Elektroautos sind in der Anschaffung teils noch deutlich teurer als Modelle mit Verbrennungsmotor. Dank umfangreicher staatlicher Förderung in Deutschland und anderen Ländern boomt die alternative Antriebsart trotzdem. Viele nehmen die Anschaffungskosten eines Stromers aber immer noch als zu hoch wahr. Kalkuliert man jedoch die laufenden Kosten mit ein, sind Stromer laut einer Auswertung in vielen Fällen schon heute insgesamt billiger als Verbrenner.
Neben der staatlichen Kaufprämie machen derzeit hohe Spritpreise, immer günstigere Modelle und niedrigere Betriebskosten Elektroautos attraktiv. Wie groß die Kostenunterschiede zwischen beliebten E-Autos und vergleichbaren Verbrennern sind, haben Experten des ADAC-Technikzentrums Landsberg für den Spiegel analysiert.
Eines der populärsten Elektroautos ist aktuell das Model 3 von Tesla. Vergleich man die Mittelklasse-Limousine aus den USA mit einem ähnlich ausgestatteten BMW 3er, fällt das Ergebnis der Auswertung nach eindeutig aus: Mit dem Tesla lassen sich pro Kilometer bis zu 26 Cent sparen. Egal, ob 10.000, 15.000, 20.000 oder 30.000 Kilometer pro Jahr gefahren werde, das Elektroauto hänge sowohl die Benzin- als auch die Dieselvariante des BMWs bei den Kosten klar ab. Umgerechnet auf eine Nutzungsdauer von fünf Jahren fielen im Tesla bei 15.000 Kilometern im Jahr 53 Cent pro Kilometer an, im Diesel-BMW hingegen 72 und im Benziner 69 Cent.
Geringer fällt das Ergebnis bei einem Vergleich von zwei VW-Modellen in der Kompaktklasse aus: Den batteriebetriebenen ID.3 zu besitzen, ist laut dem ADAC bei einer Jahresfahrleistung von 15.000 Kilometern pro Jahr im Schnitt 4 Cent billiger, als einen Golf TDI zu fahren. Pro Jahr ergibt sich immerhin noch eine Ersparnis von 600 Euro. Auch elektrische Kleinstwagen bieten Sparpotenzial: Schon im April hatte der ADAC errechnet, dass ein Renault Twingo mit E-Antrieb etwas günstiger ist als sein Pendant mit Benzinmotor.
Den Kostenvergleichen des Autoclubs liegen Annahmen zugrunde, die für Durchschnittsfahrer gelten: Es geht um privat gekaufte Neuwagen mit ähnlicher Ausstattung und Motorleistung. Von den angegebenen Listenpreisen wurde bei den Elektroautos die deutsche „Umweltbonus“-Kaufprämie von insgesamt 9570 Euro brutto abgezogen, bei den Verbrenner-Modellen je ein marktüblicher Neuwagenrabatt von 15 Prozent. Für Wertverlust, Versicherungs- und Werkstattkosten sowie Verschleißteile und auch die Wagenpflege zog der ADAC ebenfalls aktuelle Durchschnittswerte heran. Gleiches gilt für Kraftstoff- und Stromkosten. Beim vielerorts unterschiedlich viel kostenden Strom wurde ein Durchschnittspreis von 0,36 Euro pro kWh angenommen.
Die verbreitete Annahme, dass für Elektroautos erheblich niedrigere Werkstatt- und Reifenkosten anfallen, widerlegte der ADAC. Was bei Verbrennern etwa für die Instandhaltung der Abgasanlage aufgewendet werden muss, falle bei E-Autos durch regelmäßige Prüfungen der Batterie oder Leitungstests an. Auch der Faktor Mensch werde unterschätzt. „Die Fahrerin oder der Fahrer fallen beim Verschleiß eines Fahrzeugs mit einem Faktor von bis zu sieben ins Gewicht“, so der Club.
Der Vergleich des ADAC ergab auch Fahrzeugarten, bei denen Elektroautos nicht die günstigere Wahl sind: Beim Kompakt-SUV Hyundai Kona oder den Renault-Kleinwagen Clio (Benzin) und ZOE (elektrisch) lassen sich demnach die Verbrenner-Modelle deutlich billiger fahren als das Elektroauto. Und bei den beiden kompakten Mercedes-SUV GLA (Verbrenner) und EQA (Elektro) sind die Kostenunterschiede marginal.
