Die Renault Group bringt zusammen mit dem US-Hersteller von Brennstoffzellen Plug Power wasserstoffbetriebene Elektrofahrzeuge und weitere Produkte auf den Markt. Das dazu gegründete Gemeinschaftsunternehmen HYVIA hat nun mit dem Master Kastenwagen H2-Tech und einer Wasserstofftankstelle erste seriennahe Prototypen für ein geplantes Wasserstoff-Ökosystem präsentiert.
Der Transporter H2-Tech ist das erste von drei leichten Nutzfahrzeugen mit Brennstoffzellenantrieb, die das Joint Venture ab 2022 auf den Markt bringen will. Die Wasserstofftankstelle sei leicht zu bedienen und ermögliche schnelle und sichere Tankvorgänge innerhalb von fünf Minuten. „HYVIA steht für maßgeschneiderte Wasserstofflösungen sowie ein umfassendes Ökosystem für kohlenstofffreie Mobilität. Unsere Stärke ist unserer Agilität, die die Kompetenzen von zwei führenden Unternehmen vereint: Renault Group und Plug Power“, so HYVIA-Chef David Holderbach.
Der Master Kastenwagen H2-Tech verfügt zusätzlich zu einer 33-kWh-Batterie über eine 30-kW-Brennstoffzelle und produziert im Betrieb keine CO2-Emissionen. Die vier Tanks mit einem Gesamtfassungsvermögen von sechs Kilogramm fassen jeweils 1,5 Kilogramm Wasserstoff. Insgesamt sind laut den Entwicklern Reichweiten von bis zu 500 Kilometern möglich, davon 100 Kilometer im reinen Batteriebetrieb. Damit sei der Transporter mit einem Ladevolumen von 12 Kubikmetern ideal für den Einsatz bei Logistikunternehmen, Großkunden, Flotten und Kommunen. Zu einem späteren Zeitpunkt sollen der Master Plattformfahrgestell H2-Tech mit 19 Kubikmetern Ladekapazität und einer Reichweite von 250 Kilometern und der Master Combi H2-Tech, ein Minibus für bis zu 15 Personen mit einer Reichweite von rund 300 Kilometern, folgen.
Mit der Wasserstofftankstelle von HYVIA soll der Master Kastenwagen H2-Tech innerhalb von fünf Minuten wieder einsatzbereit sein. Der Wasserstoff wird entweder vor Ort durch Wasserelektrolyse erzeugt oder mit Tankanhängern angeliefert. Die Wasserstofftankstellen von HYVIA werden zum Kauf, zum Leasing oder zur Miete angeboten.
HYVIA wird europaweit tätig sein, seine Basis jedoch in Frankreich haben, wo das Joint Venture vier Standorte unterhalten wird. Die Montage von Brennstoffzellen und Wasserstofftankstellen soll Ende dieses Jahres starten. Ein französisches Werk der Renault Group übernimmt für HYVIA die Montage der Fahrzeuge auf Renault-Master-Basis, welche im Werk erfolgt.
Kona64 meint
Und deshalb hat H2 gegenüber BEV keine Chance. Die Hürden sind zu hoch und energetischer Unsinn ist es auch. Braucht halt 3x mehr Strom als ein BEV. Ein BEV Transporter fährt morgens geladen voll. Macht nach 4,5h die Lenkpause und lädt in der Zeit wieder voll, ohne dass jemand extra warten müsste. Beim H2 müssen die Mitarbeiter warten.
Kona64 meint
Kg H2 kostet 9,50 Euro.
alupo meint
6kg H2 und 33kWh an Strom, das ist doch ein schlechter Witz.
Ich bin mir sicher, dass man durch Weglassen des H2-Gedöns und dem Auffüllen dieses Raumes zu einer eher höheren Reichweite gekommen wäre.
Und was erst die laufenden Kosten für das mobile Hochdruckgassystem betrifft, echt lustig dass da noch kaum einer in der H2-Blase das auch nur erwähnt.
