Porsche könnte zukünftig mit einem Partner Elektroauto-Batterien in Kleinserie produzieren. Die führenden Akkufertiger konzentrieren sich derzeit auf die Produktion von leistungsstarken und langhaltenden, dabei aber möglichst günstigen Produkten für den Massenmarkt. Da Porsche mit seinen besonders sportlich ausgelegten Fahrzeugen spezielle Anforderungen hat, prüft die Zuffenhausener Volkswagen-Tochter derzeit das weitere Vorgehen.
„Wir würden sehr gerne Hochleistungs-Zellen für den Motorsport und – bei Praxistauglichkeit – für Straßen-Sportwagen nutzen, aberinnerhalb dieser gigantischen Transformation der Branche gibt es jedoch nur wenig Raum für Sonderwünsche“, sagte Porsche-Entwicklungsvorstand Michael Steiner im Gespräch mit Automotive News. Die meisten Partner im Bereich Akkus würden sich aktuell auf das Hochfahren ihrer Fertigung konzentrieren, den Bedürfnissen von Porsche fehle es daher an Dringlichkeit.
Kleinere Automarken könnten laut Steiner gezwungen sein, sich für bestimmte Technologie- und Umweltanforderungen andere Partner zu suchen. Berichten zufolge kooperiert Porsche mit dem deutschen Startup Custom Cells, der Entwicklungschef wollte das aber nicht bestätigen. Man sei noch nicht an dem Punkt, wo alles final feststehe. „Wir sind aber sehr zuversichtlich, dass wir eine Kooperation für die Forschung, Entwicklung und Produktion von Hochleistungs-Akkus in kleiner Serie eingehen werden“, so Steiner. „Und wenn es Sinn ergibt, das hochzufahren, dann werden wir es in Betracht ziehen, entweder mit einem Partner oder innerhalb der Gruppe.“
Volkswagen hat kürzlich seinen Technologie-Fahrplan bei Batterien präsentiert. Der Konzern will die Komplexität und Kosten senken und den Bedarf an Batteriezellen über 2025 hinaus absichern. Dazu sind allein in Europa bis Ende des Jahrzehnts sechs Gigafabriken mit einer Gesamtkapazität von 240 Gigawattstunden (GWh) geplant. Bei der Präsentation der Pläne wurde bekannt gegeben, dass Porsche auch eigene Wege gehen wird.
Der Porsche-Chef und Volkswagen-Vorstand für die Konzernproduktion Oliver Blume hat erklärt, dass die Batteriezelle „der Brennraum von morgen“ sei. Die elektrifizierten Hochleistungssport- und Rennwagen von Porsche würden höchste Anforderungen an die Batterietechnologie stellen. Um diesen Ansprüchen gerecht zu werden, benötige die Marke spezielle Zellen. Dazu forsche man an Hochleistungsbatterien mit Silizium- statt Graphitanoden, die eine höhere Energiedichte und bessere Schnellladefähigkeit versprechen.
Herbert meint
Entfernt. Bitte bleiben Sie sachlich. Danke, die Redaktion.
David meint
Im Grunde genommen vollzieht sich ja nur, was bei den Verbrenner seit Jahrzehnten erfolgreich praktiziert wurde: Pseudo Exklusivität für Menschen, die das glauben möchten. So stehen alle 911 inklusive dem Turbo für 200k auf derselben Basis wie Cayman und Boxster für 70k. Nur die Getriebe/Motor Kombination wird um 180° gedreht, so dass letztgenannte ein Mittelmotor haben und die 911 weiterhin Heckmotor.
Ich vermute, die SSP, also die Weiterentwicklung der MEB, wird mit drei unterschiedlich leistungsfähigen Antriebssträngen geplant und hier ist vom größten die Rede. Für Exklusivserien beziehungsweise Spitzenmodelle wird ein besonderer handgeschraubter Hochleistungs-Akku die ansonsten Baukastenkomponenten ergänzen, wie jetzt auch beim Verbrenner die Motoren der GT3 deutlich anders aufgebaut sind als die Standardmotoren.
So hat man Exklusivität und kann aufgedunsenen LaMartina Trägern 100.000 € extra aus dem Portmonee leiern. Aber es ist deutlich billiger, einen Akku aus Varta Zellen zusammenzuschrauben als eine eigene Motorserie zu bauen, wie man das jetzt macht.
Mäx meint
Selbe Plattform hin oder her, andere Fahrwerkskomponenten, allgemein eine größere Karosserie und 4 Zylinder vs. 6 Zylinder sind z.B. einige Unterschiede, die auch schon mal einen Preisunterschied rechtfertigen von Base Cayman zum 911 Turbo.
Trotzdem bin ich der Meinung das der 911 in den letzten Jahren vom Preis her ein bisschen zu sehr abgehoben ist.
Porsche selber hat gesagt, dass SSP nicht genutzt werden wird und hauptsächlich PPE zum Tragen kommen soll.