Dagobert meint
Den ID3 mit 58kwh Batterie gegen einen TDI mit über 1000km Reichweite antreten lassen und dann von „Ausstattungsgleich“ reden… So dreist muss man erst mal sein.
Ich habe auf der Fahrt aus dem Urlaub außerdem mehrerer VW Golf Wohnwagen >1,5t ziehen sehen. Wie schlägt sich da der ID3 so? Ach ja, gar nicht…
newchie meint
Der ADAC, oh mein Gott!!
„Was bei Verbrennern etwa für die Instandhaltung der Abgasanlage aufgewendet werden muss, falle bei E-Autos durch regelmäßige Prüfungen der Batterie oder Leitungstests an“
Der ADAC schreibt kompletten Blödsinn!!!
Noch nie in den letzten 300.000 elektrischen Kilometern habe ich nur einen Cent für Leistungs- oder Batterietests ausgegeben!
Wie verhalten sich denn die lfd. Kosten wenn man eine PV hat?
Ich sag’s euch: der Stromer ist unschlagbar günstig!
Petert meint
Ich bin da nicht ganz so einverstanden das der Clio günstiger wäre über die Zeit wie die Zoe. Selbst wäre die Zoe 5000€ Teurer in kaufpreis als der Clio (bei ähnlicher Ausstattung). Ich hab jetzt schon in Strom/Versicherung/Steuern gegenüber Diesel/Benzin 695/767€ eingespart nach 13600km und da war noch kein Service/Tüv bisher dabei da noch kein ganzes Jahr gefahren. Und meines wissens rechnen sie doch auf 8 Jahre oder?
Stocki meint
Zur Zeit verbreitet sich das Märchen, BEV seien in der Wartung teurer und aufwändiger als Verbrenner, wie ein Lauffeuer. Mag sein, daß das aus Sicht einer „klassischen“ Werkstatt zutrifft, da man seine Angestellten erst auf die neue Antriebsart schulen muß, oder daß da auf Grund „schnell“ auf den Markt geworfener Modelle der Nachbearbeitungsbedarf von Neufahrzeugen erhöht ist. Auch schlagen Kinderkrankheiten bei neuen Modellen sicher zu Buche. Das interessiert aber doch nicht den Endkunden. Für sowas gibts Garantie.
Aus Sicht eines Endkunden klingt das alles nach stark riechendem Käse. Ich selbst kann höhere und teurere Wartung in keinster Weise bestätigen. Da ich aber nicht das Maß der Dinge bin, möge das jeder gerne selbst beurteilen.
alupo meint
„Eines der populärsten Elektroautos ist aktuell das Model 3 von Tesla.“
Ich denke „das populärste“ wäre treffender. Wer sich fürcdie Zahlen interessiert kann sie hier finden: cleantechnica.com/2021/08/01/plugin-vehicles-have-record-month-globally-in-june-tesla-model-3-model-y-take-1-2/
Dazu noch „www“ oder „https:// voranhängen.
Weiter unten befindet sich die Tabelle mit den Halbjahreszahlen. Die Junitabelle oben ist zumindest was die Teslazahlen betrifft nicht aussagefähig.
Egon Meier meint
Das ist wieder diese klassische Tesla-Fan-Qark.
Wann ist ein BEV populär? Wenn er viel verkauft wird? Wenn er begehrt wird?
Also .. der TM3 wurde 2021 bisher in Deutschland von 8% der BEV-Käufer erworben. Ist das ein Nachweis für Popularität? Na ja .. geht so .. Der e-UpMiGo wurde von 14% erworben und ist bis weit ins nächste jahr ausverkauft? Er ist also unter diesem Aspekt deutlich populärer.
Der ID.3 liegt übrigens noch vor dem tm3.
WENN VW und andere mehr ausliefern könnten (speziell e-up-Drilligen) .. ja .. dann würde es europaweit auch ganz anders aussehen. DER Wagen ist mit Sicherheit hochpopulär ..
Oder der taycan ..oder 911 – ach .. das war ja kein BEV
Also.. tm3 ist unbestritten ein begehrtes BEV – nach irgendwelchen kritierien auf irgendwelchen Märkten. Andere sing genau so populär .. nach anderen Kriterien ..
