Der wichtigste Teil von Elektroautos ist das Batteriesystem. Die Integration und Leistungsfähigkeit der einzelnen Akkus darin entscheiden, wie weit, effizient und zu welchen Kosten mit Strom betriebene Modelle fahren können. Analysten der Schweizer Großbank UBS haben sieben Batteriezellen von führenden Herstellern wie Volkswagen, General Motors, Toyota und BMW sowie E-Auto-Pionier Tesla und der jeweiligen Zulieferer verglichen.
Die etablierten Autobauer beschränken sich bei ihren E-Modellen bisher auf die Konfektionierung zugelieferter Zellen zu Batteriepacks. Branchenprimus Tesla dagegen treibt mit Unterstützung von Technologie-Partner Panasonic schon länger eigene Akkus voran. Der US-Hersteller bezieht allerdings mittlerweile auch von anderen Lieferanten Zellen, um die steigende Nachfrage nach seinen Produkten bedienen zu können.
Die UBS-Analysten kommen zu dem Schluss, dass Tesla bei E-Auto-Batterien insgesamt weiter vorne liegt. Der Vorsprung wird aber als überschaubar bewertet, da auch Tesla von Akkufertigern wie Panasonic, CATL oder LG Chem abhängig ist. Zwar würden die Kalifornier weiter mit der im Großen und Ganzen besten Antriebstechnologie führen – der Kostenvorsprung bei Batteriezellen sei inzwischen jedoch gering und hänge von einer geplanten komplett eigenen Zell-Generation ab. Allerdings ergänzten die Analysten nach im Oktober veröffentlichten neuen Geschäftszahlen, dass Tesla die Batterie-Kosten zuletzt wohl nochmals habe senken können.
Tesla will Batterie-Vorsprung ausbauen
Firmenchef Elon Musk ist sich im Klaren darüber, dass Tesla seine Führungsrolle bei Batterien ausbauen muss. „Wir müssen die Kosten bei Batterien drücken“, sagte er im September zu Investoren. Dazu müsse das Unternehmen insbesondere die Produktion optimieren. Wie das gelingen soll, legte Musk im September beim „Battery Day“ dar: Er stellte in Aussicht, die Kosten über die nächsten Jahre mit neuen Technologien und Prozessen wesentlich zu reduzieren. Der Tesla-Chef beschrieb neue Batteriezellen, die leistungsstärker, langlebiger und 50 Prozent günstiger als die bisherigen Akkus sein sollen.
Weitere Kostensenkungen gelten als Schlüssel für den Erfolg von und mit Elektroautos. Da viele der Antriebskomponenten simpler als bei Benzin- oder Diesel-Autos sind, hängt die Marge der Hersteller von den Batteriepreisen ab. Angesichts der in den letzten Jahren bereits stark gesunkenen Kosten für Zellen und den zunehmend Elektroautos begünstigenden politischen Rahmenbedingungen ist es laut den UBS-Analysten nötig, dass die Hersteller voll auf E-Autos setzen. Eine Strategie, die nur auf das Erfüllen der aktuellen CO2-Vorgaben ausgelegt sei, werde wahrscheinlich scheitern.
„Tesla wird voraussichtlich noch für mehrere Jahre der Maßstab bei den Kosten und der Technologie bleiben“, prognostizieren die Analysten. Dicht dahinter werde sich Volkswagen mit konzernweiten E-Mobilitäts-Investitionen in Höhe von 33 Milliarden Euro bis 2024 einreihen – kein anderer Autobauer investiere derart viel in die alternative Antriebsart. Volkswagen will in Zukunft wie Tesla auch eigene Akkus produzieren, eine erste Fabrik entsteht derzeit in Salzgitter.
Futureman meint
Wer immer daran festhält, das der eine oder andere Hersteller Marktführer ist oder wird hat das System Tesla immer noch nicht verstanden. Ziel war es von Musk immer die anderen Hersteller mitzuziehen, was ja auch super klappt. Wär hätte vor 3-4 Jahren noch geglaubt, das der E-Auto-Markt so explodiert. Das Gleiche gilt für stationäre Speicher (ja Tesla ist kein Autohersteller). Preislich und von den Stückzahlen dominiert hier Tesla, das wird auch wohl noch einige Zeit so bleiben. Und je mehr hier Tesla wächst und andere versuchen „aufzuholen“, wächst der Gesamtmarkt umso schneller. Und je schneller der Markt wächst, desto schneller fallen die Speicherpreise und der Markt wächst noch schneller und und…
EMfan meint
Das System Tesla ist doch einfach zu verstehen: Billige Technik schlampig zusammengeschraubt, mit esoterischer Aura versehen teuer in den Markt gedrückt.
