Audi hat im letzten Jahr beschlossen, sowohl aus der Verbrenner-Rennserie DTM als auch aus der vollelektrischen Formel E auszusteigen. Firmenchef Markus Duesmann plant stattdessen für Januar 2022 den Start bei der Rallye Dakar mit einem Elektroauto. Nun gibt es ein Update zu dem Projekt.
„Mit dem Dakar-Projekt bleiben wir bei Audi unserer Philosophie treu, im Motorsport erstmals neue Technologien einzusetzen, die wegweisend für die Serie sind“, sagte Julius Seebach, Geschäftsführer der Audi Sport GmbH und verantwortlich für alle Motorsportaktivitäten von Audi. „In unserer Rallyehistorie war dies beispielsweise der quattro-Antrieb, und nun werden wir bei der Rallye Dakar Komponenten für zukünftige Elektroantriebe unter extremen Bedingungen testen. Gleichzeitig bieten wir emotionale Erlebnisse für unsere Kunden und Fans.“
Die Konzeption des elektrischen Prototyps für die Marathon-Rallye sei weitgehend abgeschlossen, teilten die Ingolstädter mit. Erste Testfahrten soll es zur Mitte des Jahres geben. Die Projektleitung für die werkseitigen Motorsportengagements des Unternehmens hat Andreas Roos übernommen, der bei Audi Sport zuletzt für das DTM-Programm verantwortlich war. „Das Dakar-Projekt ist für das gesamte Team eine riesengroße Herausforderung“, so Roos. „Wir haben einen straffen Zeitplan, um unser innovatives Konzept umzusetzen. Wir sind der erste Automobilhersteller, der die Rallye Dakar mit einem elektrischen Antriebsstrang in Angriff nimmt. Jeder im Team arbeitet mit Vollgas, damit wir rechtzeitig zur Dakar 2022 startklar sind.“
In dem Prototyp kommt die von Audi für die Saison 2021 neu entwickelte Motor-Generator-Unit (MGU) aus dem aktuellen Formel-E-Auto zum Einsatz: „Wir werden je eine MGU an der Vorderachse und an der Hinterachse haben. Eine dritte MGU dient als Generator, um die Hochvoltbatterie während der Fahrt aufzuladen“, erklärte Roos. „Natürlich müssen wir Modifikationen vornehmen, weil die Wüste andere Herausforderungen hat als die Städte, in denen wir derzeit in der Formel E unterwegs sind: Sprünge, Sand, die sehr langen Etappen. Aber grundsätzlich können wir auf dem Know-how aus der Formel E und auch von unseren Le-Mans-Einsätzen mit dem e-tron quattro aufbauen.“
Die Hochvoltbatterie wird von Audi selbst entwickelt, in der Formel E ist diese als Zulieferteil für alle Teams einheitlich vorgeschrieben. Die Energie zum Laden liefert der Vierzylinder-TFSI-Motor aus der DTM. „Dieser Motor ist unglaublich effizient und state of the Art, was Gewicht und Verbrauch angeht“, sagte Roos. „Wichtig ist: Unser Antrieb ist voll elektrisch – der TFSI-Motor wird nur zum Laden der Batterien in den Wertungsprüfungen verwendet. Die Batterie muss während der Fahrt aufgeladen werden, da es derzeit in der Wüste keine anderen Möglichkeiten gibt.“ Audi betont, auf allen Verbindungsetappen voll elektrisch fahren zu wollen.
Daniel S meint
Warum nicht Wechselbatterien statt Benzin-Motor-Generator?
Beim Wettkampfsport ist das doch am ehesten noch machbar und begründbar: Benzin wird auch transportiert, warum nicht Batterien?
TwizyundZoefahrer meint
Alter Hut
https://youtu.be/q1SrE_cBoTc
Ein Freund meint
Interessant.
E-Mobilität mal anders….wenn das keine Überraschung ist!
So sammelt man Erfahrung und testet die neue Technik!
Daumen hoch, sehr gut, weiter so!
AK swiss meint
„wegweisend für die Serie“ wohl eher im Sinne von „hinweg“ als „Weg“
LiPo meint
Alle reden von BEVs für Afrika, dann baut Audi was für die Wüste und es ist auch nicht recht.
Stefan meint
Es ist eben ein (Plug-in-?)Hybrid und kein Elektro-Auto, weil es in der Wüste kaum Ladestationen gibt.
Bei der Rallye Dakar gibt es viel Erfahrung mit dem Transport flüssigen Treibstoffs zu den Übernachtungsorten/Biwaks.