Der US-amerikanische E-Lkw-Hersteller Nikola hat kürzlich mitgeteilt, in diesem Jahr weniger Fahrzeuge als geplant auszuliefern. Das Start-up kämpft wie andere Fahrzeugbauer mit den durch den Coronavirus ausgelösten Problemen in der weltweiten Lieferkette. Auch die Betrugsvorwürfe an den früheren Chef und Gründer belasten das Unternehmen noch. Der deutsche Zulieferer Bosch wird Nikola aber weiter unterstützen.
Nikola gab Anfang September eine Abmachung mit Bosch bekannt, um Brennstoffzellen-Technik des deutschen Unternehmens in seine Lkw einzubauen. Zuerst bringt die Marke rein batteriebetriebene Nutzfahrzeuge in den USA und Europa auf den Markt, später sollen wasserstoffbetriebene Stromer für mehr Reichweite und schnelles Tanken folgen. Für letztere liefert Bosch laut Nikola sowohl fertig montierte Brennstoffzellen-Energiemodule als auch zentrale Komponenten, einschließlich des sogenannten Brennstoffzellen-„Stack“.
Die Komponenten von Bosch sollen in Nikolas Produktionsstätte im US-Bundesstaat Arizona zusammengebaut werden. Die Partner arbeiten dem Start-up zufolge auch bei der Beschaffung weiterer Komponenten für die Montage von Lkw zusammen. Bosch ist schon länger Entwicklungspartner und auch Investor von Nikola. Nach Bekanntwerden der Betrugsvorwürfe ging der Zulieferer 2020 auf Abstand und reduzierte seinen Anteil an dem Unternehmen von 6,4 auf 4,9 Prozent. Wie der europäische Produktionspartner Iveco kooperiert der deutsche Konzern aber weiter mit dem Start-up.
Die gemeinsam mit Bosch entwickelte, modular ausgelegte Technologie für Brennstoffzellen-Elektroantrieb soll erstmals 2023 in dem auch für Europa vorgesehenen Lkw Tre (Titelbild) zum Einsatz kommen. Nikola geht davon aus, Kunden eine Reichweite von bis zu circa 500 Meilen (knapp 805 km) bieten zu können. Eine Kapazitätserweiterung für den Einsatz im für Langstrecken in den USA entwickelten Lkw Two mit Brennstoffzellen-System soll eine Reichweite von voraussichtlich bis zu 900 Meilen (rund 1450 km) ermöglichen.
„Diese Ankündigung ist das Ergebnis einer mehrjährigen Zusammenarbeit mit Bosch“, erklärte Nikola-Chef Mark Russell. „Nach einer umfassenden Analyse der besten Optionen sind wir stolz darauf, diese strategische Partnerschaft mit Bosch einzugehen. Das Ergebnis ist das Beste aus beiden Welten in unserer ‚Eigenfertigung versus Einkaufen‘-Analyse.“
Marina Menz meint
Wenn man endlich mal anfangen würde die Straßen mit Induktionstechnik auszustatten, kämen entsprechend ausgerüstete E-Fahrzeuge mit einem wesentlich kleineren Akkus aus.
Das Akku-Problem wäre damit endgültig gelöst und gehörte ab sofort der Vergangenheit an.
Djebasch meint
Oh man mal angeschaut was aus den Testprojekten geworden ist…
Die meisten sind eingestellt oder wurden gar nicht erst verwirklicht…
alupo meint
Oh, interessant dass Nikola ihre Semis in Zukunft auch mit einem Antrieb ausrüstet. Bisher waren sie bekanntlich nur für Fahrten mit Gefälle geeignet. Ob jetzt die Aktien durchstarten werden ;-)…
Aber leider ist der Energieverbrauch absolut unterirdisch schlecht. Prof. Fichtner vom Helmholtz Institut geht sogar vom 4-fachen Energieverbrauch gegenüber einen batterieelektrischen LKW aus. Aus diesem Grund gibt es inzwischen auch B-LKWs und keine FC-LKWs in echter, selbstbezahlter Kundenhand, also ohne die subventionierten FC-Versuchsfahrzeuge, mit denen so oft die Bevölkerung irritiert werden sollte.