Beim anspruchsvollen deutschen Kunden zieht diese Masche nicht mehr.
Jörg2 meint
@EMfan
Ich wünsche Dir für 2021ff, dass Dich Dein Umfeld mehrdimensionaler bewertet.
hu.ms meint
„Preislich und von den Stückzahlen dominiert hier Tesla,“
Mein stationärer 10 kwh speicher von Panasonic war billiger als der von tesla.
Noch billiger war der von BYD.
Peter W meint
Das ist doch alles nur Marketinggewäsch auch als Waschweibergeschwätz bekannt. Dieser Markt steht ganz am Anfang. Kapazitäten werden gerade massiv aufgebaut und eines Tages werden mehr Zellen produziert als der Markt abnimmt. Solche Entwicklungen laufen immer gleich ab. Wenn es dann eine bessere Zelle gibt kann man dafür bessere Preise bekommen, und die etablierte Zelle wird billiger bis alle auf dem höheren Level sind.
Daraus ständig irgendwelche Marktführerschaften abzuleiten ist einfach nur lächerlich. Gelegentlich hilft dann auch ein bischen Industriespionage und der Zukauf guter Fachleute. Wie beim Fußball.
ExExperte meint
Was sagt uns diese „Analyse“ der Schweizer Großbank UBS?
Die UBS ist groß in Tesla investiert!
Jörg2 meint
„Kostenvorsprung schmilzt“
Na klar! Der „Vorsprung“ besteht ja im Fallen der Preise, also in der Annäherung an den Nullwert (und nicht im Wegeilen in unendliche Werte).
Wirklich wichtig ist erstmal die Preisschwelle, ab der der (gefühlte) Produktpreis des BEV unterhalb der vergleichbaren Verbrennerpreise liegt (und die Einschränkungen ähnlich gering sind).
hu.ms meint
Habe ich schon vor mehr als einem jahr geschrieben: der tesla-vorsprung schmilzt in zukunft. In teilbereichen schneller – in anderen langsamer.
Deshalb werden sie auch nicht zu einem der grössten produzenten mit millionen von verkauften fahrzeugen jährlich aufsteigen, was ja der derzeitige aktienkurs impliziert. Das ist meine nächste vorhersage…
Jörg2 meint
@hu.ms
Wie schon oft geschrieben: Wenn TESLA kein Blechbieger ist, sondern Software, Energie und Mobilität verkauft/vermietet (und diese Wette aufgeht), dann hat dieses Orakel von Dir wenig Bedeutung.
David meint
In welcher Parallelwelt manche leben. Tesla ist beim Thema Kosten für Zellen schon deutlich hinten. Was nicht wundert, denn schließlich kaufen Sie ein – wie alle anderen auch, nur kleinere Mengen. Wie man hört und liest, ordert Tesla immer nur für 2 Milliarden Dollar maximal vor, VW dagegen für 30 Milliarden Euro. Zeitgleich erlebt man, dass auch andere Großkonzerne einkaufen können und offenkundig PSA seine Zellen indessen auch schon sehr günstig einkauft. Sieht man am geringen Aufpreis der 75 kWh-Versionen des Kleinbusses.
Jörg2 meint
Ich hab oben von Batterien gelesen, nicht Preisen auf der Zellebene.
Andreas_Nün meint
„Tesla ist beim Thema Kosten für Zellen schon deutlich hinten.“
Tesla bekommt die besten Zellpreise am Markt und hat mit Abstand die niedrigsten Akku-Pack Preise.
Ebi meint
Jaja, diese Parallelwelten :D
alupo meint
@David
sorry, aber Du kennst offensichtlich die Zahlen nicht. Mir liegen die 2018-er und 2019-er Zellzahlen vor, schön aufgebröselt sowohl nach Herstellern als auch nach Abnehmern.
Dabei steht Tesla ziemlich einsam an der Spitze, danach kommt lange niemand.
Da ist aber auch nicht verwunderlich wenn man weiss, dass Tesla der mit Abstand weltweit größte eAutohersteller ist. Zusätzlich sind die verbauten Akkus im Schnitt viel größer als die der anderen Hersteller, auch wegen deren kleinen Plugin-Hybriden z.B. von VW&Co. Hinzukommt Teslas industrielles und privates Speichergeschäft.
Darauf könnte man mit ganz wenig Nachdenken auch von alleine kommen, aber es gibt neben einigen Einsteins auch Abweichungen in die andere Richtung. Das ist bedauerlich, aber offensichtlich in der Natur unvermeidbar. Darwin bzw. das was er entdeckte ist eben grausam.
