Audi kooperiert mit Energieversorgern, um den Ausbau regenerativer Energien zu fördern. Mit mehreren Partnern sollen in verschiedenen Ländern Europas bis 2025 neue Wind- und Solarparks entstehen, die zusammengerechnet rund fünf Terawattstunden zusätzlichen Grünstrom erzeugen. Das entspreche einer installierten Kapazität von etwa 250 neuen Windrädern.
Ziel sei es, dass der Anteil von regenerativ erzeugtem Strom durch die Kooperationspartner zusammen mit dem weiter zunehmenden Anteil an Elektroautos ansteigt. Das erste Projekt, ein Solarpark in Mecklenburg-Vorpommern, wird in Zusammenarbeit mit dem deutschen Energieversorger RWE realisiert. Die Anlage soll ab 2022 in Betrieb gehen und ist auf eine Gesamtkapazität von 170 Millionen Kilowattstunden ausgelegt. Mit knapp 420.000 Solarmodulen handelt es sich laut Audi um einen der größten unabhängigen Solarparks in Deutschland. Weitere Projekte sollen „zügig“ folgen.
Die Zusammenarbeit mit Energieversorgern sei der nächste Schritt, um die Vision der bilanziellen Klimaneutralität bis 2050 zu ermöglichen, so Audi. Dafür habe man den gesamten Lebenszyklus der angebotenen Modelle im Blick: Herstellungsphase, Nutzungsphase und Recycling. Als Zwischenziel wollen die Ingolstädter bis 2025 den CO2-Fußabdruck ihrer Flotte über deren Lebenszyklus um 30 Prozent reduzieren. Durch die Kooperation mit europäischen Energieversorgern soll sukzessive die Nutzungsphase dekarbonisiert werden.
Elektroautos fahren lokal CO2-emissionsfrei, die Erzeugung des geladenen Stroms verursacht aber CO2-Emissionen – bei fossilen Energieträgern weit mehr als bei regenerativ erzeugtem Strom. Deshalb fördere man künftig die Erzeugung regenerativen Stroms direkt, erklärt Audi. Die Kooperation mit Energieversorgern soll auch die Ladevorgänge abdecken, die heute noch nicht mit Grünstrom erfolgen.
„Wir arbeiten mit aller Kraft darauf hin, CO2-neutrale Mobilität zu ermöglichen. Der Ausbau erneuerbarer Energien in industriellem Maßstab ist der nächste, logische Schritt“, sagt Entwicklungsvorstand Oliver Hoffmann. Der Autobauer setze dabei auf einen regionalen Ansatz: Die Projekte sollen vorrangig in Gebieten umgesetzt werden, in denen der Ladebedarf besonders hoch ist. Indem man mit den Kooperationspartnern für zusätzlichen Grünstrom sorge, stehe die bereits vorhandene regenerative Energie nicht in Konkurrenz zu den Verbräuchen der Audi-Flotte, unterstreicht das Unternehmen. Perspektivisch sollen weitere Regionen folgen, auf lange Sicht auch außerhalb Europas.
Leser meint
Ich denke Solaranlagen gehören überwiegend auf die Dächer und nicht in die Landschaft. Denn wenn das ewig so weitergeführt wird, führt das noch zu einer „Flächenknappheit“ und Verdrängung, weil dann riesige Solarparks auf Flächen stehen, mit denen man evtl. Sinnvolleres hätte machen können, z.B. landwirtschaftliche Nutzung, neue Wälder anpflanzen oder anderes. Riesige Solarparks auf der „grünen Wiese“ sind meiner Meinung nach auch nicht umweltfreundlich, allenfalls dabei, dass sie bei der Stromproduktion keine Abgase erzeugen. Allerdings müssen für den riesigen Flächenbedarf unter Umständen (wenn oft auch indirekt/woanders spürbar) wieder Naturflächen oder sogar Wälder verschwinden. Das hat dann aber nichts mehr mit „klimafreundlich“ zu tun. Solaranlagen also am besten auf (Industriehallen-)Dächer bzw. in schon bebauten Gebieten errichten. Man kann nicht die ganze natürliche Umwelt verbauen, das wird sie genauso übel nehmen. Ein Vorteil auf den Dächern ist auch, dass sich die Anlagen dann auch direkt bei den Verbrauchern befinden.
