Der chinesische Elektroautobauer NIO will nach dem Heimatmarkt nun auch Europa erobern. In Norwegen ist das Start-up bereits Ende September gestartet, Deutschland und weitere Länder sollen im nächsten Jahr folgen. Europachef Alexander Schwarz erklärte der Automobilwoche das Vertriebskonzept.
Der Vertrieb bei NIO folge dem Prinzip „Online2Offline, O2O“. Online bedeute, dass die Nutzer mit der NIO-App Termine und Testfahrten vereinbaren und sich ausführlich über die angebotenen Elektroautos informieren können. Im Offline-Bereich setze die Marke auf ein eigenes Vertriebsnetz. Als Verkaufspunkte stünden hier „NIO House“- und kleinere „NIO Space“-Standorte zur Verfügung. Dieses Konzept sei in China bereits sehr erfolgreich.
Ein gerade in Oslo eröffnetes NIO House ist das erste in Europa und das dreißigste NIO House weltweit. In Norwegen werde das Unternehmen jetzt zusätzlich „eine Vielzahl“ an NIO Spaces eröffnen, sagte Schwarz. „Mit dem O2O-Konzept sieht sich NIO als Vorreiter einer globalen Transformation des Vertriebs von Fahrzeugen.“ NIO wachse rasant, entsprechend werde man das Konzept auch ausrollen.
„Nach Deutschland kommen wir Ende 2022“, kündigte der Europachef an. Hierzulande wird als erstes die neue Limousine ET7 angeboten. In Norwegen startete die Marke mit dem großen SUV ES8. Das O2O-Konzept soll in allen Märkten etablieren werden. „Denn für uns ist klar: Wir wollen unseren Usern einzigartigen Service bieten“; sagte Schwarz. Das umfasse die NIO Houses genauso wie Batterietauschstationen, „Battery-as-a-Service“-Abo-Modelle und weitere Dienstleistungen.
NIO wolle mit dem verstärkten Fokus auf die Kunden mehr als nur eine weitere Automarke sein, erläuterte Schwarz. Als ehemaliger Manager des Vermittlungsportals Airbnb sei es seine Aufgabe, die NIO-Community in Europa aufzubauen. Verbindendes Element sei dabei die NIO-App, über die sich die Nutzer austauschen, mit der Marke NIO interagieren oder Produkte kaufen und ihre Teilnahme an NIO-Veranstaltungen buchen können. Auch er werde darüber mit den Nutzern kommunizieren. Selbst NIO-Gründer William Li nehme sich täglich Zeit für einen Austausch. „Damit revolutionieren wir das Online-Vertriebssystem und machen daraus eine Community-Plattform“, so Schwarz.
Egon Meier meint
und was ist am Nio-Konzept neu und revolutionär? Man kann sich nur wundern über die Sprechblasen einiger Newcomer.
Ludwig Kastor meint
Für mich wäre es mal toll, wenn ich direkt bei VW / Audi bestellen dürfte, online konfigurieren und bestellen, dann in Wolfsburg oder Ingolstadt abholen.
Ohne lästige Händleraufschläge, die das Auto unnötig verteuern!
Das wäre ein Konzept, was ich toll fände!
Und von der Preispolitik ähnlich wie Tesla, alle zahlen das Gleiche.
Mehr würde ich mir nicht wünschen.
Mit dem Chef der Firma muss ich nicht chaten…
Shullbit meint
Was genau ist da jetzt „revolutionär“? Das Vertriebskonzept ist das, was Tesla seit Jahren macht und alle anderen Hersteller sukzessive auch adaptieren. Batteriewechsel werden sich nicht durchsetzen. Das gebietet die Mathematik. Miet-Akkus sind auch ein seit Jahren bekanntes Konzept u.a. bei Renault – wo man davon eher wieder abrückt. Oh ich vergaß: Die Nio-App hat eine Chatfunktion. Darauf habe alle gewartet, weil Whatsapp, Signal etc. ja noch nicht erfunden wurden. Mit anderen Worten: Heiße Luft. Ob dieser Community/Eventgedanke hierzulande funktioniert, auf den auch Xpeng setzte, wage ich zu bezweifeln. Die Leute wollen ein Auto und kein Lebenskonzept. Die NIO-Autos an sich sind aber sehr gut designed und werden dann abhängig von Preis und Software gute Marktchancen haben oder nicht.
Einige China-Marken wollen in Europa direkt ins Premiumsegment einsteigen und Preise wie Premium-Marken (Audi, Mercedes und Co.) aufrufen. Ich glaube nicht, dass das funktioniert. Die sind hier völlig unbekannt und der Aufbau eines Premium-Images dauert minimum 10 Jahre. Audi hat ungefähr ein Vierteljahrhundert gebraucht. Samsung hat 10-15 Jahre gebraucht, um vom koreanischen Billigheimer zur TopMarke zu werden.
Steven B. meint
Naja, also Samsung kann man jetzt nicht wirklich zur Top-Marke zählen. Sie decken einen gewissen Teil im Premium Segment ab, ohne die Wertigkeit der Geräte anzuheben. Es bleibt eine Marke die der breiten Masse bereitgestellt wird. Apple gibt mit deinem SE ein Gerät für dieses Segment frei und nicht wie Samsung „tausende“ Modelle. Sorry, aber Premium ist und bleibt Apple im Bereich Telekommunikation. Vergleichen wir jetzt schnell noch Samsung und NIO, dass geht schon auf – Tesla im Bereich Premium ist für mich in Ordnung, dahinter folgen dann andere Marken im E-Mobilitätsbereich, auch NIO, wenn gleich weiter dahinter. Absatzzahlen schrieben Sie aber in Asien, da wo Apple und Samsung den grossen Teil ihres Absatzes auch vermuten und haben – aber dort ist NIO klar im Vorteil…
Shullbit meint
Ja Samsung bedient ein breites Marktspektrum, verkauft aber auch im Premiumbereich sehr gut, bei Smartphones z.B. die S-Reihe mit Preisen zwischen 600 und 1400 EUR. Bei Fernsehern und anderen Produkten ist es ähnlich. Das hat Samsung sich über 10-20 Jahre erarbeitet. Zum Markteintritt war Samsung ein absoluter Billiganbieter. Im Markenimage – auf Autos übertragen – irgendwo zwischen Lada und Dacia. Da war es unvorstellbar, dass die Smartphones in der Premiumklasse zu Premiumpreisen absetzen.
Apple Premium? Da muss man schon Fanboy sein. