Volkswagen-Vorstandschef Herbert Diess hat Insidern zufolge vor einem umfangreichen Stellenabbau durch die Umstellung auf Elektroautos gewarnt. Bis zu 30.000 Arbeitsplätze wären laut dem Manager in Gefahr, wenn die Kernmarke Volkswagen beim notwendigen Umbau von Verbrenner- auf E-Modelle zu langsam wäre, sagten zwei mit dem Vorgang vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters. Ein Unternehmenssprecher relativierte dies später allerdings.
Zuvor hatte das Handelsblatt berichtet, dass Diess das Szenario eines drastischen Stellenabbaus bei der letzten Aufsichtsratssitzung Ende September präsentiert habe und damit auf Widerspruch gestoßen sei. In Aufsichtsratskreisen hieße es allerdings, dass die Vertreter von Eigentümern und Arbeitnehmern die Einschätzung von Diess teilten, dass der Handlungsdruck groß ist und weiterhin dagegen gesteuert werden muss. Neue Pläne für Stellenabbau seien von dem Konzernchef aber nicht angekündigt worden.
„Konkrete Szenarien gibt es nicht“, stellte ein Unternehmenssprecher klar. Das Stammwerk Wolfsburg müsse sich aber angesichts des Konkurrenten Tesla, der bald seine erste Fabrik in Europa in Grünheide bei Berlin eröffnet, mit seiner Wettbewerbsfähigkeit befassen. „Tesla in Grünheide wird neue Maßstäbe in der Produktivität und bei den Skalen setzen“, erklärte die Volkswagen AG über ihren Twitter-Account. Die Debatte sei jetzt angestoßen und es gebe „viele gute Ideen“.
Wie das Handelsblatt weiter berichtete, halte der Volkswagen-Chef die Tesla-Produktion für viel effizienter. Während der Elektroauto-Pionier zum Bau von 500.000 Autos im Jahr nur 10.000 Beschäftigte einplane, habe das größte deutsche Volkswagen-Werk Wolfsburg vor der Corona-Krise mit 25.000 Menschen etwa 700.000 Autos gebaut.
Der Betriebsrat von Volkswagen wollte sich zu Spekulationen über Interna aus dem Aufsichtsrat nicht äußern. „Unabhängig davon gilt aber: Ein Abbau von 30.000 Arbeitsplätzen – das wäre in der Volkswagen AG jeder vierte – ist absurd und entbehrt jeder Grundlage“, sagte ein Betriebsratssprecher. Bezogen auf die Produktion wäre das fast die Hälfte der Jobs. Nach einer Studie des Fraunhofer Instituts kann Volkswagen den mit der E-Mobilität einhergehenden Arbeitsvolumenrückgang über sozialverträglichen Stellenabbau und neue Jobs etwa in der Batteriefertigung bewältigen.
Diess will Volkswagen zum weltweiten führenden Anbieter von E-Mobilität machen. Der Konzern stellt dazu bereits die Standorte Zwickau, Emden und Hannover von Verbrenner- auf Elektroautos um. Das Hauptwerk soll 2026 mit dem Modell Trinity neue Maßstäbe bei elektrisch-autonomen Pkw für den Massenmarkt und moderner, effizienter Produktion setzen. Volkswagen-Betriebsratschefin Daniela Cavallo forderte kürzlich, Wolfsburg müsse schon 2024 ein volumenfähiges E-Automodell produzieren, um für genügend Auslastung zu sorgen. Auch Diess soll die Umstellung in Wolfsburg zu langsam gehen.
hu.ms meint
Ich glaube, H. Diess kommt die tesla-fabrik in D ganz recht. Damit kann er seine vorstellungen vom noch schnelleren wechsel auf BEV und deren effizientere und kostengünstigere produktion beim aufsichtsgremium (gewerkschaft + land) leichter durchsetzten.
Sebastian meint
Volkswagen muss ich eben gesundschrumpfen, und auf liebgewordene Dinge wie lizensierte Currywurst Produktion in Haus verzichten. Volkswagen ähnelt weniger eine Autoproduktion sondern einem öffentlichen Dienst
Goliath meint
Den ersten Schritt machen sie schon.