Der Beweise dass irgendeine Fahrzeut ‚das populärste‘ ist .. ist sehr schwer zu erbringen und die Behauptung ist noch schwerer zu unterfüttern.
Ach .. am populärsten sind mit absoluter Sicherheit die Verbrenner!
Stocki meint
Egon ist immer für ein Haar in der Suppe zu haben. Wenn, aber ,hätte, hätte Fahrradk….
Kann man nich einfach mal etwas so stehen lassen wie es gesagt wurde?
Es kann halt nicht sein, was nicht sein darf. Prost.
Andi EE meint
@Egon Meier
„Eines der populärsten Elektroautos ist aktuell das Model 3 von Tesla.“
Es steht aber Elektroautos, da kannst du deine ollen Verbrennerkisten in deiner Beurteilung wirklich streichen, wie das @alupo eben schon korrekt gemacht hat.
„Also .. der TM3 wurde 2021 bisher in Deutschland von 8% ..“
Was bitte interessiert die isolierte Sicht von Deutschen Autokäufern wenn man die Popularität von Autos beurteilt? Das interessiert einen Deutschen, aber du wirst dich vielleicht wundern, ausserhalb von Deutschland interessiert das niemand. Es zählt immer der Durchschnitt und nicht der Durchschnitt von Deutschland.
hu.ms meint
Der artikel oben handelt von einer berechnung eines deuteschen automobilclubs mit preisen und kosten wie sie in deutschland anfallen.
Insofern ist die betrachtung der marktanteile des deutschen BEV-marktes hier zutreffend.
Und natürlich: weltweit sieht es anders aus.
Andi EE meint
@hu.ms
In der Tat beim zweiten Punkt, rein Deutsche Beurteilung kann man es auch anders sehen. Aber sind wir ehrlich, bezüglich Tesla ist Deutschland einfach das gallische Dorf, rundherum sieht man es nicht so. Wieso sollte man DE als Massstab bezüglich beliebtestes E.-Auto, wenn es derart neben dem gemittelten Kaufverhalten liegt?! Trotzdem gebe ich dir da Recht, aus dem Artikel wird diese DE-Perspektive suggeriert.
Franz Bauer meint
Auch bei dieser Studie fehlen wichtige Hinweise zu den Randbedingungen. Denn auch hier zweifle ich das Ergebnis stark an, da auch hier Reparaturen der Garantiezeit Als Wartungskosten betrachtet werden.
Interessant ist der Vergleich des Kona, ich würde jetzt stark vermuten, dass die Kosten hier aufgrund des Batterierückrufes sehr hoch sind, nur, dass das für den Kunden ein Garantiefall ist.
Da ich selbst einen Ioniq fahre kann ich sagen, dass meine Wartungskosten bei überdurchschnittlicher km Anzahl bei ca. 95€/Jahr liegen. Schäden sind am Nicht-elektro teil am Fahrzeug bis 5 Jahre Garantie abgedeckt. Kleine Frage, woher sollen dann die zusätzlichen Haltungskosten kommen?
Steven B. meint
@ecomento: „…aber immer noch als zu hoch war.“ sollte sicher mit „h“ wahr heissen.
ecomento.de meint
Danke für den Hinweis – korrigiert!
VG | ecomento.de
akls meint
„Die verbreitete Annahme, dass für Elektroautos erheblich niedrigere Werkstatt- und Reifenkosten anfallen, widerlegte der ADAC. Was bei Verbrennern etwa für die Instandhaltung der Abgasanlage aufgewendet werden muss, falle bei E-Autos durch regelmäßige Prüfungen der Batterie oder Leitungstests an.“
So viel Quatsch in 2 Sätzen. Warum sollten die Reifenkosten günstiger sein? Wer nimmt so etwas an? Wenn überhaupt ist der Bremsverschleiß deutlich niedriger. Ein Verbrenner benötigt nicht nur die Instandsetzung der Abgasanlage sondern auch regelmäßige Wechsel des Motor Öl, Zündkerzen, Filter, Keil und Steuerriemen etc.
Was die mit „Batterie und Leistungstests“ meinen erschließt sich mir nicht. Ich habe in 4 Jahren nicht einen gemacht.
