Ferrari hat im April mitgeteilt, die Einführung seines ersten Elektroautos zu beschleunigen. Zunächst kommen allerdings neue teilelektrische Stromer der italienischen Marke auf den Markt. Einer davon wurde im Juni mit dem Mittelmotor-Sportwagen 296 GTB vorgestellt.
Der 4,57 Meter lange, 1,96 Meter breite und 1,19 Meter hohe 296 GTB ist der erste Ferrari mit einem V6-Motor nach dem in den 1960er-Jahren eingeführten Dino. Zusätzlich zu dem 488 kW (663 PS) starken Benzinaggregat ist im Heck des Zweisitzers ein Elektromotor mit 122 kW (166 PS) verbaut. Die Systemleistung liegt bei 610 kW (830 PS), damit soll es in 2,9 Sekunden von null auf Tempo 100 gehen. In 7,3 Sekunden sind 200 km/h erreicht, danach geht es bis über 330 km/h weiter.
Rein elektrisch soll der 296 GTB 25 Kilometer zurücklegen können. Dafür ist unter dem Fahrzeugboden eine Batterie mit 7,45 kWh Speicherkapazität montiert. Dazu Ferrari: „Um Volumen und Gewicht zu minimieren, sind Kühlsystem, Struktur und Befestigungspunkte in einem einzigen Bauteil integriert. Die Zellmodule enthalten 80 in Reihe geschaltete Zellen. Die Zell-Regler sind direkt in den Modulen installiert, um Volumen und Gewicht zu reduzieren.“ Angaben zu den Lade-Modalitäten seines Plug-in-Hybriden machte das Unternehmen bislang nicht.
„Der 296 GTB definiert das Konzept von Freude am Fahren neu und garantiert Emotionen pur, nicht nur beim Fahren am Limit, sondern auch in alltäglichen Fahrsituationen“, wirbt Ferrari. „Die kompakten Abmessungen des Autos und die Einführung innovativer dynamischer Regelsysteme sowie eine sorgfältig ausgefeilte Aerodynamik sorgen dafür, dass der Fahrer sofort seine erstaunliche Agilität und Reaktionsfähigkeit auf Befehle erlebt.“
Der Übergang zwischen Elektro- und Hybridmodus ist laut Ferrari wesentlich für die Sportwageneigenschaften des 296 GTB. Das gelte auch für die Art und Weise, wie der Antriebsstrang die verfügbare Leistung verwaltet. Neben dem traditionellen Lenkradschalter – dem sogenannten Manettino – findet sich im 296 GTB ein Leistungsmanagement-Wahlschalter („eManettino“) mit vier Positionen: Im „E-Drive“-Modus wird rein elektrisch gefahren. „Hybrid“ ist die Standardabstimmung und auf bestmögliche Energieeffizienz ausgelegt. In der „Performance“-Einstellung wird immer genug Elektrizität in der Batterie gespeichert, um zwischendurch beim Beschleunigen boosten zu können. In der Einstellung „Qualify“ gibt der Antrieb alles ohne Rücksicht auf die Akkuladung.
Innen übernimmt der 296 GTB vom stärkeren SF90 Stradale dessen komplett digitale Benutzeroberfläche mit Head-up-Display. Das Kombiinstrument bündelt die wichtigsten Informationen, die fast ausschließlich vom Lenkrad aus gesteuert werden. Vor der Beifahrerin oder dem Beifahrer ist ein horizontal ausgerichtetes Info-Display untergebracht, das etwa Drehzahl, Gang und Geschwindigkeit zeigt. In der Mittelkonsole untergebracht sind die Gangwahl-Tasten und ein kleines Staufach.
Der 296 GTB ist der zweite Plug-in-Hybrid von Ferrari nach dem 2019 vorgestellten Supersportwagen SF90 Stradale, jedoch das erste elektrifizierte Modell der Marke mit im Heck montierter E-Maschine. Wie den SF90 liefern die Italiener auch ihr neues E-Modell auf Wunsch mit einem Rennstrecken-Paket für geringeres Gewicht und mit Aerodynamik-Modifikationen.