An deine Prognose mag ich daher noch nicht so recht glauben.
Die Meldung verrät ja eben auch nichts darüber, ob wie du schon sagst, im GT3 diese „Hochleistungszelle“ eingesetzt wird und im Macan/Taycan/Panamera die VW Einheitszelle. Vielleicht ja auch nur in den Basis und S Modellen. In den Turbo und GT Modellen wird dann diese Zelle hier eingesetzt.
Wir werden sehen.
Mäx meint
Noch ein kleiner Nachtrag:
Du suggerierst, dass 911 und Boxster/Cayman schon seit Anbeginn auf der selben Plattform stehen (seit Jahrzehnten wird Psuedo Exklusivität praktiziert), was aber erst demnächst der Fall sein wird. 992 ist MMB und erst der Nachfolger des aktuellen 718 wird ebenfalls auf MMB aufbauen.
Wasco meint
Für Batteriezellen braucht man Lithium, dieses soll in einigen Jahren auch aus Deutschland kommen.
https://www.handelsblatt.com/unternehmen/energie/elektromobilitaet-unter-dem-rhein-liegt-europas-groesstes-lithium-vorkommen/27037476.html?ticket=ST-126921-jfMnZG0bQUq9HCMGZjym-ap3
Sebastian meint
Unterschwellig könnte hier die Rede von der Super Batterie von Varta sein….
Enorme Stromleitungen… inkl. Laden unter 15 min für das 80% Limit. Die Meldung würde ich nicht so runter machen…
AK swiss meint
könnte… würde… wollte..
Hauptsache: „Wir sind zuversichtlich…“
Ungewöhnlich zaghafte Worte für eine Pressemitteilung einer Industrie-Ikone.
Wozu?
Kasch meint
Wie man finanzielle Masochisten einlullen muss, um sie bei der Stange zu halten, verstehen vermutlich Normalbürger nicht.
Franz Mueller meint
Dieser ganze Porsche Schwachsinn. Welche besondere Anforderungen hat denn ein Porsche ? Bei einer 100kWh Batterie ist selbst eine Leistungsabgabe von einem halben Megawatt nur eine 5C Belastung, vollkommen problemlos für heutige LiIon. Wenn dann ist der Engpass eher das Batteriemodul statt die Zelle. Porsche will sich hier mal wieder als etwas Besonderes darstellen, aber das gilt für die Elektromobilität nicht mehr. Eine Zelle für alle ist hier die Ansage von VW, einfach weil es nichts Besonderes und Spezielles mehr braucht. VW lässt Porsche diese Rhetorik nur durchgehen damit der Kunde wirklich meint, er bekommt für die aberwitzigen Porsche Preise was besonderes. Dabei bekommt er doch schon in Zukunft die gleiche Technik wie ein Audi-Kunde, der PPE Baukasten.
Mäx meint
Zur Zeit sind der Q5 und der Macan ebenfalls gleiche Plattform.
Genauso Cayenne und Touareg.
Trotzdem gehen die Preise da weit auseinander, genauso wie Leistungsstufen.
Ob die Zelle am Ende wirklich eine andere ist wird man abwarten müssen.
Porsche hat aber auch schon gesagt, dass Sie den Konzernbaukasten (MEB Nachfolger und Name gerade entfallen) nicht anwenden wollen.
Insofern könnte genauso gut eine andere Zelle von Porsche entwickelt/produziert werden.
Die Zelle für alle ist wohl eher aufgrund der Skaleneffekte und damit dem Preis wichtiger, als dass es technisch keine Differenzierungen gibt.
Die geringen Stückzahlen von Porsche/Lamborghini/Bugatti Hochleistungsfahrzeugen spielen dabei aber keine sehr große Rolle. Und wenn die Batterie teurer ist wird es da in den teuersten Baureihen auch bezahlt.
Heißt ja nicht, dass ein elektrische Macan in der Basis mit der VW Einheitszelle kommt.
Glaube da müssen wir uns wohl noch etwas gedulden.
Franz Mueller meint
Der eMacan kommt doch bereits bald als PPE Fahrzeuge mit Einheitszelle. Natürlich 20k teurer als der q6 Etron. Hier wird nur so getan, als ob.
Peter W meint
Macht doch nichts. So lange der Kunde fürs Porsche Emblem und ein paar extra Verzierungsnähte zahlt ist doch alles gut. Also ich gönne dem Porsche Fahrer seine Exklusivität, er bezahlt ja dafür und erhält gut bezahlte Arbeitsplätze.
Mäx meint
Offensichtlich hast du nicht verstanden was ich sagen wollte.
Daher hier nochmal:
Q5 und Macan gleiche Plattform
Touareg und Cayenne gleiche Plattform
Schon jetzt!
Wo siehst du also das Problem, wenn demnächst Q6 e-tron und elektrischer Macan auf PPE aufbauen?
