Anders als die deutschen Premium-Konkurrenten Audi und Mercedes-Benz hält BMW weiter an der Entwicklung von wasserstoffbetriebenen Brennstoffzellen-Elektroautos fest. Im Sommer wurde mit der Alltagserprobung eines Wasserstoff-SUV begonnen, das Ende 2022 in Kleinserie auf den Markt kommen soll. Ambitionen für eine Großserie hat BMW laut Entwicklungsvorstand Frank Weber derzeit aber nicht.
„Es führt kein Weg mehr am Elektroauto vorbei“, sagte Weber im Gespräch mit dem Portal t3n. Mit Wasserstoff angetriebene Fahrzeuge seien nur ein Nischenmarkt und die Tage von Verbrennern langfristig unter anderem wegen externer Vorgaben gezählt. Der Hauptfokus liege bei BMW auf der Entwicklung von batteriegetriebenen Autos.
BMW bringt nach der Einführung des Batterie-Kleinwagens i3 erst ab diesem Jahr neue Elektroautos auf den Markt. Zuvor hatten sich die Bayern viele Jahre auf die Einführung von Plug-in-Hybridversionen bestehender Modelle konzentriert. Vorstandschef Oliver Zipse hält an der Konzernstrategie fest, auf geteilte Plattformen für mehreren Antriebsarten und flexible Fertigungsbänder zu setzen. In den kommenden Jahren werden mehrere Baureihen sowohl als klassische Verbrenner, Plug-in-Hybride und reine Stromer verkauft.
Entwicklungschef Weber ist zwar überzeugt, dass Elektroautos die Zukunft sind, der Umstieg vom Verbrenner zum Stromer finde aber nicht über Nacht statt, sondern gehe mit einem strukturellen Wandel einher. Ohne den Aufbau einer flächendeckenden Infrastruktur könnten E-Autos sich nicht durchsetzen, sagte er gegenüber t3n. Er glaubt, dass auch Verbrenner-Fans umsteigen werden, sobald sie sich an das Steuer eines Stromers setzen – das Fahrgefühl werde sie umstimmen.
Wasserstoff nur für größere Fahrzeuge
Eine Enddatum für Verbrenner wollte Weber nicht nennen, BMW will vorerst den Kunden die Wahl lassen. „Wir werden bereits 2023 in rund 90 Prozent unserer heutigen Marktsegmente jeweils mindestens ein vollelektrisches Modell auf der Straße haben“, so der Manager. Wasserstoff-Fahrzeuge könnten regional wie etwa in Japan Vorteile haben, wo die elektrische Ladeinfrastruktur nicht ausreichend ausgebaut ist. Für BMW ist laut Weber langfristig eine Mischung von batterie- und brennstoffzellenelektrischen Antrieben denkbar, wenn es die Rahmenbedingungen zulassen. Weber schränkte allerdings ein, dass der Großteil der Pkw rein batterieelektrisch fahren werde. Nur für größere Fahrzeuge sehe BMW einen Wasserstoffantrieb vor. „Für die Masse wird Wasserstoff keine Lösung sein“, erklärte Weber.
BMW plant für die Jahre ab 2025 mit einer neuen Architektur, die mit Fokus auf Elektroantrieb entwickelt wird. Die „Neue Klasse“ unterstützt aber weiter auch Verbrenner-Technik. Auf ihr sollen langfristig alle Fahrzeugklassen vom 1er bis 7er basieren. Mit der kommenden Technik könne man besser die Produktion skalieren, sagte Weber. Auch Modelle mit Brennstoffzelle sollen auf Basis der neuen Architektur gefertigt werden.
Neben dem Elektroantrieb steht bei der Neuen Klasse eine nachhaltigere Entwicklung und Produktion im Mittelpunkt. BMW will in Zukunft verstärkt auf recyceltes Sekundär-Material setzen und Vorreiter bei einer Kreislaufwirtschaft sein. Das kürzlich vorgestellte Konzeptauto i Vision Circular zeigt, wie der Konzern Ressourceneffizienz auf den gesamten Lebenszyklus seiner Fahrzeuge ausweiten will.
