Das Unternehmen H2 Mobility baut und koordiniert eine flächendeckende Wasserstoff-Infrastruktur in Deutschland. Zu den Gesellschaftern gehört demnächst auch der südkoreanische Automobilhersteller Hyundai, der sich durch die Hyundai Motor Deutschland GmbH in der Gesellschafterversammlung vertreten lässt. Hyundai wird der siebte Gesellschafter neben den Gründungsmitgliedern Total, Shell, OMV, Linde, Air Liquide und Daimler.
Hyundai ist schon seit 2017 Partner von H2 Mobility. Mit der Unterzeichnung des Gesellschaftervertrags unterstreiche man das Engagement für die Wasserstoff-Brennstoffzellentechnologie, so der Autobauer. Der Aufbau eines funktionierenden und flächendeckenden Netzes von Wasserstoff-Tankstellen sei grundlegend, um die angebotenen Brennstoffzellen-Elektrofahrzeuge erfolgreich auf dem Markt zu etablieren.
„Für Hyundai spielen sowohl Wasserstoff als auch der deutsche Markt eine entscheidende Rolle. Die Wasserstoff-Infrastruktur in Deutschland zählt zu der am weitesten entwickelten in Europa. H2 Mobility unterstützt die Wasserstoff-Mobilität und fördert mit höchster Priorität den Ausbau einer sauberen mobilen Zukunft in Deutschland“, heißt es in einer Mitteilung.
„Indem wir die Entwicklung einer Wasserstoff-Infrastruktur aktiv unterstützen, stellt Hyundai erneut sein starkes Engagement in der Brennstoffzellentechnologie unter Beweis. Durch die Kombination unserer Erfahrung im Bereich der Wasserstoff-Brennstoffzellentechnologie und der langjährigen Erfahrung von H2 Mobility in der Entwicklung von Wasserstoff-Infrastrukturen eröffnet uns diese Partnerschaft neue Möglichkeiten zur Schaffung eines sauberen Wasserstoff-Ökosystems“, so der Präsident von Hyundai Motor Europe Michael Cole.
Aktuell 91 Wasserstoff-Tankstellen
Seit 2015 baut und betreibt H2 Mobility das Wasserstoff-Tankstellennetz in Deutschland. Als eigenen Angaben nach weltweit größter Betreiber verantwortet das Unternehmen aktuell 91 Wasserstoff-Tankstellen, die meisten davon in Deutschland in den Ballungsräumen Hamburg, Berlin, Rhein-Ruhr, Frankfurt, Nürnberg, Stuttgart und München sowie an den angrenzenden Autobahnen. Weitere zwei Tankstellen sind in der Planungsphase, zehn in der Genehmigungsphase. Drei stehen kurz vor der Inbetriebnahme.
An allen H2 Mobility-Stationen können Pkw und leichte Nutzfahrzeuge mit Brennstoffzellen-Elektroantrieb mit 700 bar befüllt werden, an einigen Standorten auch mittelschwerere Nutzfahrzeuge mit 350 bar. Für die erwartete steigende Zahl von größeren Nutzfahrzeugen wie Busse, Müllfahrzeuge, Kehrmaschinen und Lkw mit Brennstoffzellen-Antrieb erlauben zukünftige Stationen eine Wasserstoffbetankung neben 700 von vornherein auch mit 350 bar.
Hyundai gehört zu den Vorreitern bei Wasserstoff-Brennstoffzellensystemen und will diesen Geschäftsbereich weiter ausbauen, um eine „Wasserstoffgesellschaft“ voranzutreiben. Das auch in Deutschland angebotene SUV Nexo ist einer der wenigen erhältlichen Wasserstoff-Pkw. Mit dem Xcient Fuel Cell hat das Unternehmen seit 2020 den ersten in Serie produzierten Wasserstoff-Schwerlastkraftwagen in der Schweiz im Einsatz. Bis 2025 sollen 1600 Einheiten des Brennstoffzellen-Lkw nach Europa kommen. In München setzt Hyundai seit einigen Wochen gemeinsam mit zwei Busunternehmen den wasserstoffbetriebenen Elec City Fuel Cell Bus im Testbetrieb ein. Laut einem Bericht soll das Wasserstoff-Portfolio demnächst verdoppelt werden.
AK swiss meint
Wieder einer, der an der H2-Milliarde mitnaschen will. Senkt den operativen Spartenverlust.
Ostivaldo meint
Stocki: „Konzeptbedingt haben alle FCEV eine sehr kleine Batterie. Da es aber wie BEV Elektrofahrzeuge sind, können sie den Strom logischerweise nur aus der Batterie beziehen“ –> informier dich doch bevor du irgendwelchen Unsinn von Dir gibst. Aber es zeigt mir einmal mehr Deine Flughöhe…
Stocki meint
hmmm sieht man am Mirai, zieht keine Wurst vom Teller. Du informierst mich sicher woran es liegt.