Der 296 GTB soll im ersten Quartal 2022 in Europa auf den Markt kommen. Er kostet ab 269.000 Euro und siedelt sich mit diesem Preis zwischen den Modellen F8 Tributo und SF90 Stradale an.
PK meint
Oh! Ferrari gibt’s jetzt auch in Tesla-Rot ;-)
Dachte ja zuerst nach der Frontansicht, es wäre ein Tesla Roadster…
Design ist schon mal gut, jedenfalls von vorne, von der Seite und innen.
Von hinten sieht er aus wie eine mobile Müllverbrennungsanlage.
An der Technik müssen sie schon noch was machen (Phake-EV)…
Andreas meint
„25 Kilometer zurücklegen können. Dafür ist unter dem Fahrzeugboden eine Batterie mit 7,45 kWh Speicherkapazität“
Da ist der Blei-Akku ja größer.
@ecomento: Kann bitte auf solche Mini-Plugs verzichtet werden? Das ist doch einfach lächerlich.
Bei der ersten Beschleunigung ist diese Akku-chen leer und genau dazu dient es.
Wäre ja auch peinlich, wenn die alten Herren gegen eine Sessel wie ein Model X an der Ampel ganz alt aussehen.
ecomento.de meint
Aktuell ziehen wir bei Mildhybriden die Grenze. Über Hybride und Plug-in-Hybride berichten wir, da das weiter viele interessiert und der Anteil der E-Technik höher ist.
VG | ecomento.de
Gunarr meint
Interessant finde ich die Modellbezeichnung. 296 steht offenbar für 296 V Batteriespannung. Ob Ferrari diese Bezeichnungen bei den vollelektrischen Modellen fortführt und aus Marketinggründen dann immer größere Spannungen anbietet?
Mäx meint
Normalerweise steht die Modellbezeichnung in gewisser Weise für die verbauten Motoren. Ferrari 458->4,5l V8; in letzter Zeit hat sich das etwas aufgeweicht wie beim 488GTB der keinen 4,8l V8 hat sondern einen 3,9l V8. Dennoch kommt es ungefähr hin. Was der kurze Exkurs verdeutlichen soll: Die 296 steht für 2,9l V6.
andi_nün meint
Gratuliere Ferrari, wahrscheinlich hat schon die Basisversion des Porsche Taycan eine bessere Fahrdynamik.
Aber einen Ferrari kauft man sich auch nicht wegen den Leistungsdaten, sondern weils eine Ferrari ist. Da haben viele Vermögende Leute ja quasi schon eine fixes Kaufabo auf die Autos.
Mäx meint
Definiere mal Fahrdynamik. Abgesehen davon…Basisversion Taycan soll gegen das Ding schneller sein. Witz des Tages. 0-200km/h in 7,3 Sekunden für den GTB. Taycan Turbo S hat knapp unter 10 Sekunden, nicht die Basisversion, der Turbo S!
Auf der Rennstrecke sieht die Basisversion erst gar kein Land und auch der Turbo S nicht.
Also was man Leute für Vorstellungen haben und was Fahrzeuge leisten können ist immer wieder erstaunlich erschreckend.
andi_nün meint
Es ist schon erschreckend, wie schwach die Lesefähigkeit mancher User ist.
„Basisversion Taycan soll gegen das Ding schneller sein. “
Habe ich mit keinem Wort geschriebern, ihre Unterstellungen bitte in Zukunft einfach sein lassen.
„2,9 Sekunden von null auf Tempo 100 gehen. In 7,3 Sekunden sind 200 km/h erreicht“
Da ist ja praktisch ein Witz gegen ein 130.000 Model S, und das ist nur ein traditionsloser Amerikaner, der ja vom Automobilbau eh keine Ahnung hat. Wie gesagt, Ferraris kauft man sich nicht wegen der praktischen Leistung, die kauft man sich halt.
M. meint
Neuer Artikel….
3, 2, 1: „aber Tesla!!!“
Danke!
Auch dafür, dass Motorsport ab sofort an Stammtischen auf ein paar Meter gerade Strecke reduziert werden kann.