Sebastian meint
baulich wie von den Kosten her ist es einfacher „auf der grünen Wiese“ 12 MW Solar zu realisieren, als hunderte Dächer einzeln zu beantragen… am besten ist es man erledigt beides. Und die Sache mit der Wiese lässt sich auch anders umsetzen… unten Blumenwiese für die Bienen, und den Strom oben drüber. Naturflächen + Energieflächen…
Weiter gehend sollten wir auch endlich in Deutschland diese Solarcarports beim Einkaufszentrum umsetzen, so wie ich sie von südlichen Europa her kenne.
Holger BSB meint
Ich habe in einem Bericht gesehen dass auf der letzten Solarmesse in China auch schon transparente Module vorgestellt werden. Und klar, die Kosten auf Daechern fuer 12MW waere gigantisch. However, bei einem ROI von 10 Jahren und einer Lebensdauer von mehr als 25 Jahren ist das immer noch ein guter Invest fuer Eigentuemer. Das Problem sind dann ja eher die ganzen Wohnhaeuser wo jede Wohnung einen anderen Eigentuemer hat. Ich habe eine vermietete Wohnung. Bringen Sie da mal alle unter einen Hut. Dazu, wer soll das nutzen? Dann muesste man ja eine Firma gruenden und bei den ETWs die vermietet sind den Mieter als Kunden gewinnen. praktisch fallen ja alle solche Haeuser aus dem Raster.
Leser meint
Gute Idee mit den Solarcarports über den Groß-Parkplätzen wie zum Beispiel in den Einkaufszentren. Ansonsten die Solaranlagen überall hin, auf die Dächer, an die Fassaden und gerade auch auf die Fahrzeugdächer (-> direkte Speicherung der gewonnene Energie im Fahrzeugakku ohne Umwege, macht einen gewissen Anteil aus, den Solaranlagen umso weniger woanders wie z.B. in die Landschaft gesetzt werden müssen), aber wenn es geht bitte nicht großartig in die Natur mit den Solaranlagen. Denn offenbar wirkt sich stetig zusätzliche Bebauung der Naturflächen auch nicht gerade „kühlend“ auf das Klima aus.
Michael S. meint
Klar gehören die Dinger auf’s Dach.
Aber mit der Argumentation „man könnte die Flächen auch für sinnvollere Sachen nutzen“ kommen wir nicht weiter. Man könnte die Flächen auch für sinnvollere Sachen nutzen, statt nur als Futtermittel für die Massentierhaltung. Man könnte auch weniger heizen, allein Auto fahren, Strom verbrauchen und konsumieren.
Insofern ist es eher scheinheilig, jetzt zu sagen „nee, da dürfen keine Solarpaneele hin“, wenn man sonst nicht bereit ist, mal das eigene Verhalten zu hinterfragen und zu verändern.
Skodafahrer meint
Der VW-Konzern besteht aus vielen Firmen mit vielen Standorten und noch mehr Dächern. Audi ist eine der wichtigsten Töchter von VW.
Das Zwickauer VW Werk, wo auch der Q4 E-Tron gebaut wird hat laut der aktuellen Satelitenbilden von Google-Maps noch keine Solarpanele auf seinen Dächern.
Bei Audi in Ingolstadt und Neckarsulm sind schon teilweise Solarpanele auf den Dächern sichrbar.
Bernhard meint
So ein Spielchen hat doch Audi schonmal für ihre G-tron-Modelle angeboten. Gaserzeugung direkt an den Windrädern mit entsprechenden technischen Einrichtungen. Sollte je nach verkauften G-trons ausgebaut werden. Wurde das ernsthaft umgesetzt?
Wird diese Lösung ernsthaft umgesetzt oder irgendwann als Werbegag wieder begraben? Oder bauen die Energieversorger diese Anlagen sowieso und Audi hängt sich wegen der Images einfach dran?