Andi EE meint
Der ADAC hat schon immer das vertreten was die Deutschen Automobilkonzerne verkauft haben, das war vor 20 Jahren so, das ist heute so und wird auch in Zukunft so sein. Wenn die Autokonzerne 90% Verbrenner verkaufen, wird das vertreten, wenn zu 90% BEV verkauft wird, dann ist das das Beste. So einfach ist das, wenn man mit dieser Industrie verbandelt ist.
Jannis meint
Ich fahre einen Hyundai Kona.
Das Leasing kostet mich 14 Euro pro Monat. Einmal im Jahr muss das Auto in die Wartung.
Reifenverschleiß ist 2 bis 3 mal so hoch wie beim Verbrenner, da Vorderradantrieb.
Ansonsten Stromkosten:
Kostenlos laden im Alltag, Laden an der Wallbox bei 0,25€ für Mittel- bis Langstrecke.
Langstrecke Ladepreise: 0,39€ aufwärts.
Im Endeffekt fährt man mit dem Elektro Kona billiger, kommt natürlich stark auf den Einzelfall an. Viel stärker als das beim Verbrenner der Fall ist.
R. D. meint
„…Reifenverschleiß ist 2 bis 3 mal so hoch wie beim Verbrenner, …“ ich nehme mal an gegenüber einem konventionellen Verbrenner mit ebenfalls Frontantrieb? Ist das nicht arg übertrieben? Oder eben jedes mal Vollgas beschleunigen?
Mike meint
Dachte ich mir auch. Wer mit einem BEV moderat so fährt wie mit einem Verbrenner, wird auch nicht wesentlich mehr Reifenverschleiß haben.
Duesendaniel meint
Analog zum Mehrgewicht des elektrischen Kona müsste auch der Reifenverschleiß ca. 21% höher sein. 2-3 mal so hoch ist sicher übertrieben.
Duesendaniel meint
28% höher beim 64 kWh-Akku.
Franz Bauer meint
Also ich fahre einen Ioniq (ebenfalls Frontantrieb) bei normaler Fahrweise (meine Selbsteinschätzung kann allerdings trüben) jetzt das dritte Jahr (Sommerreifen) mit dem ersten Satz und Vermute dass diese im pessimistischsten Fall nächstes Jahr gewechselt werden (dann ca. 35kkm –> d.H. 20kkm Sommerkilometer). Damit wollen sie mir also sagen, dass bei einem vergleichbaren Verbrenner der erste Satz bis 105kkm (60kkm reine Sommerstrecke) gehalten hätte???
… Da kommen mir jetzt doch leichte Zweifel auf. Ich merke jedenfalls keinen unterschied, eher im gegenteil, da durch die Rekuperation eher sanfter und gleichmäßiger „abgebremst“ wird.
StromSchleuder meint
Ich werde im Juli 2022, nach 4 Jahren, bei meinem Model S eine Wartung machen lassen. Früher brauche ich das nicht. Bei unsere Renault ZOE musste ich jedes Jahr zur Inspektion und da war nur die erste Inspektion günstig.
Dark Erebos meint
Mich würde interessieren welche Wartung sie nach 4 Jahren durchführen lassen. Soweit och weis steht die erste wichtige nach 3 Jahren an.
Martin Schilpp meint
Ja, das ständige Testen der Leitungen und der Batterie ist nicht billig.
Mike meint
Vielleicht damit das volle Beschleunigen gemeint?
Andi meint
Ja und mit Auflichtmikroskopie wird das deutlich teurer…
:)))
Stocki meint
Da fragt man sich, ob das nicht künstlich geschaffene Geschäfts-Erhaltungs-Strategien sind. Ich weiß nicht was andere Hersteller da so machen. Bei Tesla gibt es nicht mal vorgeschriebene Wartungsintervalle und ein Testen der Leitungen wird in den Wartungsempfehlungen mit keinem Wort erwähnt.
EMfan meint
Andere Hersteller bieten ihre BEV 10.000 Euro günstiger an, da kann ich locker mal alle paar Jahre zur Wartung mit der gesparten Kohle.
MichaelEV meint
Wer? Mehr als ein Äpfel mit Birnen-Vergelich kann das wohl nicht sein!