Der durch die Fusion von PSA und Fiat Chrysler entstandene Autoriese Stellantis hat seine Elektro-Ziele konkretisiert. Der vom PSA-Vorstand an die Spitze des neuen viergrößten Autoherstellers gewechselte Manager Carlos Tavares will in Europa bis Mitte des Jahrzehnts von fast allen Modelle der diversen Marken der Gruppe elektrifizierte Varianten anbieten. Der Stromer-Absatz soll schon in diesem Jahr deutlich steigen.
Stellantis vereint die früheren PSA-Töchter Citroën, DS, Peugeot und Opel mit Marken wie Fiat, Chrysler, Jeep, Dodge, Alfa Romeo, Lancia und Maserati. Wie der Rest der Branche muss das Unternehmen sein Portfolio angesichts immer strengerer Emissionsgesetze und sich ändernder Kundennachfrage zeitnah auf umweltfreundlichere E-Modelle umstellen. PSA hat dies wesentlich früher als Fiat-Chrysler in die Wege geleitet und steuert daher nun einen großen Teil der Technik für die Elektrifizierung bei.
Tavares sagte bei dem ersten Jahrestreffen von Stellantis, dass er in diesem Jahr bei elektrifizierten Fahrzeugen – damit meinte er Plug-in-Hybride und Elektroautos – mit 400.000 Verkäufen einen mehr als verdreifachten Absatz erwarte. Im Jahr 2025 sollen E-Fahrzeuge 38 Prozent des Geschäfts in Europa ausmachen, ein großer Sprung von den für 2021 anvisierten 14 Prozent. Für 2030 geht die Konzernführung von 70 Prozent E-Anteil in Europa und 35 Prozent in den USA aus.
Stellantis wird laut Tavares für Pkw vier elektrifizierte Plattformen einsetzen, für kleine, mittlere und große Autos sowie für Massenmarkt-SUV und Pickup-Trucks. Laut Automotive News könnte in diesem Jahr die Entscheidung gefällt werden, neue Batterie-Fabriken in Europa und den USA zu errichten. Stellantis hoffe, sich bis Ende des Jahrzehnts 250 Gigawattstunden (GWh) an Batteriekapazität zu sichern.
Bereits beschlossen sind zwei Standorte für die Produktion von Batteriezellen in Douvrin, Frankreich sowie in Kaiserslautern. Die französische Fertigung soll 2023 beginnen, die deutsche unter Führung von Opel zwei Jahre später. Pro Jahr ist in Europa laut dem Bericht zunächst eine Akku-Produktion von 50 GWh geplant. Weitere Details zu seiner Strategie für Elektrofahrzeuge und Batterien will Stellantis im Juli im Rahmen einer Investoren-Präsentation mitteilen.
Rrl meint
Das Ziel für die USA erscheint mir wenig ambitioniert. Mal schauen