Volkswagen hat Ende Januar in der Gläsernen Manufaktur Dresden mit der Serienproduktion des ID.3 begonnen. Sie ist damit der zweite Fertigungsstandort für den Elektro-Kompaktwagen und weltweit der vierte Standort, der Modelle des Konzerns auf Basis des Modularen E-Antriebsbaukastens (MEB) fertigt. Parallel dazu schlägt Volkswagen in der sächsischen Landeshauptstadt ein neues Kapitel auf: Das bisherige „Center of Future Mobility“ soll sich in den kommenden Jahren zum „Home of ID.“ weiterentwickeln.
Die Gläserne Manufaktur soll „als Leuchtturm der Marke Volkswagen“ in Deutschland den Kunden, Besuchern und Gästen die neue Elektroauto-Familie ID. näherbringen – „beginnend von der Beratung und Probefahrten über die Besichtigung der Fertigung, dem Mitbauen des ID.3 und modernen Eventformaten bis hin zur Übergabe von elektrischen Fahrzeugen“. Ein weiterer Fokus der Neuausrichtung liegt auf dem Ausbau zu einem Forschungs- und Innovationsstandort, der in Kleinserie Projekte für einen späteren Einsatz an großen Volumenstandorten der Marke Volkswagen vorantreibt.
„Die Marke Volkswagen setzt ihre E-Offensive konsequent fort. Neben neuen E-Modellen gehört dazu auch die Transformation des weltweiten Produktionsnetzwerkes. Mit Dresden stellen wir bereits den vierten Volkswagen Standort auf die neue ID. Familie und den MEB um“, so Thomas Ulbrich, Vorstand E-Mobilität der Marke Volkswagen. „Parallel dazu fahren wir die Volumenproduktion im E-Auto-Werk Zwickau sowie in unseren beiden chinesischen MEB-Werken von Woche zu Woche nach oben. Damit untermauern wir unsere Ambitionen, bei der E-Mobilität eine weltweite Führungsrolle zu übernehmen.“
In der Gläsernen Manufaktur sollen künftig deutlich mehr Fahrzeuge übergeben werden, dazu wurde kürzlich ein zweiter Auslieferungsort in der Fertigung eingerichtet. Volkswagen will die Fahrzeugübergabe an Kunden von 1301 (2019) über 3296 (2020) auf mehr als 5000 Fahrzeuge im laufenden Jahr steigern. Ab 2022 sollen es dann rund 9700 Auslieferungen jährlich sein.
Zuvor liefen in der Gläsernen Manufaktur seit der Eröffnung 2001 die Oberklassenlimousine Phaeton (84.235 Einheiten, 2001-2016), der Bentley Flying Spur (2186 Einheiten, 2005/2006 und 2013/2014) sowie seit 2017 der e-Golf (50.401 Einheiten) vom Band. Die E-Auto-Version des Golf wurde 2020 eingestellt und durch den ID.3 ersetzt.
Wasco meint
Der ID 3 war im Dezember 2020 das am zweitmeisten verkaufte Fahrzeug in Europa mit ca. 28.000 Einheiten. Mehr hatte nur der Golf mit ca. 30.000.
In 4 Monaten hatte der ID 3 gut 56.000 Verkäufe.
Wasco meint
Der ID 3 wurde damit 3. In 2020 bei BEV. Hinter dem Zoe mit ca. 100.000 und dem Model 3 mit ca. 88.000 Einheiten.
Markus Müller meint
Wobei der ID.3 nur ein halbes Jahr verkauft wurde!
Priusfahrer meint
Parallel zum Golf wird immer eine Zweitausstattung namens Variant angeboten.
Wie wird der/die Variant(e) des ID.3 heissen?
Realist meint
Weshalb willst du etwas, was nicht kommen wird, einen Namen geben?
ID.alist meint
Es wird keinen Namen haben. Der ID.4 ist die Kombi Version vom ID.3 weil die Kunden es so wollen, oder zumindest ist das was die Marketing Abteilungen erzählen.
David meint
Rechnen tut sich der Standort nicht. Es gibt zwei Alternativen: Eine wäre, den Standort abzuwickeln. Das wird man nicht machen. Man könnte ihn aber auch komplett an Audi oder Porsche übergeben, die dann dort Premium-BEV der höchsten Preisklasse bespoke bauen. Dann wäre es ein Mehrwert. Aber da hadert man wohl noch…
caber meint
Na ja, ich würde als Kunde den ID3 lieber in der Gläserne Manufaktur abholen als in Wolfsburg
K. B. aus H. meint
Und der glückliche Kunde fährt mit WOB-Kennzeichen aus der Halle.
Das Video wie die Manufaktur nur Show!!!
