkte in Menge und Preis vorhanden ist, wenn die Zulieferkette läuft usw usw .. wird man die Milliarden für eine Großserienfabrikation auf den Tisch legen.
Peter W meint
2025 scheint so langsam für einige Hersteller ein Wendepunkt bei der E-!Mobilität zu werden. Der Akku ist nunmal die Schwachstelle, und wenn dieses Problem vom Tisch ist, gibt es keinen Grund mehr nach Benzin, Diesel, Erdgas oder Wasserstoff zu rufen.
Es gibt für sehr Viele die täglich zur Arbeit pendeln oder einen Zweitwagen haben, heute schon keinen vernüftigen Grund mehr einen Spritfresser zu kaufen.
MacGyver meint
Was mich eigentlich interessieren würde ist, wie man eine Pouch-Zelle einfacher und zu niedrigeren Materialkosten als aktuelle Lithium-Ionen-Akkus herzustellen. Reden wir da über Pouch-Zelle neu gegenüber Pouch-Zelle herkömmlich? Oder Hat die Pouch-Zelle von QuantumScape einen generellen Vorteil z.B. auch vor zylindrischen Zellen wie z.B. Tesla sie aktuell einsetzt?
Peter W meint
Ich denke man redet hier über die Kosten pro kWh. Wenn eine Zelle mit etwa gleichem Materialaufwand 80% mehr Kapazität hat, wird sie auch entsprechend günstiger. Nicht unbedingt die einzelne Zelle, aber die kWh.
Außerdem erspart ein fester Elektrolyt den hohen Aufwand beim Umgang mit dem leicht brennbaren, flüssigen Elektrolyten.
Chris meint
Wir glauben….Dass Festkörperakkus toll und in manchen Bereichen besser als einfache flüssig LIon Akkus sein können, hat doch niemand bestritten und ich freue mich, dass daran gearbeitet wird.
Aber solange das nichtmal im Ansatz in Serienproduktion ist, braucht man da nicht länger drüber nachzudenken.
CaptainPicard meint
Wenn niemand darüber nachdenkt wird es nie zu einer Serienproduktion kommen.
Klaus Schürmann meint
Nachdenken : JA , forschen : JA , aber immer wieder mit Daten wie 2025 große Schritte ankündigen verschiebt nur den Durchbruch der BEV um weitere Jahre ! Tut mir weh, wenn dann jetzt wieder Argumente kommen werden wie : „Ich warte noch mit dem Umstieg auf ein BEV, weil es ja in 2025 viel bessere BEV geben wird“. Damit werden Verbrenner weiter gekauft und das ist für den angestrebten Kampf gegen den Klimawandel nicht förderlich !
Freddy K meint
Das wird immer so sein. Selbst Tesla kündigt neue Akkus für bald mal an…..
Ist doch mit allem so….
Envision meint
Die Bude ist nun an der Börse immerhin über 20 Millarden$ wert, quasi rein für das Wissen/IP. War da ja ein Schnapper für VW, die sich knapp 30% Anteil für ein paar hundert Millionen sicherten.
Angeblich entfällt in QS Design auch die herkömmliche Anode, was Produktion einfacher und deutlich günstiger machen soll (z.B. kosted die Graphit Anode auch ordentlich Geld in herkömmlichen Zellen)
alupo meint
Die Kosten pro kWh konnte man sich aus den Zahlen des veröffentlichten Geschäftsplanes ausrechnen, etwas über 50 USD/kWh.
Und ja, 20 Mrd USD heute für eine Firma, die hoffentlich in 6 Jahren den ersten nennenswerten Umsatz macht, das ist schon ein Wort. Dagegen ist die Bewertung von Tesla echt mickrig ;-).