Wieviele km hält eigentlich eine Brennstoffzelle (ich weiss das natürlich)? Und zu wieviel % kann man das knappe Platin recyceln? Eine Verschwendung von Resourcen und Geld. Aber die Verkaufszahlen werden die Wahrheit aufzeigen. Diese sieht man heute schon an den Ist Verkaufszahlen von Toyota und Hyundais H2-PKWs sehr gut. Sind echte Lafenhüter. Leute die das Geld dafür hätten haben offensichtlich auch den entsprechenden naturwissenschaftlichen Hintergrund um darauf nicht hereinzufallen. Und diejenigen die darauf hereinfallen und das gut finden, verfügen offensichtlich nicht über genügend Kohle um sich solch einen Unfug zu kaufen.
wayne meint
Entfernt. Bitte bleiben Sie sachlich. Danke, die Redaktion.
Jakob Sperling meint
Wenn doch Renault, Toyota, Hyundai, Stellantis (mit Peugeot, Citroën, Opel und Fiat), BMW, Daimler, Quanton, Bosch und die vielen anderen nur zuerst Sie fragen würden, dann könnten sich die alle riesige Fehlinvestitionen ersparen. Selber schuld.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Welchen Fehler hat Mercedes mit ihrem BZ-Projekt „Necar“ über Jahrzehnte gemacht, dass nie ein solches Auto in Serie hergestellt wurde?
Yogi meint
@Spatzl
Wieviel Milliarden kg grüner H2 pro Tag sind denn nun 2025, 2030 im Aufbau?
P.HH meint
Moderne Bennstoffzellen (meistens scheint der Fokus auf den Einsatz in Nutzfahrzeugen zu liegen) erreichen mittlereweile eine Lebensdauer bis zu nahe 40.000 Betriebstunden im Praxiseinsatz (z.B. Ballard hat das bei einigen Bussen erreicht). Die nächste Generation (2023/24) soll mehr schaffen.
20.000 h habe ich schon häufiger auf Datenblättern gesehen. Bei PKW wird es wohl auch weiter steigen. Da benötigt man aber auch nicht so viel.
Die Verkäufe von Brennstoffzellen-PKW legen gerade zu. Alleine in Südkorea wurden dieses Jahr ca. 6.400 Nexos abgesetzt. Ein deutliches Plus zum Vorjahr. Auch in Kalifornien und Japan steigen die Absatzzahlen deutlich.
Hier die Quelle für die Nexo-Zahlen bis Ende August:
https://insideevs.com/news/533159/hyundai-electric-car-sales-august2021/
Kona64 meint
Interessante Aussagen zur Lebensdauer. Der Wartungsaufwand ist natürlich entsprechend. Wie sehen die Garantieleistungen aus? 8 Jahre / 160000 km sollten dann ja kein Problem sein. Die Zulassungszahlen bitte gegen die BEVs verkleichen. In Deutschland haben wir etwa das Verhältnis 2000:1. Ich hatte in einem andere Kontext neulich die Zulassungszahlen bei H2/BEV Bussen gegoogelt. Da ist der Anteil von H2 rückläufig. Liegt jetzt nur noch bei etwa 2,5% vs. 97% E-Busse. Bei den meisten Herstellern von Bussen oder LKWs sind Serienfahrzeuge verfügbar oder für 2022 geplant, die H2 Version dann immer erst ein paar Jahre später. Wie H2 so Marktanteile holen soll ist mir ein Rätsel.
P.HH meint
Top. Schön zu sehen, dass es immer mehr Angebot an Wasserstofffahrzeugen gibt. Neben LKW sind leichte Nutzfahrzeuge jetzt/in naher Zukunft ein toller Markt für Wasserstoffmobilität. Wenn man die Verkaufszahlen betrachtet, sieht es so aus, als dass die reinen BEV Transporter momentan nicht alle Anforderungen abdecken können.
H2-Hybride bieten hohe Reichweiten, und das auch im Winter, bei gleicher oder ähnlicher Zuladung wie bei den Dieseltransportern. Auch die Tankdauer ist kurz und sollte im wesentlichen unabhängig von der Umgebungstemperatur sein.
Mit zunehmendem Bestand an leichten Nutzfahrzeugen und LKW lohnt es sich zukünftig wahrscheinlich auch die Tankstelleninfrastruktur weiter auszubauen und dann haben auch die PKW eine bessere Chance.