JürgenSchremps meint
Keine Ahnung warum VW da überhaupt produziert. Das dürfte mit Abstand die teuerste Produktion von VW sein.
bassti meint
Ist ein Prestige-Projekt. VW hat es ja gebaut um den Phaeton zu bauen. Den konnte man natürlich nicht mit den Autos des Pöbels mit auf einer Produktionslinie bauen. Danach wurde das nächste Prestige-Objekt, den e-Golf da gebaut. Und aktuell ist halt der ID.3 das Prestige-Objekt. Und das will man zeigen
Jörg2 meint
Den Bentley haben die dort auch geschraubt.
Gunnar meint
Wie hoch ist die Produktionskapazität in der gläsernen Manufaktur?
Weiß das hier jemand?
EdgarW meint
Electrive net 19.11.2019: „Aktuell werden rund 1.300 Fahrzeuge pro Jahr in der Manufaktur an Kunden aus Deutschland übergeben. „Diese Zahl soll in den nächsten Jahren signifikant gesteigert werden“, schreibt VW jetzt, ohne aber ein konkretes Ziel zu nennen.“ – da ging’s noch um den e-Golf.
Japp, bisher sind’s dort wirklich geringe Stückzahlen. Irgendwo hab ich letztes Jahr gelesen, dass die Stückzahlen dort für den ID.3 nochmals stark gesteigert werden sollen, genaue Zahlen gab’s IIRC nicht.
ID.alist meint
Produktion und lokale Auslieferung sind 2 Paar Schuhe.
OnlyAFoolUsesGoogleAndroid meint
@EdgarW: Soweit ich mal gelesen habe, kann man da auch andere Fahrzeuge als den ID3 abholen, die dort nicht gefertigt werden. Es sind wirklich zwei paar Schuhe.
EdgarW meint
Ah, das klingt schon nach deutlich mehr: „Die Gläserne Manufaktur in Dresden legt beim E-Golf eine Schippe drauf und erhöht die tägliche Stückzahl von 74 auf 80 Fahrzeuge.“ radiodresden de, 8.8.2020
EdgarW meint
Ah, soeben schreibt electrive net: ID.3 in Dresden erstmal nur eine Schicht, 35 Autos pro Tag, beim e-Golf waren’s wohl 2 Schichten. Dresden ist halt erstmal nur ne Ergänzung, wie’s aussieht.
ID.alist meint
50.000 e-Golfs in 4 Jahre
Sollte ein guter Referenzwert sein.
ID.alist meint
Ich habe nachgeschaut und im Pressetext steht was von erstmals 1 Schicht am Tag mit 35 Autos pro Schicht.
Mit den Zahlen von Zwickau bin ich auf 220 Produktionstage pro Jahr. Macht 7.700 Autos/Jahr.
Gunnar meint
Danke für die Antworten. Das ist ja ein unerheblicher Fliegensch…
Warum macht VW das?
OnlyAFoolUsesGoogleAndroid meint
Die Gläserne Manufaktur ist nichts anderes als ein riesiger Showroom, um die Fahrzeugabholung für Kunden zu einem speziellen Erlebnis werden zu lassen. Ähnlich der Autostadt in WOB, nur mit dem Nebeneffekt, dass man das noch mit Sightseeing verbinden kann.
Der Kunde kann vermutlich vor der Abholung noch die Montage besichtigen und sieht wie sein Fahrzeug zusammengesetzt wird/wurde. Ich hatte auch mal einen Artikel gelesen in welchem Käufer an ihrem Fahrzeug auch selbst Hand anlegen durften. Ist halt etwas anderes als nur irgendwo das Fahrzeug abzuholen. Es wird vermutlich nur eine Übergangslösung sein bis man mal wieder ein Oberklasse/Premiumfahrzeug dort endmontieren wird.
Jörg2 meint
@Only…
Da ist eine richtige Montagelinie! Mit allem Drum-und-dran.
Zulieferung durch die Stadt teilweise mit einem speziellen Strassenbahnzug.
In dem Turm ist das Endproduktlager.
Es gibt Übergaberäumlichkeiten und ein kleines Museum.
OnlyAFoolUsesGoogleAndroid meint
@Jörg: Danke, aber ich war selbst schon zu einer Besichtigung da drin. Noch damals beim Phoeton. Auch die Cargotram hab ich schon gesehen, ist eine klasse Idee das Werk so zu beliefern. Ich weiß also was da gemacht wird. Allerdings kann so ein Manufakturbetrieb nur schlecht kostendeckend sein, für ein Fahrzeug in der Preisklasse und Marge. Von daher ist auch die ganze Montagelinie eher ein großer Showroom für Kunden die einen Wagen abholen und für Touristen, wenn man denn wieder vereisen kann.