Stocki meint
Kaum gehen die Argumente aus, schon hagelts Beleidigungen.Aber Flughöhe gefällt mir ;-)
JürgenSchremps meint
Schnelladen gibt´s kaum mehr für unter 50 Cent pro KWh. Wasserstoff wird dreimal so teuer werden, spätestens wenn die Betreiber auch etwas verdienen wollen. Frag mich wirklich, wer da ein Geschäftsmodell sieht. Wer kauft sich den ernsthaft ein Wasserstoff-Fahrzeug, wenn er mehr als 10€ pro 100km zahlen soll?? Und der Wert ist ja jetzt schon mit dem subventionierten H² Preis erreicht.
Stocki meint
Konzeptbedingt haben alle FCEV eine sehr kleine Batterie. Da es aber wie BEV Elektrofahrzeuge sind, können sie den Strom logischerweise nur aus der Batterie beziehen. Und was soll ich sagen, kleine Batterie -> kleiner maximaler Strom -> kleine Motorleistung. Von vornherein zur Schwachbrüstigkeit verdonnert und bei gleicher Baugröße weniger Platz für Mitfahrer und Gepäck. Und das alles um ein paar Minuten schneller am Ziel sein zu können. Wers braucht… ;-)
Fun Fact:
In Deutschland gibt es etwas mehr 200 angemeldete FCEV, 36 davon werden aktuell zum Verkauf angeboten bei gängigen Portalen. Knapp 100 Tankstellen sind in Betrieb.
Ziemlich exklusiver Club ;-)
NiLa meint
Das kann sich schnell ändern. In Korea fahren bereits alleine vom 10.000 Stück rum, zu 90% in der Hand von Privatkunden.
Stocki meint
Kann man machen, wenn man eine „günstige“ Alternative sucht zum BEV. ;-)
Sebastian meint
Müllwagen und Kehrmaschinen… klar, solche Dinge muss man auf jeden Fall mit Wasserstoff betreiben. Die Stadtwerke machen doch teils um 14 Uhr Feierabend und brauchen die Fahrzeuge erst am nächsten Tag um 5.30 Uhr. Ein 16A Kabel würde doch völlig ausreichen – aber hey, H2 klingt halt voll cool bei Dingen die zwischen 20 und 120 km am Tag rubbeln.
Stocki meint
Hab mich auch gefragt, warum man den Fokus ausgerechnet auf Fahrzeuge legt, wo H2 doch garantiert am wenigsten Sinn macht. Die letzte Bastion ist der Lkw Fernverkehr, und selbst die bröckelt.
alupo meint
Ausgehend von den Daten die ich über eine der H2 Tankstellen habe und per Dreisatz auf die existierenden 91 hochgerechnet, wurden also bisher ca. 91 Mio Euro vom Steuerzahler bezahlt. Die Verschwendung von Steuergeldern hält sich slso mit ca. 1,10 €/Einwohner noch in Grenzen.
Schön ist das trotzdem nicht, insbesondere weil aufgrund des unterirdisch schlechten Wirkungsgrades der H2-Kette im Vergleich zu anderen Speichern wir uns (und andere Länder auch nicht) eine derartig grausame Energieverschwendung gar nicht leisten können. Zumal wir noch weit entfernt sind von einer Versorgung mit 100% erneuerbaren Energien und damit eigentlich keine zusätzlichen Verluste leisten können. Ich speise jedenfalls keine kWh für 0 cents in das Netz ein sondern plädiere dann für das Abschalten der Produktion um die Anlagen und damit die Investition zu schonen
Betriebswirtschsftlich gesehen muss man einfach nur die Speicherkosten pro MWh vergleichen. Zusammen mit der Tatsache, dass grüner Wasserstoff nicht nur extrem teuer ist und daher bis heute nur in homöopathischen Mengen existiert, ist der Verweis auf H2-Speicher nur eine durchschaubare Strategie, die auf Abwarten und Steuerzahlerschröpfung ausgelegt ist. Denn echte „grüne H2-Produktion“ in relevanten Mengen oder Energielager mittels H2 gibt es logischerweise bis heute nicht.
Wenn etwas physikalisch und chemisch machbar ist bedeutet das nicht, dass es damit auch betriebswirtschaftlich sinnvoll ist. Und wir haben schon mehr als genug Staatsverschuldung pro Kopf. Entsprechend meiner Familiengröße sind das mehr als nur 100.000 €. Irgendwann ist der Staat gezwungen, die Rechnung an seine Bevölkerung zu stellen und sei es über eine erhöhte MWSt.