Rosenbauer bietet ein neues Löschsystem für brennende Traktionsbatterien bei Elektrofahrzeugen an. Damit können Hochvoltbatterien auf Basis der Lithium-Ionen-Technologie laut dem österreichischen Feuerwehrausstatter sicher und effizient gelöscht werden. Das System ermögliche eine direkte Kühlung der Batteriemodule beziehungswiese der Zellen innerhalb der Module und damit einen schnellen Stopp der Kettenreaktion durchgehender Zellen.
„Die Sicherheit der Einsatzkräfte stand bei der Entwicklung an erster Stelle und wird dadurch erreicht, dass sich die Bediener nur für sehr kurze Zeit in der Nähe des brennenden Fahrzeuges aufhalten und das System aus sicherer Entfernung aktiviert wird“, so das Unternehmen. Das Löschsystem bringe das Löschwasser genau dorthin, wo es benötigt werde: zur Kühlung der Zellen und Module in das Akkugehäuse. Dadurch werde ressourcenschonend gelöscht und die Ausbreitung der Rauchgase auf ein Minimum reduziert.
Das System von Rosenbauer besteht aus zwei Hauptbestandteilen: Einer Lösch- und einer Bedieneinheit, welche mit Schläuchen miteinander verbunden werden. Die Löscheinheit wird an der Batterie positioniert und, sofern notwendig, an der Karosserie oder anderen Punkten abgestützt. Die bevorzugte Position ist zwischen Fahrbahn und Fahrzeug, wenn das Fahrzeug auf allen vier Rädern steht. Es ist auch möglich, das System über den Innen- und Kofferraum beziehungsweise bei seitlich oder am Dach liegenden Fahrzeugen von der Oberseite eindringen zu lassen.
Aktiviert wird das System über eine Bedieneinheit mit circa acht Meter Abstand zum Fahrzeug. Der Löschdorn wird mit einer Kraft von mehreren Tonnen in das Akkupaket getrieben und das Löschwasser durch die perforierte Löschlanze direkt im Inneren des Energiespeichers ausgebracht. Das Wasser fülle das Akkugehäuse vollständig und führe damit zu einer effizienten Kühlung, erklären die Entwickler. Die Wassermenge eines normalen Löschfahrzeugs reiche für das Löschen aus. Für die Versorgung mit Löschwasser sei eine Normaldruck-Pumpe ausreichend.
Nachdem das Akkupack so weit gekühlt wurde, dass die Zelltemperatur in einem sicheren Bereich liegt, kann das Fahrzeug abtransportiert werden. Das Löschsystem kann während des Transports und am anschließenden Quarantäneplatz in der Batterie verbleiben. Dadurch lässt sich rasch wieder Wasser in das Akkugehäuse einbringen, falls die Batterien erneut zu brennen drohen.
Das neue System sei in zahlreichen Brandtests mit unterschiedlichsten Akkubauweisen (Pouch-, prismatische und Rundzellen) in verschiedenen Fahrzeugplattformen getestet worden, wirbt Rosenbauer. Zusätzlich hätten Werk-, Berufs- und freiwillige Feuerwehren in Europa das System seit Monaten mit ihrer Einsatztaktik, Einsatztechnik und ihren Mannschaften getestet und dabei zeigen können, dass es mit den bestehenden Ressourcen und Taktiken kompatibel ist.
„Hersteller wie z. B. Opel, Volkswagen, BMW, Volvo, Tesla und Audi haben in den zurückliegenden zwei Jahren für die wichtigen und notwendigen Brandversuche Akkupakete neuester Generation sowie komplette Fahrzeuge zur Verfügung gestellt. Die beste Methode, um Schadstoffe in der Luft und Löschwasser zu vermeiden ist, schnell und effizient zu löschen. Und das in Verbindung mit einer für Feuerwehren möglichst sicheren Anwendung gewährleistet das Rosenbauer Löschsystem“, so Jürgen Peitz, Leiter des Arbeitskreises „Retten von Personen aus verunfallten Fahrzeugen“ des Verbands der Automobilindustrie (VDA) und des Verbands der internationalen Kraftfahrzeughersteller (VDIK).
Sebastian meint
super, wenn Rosenbauer da aktiv dabei ist, wird das gleich zum Start hin ein voller Erfolg.
Tommi meint
Ich habe einmal ein Video gesehen über Löschdecken, mit dem man Autobrände inklusive BEVs löschen kann. Warum spricht man so wenig darüber? Ich fand das in dem Video sehr überzeugend.
Stefan meint
Mit Löschdecken kann man den Akku nicht kühlen.
Nach der Löschdecke muss er trotzdem in den Wassercontainer.
Tommi meint
In dem Video wurde erklärt, dass das Auto einfach nur unter der Decke bleiben muss. Das verhindert auch ein neues Aufflammen.
Lukas meint
Das ist im eigentlichen keine „Löschdecke“ sondern eine Transportdecke. Erst Auto löschen, dann Decke darüber un ein wiederaufflammen zu verhindern.
Als alternative zum Wassercontainer.