Ich empfehle, ganz einfach mal die Physikkenntnisse aus der 11. Klasse (war bei mir so, aber jetzt gibt es auch G8) herauszuholen. Dann ist klar, dass die Brennstoffzelle im LKW so dermaßen teuer im unsubventionierten Kauf und im Unterhalt ist, dass sich das kein Spediteur antut.
Da bei uns einige gegen Windräder demonstrieren und heute der grüne Strom noch lange nicht den Bedarf decken kann, geschweige den Wärmebedarf, ist es wichtig, mit diesem Mangel so effizient wie nur irgendwie möglich umzugehen.
Ab 2025 werden 40% des Ölbedarfs durch Fracking, Ölsande, Tiefseebohrungen und ähnlich schädliche und teure Verfahren gewonnen werden müssen. Eine Effizienz auf dem Niveau eines Dieselmotors ist absolut keine Alternative. Und bei der Brennstoffzelle tut sich eben gar nichts. Sie ist seit vielen Jahren ausgeforschst, da kommt nichts mehr. Und schon gar nicht etwas, das auch nur annähernd zum Akku aufschließen könnte.
Djebasch meint
Nikola wird weiter zu einem Franchise aufgebaut…
Der Name wird nur zum Geldmachen verwendet …
Nikola würde durchdrehen…
Sebastian meint
Entfernt. Bitte verfassen Sie konstruktive Kommentare. Danke, die Redaktion.
Sebastian meint
sicher wird aus der Zusammenarbeit auch in 10 Jahren nichts werden. Spätestens DANN erwarte ich von ecomento eine schriftliche Entschuldigung für eurer dämliches Löschen ständig. Mein Posting war sachlich und etwas lustig, zumindest für Leute ohne 10cm Beton im Gesicht.
TheMan meint
Freue mich für Nikola das die Produktion mit Unterstützung von Bosch nun beginnen kann. WASSERSTOFF LKW sind weltweit die beste Lösung für die Logistik im Schwerverkehr. Da in BRD u. EUROPA meist die Spätzuender sitzen und irgendwann wann mal reagieren jedoch nie präventiv denken setzen diese boring Leute auf 100% BEV. Gut so für den innovativen Wettbewerb!!!!
Dann schreien diese BEV Leute zu immer höheren Subventionen damit noch mehr überteuerte BEV verkauft werden können. Irgendwie schon krude!
WE Grüße vom Technik neutralen TheMan
Martin meint
E-LKW mit Wasserstoff Range extender haben meiner Ansicht nach keine Zukunft.
Im Transportsektor dreht sich alles um Kostenreduktion.
Akku Technologie entwickelt sich rasant weiter und punktet beim Thema effizienz. Wieso sollte man die 2-3 fache Menge Energie verschwenden und die Kosten in die Höhe treiben, wenn es auch ausschließlich mit Akku Technologie funktioniert und die Reichweite auch noch vergleichbar ist?
In Niedriglohn Ländern werden Diesel LKW aus Kostengründen noch lange gefahren werden und in Industriestaaten wird sich die günstigste Klimaneutrale Technologie durchsetzen.
Bei den Pausezeiten und Stopps alle 3 Stunden sollte das Aufladen doch kein Hindernis darstellen.
und wenn jetzt Kritiker wieder sagen, dafür sind doch unsere Netze gar nicht ausgelegt usw. Dann sollte Wasserstoff noch eine geringere Rolle im Transportsektor spielen, denn hier wird wesentlich mehr Strom benötigt, die Wasserstoff Tankstellen extrem teuer sind und der Wasserstoff vor Ort verdichtet werden muss.
Und Bemühungen anzugehen, den Wasserstoff in ein Trägermaterial sicher zu transportieren und zu Lagern oder aus Wasserstoff daraus synthetische Treibstoffe herzustellen, ist für z. B. den Flugverkehr oder teure oldtimer (stinker) sinnvoll, aber aus Kostengründen nicht in der breiten Masse
Tomas Angelus meint
Entfernt. Bitte bleiben Sie sachlich. Danke, die Redaktion.