Sebastian meint
Kennst Du noch Pipi Langstrumpf? Ich frage nur… in dem Auto oben ist ein 33 kWh Akku drin…. so ein Kastenwagen kostet nackig als BEV übrigens schon über 50T Euro… haben wir diese Woche auf ecomento erfahren. Siehe eine Seite zurück. DANN ist da noch eine H2 Technik inkl. 4 Tanks drine… bin mal gespannt was das noch kosten wird… die H2 Tanke in 35 KM möchte pro KG einen Euro haben.
kaufmännisch richtige geil zum handhaben. ich schwöre.
P.HH meint
Die Kosten für Wasserstoff und die Brennstoffzellen, werden vor allem durch Skalierung, aber auch technischen Fortschritt in den nächsten Jahren deutlich sinken. Allein Hyundai baut ja in den nächsten Jahren die Produktion der Brennstoffzellen massiv aus. Die anderen Player wie Bosh, Toyota, Ballard etc auch.
Und was helfen z.B. niedrigere Kosten von reinen BEV, wenn es die Anforderungen nicht erfüllt?
Ich denke zudem, dass Wasserstoffnutzfahrzeuge gar nicht so weit vom Diesel entfernt sind. Zumindest bei LKW ist man nahe dran. Man muss hier ja die TCO und nicht den Anschaffungspreis betrachten. Die Wartungskosten sollten z.B. niedriger sein und vielleicht auch die KFZ Steuer. Zudem gibt es vom Staat in Zukunft wohl regelmäßig Förderung für die Anschaffung von elektrischen Nutzfahrzeugen inkl. der notwendigen Infrastruktur.
Die letzte Ausschreibung lief bis Ende September.
Sebastian meint
Mit einem Diesel fahre ich heute los und bin in 10 Tagen in der Mongolei angekommen. Ohne irgend welche Planungen. Mit H2 kommen Sie bitte wie weit?
Rene meint
„Die Kosten für Wasserstoff und die Brennstoffzellen, werden vor allem durch Skalierung, aber auch technischen Fortschritt in den nächsten Jahren deutlich sinken. “
Und was, glauben Sie, wird sich in den nächsten Jahren in der Batterie-Technologie tun?
Nein, Wasserstoff in diesem Bereich ist chancenlos!
alupo meint
Wasserstoff wird in Zukunft deutlich teurer werden wenn die Subventionen dafür wegfallen.
Und wenn dann auch noch Steuern fällig werden wie bei Brennstoffen oder Strom, dann wird es noch sehr viel lustiger für diejenigen, die solch einen Antrieb kauften.
Aber wenn man in der Schule in Physik nicht aufgepasst hat, oder etwa gar keinen Physikunterricht hatte, dann fällt man eben auf das Wasserstiffgedöns einiger mächtiger Interessensverbände herein. Da kann man eben nichts machen…
Kona64 meint
Welche Anforderungen? Ich höre immer das schnelle Tanken. Die Reichweite ist beim PKW doch eher vergleichbar. Beim Laden sind wir aktuell bei 300km in 15 Minuten. Gut mit H2 spart man sich vielleicht 5-10 Minuten. Aber ist das so? In der Praxis lädt ein BEV wenn es steht. Spätestens nach 4,5 h (etwa 350km) ist eh eine Pause von 45 Minuten fällig. Mehr als genug Zeit den Akku zu laden. Tatsächlich gibt es für H2 bei Fahrzeugen kaum Vorteile und daher nur sehr kleine Nischen. Auch bei LKWs auf der Langstrecke wird der Kostenvorteil bei der Anschaffung, Wartung und insbesondere Verbrauch pro km entscheidet sein.
Jakob Sperling meint
Ganz einfach: Ziel muss sein, dass man mit dem Preis, den zusätzliche zwei 33kWh-Batterien kosten würden, um aus dem Fahrzeug ein brauchbares Fahrzeug zu machen, man einen H2-Range-Extender mit in 10 min nachladbaren 400-500 Kilometer erhält. Das wird in Kürze soweit sein und dann wird es echt spannend.
