Der Fraktionschef der Grünen im Bundestag Anton Hofreiter hat sich in einem Interview mit Business Insider beim Thema Ladeinfrastruktur auf die Seite der Automobilhersteller geschlagen. Diese sind der Meinung, dass die Politik verstärkt für Strom-Tankstellen zu sorgen hat.
„Die Klagen der Chefs von VW, BMW und Daimler wegen der kümmerlichen Dichte an öffentlichen Ladestationen kann ich nachvollziehen“, sagte Hofreiter. Es handele sich hierbei um „ein klares Versagen des Verkehrsministeriums und dessen Hausherren Andreas Scheuer“ – letzterer habe sich zu wenig gekümmert.
Die Autoindustrie habe aber auch einen eigenen Beitrag zum Ladenetz versprochen, den sie umsetzen müsse. Der Ausbau gehe nur gemeinsam, so der Grünen-Politiker. Es brauche „eine massive Beschleunigung“ beim Aufbau der Ladeinfrastruktur, die am Anfang nicht allein marktgetrieben sein könne. Hofreiter hält 10 Milliarden Euro für die adäquate Größenordnung an öffentlichen Investitionen, die zügig für den Ausbau der Ladesäulen getätigt werden müssten. „In einigen Jahren laufen bei den großen Herstellern nämlich nur noch Stromer vom Band“, unterstrich der Grünen-Fraktionschef.
Hofreiter wies darauf hin, dass Ladesäulen im öffentlichen Raum nur den kleineren Teil des Bedarfs decken würden. Besonders wichtig seien die sogenannten Wallboxen, die die Leute Zuhause, in der Garage oder beim Arbeitgeber nutzen. Hier müsse sich die Gesetzeslage bessern. „Wenn ein neuer Wohnblock oder ein neuer Bürokomplex gebaut werden, müssen Wallboxen an den Stellplätzen obligatorisch sein“, forderte Hofreiter.
Mit Blick auf Batteriezellen für Elektroautos meinte der Grünen-Politiker, dass sich Deutschland hier nicht von China und den USA abhängig machen dürfte. Er sei dafür, die bestehenden Förderungen für die europäische Zell-Produktion auszuweiten und mit hohen Ökostandards in der Produktion einen Wettbewerbsvorteil zu schaffen. Deutschland dürfte in diesem Sektor nicht wie beim Thema Fotovoltaik verlieren, wo die chinesischen Unternehmen die hiesigen Firmen mit Billigpreisen „schlicht kaputt-gedumpt“ hätten. Dies sei der Konkurrenz möglich gewesen, weil sie von massiver Förderung des chinesischen Staates profitiert habe.
Sebastian meint
Mit Blick auf Batteriezellen für Elektroautos meinte der Grünen-Politiker, dass sich Deutschland hier nicht von China und den USA abhängig machen dürfte.
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ja super, bei uns wachsen Rohstoffe ja am Apfelbaum, direkt neben dem Lasten e-Fahrrad. Hat er recht!
Jörg Hielscher meint
Ja wir brauchen mehr Ladesäulen, aber private Anbieter mit Steuermitteln zu pampern ist nicht der richtige Weg.
Djebasch meint
Wenn das alles so schwierig ist , wie hat das Tesla bloss gemacht… achja 2000 Euro je Fahrzeug gehen in die Aufbau und Betriebskosten der Super Charger…
Freddy K meint
Ca. 2Mio Ladepunkte?
Na denn…….
Für DE oder Europa?
AMG Power meint
Warum kommt eigentlich keiner auf die Idee, die Infrastruktur Richtung Osten, Süd-Osteuropa bis in die Türkei auszubauen? Die vielen Mitbürger würden sich nie ein E-Auto kaufen, warum, weil sie damit nicht in ihr Urlaubsland kommen. Da steckt ein Potenzial von mindestens 1 Million E-Fahrzeuge.
Sebastian meint
steht doch schon längst… nur noch Griechenland muss Te*a bauen… wird bis Q4 in diesem Jahr fertig gestellt sein. übrigens sind diese Länder 100x schöner als die blöde Balleren Insel.
Swissli meint
„Es brauche „eine massive Beschleunigung“ beim Aufbau der Ladeinfrastruktur, die am Anfang nicht allein marktgetrieben sein könne.“
Wieso kann das nicht marktgetrieben sein?
„In einigen Jahren laufen bei den großen Herstellern nämlich nur noch Stromer vom Band“.
Das nennt sich Nachfrage. Und wo eine Nachfrage, da ein Angebot.
Wenn man sich z.B. eine EnBW im Bereich Ladeinfrastruktur anschaut, dann ist das Angebot bereits auf guter „Flughöhe“.
EsGeht meint
Politiker fehlt der Bezug zum Berufs und Unternehmeralltag. Steuermillarden grosszügig verteilen würde natürlich jeder gerne machen :).
Warum nicht die Steuern um die Subventionsmillarden für den Arbeitnehmer und Abreitgeber (Konzerne ausgenommen) kürzen und im Gegenzug in eine BEV-Quote für alle Hersteller beschliessen und durchsetzen – fertig. Der Rest erledigt sich „von selbst“ – Hersteller würden sich schon um die Lademöglichkeiten ihrer BEV kümmern, wüssten sie, dass die Quotenregelung mit allen Konsequenzen eben auch durchgesetzt werden würde.