Die heißgeliebte VW-Currywurst wird in einigen Werkskantinen des Konzerns aus dem Angebot genommen. Freuen sich nicht alle drüber, aber ein unvermeidbarer Schritt auf dem Weg zur Nachhaltigkeit und mehr Effizienz. Besinnung auf Kernkompetenzen.
Weitere Schritte im Schrumpfungsprozess werden folgen.
Go VW Go !!
Allstar meint
Bei Porsche gibt es noch die Cayenne Wurst in den Kantinen, es steht also nicht so schlimm um das Unternehmen.
Goliath meint
Ach wie schön, das sind beruhigende Nachrichten.
Go Porschee Go! gib Cayenne!
W. Walserbog meint
Man achte halt auch darauf, wer dort seit Jahrzehnten ganz viel
strategisch und auch operativ
zu sagen hat:
Land Niedersachsen,
IG Metall,
. . .
Thomas Claus meint
Also wenn Tesla schon die erfolgreiche VW AG unter Druck setzt dann sieht es ja für die meisten anderen noch schlechter aus. Zum Glück müssen die sich nicht vergleichen lassen. Man liest zumindest fast nur Tesla gegen VW. Liegt aber vielleicht auch nur daran das wir hier in Deutschland sind.
Goliath meint
Was soll passieren?
VW ist doch als Konzern Europaweit Marktführer bei BEV, les ich doch immer wieder.
Und VW wird seine Vormachtstellung weiter ausbauen auf dem Weg zum Weltmarktführer Tesla „überrollen“, schrieb hier mal eine Unternehmensberater mit Verbalschleuder.
Somit mache ich mir um VW keine Sorgen, die schaffen das schon, auch ohne MA Entlassungen – dafür gibt es den starken und zukunftsorientierten Betriebsrat, der gemeinsam mit Herrn Diess für eine gute Zukunft sorgen wird.
Vielleicht schafft Tesla ja hinter VW, Toyota, GM und Ford ja einen ebenfalls ruhmreichen 5.Platz.
Go VW Go !!
Kizna von Löwe meint
VW ist das aber auch nur weil sie jede Menge Autos selbst von sich gekauft haben und zugelassen haben.
Verstehe eh niemanden der sich einen VW kauft. Schöne viele billig Bauteile die nicht lange halten. Lecker… Ist bei den Stromern genauso wie bei den Verbrennern.
Ebi meint
Daimler hat schon massiv abgebaut, da kommen mir die 30.000 bei VW nicht zu viel vor.
Gunarr meint
Ich finde, beim Preis-Leistungs-Verhältnis nehmen sich Tesla und die elektrischen Vws nicht viel. Druck auf Vw würde daher erst entstehen, wenn Tesla die Preise deutlich senkt. Das ist aber, soweit ich weiß, nicht geplant.
Andi EE meint
Sobald die GF in Berlin und Texas hohe Stückzahlen ausspucken, wird die Preisreduktion kommen, das ist so sicher wie das Amen in der Kirche.
Die Fahrzeuge müssen verkauft werden. Wenn alle Bestehenden gleich viel produzieren und jetzt der neue Player 2 Millionen zusätzlich hinzufügt, dann müssen diese 2 Millionen bei anderen Herstellern abgezogen werden, weil der Markt absolut nicht wächst.
Wenn Tesla aufgrund der guten Marge und besseren Produktivität sich zur Preisreduktion entscheidet, dann wird Tesla nicht leiden. Welche Hersteller primär abgeben werden, das weiss man nicht, aber Verlierer wird es geben, das ist unausweichlich.
Und das Gleiche wird sich mit einem „Model 2“ wiederholen, bezüglich Stückzahlen dann in einem noch höheren Umfang. So wie es jetzt aussieht, sind die OEMs nicht gegen die Produktivität von Tesla gerüstet.
