Seit Fiat Chrysler und PSA (Citroën, Peugeot, DS, Opel) in diesem Jahr zum neuen Autokonzern Stellantis verschmolzen sind, treibt Vorstandschef Carlos Tavares die Elektrifizierung von 14 Marken mit möglichst hoher Synergie voran. Ein zentraler Aspekt sind dabei vier Plattformen, die für die künftigen Stromer der Gruppe die Basis stellen.
Die neuen E-Plattformen sollen jeweils die Grundlage für die Produktion von bis zu zwei Millionen Fahrzeugen pro Jahr bilden, sagte jetzt Santo Ficili, der Leiter des Automobilherstellers für Italien. Mit diesen und weiteren Maßnahmen will der Konzern über fünf Milliarden Euro an jährlichen Synergien erreichen und den Übergang zu nachhaltiger Mobilität beschleunigen.
Stellantis hat angekündigt, bis 2025 über 30 Milliarden Euro in die Elektrifizierung seiner Fahrzeugpalette zu investieren. Die neuen Plattformen für E-Fahrzeuge sind Teil dieses Plans. „Die vier Plattformen sind mit einem hohen Maß an Flexibilität und gemeinsamer Nutzung von Teilen konzipiert, um Größenvorteile zu erzielen“, erklärte Ficili. „Auf diese Weise wird jede Plattform in der Lage sein, die Produktion von bis zu zwei Millionen Einheiten pro Jahr zu unterstützen.“
Stellantis will bis 2030 mehr als 70 Prozent seiner Verkäufe in Europa mit emissionsarmen Fahrzeugen erzielen. Um den Absatz zu treiben, sollen die Kosten für den Besitz eines Elektrofahrzeugs bis 2026 denen eines verbrennungsbetriebenen Modells angeglichen werden. Die Kosten für die Herstellung von Elektroautos seien höher als die für herkömmliche Modelle mit Verbrennungsmotor, sagte Ficili. Man müsse sich darauf konzentrieren, den Käufern den Zugang zu Elektroautos durch bessere Finanzierung sowie eine umfangreichere Ladeinfrastruktur zu ermöglichen.
Zur Strategie von Stellantis gehört die Produktion von Batteriezellen. Bisher stammen die Akkus in den Hybrid- und Elektroautos des Konzerns noch wie in der Branche üblich von Zulieferern aus Asien. Für die eigene Akkufertigung hat Stellantis zusammen mit dem Gaskonzern Total und Unterstützung der europäischen, deutschen und französischen Regierung den neuen Batteriezellen-Produzenten Automotive Cell Company (ACC) gegründet. Im September hat sich Mercedes-Benz dem Joint Venture angeschlossen, um damit einen „europäischen Batterie-Champion“ aufzubauen.
Stellantis ist einer der wenigen etablierten europäischen Autohersteller, der neben rein batteriebetriebenen Fahrzeugen auch weiter Wasserstoff-Brennstoffzellen-Stromer vorantreibt. Es gehe darum, den Elektroantrieb sinnvoll zu ergänzen, wo es für den Kunden am besten passt. Das sei zunächst im Flottenbetrieb der Fall, argumentiert das Unternehmen. Stellantis will in den kommenden zwei Jahren bei Opel am Standort Rüsselsheim eine Kleinflotte von bis zu 2000 Fahrzeugen produzieren, die vom reinen Batterie-Elektroantrieb auf ein Wasserstoff-Brennstoffzellen-System umgerüstet werden.
one.second meint
Entfernt. Bitte verfassen Sie konstruktive Kommentare. Danke, die Redaktion.
MiguelS NL meint
Super. Hersteller treten immer mehr nach aussen. Roadmaps zu 100% elektrisch werden von Jahr zu Jahr kürzer und umfangreicher.
“Um den Absatz zu treiben, sollen die Kosten für den Besitz eines Elektrofahrzeugs bis 2026 denen eines verbrennungsbetriebenen Modells angeglichen werden.”
Stimmt natürlich nicht. Ein BEV Modell in Massenproduktion wäre günstiger.
“Die Kosten für die Herstellung von Elektroautos seien höher als die für herkömmliche Modelle mit Verbrennungsmotor, sagte Ficili.“
Stimmt auch nicht. Die üblichen dummen Aussprachen von Unternehmenslenker in Automotive.
Peter meint
Es geht doch nicht um Wahrheit. Es geht um Margen, Marketing und um Akzeptanz für höhere Preise und längeres Verbrennerverkaufen.
Jakob Sperling meint
Selbstverständlich ist ein vergleichbares BEV aktuell in der Herstellung noch teurer als ein Verbrenner. Bei kleineren Fahrzeugen erst recht. Hauptsächlich wegen der Batterie, die immer noch so zwischen 7’000 und 10’000 Euro kostet.
Wenn das nicht so wäre, würden sich alle BEV-Hersteller mit den Prämien in vielen Ländern dumm und dämlich verdienen.
MAik Müller meint
Aktuell liegen die Akkupreise bei ca. 70€/kwh damit kostet ein 60er Akku nur 4200€.
Und Ja aktuelle verdienen die Hersteller ALLE richtig viel Geld mit BEVs. Auch deshalb werden diese bei der Chipkrise bevorzugt :)
MiguelS NL meint
@Jakob
Das ist so bei den Herstellern noch weil sie ALLE bisher SEHR WENIG investiert haben und DESHALB immer NOCH kleine Mengen produzieren. Sie produzieren immer noch nicht mehr nicht mehr als 5% deren Verbrenner Volumen.
Technisch wäre es aber schon heute möglich gewesen.
Ein Tesla Model 3 (Mittelklasse) zum Beispiel hat ca. 490 km WLTP mit 50-60 kWh mit 225 km/h und 6.1 Sek. Sie kostet ohne Subventionen, nicht mehr als eine vergleichbare Mittelklasse. Reichweite in der Praxis im Schnitt min 400 km !!
Ein ebenfalls kleiner schneller BEV Kleinwagen würde heute mindestens 20% weniger verbrauchen, d.h 40-48 kWh
Mit neue neue Batterie (Cell to Body, Cell to Pack…) 25-40% weniger als ein heutiger Model 3. D.h 24-45 kWh.
Ein Battery würde als also selbst bei 100 Euro/KWH max 4.800 Euro kosten. Bei neuen Design sind 2.400 Euro wahrscheinlich. Bis 2025 nur noch 1.200 bis Max. 2.400 Euro denn bis dahin preis 50-75 Euro kWH.
2.400 Euro Battery in 2025 (5k heute)
Antrieb + Technik + Karosserie… 6.000-10.000 Euro
ein Kleinwagen (besser als ein Poli GTI) um die. 20k Endpreis wäre heute schon möglich gewesen. Bis 2025 sehr wahrscheinlich günstiger, OHNE SUBVENTION !