Auf den Rest bist du leider nicht eingegangen.
Christian Baumgartner meint
+1 Du sprichst mir aus der Seele. Einzig beim schnelladen könnte man evtl. noch etwas Zeit rauskitzeln. Ob sich aber dafür die So der Behandlung lohnt? Uns ob sie damit weiterhin die 14% Rendite schaffen ist auch fraglich…
Skodafahrer meint
Auf dem PDF zum Powerday der VW Group auf Seite 31 ist ein Schaubild mit 3 Zelldesigns.
1. Entry -50% Cost (per kWh), Inexpensive Chemistry
2. Volume -30% Cost (per kWh), Inexpensive Chemistry
1+2. Variety in Cell Chemistry
3. Specific Solutions Cost: ++xx%, High End Chemistry for high Performance,
Variety in Chemistry and Design
Es geht hier wohl um High End Zellen für Porsche und andere Premium Fahrzeuge wie Bently und Lamborghini. Dort darf die kWh deutlich teurer sein als bei mittleren VW Fahrzeugen.
Jeru meint
Ich bin über ihren Beitrag sehr überrascht. Wollen Sie damit sagen, dass die technische Entwicklung von BEV´s bzw. den Batteriezellen gestoppt werden kann, weil alle Anforderungen schon erfüllt sind?
„Porsche will sich hier mal wieder als etwas Besonderes darstellen, aber das gilt für die Elektromobilität nicht mehr.“
Dieser Satz haben mit Sicherheit auch einige Menschen in den 1950er Jahren im Kontext der Entwicklung von VKM´s fallen lassen. Natürlich gibt es ein großes Entwicklungspotenzial bei BEV und den Batteriezellen. Porsche wird weiterhin einen technischen Unterschied machen und porschetypische Produkte anbieten.
Ich kann Ihnen wirklich nicht folgen.
Franz Mueller meint
ich merke, dass sie mir nicht folgen können. Bin ich aber gewohnt von Ihnen.
Herbert meint
Mensch Franz hier gehts nicht um die Volumenmodelle die auf der PPE Platform basieren. Bei denen gebe ich dir recht das kann jede aktuelle Zelle ebenfalls. Da benötigt es keine speziellen Anforderungen.
„Die elektrifizierten Hochleistungssport- und Rennwagen von Porsche würden höchste Anforderungen an die Batterietechnologie stellen.“
Bei Rennwagen und Hochleistungssportlern wie z.B. einem GT3 oder GT2 sieht das anders aus. Und die werden auf keiner Konzernplattform basieren. Da benötigt man natürlich Zellen die ganz speziellen Anforderungen gerecht werden.
Das hat nix mit einem Taycan oder später einem Macan zutun der zu 99% nur im öffentlichen Straßenverkehr „geschoben“ wird…
StugiLife meint
Ich verstehe die negativen Kommentare nicht, ist doch eine tolle Sache wenn Porsche Hochleistungszellen für die eigenen Fahrzeuge entwickeln möchte weil die Standardzellen den hohen Anforderungen nicht genügen. Da braucht doch niemand neidisch sein.
Hans Meier meint
VWAG & Porsche machen halt verzögertes 1:1 C&P von Tesla…. „Innovativ“ sieht anderst aus. VWAG mit Porsche hat ne Innovationskraft eines Dosenöffners wie man mittlerweile sieht. „Gut“ sind sie nur, weil sie mit dem deutschen Staat im Hintergrund N Geld drucken können und Geschäftsrisiko&Marktwirtschaft nur vom Hörensagen kennen. Witzigerweise wären gerade sie in einer Marktwirtschaft ohne Staatshilfe & politische Schützenhilfen mit dem Dieselskandal schon längst pleite.
LiPo meint
Wieder Einer der sich hierher verlaufen hat…
Herbert meint
Entfernt. Bitte bleiben Sie sachlich. Danke, die Redaktion.
Christian Baumgarten meint
Porsche kann machen was sie wollen, der Mehrwert ggü. dem Mehraufwand und somit die generelle Sinnhaftigkeit wird ja nur infrage gestellt weil Alleinstellungsmerkmale sich halt stark verschieben und wie schwer sie sich damit tun haben ja die Leistungsdaten des Taycan ggü. model S usw. gezeigt. Wenn sie aber trotzdem Kunden dafür finden, viel Spaß. Das hat aber mit Neid absolut nix zu tun.
StugiLife meint
Porsche zieht sein Ding unbeirrt von irgendwelchen Wettbewerbern durch, und das finde ich cool. Mit dem Taycan Cross Tourismo hat Porsche ein Alleinstellungsmerkmal, da müssen die anderen erstmal reagieren. Bei den Kunden kommen die Fahrzeuge gut an, also alles richtig gemacht. Manchen Fanboys gefällt dieser Erfolg weniger, das meinte ich mit Neid.