Laut Weber will BMW mit der Neuen Klasse zudem seine Fahrzeuge vollständig vernetzen. Dabei soll die Anzahl an Steuergeräten weiter reduziert werden. Im Bereich Software ziele der Autobauer darauf ab, sein Betriebssystem kontinuierlich weiter auszubauen. Von 2021 bis 2025 sollen weitere Softwarebausteine für die Neue Klasse intern entwickelt werden. Mit der Einführung einer neuen Fahrzeugarchitektur denke BMW auch über einen modularen Aufbau der Komponenten nach. Nicht mehr zeitgemäße oder nicht mehr unterstützte Steuergeräte könnten dann gegen aktuellere ausgetauscht werden.
fritz wollny meint
Wasserstoff wird die Zukunft sein schnell tanken und weg. Frag mich sowieso wie die das sonst in der Stadt machen wollen man wohnt da irgend wo im letzten kaufe in der 3 Reihe und irgendwo da unten steht dein elektro Auto und überall sollen lade Möglichkeiten sein wer bezahlt das und wenn man seinen Parkplatz sucht und es ist besetzt weil da irgend nen von ladet ach komm bitte ist doch der letzte scheiß batterie elektrisch in der Stadt elektro batterie elektrische Antriebe sind nur was für häusle Bauer und welche die einen privatparkplatz haben für den Rest isses uninteressant Falls man nicht einen sono motors besitzt (kein Spoiler) batterie autos so wie sie im Moment entwickelt sind sind sie zu schwer zu teuer zu Zeitintensiv um sich mit lade Möglichkeiten rum zu ärgern zu verbrauchs lastig (bitte jetzt kein ja aber benzin,ich Vergleiche ja auch keine Äpfel mit Birnen.)die ollen dinostaubsauger und neben bei sieht die Umweltverschmutzungsbilanz einfach nur schlecht aus. kosten nur Arbeitsplätze aber so ist das unernehmer können einfach keine autos bauen nur autobauer und Unternehmer sollten mal wieder zum Kern kommen und ein Unternehmen führen siehe Volkswagen da klappt’s nämlich nicht nur schein trügerei
Jakob Sperling meint
All die Kommentare zur Wasserstoff-Technologie hier zeigen, wie sehr man sich auf dieser Plattform in der Batterie-only-Blase befindet, die von leichtgläubigen Tesla Fanboys und ihrem egomanen Guru geprägt ist.
Ausserhalb dieser Blase findet eine völlig andere Realität statt, die halt etwas komplexer, dafür viel reicher und zielführender ist.
Elektrimobilität ist gut und unbestritten, aber schaut doch von Zeit zu Zeit ein wenig über den Tellerrand raus und denkt nicht immer, das alles was anders als von eurem Guru angekündigt läuft, gleich eine Verschwörung ist. Ihr buddelt euch sonst immer tiefer in eine Scheinrealität und Realitätsverweigerung rein und irgendwann wird das dann jeweils recht lächerlich.
Markus meint
Kommplett auf Elektroautos umstellen, ist doch gar nicht möglich. Das gesamte deutsche Stromnetz hat bei weitem nicht die Kapazität dazu. Die Entsorgung, der in Zukunft anfallenden Akkus, sollte im Vorfeld geklärt werden. Aber davon ist noch keine Rede. Es kann meiner Meinung auch nicht sein, daß man Südamerika in eine Wüste verwandeln, nur damit wir das Litcium für unsere Elektroautos erhalten. Nur zur Info, für eine Tonne Litcium werden 21.000.000 Liter Grundwasser verdunstet! Wertvolles Trinkwasser.
Andreas meint
„BMW bringt nach der Einführung des Batterie-Kleinwagens i3 erst ab diesem Jahr neue Elektroautos auf den Markt.“
Hm, kam letztes Jahr nicht der iX3? ;)
ecomento.de meint
Die Auslieferung hat unseres Wissens nach Anfang 2021 begonnen, die Produktion Ende 2020.
VG | ecomento.de
Yogi meint
Von dem einen BMW-Entwicklungs-Opa (keiner ruft mich wegen BEV an) zu diesem Satz, „Für die Masse wird Wasserstoff keine Lösung sein“, ist wieviel Zeit vergangen?