P.HH meint
@Rene
Wasserstoff ist noch am Anfang. Batterien hingegen schon weit skaliert. Die Kostendegression bei Wasserstoff/Brennstoffzellen wird bis 2030 stärker sein. Laut Hyundai sollen ja FCEVs bis 2030 den Rückstand aufgeholt haben. Durch stark steigende Preise der Batterierohstoffe ist es sogar nicht unwahrscheinlich, dass Kosten für Akkus stagnieren. Alleine Lithium bis Ende September ca. +200% seit Jahresbeginn; Tendenz durch zunehmenden Nachfrageüberhang bis 2030 stark steigend. Platin ist bei Wasserstoff wohl kaum ein Problem. (Diesel mit ihren Kats fallen ja auch weg.).
https://www.benchmarkminerals.com/membership/benchmarks-lithium-carbonate-prices-reach-new-all-time-highs/
Thomas meint
Das Konzeptfahrzeug zeigt sehr deutlich, dass H2 heute praktisch keinen Vorteil mehr gegenüber Akkus bietet: die Reichweite dürfte maximal bei 400 km liegen (2kg/100km + 100km Akku), das ist auch mit Akkus problemlos möglich. Nachladen dauert 10min vs. 20min mit Akku, das macht dann den Kohl nicht mehr fett. Für besondere Ansprüche sind bestimmt auch mit Akkus zukünftig 10min möglich.
Demgegenüber stehen alle bekannten Nachteile der H2-Welt in ökologischer und ökonomischer Hinsicht. Das steht in keinem Verhältnis.
Mäx meint
Das ist einfach Quatsch.
Zeig mir einen Kastenwagen, der aktuell am Markt ist, der 400km schafft.
Ich bin auch kein H2 Verfechter, aber Kastenwagen mit gescheiter Reichweite und Zuladung gibt es aktuell nicht.
Thomas meint
Zeig mir einfach einen H2-Kastenwagen, der aktuell am Markt ist, der 400km schafft.
:-)
Sebastian meint
Thomas
welchen elektrischen Kastenwagen kennen Sie bitte der 400 KM weit kommt? Die wenigsten BEV Autos kommen real so weit! Bei Kastenwagen müssen wir min. den Faktor 2 beim Stromverbrauch kalkulieren.
Thomas meint
Aktuell kann man keinen BEV-Kastenwagen mit 400 km Reichweite erwerben, ebensowenig wie den gezeigten H2-Prototypen. Es geht darum was Stand der Technik möglich ist. Bei 30 kWh/100km (das entspricht ca. 2kg H2/100km) wären das 120 kWh. Dazu die Ladetechnik von Hyundai oder vom EQS.
Sebastian meint
Der Toyota Mirai braucht schon 1,2 Liter auf jeden Fall. Kann sich jeder ausrechnen was so ein Kastenwagen verbraucht. Bei min. 20 Euro je 100 km max für den öffentlichen Dienst bezahlbar…
alupo meint
kg, nicht Liter
Yogi meint
„Der Wasserstoff wird entweder vor Ort durch Wasserelektrolyse erzeugt oder mit Tankanhängern angeliefert.“
Genau mein Humor, bei 99% Dampfreformationserdgas, nun auch vor Ort inklusive Starkstromanschluss (aber wirklich nur bei Sonnenschein in Benutzung, nicht um die 4.00h Schicht vollzupressen).
Gleich russisches Methanschlupf-Erdgas vom Hausanschluss nehmen, ist ja viel zu teuer.
Olli meint
Nach wie vor völliger Bullshit, wenn man die 3 fache Strommenge benötigt, als wenn man einfach mit einem BEV fährt. Man kann H2 in Fahrzeugen noch so schön reden, besser wirds trotzdem nicht!
Hans meint
Absolut richtig Olli, leider ist es aber bei vielen Leuten immer noch nicht angekommen, und sie lassen sich von der H2 Propaganda blenden. Sie untere Kommentare
Sebastian meint
Auf Seiten wie WELT oder Spiegel feiern gefühlt 90% der Deutschen die Technik… die glauben ernsthaft das ein H2 Auto einen Tank hat, der dann im Motor verbrennt… unfassbar, Pisa lässt grüßen
Jakob Sperling meint
Das Leben ist manchmal etwas komplizierter als reine Grundrechenarten, daher nachstehend mal ganz simpel:
100 kWh zu 5 Cents, wenn/wo viel produziert und wenig nachgefragt wird,
sind billiger und ökologisch mindestens gleichwertig wie
100 kWh zu 30 Cents, wenn/wo alle Strom wollen und wenig da ist.
Capisci?
Jakob Sperling meint
300 kWh zu 5 Cents natürlich.
alupo meint
wenn denn nur die 3-fache Menge an Energie reichen würde….