Jeru meint
@alupo
Es passt zu ihrem Auftreten hier, dass Sie mit einem Darwin-Spruch um die Ecke kommen. Peinlich und dazu auch noch daneben.
Des Weiteren bin ich mir ziemlich sicher, dass Sie keinen Zugang zu den Zell-Einkaufspreisen aller Automobilhersteller haben. Das sind nämlich extrem sensible Daten.
Was Sie haben könnten, ist eine gut recherchierte Liste von Vermutungen. Auf der Grundlage von Vermutungen hier mal wieder so einen Auftritt hinzulegen ist leider auch sehr typisch für Sie.
Jörg2 meint
@Jeru
Mit einer Vermutung anderen unterstellen, der andere würde nur vermuten….
Und zur Sicherheit das Wörtchen „alle“ einbauen…
;-))
alupo meint
@Jeru
Diese Zahlen habe ich von jemsndem aus der Branche und alle, die an diesem Videovortrag dabei waren, kennen diese Zahlen auch. Das ist kein Geheimnis, aber verteilen darf man sie nicht.
Und mit nur wenigen Überlegungen kann man die Nachfragerangliste auch selbst abschätzen, zumal ich einen der Wege der zum Erfolg führt beschrieben habe.
Ich hoffe, Sie haben sich als FCEV Befürworter inzwischen ein Wasserstoff-Auto zugelegt. Man kann nicht andere auf den H2-Irrweg führen und selbst dessen Nachteile vermeiden.
Berichten Sie von Ihren persönlichen Praxiserfahrungen wenn das so toll ist…
Jeru meint
@alupo
Ich bin kein FCEV Befürworter, sondern schlicht kein FCEV Ablehner. Sowohl BEV als auch FCEV haben ihre Vor- und Nachteile, die wir sinnvoll ausnützen müssen, um schleunigst die CO2-Emissionen zu reduzieren.
Ich wiederhole mich gerne: Würde ich mir aktuell ein E-Fahrzeug kaufen, wäre es ein BEV. Warum? Weil BEV‘s aus meiner Sicht absolut alltagstauglich sind und ein solches Fahrzeug gut zu meinen Anforderungen passt.
Gilt das für alle Menschen und alle Bereiche des Verkehrs? Nein, und das ist keine Meinung.
Freddy K meint
Aber genau dies machen andere genauso….
Und bei jenen kann man jetzt schon Energie beziehen, Mobilität kaufen oder mieten und noch vieles mehr…….
Da ist Tesla noch hintendran wenn es darum geht….
Jörg2 meint
TESLA behauptet, das integrierter gestalten zu können. Ich bin gespannt, ob diese Wette aufgeht.
Stocki meint
Tesla hatte nie vor der größte Autohersteller zu werden. Und wenn deine nächste Vorhersage so in die Hose geht wie dein letztes Short Debakel, empfehle ich dir, dich besser zurückzuhalten.
hu.ms meint
Ich habe mit tesla-shorts bisher 26K verdient und 8K verloren.
Bin sehr zufrieden mit der ausbeute. :-)
Und der grosse crash kommt ja erst noch, wenn die anderen hersteller ihre stückzahlen satt hochfahren und den ganzen investoren klar wird, dass telsa eben kein big-player bei BEV wird.
Stefan meint
„Satt hochfahren“ wirds noch sehr lange nicht spielen, siehe Lieferzeiten, magere Modellpaletten, unzeitgemäße Akkugrössen, ComplianceCars, gerade mal so CO2 Flottengrenzen anpeilen, usw
Mateo meint
Analyse: Tesla bei Batterien weiter führend?
„vielleicht habe ich etwas verpasst“
Richard meint
mal sehen, wie relevant die Zellpreise in Zukunft noch sein werden. Wenn die Preise tatsächlich um 50% fallen werden, dann sind das für einen 60kwh Akku nur noch 3.000 Euro (für die Zellen, nicht den Akkupack). Dann ist auch ein 10-prozentiger Kostenvorteil nicht mehr kriegsentscheidend; und viel mehr wird sich wohl kein Marktteilnehmer erarbeiten können.
eBiker meint
Ich sehe das skeptisch mit den 50%. Da aktuell die Nachfrage nach Batterien schneller steigt als die Produktionskapazität ist es fraglich ob das Preisgefälle überhaupt beim Endkunden ankommt.
alupo meint
Bei Tesla kannst Du davon ausgehen dass die -56% kommen, so wie es am Battery Day verkündet wurde. Die einzelnen dafür nötigen Schritte wurden ziemlich genau vorgestellt. Inzwischen wurden schon viele tausende Zellen produziert, in Teslas eingebaut und intern damit gefahren. Wir alle werden es an den Preisen sehen und können uns freuen.