E. Denertt meint
3-4 Jahre.
F. Rakeri meint
Frank Weber war bekanntlich vorher bei GM/Opel in verantwortlicher Position tätig und dabei eng mit der Opel-Ampera- / Chevy-Volt-Entwicklung und -Einführung damals um 2010 herum betraut.
Djebasch meint
Achja Deutsche Auto Unternehmen und der Weg zur Bedeutigkeitslosigkeit.
Effektive Fahrzeuge kann man nur bauen wenn diese für eine Technologie entwickelt werden, so wie bei Tesla.
Somit wird Tesla auf Dauer die Technik weiter verbessern während BMW nur aufgrund der Akku und Motorentwicklung sich verbessern wird…
Das wird Langfristig aber nicht helfen den Preis zu senken…
TheMan meint
Gut so BMW denn auf 2 Füßen steht man stabil im Weltmarkt. Da vor allem in Asien und USA H2 mit immer neuen Methoden erzeugt werden kann ist BMW als unabhängiges DAX Unternehmen fähig sich von der BEV Planwirtschaft abzukoppleln. Ich verstehe auch die weiteren bald 100% BEV OEMs, denn die extremen Förderungen speziell in EUROPA und USA sind schon krass und klare Planwirtschaft!
Yogi meint
Und wenn sie sich doch mal informieren wieviel FCEV Autos an Subventionen bekommen, wieviel 100T pro H2 Zapfsäule fließen, wie ihre 9.50€/kg quersubventioniert werden?
M. meint
Das ist ja mit ein Grund, warum sich BMW nicht festlegt: die Politik (nicht nur die deutsche) tut es nicht. Allein mit Blick auf die Bundestagswahl: es ist nicht klar, wie es in den nächsten Jahren hierzulande weitergehen wird. Was, wenn CDU+FDP an die Macht kommen? Was, wenn in 3,5 Jahren in den USA ein Republikaner Präsident wird? Wie werden sich Russland und Indien entwickeln? Australien, wo BEV keine Fuss auf den Boden bekommen – im Gegenteil, die zahlen da sogar MEHR Steuern!
Technisch ist eine Kombi-Platform natürlich niemals optimal, aber solange die Politik (weltweit) nicht den Pfahl einrammt, in welche Richtung es gehen soll, ist es nicht verkehrt, sich ein paar Optionen offen zu halten. Je mehr Länder sich da klar positionieren, umso einfacher wird es für die Hersteller, das auch zu tun.
Dass H2 und eFuels ineffizenter sind als reine Elektroantriebe – bei BMW arbeiten Ingenieure und Physiker, die werden das auch erkannt haben.
Yogi meint
Ja mei, Bildungsgrad von Politikern hin oder her, ein paar einfache Energiewendestudien zeigen seit etwa 2009 nun mal klar:
– Überschusstromwasserstoff reicht bei Weitem nicht (oder nur, wenn man wie ein Brennstoffzellenlehrstuhl aus AC rechnet und Jahrzehnte enfernete Überschussstrommengen bei Vergessen eines Europäischen Netzes/Nordlink/Norger auf allen theor. verfügbaren Flächen vervielfacht….um dann auch nur 50% der PKW damit versorgen kann)
– oder schnell das klimatechnisch nutzlose blaue H2 Märchen erzählt wird.
– oder das 1001 Nacht H2 Märchen mit irgendwelchen dreimal effizienteren Wüstenfantasiegroßanlagen ohne Staub auf den Paneelen und Wirkungsgradeinbußen durch Hitze und Wasserversorgungsineffizienz und Transportlogistik und politische Systemunwägbarkeiten und daraus resultierenden dreimal höheren Zinssätzen.
B. meint
Absolut richtig – auch der VW Konzern und Daimler halten sich die Optionen offen – nur erzählen die CEOs was die Politiker in Deutschland und Europa hören wollen. Die Motoren werden dann eben in den Werken in US oder China gefertigt.
