Das US-Startup Fisker Inc. hat mehrere Elektroautos angekündigt, das erste Serienfahrzeug wird das SUV Ocean. Produziert wird das Modell vom Automobilzulieferer und Auftragsfertiger Magna Steyr in Europa. Dazu wurde nun zusätzlich zu einer früheren Vereinbarung für geteilte Technologien ein langfristiger Fertigungsvertrag unterschrieben.
„Von Beginn dieser Partnerschaft an waren sich Fisker und Magna sehr schnell einig, wie wichtig es ist, ein qualitativ hochwertiges Fahrzeug pünktlich zu liefern“, sagte Fisker-Gründer und -Chef Henrik Fisker. „Wir bauen unsere Partnerschaft über die Plattformentwicklung und Fertigung hinaus in Bereichen wie der Entwicklung des Fisker Intelligent (FI) Pilot weiter aus. Ich bin sehr zuversichtlich, dass Fisker und Magna unseren Kunden ein unglaubliches Produkt liefern werden.“
Fisker und Magna bekräftigten, dass die Produktion des Ocean im November kommenden Jahres in Magnas Produktionsstätte in Graz, Österreich, beginnen und schnell hochgefahren werden soll. An dem Standort werden bereits andere Fahrzeuge für etablierte Automobilhersteller wie Mercedes-Benz produziert. Die Produktions-Vereinbarung von Magna und Fisker Inc. ist laut einer Mitteilung breit angelegt und deckt geplante Volumina, Herstellungskosten und Qualitätsmetriken über die vorgesehene Laufzeit des Programms bis 2029 ab.
Der Ocean wird eine von Fisker modifizierte Version einer von Magna entwickelten Elektroauto-Architektur verwenden, um die „FM29“-Plattform zu schaffen. Die neue, aluminiumintensive E-Auto-Basis soll zu einem erschwinglichen Preis insbesondere eine in ihrer Klasse führende Reichweite und einen großen Innenraum ermöglichen. Für die USA kündige Fisker einen Einstiegspreis von 37.499 US-Dollar vor Steuern an. In Deutschland soll der Ocean nach Abzug von Fördermitteln unter 32.000 Euro kosten.
Für das Top-Modell „Ocean Extreme“ hat Fisker kürzlich zwei E-Motoren für eine Systemleistung von über 400 kW (544 PS) angekündigt. Verbesserungen am Antrieb sollen zudem mehr Reichweite als die bisher genannten rund 480 Kilometer erlauben. Ein weiterer Fokus von Henrik Fisker bei seinem zweiten E-Mobilitäts-Startup ist das Thema Nachhaltigkeit: Der bekannte dänische Autodesigner hat das nachhaltigste Elektroauto auf dem Markt versprochen. Dazu sind unter anderem recycelte Materialien und ein veganes Interieur vorgesehen. Optional soll es zudem ein Solar-Panoramadach zur Erzeugung von Strom für 1600 Kilometer pro Jahr geben.
i300 meint
Er sagt ja selber: „ … ein unglaubliches Produkt liefern werden.“ ;-)
Franz Mueller meint
Sämtliche Startups scheinen Ende 2022/Anfang 2023 etwas verkaufen zu wollen.
Kunde wird es für die Produkte jedenfalls zu wenig geben als das diese Startups überleben könnten. Wahrscheinlich wird es keine Firma mehr schaffen die heute noch keine BEVs auf der Straße hat.
Swissli meint
Etwas anders formuliert: Fisker hat bei Magna eine Offerte eingeholt.
Ob ab November 2022 wirklich irgendwas produziert wird, bleibt abzuwarten.
nilsbär meint
Die Stärke von Magna Steyr ist die hohe Flexibilität der Fertigungslinien. Damit wurden und werden zahlreiche hochpreisige Nischenfahrzeuge der großen Hersteller produziert. Warum sich Magna aber mit Fisker einlassen will, erschließt sich mir nicht. Die Technik wird ok sein – das kann Magna. Der Name Fisker ist aber nicht zugkräftig genug, Servicenetz gibt es keines, die Alleinstellungsmerkmale sind zweifelhaft. Erinnert mich an Sono.
Alupo meint
Ich vermute dass Magna mit dem Verbrennerrückgang Auslastungsprobleme mit den Etablierten bekommen könnte. Daher wird jeder noch so kleine Strohhalm willkommen aufgegriffen.
Ist aber nur eine Bauch Vermutung.
Und flexible Produktion hat auch Nachteile hinsichtlich der Stückkosten. Mal sehen was passiert. Immerhin hat auch Fisker mit seinen kontinuierlichen Ankündigungen den Druck hin zur E-Mobilität zumindest etwas erhöht.
AK swiss meint
Wenn Der Name Fisker nicht ankommt, dann halt Fiaker. Wird in Wien sicher der Burner. Made in Austria.
Tim Baczkiewicz meint
Wie funktioniert das eigentlich genau?
also wie kann ein fiktives Auto dass es wohl nur als 3D Rendering gibt noch mehr Reichweite bekommen?
Wird im 3D Rendering dann einfach ein größeres Akku-Pack eingefügt? oder hat man nur den Werbetext geändert?
MacGyver meint
Wie das geht kannst Du Dir bei SONO Motors ansehen. Der wird auch von Jahr zu Jahr besser. Manche Hersteller werden einfach von der Marktentwicklung überholt. „Ich bin sehr zuversichtlich“ könnte man auch in Klartext übersetzen mit: „ich hoffe das das noch irgendwie klappt.“.
Was genau der Ocean an Mehrwert gegenüber der bestehenden Konkurrenz bieten soll bleibt fraglich. Keine besondere Akkutechnik die Fisker ja immer als rieigen Durchbruch angekündigt hatte. Das Design ist so was von altbacken das es auch ein 2010er Rangerover Evoge sein könnte. Reichweite um die 500 km ist heute für SUV dieses Format auch nichts besonderes mehr. Und der Name Fisker ist schon lange nicht mehr so sexy wie zu Zeiten eines BMW Z8. Fisker klingt in meinen Ohren mittlerweile nach Scheitern, Meckern und Nachtreten.
Sergey meint
Herr Fisker ist und bleibt viel Schall und Rauch mit nichts dahinter. 2016 hat er Solid state Batterien ab 2020 im „E-motion“ versprochen, heut gibt es weder das Auto noch die Batterie. Er wollte Plattformen an große OEMs verkaufen, daraus wurde auch nichts, ihm sind die Ingenieure reihenweise davongelaufen, mit entsprechenden öffentlichen Kommentaren zum Reifegrad der Plattform und den Arbeitsbedingungen. Kürzlich hieß es noch, dass der ocean auf der VW ID4 Plattform steht. Ja was denn nun? Ich würde jeden Betrag darauf Wetten, dass der ocean nicht zu diesem Preis und nicht in der genannten Zeit erscheint.