Shullbit meint
Eine Preisreduktion wird nur dann kommen, wenn Tesla in Probleme läuft, seine Produktionsmengen zu verkaufen. Davon ist Tesla zumindest bislang weit entfernt. Möglicherweise kommt dann endlich auch mal ein Facelift. Model 3 ist mittlerweile ja auch 4 Jahre alt. Das Design halte ich langsam für die größte Schwäche von Tesla. Model 3 geht von vorn und von der Seite. Von hinten sieht es aus wie ein 15 Jahre altes Auto. Die Rückleuchten sind extrem bieder. Nicht nur Mercedes, Audi und Co bieten da mehr sondern auch Hyundai, Kia, Renault, Skoda, … Die relativ weit oben endende Heckscheibe mit den Rundungen und dem breiten Blechstreifen da vor dem Knick (den Model Y nicht hat), sieht auch sehr altbacken aus.
Ansonsten ist nicht nur ein günstigerer Preis ein potentielles Problem für VW. Wenn VW beispielsweise mit 5% Bruttomarge produzieren würde und Tesla mit 20%, dann wird Tesla VW auch auf Dauer bei Forschung und Entwicklung ausperformen, kann mehr Ressourcen in autonomes Fahren stecken usw. Natürlich baut der VW-Konzern immer noch deutlich mehr Autos als Tesla, aber die Zahlen verteilen sich bei VW auf mehr als 50 Modelle im Konzern, was die Produktion zerfasert und kostspielig macht. Bei Tesla sind es 4 Modelle und wohl auch bis 2025 nicht mehr als 7 Modelle.
Andi EE meint
@Shullbit
„Eine Preisreduktion wird nur dann kommen, wenn Tesla in Probleme läuft, seine Produktionsmengen zu verkaufen. Davon ist Tesla zumindest bislang weit entfernt.“
Aber die anderen müssen doch mit dem Preis runter. Wie stellst du dir das vor, dass all die OEMs klatschend an der Seite stehen und zusehen wie sie immer mehr Marktanteile verlieren und Tesla für sein Model Y diese hohen Preise weiterhin einsacken kann. Nein ganz bestimmt nicht, der Preiskampf geht dann richtig los, weil die OEMs sich ja nicht freiwillig in Zwerge verwandeln lassen wollen.
Wer wieviel runtergehen kann, das wird sich dann zeigen. Je weniger Verbrenner verkauft werden können, desto weniger können diese Gewinne fehlende Produktivität bei den E-Autos ausgleichen. Das ist ein ganz gefährlicher Mix der sich da über den OEMs zusammenbraut.
Und sorry deine Rücklichter-Story ist völlig belanglos.
Sebastian meint
Warum müssen die Preise runter? Am Taycan und E-Tron sieht man wie super sich teure Autos verkaufen. Ich geh auch lieber zu Rewe oder Edeka einkaufen, als mir die Action im Aldi zu geben… Sche** auf 3 Euro mehr pro Einkauf.
Andi EE meint
@Sebastian
Zahlenbeispiel:
– Gesamtmarkt 100 Fahrzeuge
– 5 Hersteller verkaufen je 20 Fahrzeuge
– neuer Hersteller bringt auch 20 Fahrzeuge in den Markt
– jetzt gibt es 120 Fahrzeuge für 100 Käufer
– was wird wohl passieren, wenn die 20 Fahrzeuge vom neuen Hersteller sich problemlos verkaufen
– es bleiben für die 5 Hersteller nur noch 80 Kunden übrig
– nach deiner Logik bleiben bei allen 5 OEMs die Preise gleich, obwohl sie 20% ihrer Marktanteile verlieren?
– Nein, wie immer in der Marktwirtschaft sinken die Preise, weil jeder nicht noch mehr Marktanteile verlieren möchte.
– wer meinst du gewinnt diesen Preiskampf, der der die teuerste Produktion hat? Wohl eher nicht …
hu.ms meint
VW-autos waren immer schon etwas teurer als Opel, Ford oder Skoda..
Wurden aber trotzdem massig gekauft. Aus welchen gründen auch immer.
Man sieht daran, dass der preis nicht der alleinige kaufgrund ist und auch in zukunft nicht sein wird.