Mäx meint
Jung Junge und dann wieder rausreden…lächerlich.
Du schreibst, dass die Basisversion des Taycan bestimmt schon eine bessere Fahrdynamik hat als der Ferrari hätte.
Da habe ich dann einen Teilaspekt der Fahrdynamik aufgezeigt in der der Ferrari sehr schnell ist, nämlich Beschleunigung und dass da sogar die Top Version des Taycan definitiv langsamer ist. Auf der Rennstrecke dürfte es dann ähnlich aussehen, vor allem gegen die Basisversion.
Was für Fahrdynamik bleibt dann noch übrig, in der die Basisversion des Taycans besser sein soll?
Tja das neue Model S Plaid wäre ja wenigstens ein halbwegs valider Vergleich gewesen, den du aber nicht gezogen hast, sondern einen völlig unsinnigen gegen die Basisversion des Taycan.
Ist doch nicht meine Schuld, dass dein Vergleich eben unsinnig ist und ich dir das aufgezeigt habe.
Das Plaid Model S ist absolut ein sehr schnelles Auto in der Beschleunigung und gerade für den Preis sehr stark. Kann ich neidlos anerkennen. Der Ferrari beschleunigt dann aber immer noch genauso schnell von 100km/h auf 200km/h.
Der Ferrari ist in Kurven mit Sicherheit besser als das Plaid [Fahrdynamik und so ;)], sieht meiner Meinung nach besser aus (innen und außen) ist aber eben auch mehr als doppelt so teuer.
Dagobert meint
Und der Tesla kling dabei in etwa so aufregend wie mein Staubsauger.
Peter W meint
Für mich immer lustig ist, dass man die Leistung auf der Rennstrecke betont. Die meisten Besitzer sind gar nicht dazu in der Lage auch nur annähernd die Möglichkeiten eines Sportwagens zu nutzen. Weder auf der Rennstrecke noch auf der Straße. Letzteres ist auch gut so.
Am Ende zählt das Können des Fahres. Da gab es schon beeindruckende Vergleiche auf der Rennstrecke mit „Straßenpiloten“ im Porsche und nem echten Rennfahrer im Alltagsauto. Aber speziell wir Deutschen sind ja alle professionelle Racingpiloten. Bei der ersten Vollbremsung sind dann die Hosen vollgeschi…
Mäx meint
Da gebe ich dir absolut recht, dass sich gerade in Deutschland viele für die nächsten Vettel und Schuhmacher halten und dementsprechend auf der Straße fahren…das ist nur erbärmlich und sehr häufig gefährlich.
Aber was sollen dann die ganzen Ampelvergleich von Elektro vs Verbrenner…ist doch genauso gefährlich in der Stadt so schnell wie möglich beschleunigen zu wollen um es dem Verbrenner zu zeigen…
Nur weil manche Halter dazu nicht in der Lage sind, kann man doch trotzdem die technische Leistung der Rundenzeit herausstellen.
Tesla macht doch nichts anders mit der Beschleunigung von 2 Sekunden, „fastest production car worldwide“ usw. Braucht das wer? Muss man das haben? Nein aber es ist eine hohe technische Leistung, auf die man stolz sein darf, ebenso wie das Vermögen eines Autos auf der Rennstrecke.
Vielleicht haben manche Tesla Besitzer noch nicht einen Launch Control Start gemacht, dennoch wird das immer betont.
Du merkst man kann das in jede Richtung ausführen.
Je neuer die Autos, desto einfacher übrigens, auf gute Rundenzeiten zu kommen, da die Elektronik dermaßen gut geworden ist und eher unterstützt als ausbremst wie früher.
Bei Launch Control exakt das gleich. Bremse drücken, Fahrpedal drücken, Bremse los und ab gehts. Ohne ausbrechendes Heck oder ähnliches, kinderleicht. Ob es das sicherer macht, dass jeder Dulli das dann auch möglichst oft ausprobieren möchte…kann man drüber streiten.