Djebasch meint
Mal die Mengen angeschaut die man an Wasserstoff benötigen würde wenn wir alle LKW damit betreiben wollten…
Woher soll der Strom dafür kommen… achja alle anderen Länder brauchen ja keinen…
Franz mueller meint
Ein echter Scam, der so groß ist das er immer noch funktioniert.
Nikola ist Milliarden wert, da genug Aktienkäufer nicht verkaufen. Bosch ist froh, wenigstens ein Kunde für die Wasserstoff Systeme zu haben. In der Elektromobilität hat Bosch eh den Anschluss verloren, es bleibt nicht viel.
Kasch meint
Nie hätte ich auch nur einen Cent in die Firma investiert. War und ist keinen Pfifferling wert.
Tomas Angelus meint
Korrekt. Die Dummheit mancher Investoren ist unfassbar. Offensichtlich existiert die Firma überhaupt nicht. Trevor Milton, der früher ein Hausierer mit Bibelverkäufen war hat sich überlegt wie kann ich möglichst viele Menschen übers Ohr hauen. Was ist beliebt? Nachhaltigkeit. Nachhaltiger Transport. Welche Marke ist beliebt? Tesla. Na, woher kommt Tesla. Ah von Nikola Tesla. Tesla ist vergeben, also nehmen wir Nikola. Jetzt tun wir so als könnten wir Wasserstoff LKW bauen und als hätten wir die beste Technologie dafür. Und in Wahrheit haben sie nichts. Absolut nichts. Sie sind nicht in der Lage Wasserstoff herzustellen, geschweige denn billiger als alle anderen, sie haben keinen eigenen Wasserstoff Truck und keinen eigenen Elektro Truck. Obwohl sie angeblich den besten Akku haben, bitten sie GM einen pick up Truck für sie zu bauen. Ein Betrug von vorne bis hinten. Man muss wirklich dumm bis zum Anschlag sein, wenn man in dieses Hirngespinnst investiert.
Sebastian meint
Tesla hat NULL bei LKWs zu bieten. Diese zwei Semi Bastelautos…
Kasch meint
Zum Glück hat der europäische LkW noch eine Gnadenfrist. Ob die Zeit für „sozial verträgliche“ Insolvenzvorbereitungen genutzt wird, denke ich aber nicht. Dabei wird der Konkurent BYD aus China für uns schmerzhafter als Tesla werden. Nokola bleibt natürlich eine reine Luftnummer.
David meint
Milton ist aber raus. Die Investoren nicht.
Djebasch meint
Ja mit über 100 Millionen das sinkende Schiff verlassen…
Jakob Sperling meint
Zugegeben, Nikola hat eine seltsame Geschichte. Eine typisch amerikanische eben. Zuerst jede Menge warme Luft verkaufen und wenn genügend viele daran glauben, kann man sich überlegen, wie man das Versprochene produzieren könnte.
Aber immerhin, so wie es jetzt aussieht, wird Nikola in den nächsten 2 Jahren eine bestimmte Menge von LKW verkaufen, während Tesla sie 2017 für 2018 ankündigte und auch in den nächsten beiden Jahren nichts liefern wird. Auch speziell amerikanisch.
Djebasch meint
Wir reden dann nächstes Jahr darüber ob Tesla den Semi ausliefert…
Jakob Sperling meint
@ Djebasch:
Klar. Der Spruch funktioniert jedes Jahr.
David meint
Du musst dich schon entscheiden, Franz, ob es Scam ist oder ein Kunde für Boschs Wasserstoffsysteme. Beides geht nicht.
stdwanze meint
Lol, Nikola verkommt zum Assemblierer. Echt ein Riesenbetrug. Die haben keinerlei eigenen IP.
IVECO baut die Batterietrucks, Bosch die Brennstoffzellen… Die Inverter kaufen sie ja auch zu….
tim Baczkiewicz meint
ich hab damals am selben morgen ans dir Betrugs Hinweise sich verdichteten schnell die Aktien verkauft und bin noch +-0 raus gekommen ????????
alle anderen tun mir leid, ein echter scam