Bruford meint
Jepp, ‚muss man sich mal „rein tun“ – 1,5 bis 2 Mio pro H2-Zapfsäule. Das Thema haben selbst die meisten Spezialisten, die für PKW gehofft und entwickelt hatten, längst für die Masse abgehakt, da ökologisch sinnlos und zu dem viel zu kompliziert im BEV-Vergleich. Hinter vorgehaltener Hand hat das auch ein naher Verwandter / Ing. zugegeben, der schon lange in div. H2-Projekten involviert ist. Wer sich so etwas gerade auch ökonomisch sinnloses trotzdem antun möchte – nur zu. Ich hätte dann kein Mitleid. Es gälte dann auch hier: „Wer nicht hören will, muss fühlen“…
PHHK meint
Bei Wasserstofftankstellen kommt es zu deutlichen positiven Skaleneffekten/Größenvorteilen. Je größer die Tankstelle bzw., desto mehr Zapfsäulen, desto niedriger der CAPEX pro Zapfsäule. Wenn man etwas sehr klein baut oder weniger produziert ist spezifisch betrachtet immer sehr teuer. Würden wir also mehr FCEVs verkaufen, könnten wir größere Tankstellen bauen, die dann pro Zapfsäule günstiger werden.
Sieht man auch an Wasserstoffbussen vs. BEV Bussen. Je größer die Busflotte, desto eher lohnt sich H2 aufgrund stark sinkenden spezifischen (Pro Bus) Investitionskosten für die Wasserstoffinfrastruktur. Ladeinfrastruktur skaliert hingen schlecht; ggf. sogar negativ.
PHHK meint
Weitere Vorteile:
Falls die Zapfsäulen noch nicht voll ausgelastet sind, aber der Wasserstofftank zu klein ist, um dies zu erreichen, kann man den Wasserstoffspeicher vergrößern und so ggf. deutlich mehr Fahrzeuge pro Tag versorgen, ohne dass jedoch die Investitionskosten stark ansteigen. So würde es pro Fahrzeug, dass versorgt werden kann, günstiger.
Man kann sicher auch die Leistungsfähigkeit alter Tankstellen durch stärkere Kompressoren und oder Wärmetauscher deutlich erhöhen. Das Ergebnis wäre wohl das gleiche wie zuvor.
Djebasch meint
Wieder einer der nichts begriffen hat…
Wasserstoff kann und wird nicht funktionieren!
Wir sind bereits auf dem Weg zu 3Grad 2030 was das bedeutet kann sich KEINER Vorstellen!
Wenn wir den Umweg über Wasserstoff gehen werden wir es nie schaffen.
40 Millionen PKW in 10 Jahren auszutauschen ist eh schon kaum möglich aber diese mit Wasserstoff zu ersetzen WAHNSINN!
Weder andere Länder noch Windkraft Anlagen könnten soviel Wasserstoff erzeugen.
Selbst Optimistisch könnten wir H2 frühestens 2045 für 10 Millionen Fahrzeuge Produzieren, diesen brauchen wir aber dringend für die Industrie.
ALSO STREICHT WASSERSTOFF IM PKW!
Das haben auch alle anderen Länder begriffen…nur einzelne Lobbys noch nicht…
PHHK meint
Kann ich nur zustimmen. Diversifikation bei Antrieben wird sich auszahlen. In den USA werden mit den neuen Paketen, falls sie durchkommen, auch Wasserstofftankstellen gefördert und Kalifornien baut die Infrastruktur ja schon stark aus. Vor allem die Leistungsfähigkeit der neuen Tankstellen in Cali. ist beeindruckend. 2-4 Zapfsäulen mit 800-1600 kg Speicherkapazität und ohne Wartezeiten zwischen den Tankvorgängen, da neuste Technologie. Vorher ja häufig nur eine Zapfsäule mit 160 kg und Wartezeiten zwischen den Tankvorgängen, falls ich es richtig verstanden habe.
Und auch die EU plant ja eine Vorgabe, dass in bestimmten Abständen an den Autobahnen Wasserstofftankstellen gebaut werden müssen.