Das sind alles Angaben unter „optimalsten Bedingungen“. Die reale Welt ist leider nicht ideal.
Jakob Sperling meint
Super. Erst gerade noch darüber spekuliert und gehofft, und schon sind sie da, die ersten Wasserstoff-Transporter. Stellantis (mit H2 von Faurecia/Symbio) ist mit seinen Ducato/Boxer/Jumper/Movano auch gleich soweit. Damit kann man nun auch CO2-frei wieder all das tun, was man mit den Verbrennern konnte und gewohnt war.
Zu Beginn wird es noch etwas teuer sein, aber mit der Industrialisierung der Produktion wird sich der Preis der H2-Teile in den nächsten 2-3 Jahren halbieren und die FCEV-Variante wird billiger sein als eine gleich ausgestattete BEV-Variante.
Mäx meint
Für unseren Anwendungsfall in der Firma eigneten sich solche H2 Transporter auch eher.
Zumindest mit der aktuellen Batteriegeneration.
Auch Batterien werden günstiger…
Am Ende bleibt es glaube ich eine Frage des Einsatzzweckes.
Infrastruktur kommt ebenfalls auf den Einsatzzweck an…Europaweit sieht es da ja auch eher mau aus…bei uns ist die nächste Tanke 40km weit weg…bisher haben wir eine hauseigenen Dieselzapfsäule…somit fahren unsere Fahrzeuge immer vollgetankt los…
Mit H2 wäre das im Moment definitiv nicht so. Und die H2 Tankstelle zum Mieten…ist bestimmt auch nicht günstig.
Bei H2 sind dann noch die Kosten pro kg wichtig…aktuell 10€/kg. Wird es teurer oder günstiger werden?
Jakob Sperling meint
Neu können Sie in der Firma über Nacht die Batterie laden. Lokal mit Batterie-Strom fahren, und wenn Sie Fernstrecken fahren, dann kommen Sie (künftig) auch an einer H2-Tankstelle vorbei, bei der sie 10 Minuten für das Tanken aufwenden müssen. Sollte doch auch gehen, oder?
Hans meint
“ bei der sie 10 Minuten für das Tanken aufwenden müssen.“
Diese 10 Minuten Aufwendung wird es in Zukunft bei den BEVs ebenso geben, schaut man was Hyundai aktuell auf die beine gestellt hat. <20 Minuten für 10% – 80%.
Wasserstoff wird sich nicht in großem umfang durchsetzen. Wenn die
Bitte informieren sie sich einfach gründlicher zu dieser Thematik. H2 ist eine reine Energie Verschwendung. Wir können uns das nicht leisten.
Ein H2 Fahrzeug hat am ende eine Effizienz von +/- 25%. Ein BEV liegt heute bei +/- 75%.
Anstatt viel platz für Tanks und Brennstoffzelle sollte man einfach eine 150kWh Batterie mit 900V Technik einbauen
Mäx meint
Grundsätzlich hättest du Recht, wenn eine geeignete H2 Tankstelle entlang des Weges liegen würde und das auch noch innerhalb der Reichweite der Batterieladung.
Dennoch bleibt die Abhängigkeit höher als aktuell mit eigener Zapfsäule und 400km Anfangsreichweite.
Dennoch ein Weg den ich in der ersten Überlegung nicht gesehen hatte.
Sebastian meint
Jakob
schon über die H2 Seite geschaut wo überall Wasserstofftankstellen stehen? Was bringt es extra ne Stunde in die falsche Richtung zu fahren, dann tanken und dann erst zur Baustelle zu fahren… super Technik, vor allem wenn dann noch min. 3 Mitarbeiter im Auto sitzen *gg
Kona64 meint
Soll das auf dem Bild eigentlich die H2 Tankstelle sein? So ganz ohne Zapfhahn und irgendwie hatte ich mir das mit Tank, Pumpen und Kühlanlagen doch etwas anders vorgestellt. :-) Sollte immer im Bereich um 1,5 Millionen liegen. Da muss man schon eine große Flotte haben damit sich das rechnet.
Gunarr meint
Ok, aber was mir hier fehlt ist eine Idee, wie man den Wasserstoff selbst billiger machen kann. Gerade diese Tranporter fahren so viel, dass die Treibstoffkosten wichtiger sind, als die Anschaffungskosten für das Fahrzeug.