Auf kurvigen Landstraßen oder Passstraßen kann ein deutlich leichteres Auto (Ferrari) dennoch mehr Spaß vermitteln als ein deutlich schwereres Fahrzeug (Taycan oder Model S) ohne dabei gefährliche Manöver auszuüben. Das ist eben auch Fahrdynamik, die andi_nün dem Ferrari abspricht und einer Basisversion des Taycans mehr zuspricht.
Stocki meint
Es wird Zeit, daß Tesla endlich den Roadster II liefert, damit die Petrolhead-Fraktion endlich mitbekommt, daß es sich beim Verbrennungsmotor um eine reichlich antiquierte Antriebstechnik handelt.
Peter W meint
Dazu braucht man keinen Roadster. Jedes leistungsmäßig ähnliche BEV lässt die Verbrenner stehen.
Stocki meint
Auch wieder wahr. Dafür brauchts ja nicht mal nen Sportwagen, Reiselimousine tuts auch schon.
Skodafahrer meint
Ferrari plant einen 4-motorigen Elektrosportwagen.
Stocki meint
Ja, prima, sehr zu begrüßen. Aber warum brauchts dann noch solch einen Oldtimer ab Werk?
Dagobert meint
Es geht nicht rein um die Fahrleistung bei solchen Fahrzeugen.
Der Zug ist für die ICUs längst abgefahren.
Das Problem ist, dass der Tesla dabei klingt wie mein Staubsauger…
Gut möglich, dass das meine Kinder schon nicht mehr interessiert und bei meinem Sohn mal Poster von Elektroautos an der Wand hängen. Aber mir gibt das nichts…
Daniel S meint
Wenigstens endlich gleich schnell von 0-100 wie ein altes Tesla Model S. Bravo ;)
ZastaCrocket meint
1470 kg Gewicht. Ich denke das Stichwort, warum sich Menschen einen Supersportwagen kaufen lautet unter anderem Querbeschleunigung. Außerdem, auch wenn das Gewicht bei Elektroautos für den Verbrauch fast keine Rolle spielt, ist es für die Straßen nicht so toll. Aber was nicht ist kann ja noch werden.
Daniel S meint
Das Schöne an BEV ist, dass sie Diskussionen über schnelle Beschleunigung ad absurdum geführt haben. Möge die Querbeschkeunigung auf der Rennstrecke entscheidend bleiben. Da ghört sie hin, nicht auf öffentliche Strassen.
Sebastian meint
Was meinst wo sonst ein Auto wie ein Ferrari ans Limit geht?
Ein Model S oder Model 3 auf der Rennstrecke sieht einfach nur zum lachen aus.
Zumal alle 10.000 km Achsen und Gelenke tauschen auch nicht nachhaltig ist *g
Mäx meint
0-200km/h in deutlich über 10 Sekunden für das alte Model S und für den Ferrari 7,3 Sekunden.
Hat leider doch nicht gereicht für das alte Model S.
M. meint
Ja, Längsbeschleunigungen in diesem Bereich bitte auch. :-)
Peter W. meint
Hier geht es nur darum die Schwächen des Verbrenners beim Beschleunigen auzugleichen. Ein E-Motor ist eine excelente Ergänzung um das Drehmoment auf einem großen Drehzahbereich zu verbessern.
Stocki meint
Könnte man mit einem rein elektrischen Antrieb viel besser regeln. Aber warum einfach, wenn es auch kompliziert geht?
Peter W meint
So ist es, aber dann fehlt den Fans das brumm-brumm. Ohne brumm-brumm könnten sie einen Tesla oder Taycan für die Hälfte des Geldes kaufen, und das rote Pferdchen an der Ampel blass aussehen lassen.
Anti-Brumm meint
Reichlich spät für Aprilscherze. Das Konzept erschließt sich mir nicht.
Die 25km elektrische Reichweite sind wahrscheinlich egal, es geht wohl eher um die Gesamtleistung.
Stocki meint
A propos Aprilscherz: Ich habe „gehört“ daß es mittlerweile rein elektrische 7-sitzige Limousinen für Familien gibt, die für deutlich weniger Geld die gleiche Leistungsklasse bieten. Wer zwängt sich eigentlich noch freiwillig in solche Museumskisten rein?