Michael S. meint
Natürlich sind Wasserstoffantriebe nur in großen Autos möglich. Wo will er schließlich sonst die großen, sperrigen Tanks unterbekommen? Man möge nur mal die Platzverhältnisse eines Mirai mit denen eines Model 3 vergleichen…
Andi EE meint
Das ist übrigens auch ein erhebliches Problem beim Flugzeug. Nicht nur das Gewicht, da der Luftwiderstand im Quadrat bestraft, sind Flugzeuge noch viel übler von z.B. einem grösseren Rumpfquerschnitt betroffen (starkem Volumenzuwachs der Tanks).
Ab einer gewissen Strecken kommen vielleicht nur noch Nurflügler in Betracht, da die in den Flügeln viel mehr Volumen aufnehmen können. Allerdings kann man die sehr schlecht skalieren. Beispiel A319 bis zum A321 ist alles das gleiche Flugzeug (fast), einfach mit zusätzlichen Rumpfsegmenten = günstige Anpassungen. Das funktioniert beim Nurflügler nicht, das wird elend teuer, wenn man den auf die Strecke und Grösse anpassen muss.
Ich glaube dort wird es auf eine Art Biosprit rauslaufen. Bis das auf H2 umgebaut wäre, dauert es sicher 20 Jahre bis da überhaupt was in Serie geht. Nicht zuletzt wegen solch ernüchternden Aussichten, ist es wichtig dass der Strassenverkehr zu 100% auf Elektrisch switcht. Es wird vermutlich jede Menge Biosprit für die Luftfahrt (Agrarfläche) benötigen, damit dort der CO2-Ausstoss auch runterkommt.
Yogi meint
Glückwunsch. Wer hätte das (nicht) gedacht, sobald brauchbare BEVs in dem Laden angekündigt werden, kommt der turnaround.
Ebi meint
+1 und irgendwann werden sie bei BMW auch merken, dass es schneller geht als gedacht
Skodafahrer meint
Die Perspektive auf einen Wasserstoffantrieb in der Zukunft, dient vor allem dem Verkauf weiterer Verbrenner.
Djebasch meint
Leider ist das so…
Andi EE meint
Wenn man schon selber erkennt, dass das Markpotenzial von H2 bei nur 10% liegt, wieso zieht man die Entwicklungsressourcen nicht dort ab und investiert die in ein besseres Produkt innerhalb dieser 90%. Wenn das Potenzial nur so gering ist, lohnt es sich auch nicht, diese aufwändigen Tankstellen zu bauen. Das ist wieder diese Technik-Erbsenzählerei, ich bin besser wenn ich so viele verschiedene Dinge kann. Nein, ist man nicht, man muss die wenigen wichtigen Kernpunkte besser als die Konkurrenz bauen, dann wird man Erfolg haben.
Flo meint
Ich stimme voll zu, eine Konzentration auf das „Wesentliche“ sprich Konsolidierung kann man in wenigen Jahren erwarten wenn die Gewinne sinken – was passieren wird.
Andi EE meint
Stimmt und das ergibt sich doch aus der Produktionskapazität. Tesla als direkter BMW-Konkurrent wird mit den beiden zusätzlichen GF ca. 1.5 – 2 Mio. mehr Fahrzeuge produzieren können. Der Markt wächst insgesamt aber nicht (Elektro + Verbrenner), also muss in dem Segment eine Überkapazität von 2 Mio. Fahrzeugen entstehen.
Tesla muss diese Produktionskapazität füllen, sonst geht auch für sie die Rechnung nicht auf. Da sie jetzt schon eine der grössten Margen haben, ist es klar was passieren wird. Tesla wird die Preise senken, damit sie die Produktion füllen können. Dann ist die grosse Frage, ob die Konkurrenten noch dagegenhalten können. Dass alle anderen Hersteller gleichmässig viel verlieren werden, ist sehr unwahrscheinlich. Ich rechne damit, dass viele kleinere Marken schnell verschwinden werden … so wie du sagst Konsolidierung. Aber auch grosse Hersteller können in existenzielle Nöte geraten, wenn sie mit ihren Margen die sie jetzt noch gut aussehen lassen, nicht mehr rechnen können.