David meint
Sauber, die Tesla-Gläubigen beharken sich gegenseitig. Richtig, Andi, auch nicht offensichtliche Schwächen zugeben. Tesla ist immer das Geilste!
Wenn ihr aufwacht, seht ihr, der Kunde möchte CarPlay/Android Auto und nen normalen Tacho und nen normalen Scheibenwischer. Und einen günstigen Preis. Wenn nächstes Jahr das ID.3 Grundmodell für 30k vor Förderung und 21k nach Förderung lieferbar ist, wird wie beim e-up die echte Kundenwarteschleife wieder auf ein Jahr laufen. In der Range hat Tesla nichts und wird nichts haben.
Und es beginnt langsam das Flottengeschäft. Ohne Tesla. Deren Marge ist eine Fake-Marge nur auf Listenpreis. Deshalb gilt für Tesla das Schild: „Wir müssen leider draußen bleiben.“. Wie man aus Grünheide übrigens hört, wird für dieses Jahr nur dreistellig eingestellt. Da wird also noch nicht viel passieren.
MichaelEV meint
Hören sie doch mit dieser Lüge Fake-Marge auf. Die Marge bei Tesla ist mal um Welten transparenter als z.B. die von VW-BEVs (nur Elektro!).
Und wenn, wie selbst vom VW-CEO so angeführt, Tesla die geringsten Produktionskosten hat, können sie beim Verkaufspreis schalten und walten wie sie wollen, sie haben die Fäden beim Flottengeschäfft in der Hand, nicht die, die teurer produzieren!
hu.ms meint
Die produktion beginnt mit rd. 12.000 mtl. da braucht man nicht soviele leute am band. Die hier gebauten autos müssen ja auch hier verkauft werden.
Kizna von Löwe meint
Es ist eigentlich viel einfacher: Tesla braucht sich nicht um Flotten zu kümmern. Die verkaufen ihre Autos auch lieber an privat.
Sowas wie Flotten Angebote könnt vielleicht später einmal wenn man mit dem Ausbau der Produktionsstandorte fertig ist in einigen Jahren.
Man möchte ja erst einmal Privatkunden binden. Da hat man deutlich mehr von als seine Autos billig im Flottengeschäft zu verramachen.
150kW meint
„Während der Elektroauto-Pionier zum Bau von 500.000 Autos im Jahr nur 10.000 Beschäftigte einplane,“
Plan und Wirklichkeit bei Tesla ist jetzt aber auch nicht immer so sonderlich identisch.
Jörg2 meint
Deswegen nutzen wir auch zwei verschiedene Wörter für zwei verschiedene Sachverhalte…..
David meint
Es heißt in diesem Zusammenhang „Worte“, Herr Lehrer. „Wörter“ wäre richtig, wenn man die eines Satzes zählen wollte.
Jörg2 meint
Danke für die Berichtigung Herr Lehrer! ;-))
Jakob Sperling meint
Es gibt auch Firmen, die den Unterschied missbrauchen. Weil sie wissen, dass die Leute hierzulande gewohnt sind, dass Pläne von seriösen Firmen einigermassen realistisch sind.
MichaelEV meint
Was sind die realistischen Pläne bei den „seriösen“ Firmen?
Dass man noch vor wenigen Jahren behauptete, nur dem Verbrenner gehöre die Zukunft?
Dass man der Auffassung war, Emissionsschutz braucht es nur in einem kleinen Temperaturfenster und weite Teile des Jahres in unseren Breitengeraden ist die Abgasreinigung nicht aktiv (+ aktiver Betrug bei der Messung on top)?
Dass man Millionen Benziner in den Verkehr gebracht hat, die Feinstaubausstoß haben und über Jahre vorgelogen hat, ein OPF wäre nicht möglich?
Es ist einfach lächerlich, diese „seriösen“ Firmen sind das exakte Gegenteil von seriös!
Flo meint
Die OEMs sind Supertanker, die nur langsam den Kurs ändern können. Das wird noch spannend, abgeblich benötigt VW für die Montage eines ID.3 drei Tage und Tesla 10 Stunden für ein M3.