Jakob Sperling meint
Also im Prinzip geht das, und zwar schon heute. Australische Farmen und ein paar Häuser in Europa haben komplette H2-Systeme, mit denen sie aus Photovoltaik-Strom ihren eigenen Wasserstoff erzeugen (Elektrolyseur), speichern (und dann mit der Brennstoffzelle wieder in Strom umwandeln, was hier nicht gebraucht würde). Solche Systeme gibt es z.B. von HPS und LAVO. Sie kosten heute komplett so ab 30’000 Euro.
In den nächsten 2-3 Jahren werden kleinere Elektrolyseure für die lokale Produktion sicher noch deutlich billiger. Das Problem in diesem konkreten Fall könnte noch einige Zeit das Laden mit 700bar sein. Kompressoren sind zwar low tech, aber für 700 bar braucht es schon einen gewissen Aufwand.
In der Summe würde ich eher auf eine H2-Tankstelle in der Nähe und auf billigere Preise hoffen. Ich kann ja zuhause die Batterie aufladen und damit ca. 100 km bis zur H2-Tankstelle an den Hauptverkehrssträngen fahren. Die Produktion von grünem H2 soll mit den heute im Bau befindlichen Anlagen in Sonne- oder Wind-reichen Gegenden für etwa 2$ das kg und mit den geplanten, grösseren für etwa 1.5$ das kg möglich sein. Für den Transport käme etwa 0.5$ pro kg dazu. Dann kommen Verteilung und Tankstelle dazu, was ein ein paar Jahren – ohne Steuern – etwa 4-5$ pro kg machen sollte.
Hans meint
“ Ich kann ja zuhause die Batterie aufladen und damit ca. 100 km bis zur H2-Tankstelle an den Hauptverkehrssträngen fahren.“
Super Idee, am besten wir packen noch einen RageExtender rein, sollte die 100km elektrische Reichweite bis zur nächsten H2 Tankstelle nicht reichen, kann man ja noch die letzten 10km mit diesel fahren…
Mäx meint
Die Transportkosten erscheinen mir recht günstig.
Wenn du sagst, du erzeugst in Marokko oder ähnliches H2…wie genau karrst du es nach Europa? Schiff übers Mittelmeer, dann Pipeline zu Verteilstationen dann LKW zu Tankstellen oder wie genau?
Hab gerade einen interessanten Artikel dazu gefunden.
(suche: emcel, Wann lohnt sich der Transport von Wasserstoff per Wasserstoffpipeline?)
Da ist es für längere Entfernungen dann doch etwas teurer.
Jakob Sperling meint
@ Hans
Das H2-System ist eigentlich schon eine Art Range Extender zur Batterie; nur etwas anders verteilt: 100 km Batterie, 400 km H2.
Wenn man will, kann man es auch einen H2-PlugIn-Hybrid nennen.
Diese Art Fahrzeug – lokal mit Batterie, Fernstrecken mit H2 – habe ich seit ca. 2 Jahren immer wieder beschrieben, und genau so kommen sie nun. Heute die ersten, in 2-4 Jahren wird das eine sehr verbreitete Lösung sein.
Der Teil Batterie für die oberen 400 km rechnet sich bei kaum jemandem und für wirklich lange Strecken lade ich auch lieber in 10 Minuten nach statt in 40.
Jakob Sperling meint
@ Mäx
Die Gas-Pipelines von Nordafrika (Algerien) nach Europa existieren schon; drei Stück auf verschiedenen Routen. Wenn man kein Erdgas mehr verbrennen soll, werden sie obsolet und können für H2 benutzt werden. Bei neueren Pipelines ist das ganz einfach, bei älteren koste das etwa 1/3 des Preises einer neuen Pipeline.
Also: Alles auf grün für H2 per Pipeline aus Nordafrika. So gute Partner wie Polen und Ungarn können Marokko, Algerien und Tunesien auch werden, insbesondere wenn es dort durch die massive Strom- und H2-Produktion wirtschaftlich aufwärts geht.
Es hat übrigens schon massiv begonnen. Wir hören nur nicht viel davon, weil dort aus historischen Gründen eher die Franzosen dran sind und wir bei Sonne und Wüste immer an die Golfstaaten denken, dabei sind uns die Maghreb-Staaten viel näher.