Sebastian meint
An sich eine gute Geschichte… Problem dabei ist (und das lässt sich auf allen bekannten Strom live Seiten einsehen) das sich Strom leider nicht in Tüten abpacken lässt…
tagsüber pressen wir unseren Ökostrom in alle angrenzenden Länder!
guckst du hier: https://www.electricitymap.org/zone/DE?solar=false&remote=true&wind=false
Die kWh Menge Strom zählt aber für unsere ach so tolle CO2 Bilanz dazu… während wir sonst mit Kohle Strom erzeugen… das ist der selbe Käse wie diese Passivhaus Besitzer, die überall rum erzählen das sie ja nur 500 kWh Strom pro Jahr „zusätzlich“ brauchen…. im Sommer bauen die „ihr Konto“ auf, während im Winter volle Kanne aus dem Netz gezogen wird für Wärmepumpe Lüftung etc…
unterm Strich stimmt das mit 500 kWh Netzbezug… aber unterm Strich ist es ein zigfaches davon.
MichaelEV meint
Deswegen meine Hoffnung, dass das ohne EEG-Förderung betrieben wird. Wenn man den Strom direkt vermarkten muss, versucht man zu verkaufen, wenn der Preis hoch ist (verwendet also Speicher, um den Strom in Tüten abzupacken).
Wenn EEG-Förderung, dann die Modelle mit Speicher, die eine geringere Einspeisevergütung + Marktpreis vergüten. Klassische EEG-Förderung verhindert mittlerweile mehr die Energiewende (treibt die Kosten) als es weiterbringt und muss ausklingen.
Sebastian meint
selber machen, Inselsysteme mit Akku. Getrennte Stromkreise, fertig. Wenn der Staat zu blöd ist, mache ich eben das was legal ist. Was wirklich an Strom fehlt kommt eben als Strombezug… Keine Einspeisung!
und das was fehlt ist trotz 2x WP und zig BEVs überschaubar wenig. Der Strom scheint auf mein Hausdach und dort bleibt er auch…
ID.alist meint
Eigentlich sollte so ein „Passivhaus“ mehr Strom produzieren als beziehen. Ich habe z.B. in 2020 5MWh eingespeist und nur 3.5 MWh vom Netz bezogen.
Aber wenn Du sagst, dass Strom sich nicht in Tüten abpacken lässt, dann gilt es auch für den Stromexport.
Dein Link zeigt unter anderem, dass es noch vieles zu tun gibt.
MichaelEV meint
Sebastian geht es darum, dass man Strom einspeist, wenn dieser nicht gebraucht wird und Strom bezieht, wenn keiner (EE) da ist. Was unterm Strich steht ist da ziemlich irrelevant.
Es wäre relevant, wenn am Marktpreis orientiert vergütet/bezahlt werden würde, z.B. 2 Cent/KWh für die Einspeisungen und 8 Cent/KWh für den Bezug (jeweils im Durchschnitt). Da kommt unterm Strich bereits etwas ganz anderes raus.
Sebastian meint
Lieber sollen die in Deutschland H2 daraus machen, als es für andere zu verschenken, damit wir es 3 Stunden später für das 10fache wieder zurück kaufen, weil andere die Staudammschleusen öffnen.
hu.ms meint
Oder einfach die BEV dann laden wenn der solarertrag/-überschuss vorhanden ist. Denn die akkus in den BEV sind ja stromspreicher. Dazu müssten aber lädemöglichkeiten dort bestehen, wo die BEV tagsüber stehen (Firmenparkplätze, parkhäuser u.ä.).
Daniel S meint
Versucht mal dasselbe mit Öl oder Biofuels :)
MichaelEV meint
Ich hoffe komplett abseits von EEG.
NixNox meint
Wie wäre es mal ein paar Windparks in Bayern zu bauen? Also vor Audis Haustür?
OnlyAFoolUsesGoogleAndroid meint
Was denkst du wie viele grüne Umweltverbände, dann vor „deiner“ Tür stehen und das verhindern wollen?