Christian meint
Und da Frage ich mich, warum ein Hersteller mit jahrzehntelanger Erfahrung in Produktion, so „langsam“ Elektroautos fertigt. Auf einmal hat ein Tesla da mehr Ahnung von? Oder weiß Volkswagen wie es geht, hängt aber an einer zu großen Belegschaft fest und an alten Produktionsstätten?
Kizna von Löwe meint
Weil die veraltete Konstruktionsmethoden nutzen, die einfach mehr Zeit benötigen.
Siehe z.b. das Akku Pack. Viel zu viele Schrauben, nicht einfach genug zusammen zu bauen, schlechte Material Wahl für ein Pack das keine Strukturelle Funktion im Auto hat, viel zu schwer.
Tesla hingegen trimmt alle Teile auf einen einfachen Zusammenbau. Ford macht das z.b. auch.
Da gibt es einige Hilfsmittel die man in die Bauteile integrieren kann um es den Arbeitern zu erleichtern Bauteile zusammen zu fügen, und die Produktion dadurch günstiger und schneller gestalten.
tim Baczkiewicz meint
vergiss halt aber nicht wenn der Tank hi erstmal den Kurs geändert hat dann hält ihn so schnell auch keiner auf.
zumal VW am Ende sowieso vom Staat gerettet wird von daher kann es den Aktionären und Teilhabern egal sein.
klar für die Belegschaft doof aber für Arbeitnehmer hat sich in Deutschland die Regierung halt noch nie interessiert
Hans Meier meint
„zumal VW am Ende sowieso vom Staat gerettet“… :) was willst du bei einer nicht wettbewerbsfähigen Firma retten wenn VWAG Pleite geht? Das Schöne ist ja das in diesem Wettbewerb eben Geld nicht die Hauptrolle spielt, Deutschland kann über die EZB soviel Euronoten für VWAG drucken wie sie wollen, VWAG wird dadurch nicht wettbewerbsfähiger. Es wird nur ein Geldgrab. Besser Diess bläst Musk rechzeitig die Posaune, das kann VWAG ja gut. :)
Goliath meint
Und weil VW es richtig gut kann, hat VW trotzdem am ID.3 mehr Marge als der Ankündigungsweltmeister Tesla an seinen „Karren“,
hört und liest man in einschlägigen Kommentaren immer wieder.
Dann muss es wohl stimmen.
Go ID.3, Go!
Andi EE meint
@Goliath
„Und weil VW es richtig gut kann, hat VW trotzdem am ID.3 mehr Marge als der Ankündigungsweltmeister Tesla an seinen „Karren“, hört und liest man in einschlägigen Kommentaren immer wieder.“
Das nennt sich Patriotismus, wenn sich Deutsche Autofans gegenseitig bestätigen. Vereint gegen die Gefahr von aussen.
Goliath meint
@AndiEE. ich vermute, wir sind da einer Meinung (auch in der Bewertung dieses Verhaltens dieser Fans).????
Jakob Sperling meint
Hängt auch damit zusammen, dass hier Durchlaufzeit und Durchsatz verwechselt werden. Ich kann an einem Tag 1’000 Fahrzeuge mit 10 Stunden Durchlaufzeit ausstossen, ich kann aber auch 3’000 Fahrzeuge mit 1.5 Tagen Durchlaufzeit. Vielleicht wurde im zweiten Fall nur der Lack länger getrocknet.
Und zusätzlich wird hier nicht gesagt, was in dieser Zeit alles produziert wurde. Z.B. die Batterie ja vermutlich nicht, obwohl sie einen grossen Teil des Preises ausmacht.
Christian meint
In „einschlägigen“ Analysen international „renomierter“ Beratungsgesellschaften wie etwa McKinsey und selbst der herkömmlichen Automobilindustrie nahe stehenden Dienstleistern findet man genau diese Aussage nicht.
Es wird eher mit Margen von 25 plus x pro prouzierter Tesla-Einheit gerechnet, insbesondere bei den PKW aus der Fabrik in Shanghai. Es ergibt genau deshalb auch betriebswirtschaftlichen Sinn, die dort produzierten M3 und Y nach Europa zu shippern und hier mit hohem Gewinn zu verkaufen.