BEV meint
„Wasserstoffantrieb“, der Begriff ist für den Laien irreführend, ich stelle immer wieder fest, dass viele überhaupt keine Idee davon haben wie ein Elektroauto funktioniert und was ein „Wasserstoffauto“ ist, man geht davon aus, dass es einen „Wasserstoffmotor“ gibt, dabei spricht davon kein Mensch mehr, sondern von einem „Elektroauto“ mit kleinem Akku und einer Wasserstoffbrennstoffzelle.
Gut der Laie verstehe auch nicht, wie ein Benzinmotor funktioniert, man füllt dort was rein und dann kann man fahren. Aber, dass es sich beim „Wasserstoffantrieb“ um einen Elektroantrieb handelt und der Wasserstoff nur dazu dienst den Strom zu erzeugen, das weis kaum jemand. Deswegen würde ich nicht von einem „wasserstoffantrieb“ sprechen sondern wenn dann eher von „Elektroauto mit Wasserstoffbrennstoffzelle“. Grundsätzlich könnte man jedes Elektroauto auch als „Wasserstoffauto“ anbieten, wenn der Bauraum dafür da ist, was man hoffentlich nicht vorhält, sonst artet das wieder so aus, dass die Architekturen für beides ausgelegt werden und damit wieder nicht die optimale Lösung da steht. Ob das im Werk so besser produziert werden kann oder nicht, das interesssiert den KUNDEN NICHT!
dummi meint
Sehr richtig. Diese Erfahrung habe ich auch gemacht. Die Leute glauben wirklich ein Wasserstoff-Auto ist ein BrummBrumm wie früher und machen sich keine Vorstellung davon, welcher technische Aufwand betrieben werden muss, um ein solches Auto zu betanken.
Mäx meint
Das hatte ich auch letztens schon einmal beschrieben.
Mir ergibt sich nämlich öfters ein ähnliches Anschein.
Wasserstoff ist so wie heute auch, nur dass ein anderer Stoff eingefüllt wird.
Elektro?
Nein nein ich will kein Elektro, das ist alles böse mit seltenen Erden und so…ich will Wasserstoff–>Es ist alles gleich, außer dass bei einem die Batterie größer ist und der andere ne Brennstoffzelle hat.
Brennstoffzelle? 700bar Drucktank? Was soll das sein?
Ich meine muss ja keiner im Detail alles wissen, ist ja okay.
Aber dann bitte keine Empfehlungen geben für die Politik und meinen man weiß alles besser.
Allstar meint
Selbstverständlich gibt es auch Wasserstoffverbrennungsmotoren die nach dem Otto oder Dieselprinzip funktionieren. BMW hatte diese Motoren schon vor 20 Jahren in Erprobung. Der Wirkungsgrad liegt bei ca. 35%, also etwas unterhalb eines Dieselmotors. Aktuell baut Deutz Wasserstoffmotoren für stationären Betrieb und für den Schienenverkehr / Schifffahrt
Jens meint
Genau so ist es
https://www.deutz.com/fileadmin/contents/com/media/press_relaeses/DE/2021/20210812_DEUTZ_PM_Der_Wasserstoffmotor_von_DEUTZ_ist_reif_fuer_den_Markt.pdf
derJim meint
Toll, dieser Motor löst bei der stationären Stromerzeugung genau kein einziges Problem. Heute heißt das Erdgas Dampfreformierung–>H2 –>Verbrennung und auch nur dann ist es ggf. ein Anwendungsfall wo man damit konkurrenzfähig sein könnte. Mit aus Elektrolyse erzeugtem Wasserstoff sind die Gestehungskosten (bzw Speicherkosten) pro kWh nicht annähernd konkurrenzfähig mit den alternativen. Aber für einen Hammer (Deutz) ist eben alles ein Nagel (mit Verbrennungsmotor zu lösen).
Allstar meint
Warum sollen diese Motoren keine Probleme lösen? Dafür wurden sie doch entwickelt und gebaut um diese Anwendungen abdecken zu können, der Bedarf ist vorhanden. Nur weil du dir das nicht vorstellen kannst? Einfach mal aus der Blase raus und das kleinkrämerische Denken abstellen. Wasserstoff hat Potential, sicher nicht für alle Anwendungen, aber das hat auch niemand behauptet.
BEV meint
Weber und Zipse scheinen sich nicht immer ganz einig zu sein…