Kona64 meint
Und deshalb hat H2 gegenüber BEV keine Chance. Die Hürden sind zu hoch und energetischer Unsinn ist es auch. Braucht halt 3x mehr Strom als ein BEV. Ein BEV Transporter fährt morgens geladen voll. Macht nach 4,5h die Lenkpause und lädt in der Zeit wieder voll, ohne dass jemand extra warten müsste. Beim H2 müssen die Mitarbeiter warten.
David meint
In der Zeit, wo Akkus noch nicht die Reichweite haben, die man glaubt zu benötigen, wird 1 Kilo Wasserstoff noch die festgelegten 9,50€ kosten. Das bedeutet, die Karre wird nicht unter 15€/100km zu fahren sein. Dazu kommt ne Tankanlage und die superteuren Karren mit Brennstoffzelle selbst.
Wobei die Technik gerade am Anfang ist, also nicht ausgereift. Wehe, da ist mal was dran!
Egal, wie hoch subventioniert, das läuft in eine Sackgasse. In drei Jahren gibt es den EQV/eVito/eSprinter 500 mit 150er/180er Akku zum charmanten Preis, dann hat sich das alles erledigt. Sollte Mercedes nicht so fit sein, wird Ford beim F-150 Lighning den Akku klauen und mit dem Transit den Markt erobern.
Sebastian meint
Mit dem Amazon Transporter bedient Rivian diesen Markt schon. Mal schauen wie viele Akkus real übrig bleiben. So die brutale Stückzahlen werden wir vom Ford Lightning leider nicht sehen. Selbst 2025 sind max. 150.000 Stück pro Jahr geplant.. bei 1 Mio. petrol F-150 jährlich recht bescheiden.
Jakob Sperling meint
Egal wie Sie die beiden Energiekapazitäts-Kurven für Batterien und H2-Systeme zeichnen, ab einer bestimmten Energiemenge werden die H2-Systeme immer leichter und billiger als Batterie-Systeme. Oder andersherum gesagt: Ab einer bestimmten Energiekapazität wird ein BEV absurd schwer, teuer und voluminös, weil sich bei der Batterie Leistung (kW) und Energiekapazität (kWh) nicht separat skalieren lassen – man kann nicht nur Elektrolyt hinzufügen, man muss immer komplette Batterien hinzufügen, obwohl man gar nicht mehr Leistung will.
Wo genau diese Schnittpunkte sind, hängt natürlich von der künftigen Entwicklung der Preise, Gewichte und Volumen der beiden Systeme ab. H2-Systeme werden auf jeden Fall mal in 1-3 Jahren durch die industrielle Produktion deutlich leichter, deutlich kleiner und halb so teuer wie heute.
Kona64 meint
Das ist richtig und relevant für Fahrzeuge die nicht halten können. Z.b. Schiffe und Flugzeuge. Bei LKWs greift z.B. die Lenkzeitenregel. Nach 4,5h ist eine Pause von 45 Minuten fällig. Das sind also nur 350km. Sofern am Halt oder am Ziel ein elektrischer Anschluss existiert machen die mehr an km keinen Sinn.
Jakob Sperling meint
Zum eVito mit charmantem Preis in 3 Jahren (?):
Falls es den dann wirklich geben sollte, will ich statt dem 180 kWh-Batterie für 12’000 Euro lieber eine 60 kWh-Batterie (200 km) für 4’000 Euro und für weitere 6’000 Euro einen H2-Range-Extender mit in 10 Minuten nachfüllbaren 600 Kilometern.
Mit den übrigen 2’000.- mache ich ein kleines Fest für ein paar gute Freunde.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Fest ist ok, aber vorher checken, welche Lebensdauer eine Brennstoffzelle hat und was die regelmäßigen Druckprüfungen für die Tanks und Hochdruckleitungen kosten. Vielleicht wird es dann doch ein leider ganz trockenes Fest ….
Jakob Sperling meint
@ Pferd…
Die aktuell bei Symbio erhältlichen Brennstoffzellen (StackPack) haben 20’000 Stunden garantierte Betriebszeit. Das gäbe dann etwa 1.5 Mio. Kilometer. Sollte reichen. Wird aber in den nächsten Jahren sicher noch verbessert.