Man kan zu TESLA stehen wie man will und das Unternehmen aus sehr unterschiedlichen Gründen auch hart kritisieren. Es sollte jedoch endlich aufgehört werden mit fake-News über die „Verluste“ pro produzierter Einheit zu kommen. Das ist schlichter BS und zeigt nur, dass die unterschiedlichen (neudeutsch) Herausforderungen der deutschen OEM und Zulieferer nicht wirklich verstanden werden. Wer das glaubt und sinnfrei Meinungen rausbläst, kann auch keine belastbaren politischen oder gar betriebswirtschaftlichen Lösungen und Strategien formulieren.
Zum Glück ist das Managment der deutschen OEM nach viel zu langem Schlaf und kollossaler Fehleinschätzungen mittlerweile aufgewacht und glaubt diesen Unsinn über die ach so prächtigen eigenen Margen im Vergleich zu TESLA längst nicht mehr und hat das abgeräumt – wie so viele andere Mythen, mit denen man sich und das dankbare Publikum über Jahre eingelullt hat.
fra p. meint
es wird viel geredet von damals 16 Stunden auf 30 Stunden und nun 3 Tage (72 Stunden). was ich aber eher denke ist mit einer angst kann man etwas schneller forcieren was sonst nicht möglich ist.
30 Stunden: https://ecomento.de/2021/10/04/deutsche-tesla-produktion-vw-chefs-warnen-vor-brutalem-wettbewerb/
16 Stunden: https://t3n.de/news/elektromobilitaet-vw-id-bis-zu-40-prozent-effizienter-in-der-produktion-als-ein-golf-1154101/
Cupra meint
Sorry, das stimmt einfach nicht. Es sind „nur“ deren 1,5-2 Tage. Und da ist nicht nru die Montage mit inbegriffen sondern auch endkontrolle und co. Und mir kann keiner sagen das Tesla dies nicht macht….sollten sie es doch machen, wundert es dann doch nicht, dass es grad am Anfang so horrende Qualitätsmängel gab.
Davon abgesehen, wenn Diess meint, in Wolfsburg muss schneller eine E-Auto Produktion angetriggert werden warum tut er dann als Chef vom Konzern dies nicht antriggern? Warum verschiebt er den Aero.B Kombi um ein Jahr? Vor allem wenn die Aero.B Limo nach Plan kommen soll? Soll er doch mal selber sein Zeug erledigen bevor er jammert, dass es nicht schnell genug geht
150kW meint
Diess ist aber kein Diktator, der kann nur Sachen umsetzen die von der Führungsmannschaft auch getragen werden.
David meint
Diess will sein Management aufrütteln. Das ist in jeder Firma, die etabliert ist und dennoch vorne mitspielen möchte, von Zeit zu Zeit nötig. Es ist ja nicht nur eine Rede, sondern dahinter liegen im Nachgang Ziele für jeden dieser Manager. Und das Stammwerk ist immer ein Moloch. Ist ja bei Tesla übrigens auch so, dort gelingt im Stammwerk bis heute die weiße Lackierung nicht und die Plaid-Fahrzeuge sollen eine unterirdische Qualität haben.
Dass Diess in dieser Rede an Manager polarisiert, also die eigene Produktion schlechter macht und die von Tesla besser macht, ist dem Zweck geschuldet. Die Montagezeit von Komponenten ist ja z.B. nicht erwähnt, da kann man auf die Idee kommen, dass Tesla zum zusammenstecken der Akkus aus 8256 Zellen ein bisschen länger braucht, als VW mit maximal 288 Zellen. Zumal die Anschlüsse bei Tesla thermosensibel sind.
Wichtig an der Rede ist, wer sie unterstützt. Denn indessen ist Brandstätter auf der Seite von Diess und Osterloh ist entsorgt. Letztlich ist es derselbe Diess, der gesagt hat, dass VW Tesla Ende 2025 weltweit im Verkauf von Elektroautos überholt haben wird. Was nicht stolz gesagt wurde, denn Diess mag ja Tesla, sondern es wurde als zwangsläufig beschrieben.
Goliath meint
Sie sind der beste Unternehmensberater der Welt (von der Analyse bis zum Konzept der Lösung) und können sich vor Anfragen durch Herrn Diess kaum retten.
Ganz ehrlich ein Riesenkompliment für Ihre Beiträge.
Weiter So.
Go David Go !!
P.S.: sorry für eventuelle Fehler, ich bin in Grammatik und Orthograhie einfach grottig. Bin dankbar für jeden Korrekturhinweis. Von den besten kann man immer lernen.
Jakob Sperling meint
Immerhin hat der Supertanker Daimler viel schneller einen Elektro-LKW rausgebracht als der super flexible Neuling Tesla.
Fast alle anderen LKW-Supertanker übrigens auch.
Die Elektrifizierung der LKWs ist für das Klima noch dringender als für die PKW, weil die viel mehr Kilometer fahren pro Fahrzeug. Wenn also einer Firma das Klima besonders wichtig wäre, müsste sie die Prioritäten entsprechend setzen.
David meint
Alle sind elektrisch da, die bisher LKW verkaufen. Futuricum ist ja von Volvo heimlich zu gutem Teil gekauft worden.
Ebi meint
Daimler hat jetzt erst einmal ein Problem mit dem abgebrannten Bus in Stuttgart…..da scheint manches noch nicht ausgereift, von der Reichweite ganz zu schweigen, also kein Grund sich zurückzulehnen.
Tesla-Fan meint
Ein id.3 benötigt die 3-fache Zeit im Autowerk wie ein Tesla Model 3.
Das war die Tage überall eine Schlagzeile wert.
Was ich besonders erschreckend an der Meldung finde ist, das der id.3 ja in dem Werk in Zwickau gebaut wird – dieses Werk wurde doch extra für die iD-Baureihe komplett umgebaut und modernisiert. Es schleppt keinerlei Altlasten für irgendwelche Verbrenner-Golf etc. mehr mit sich rum. Dort werden ausschließlich id’s gebaut!
Hm, da würde mir an Diess Stelle auch der Stift gehen.
Celt meint
Die 3-fache Zeit sagt doch ohne Kontext überhaupt nichts bezüglich Durchsatz.
Angeblich kann das Werk in Zwickau 1400 Fahrzeuge am Tag produzieren, das wären dann wohl um die 500k im Jahr. Das ist doch in etwa auch die Grössenordnung wo die Giga in Grünheide hin will. Angeblich arbeiten in Zwickau 8000 Leute, ähnliche Grössenordnung wie bei Tesla in Berlin.
Tesla-Fan meint
Doch, die 3fache Zeit sagt etwas aus, weil die beiden E-Autos prinzipiell recht ähnlich sind und es keinerlei Altlasten indem Zwickauer Werk gibt.
Es wurde z.B. aus Grünheide von fachkundigen Leuten berichtet das der Karosseriebau unglaublich wenig Fläche braucht. Wenn man 70 Blecheile des hinteren Karosseriebereiches (pressen, wieder zusammenfügen, abdichten usw.) durch ein großes Gussteil ersetzt dann spart das ganz sicher sehr viel Durchlaufzeit. Vorn dasselbe mit dem Gussteil. Die Elektronik und der Kabelbaum sind dank Zentralrechner beim Tesla wesentlich einfacher aufgebaut, was auch Montagezeit spart. Das isnd nur ein paar Beispiele.
Das ist das, was immer als mehrere Jahre Vorsprung von Tesla bezeichnet wird, aber von den üblichen Schreiberlingen hier immer wieder heftig bestritten wird. – Ist aber so.
Celt meint
Haben sie meinen Beitrag überhaupt gelesen und verstanden ?
Andi EE meint
@Celt
Ja, er hat doch konkret darauf geantwortet, wieso und wo Tesla Produktionszeit reduzieren kann. Du solltest den Text von @Tesla-Fan lesen, weil dort sind 2 dieser bazüuzeitverkürzenden Elemente schön erklärt, wieso Tesla die höhere Produktivität erreicht.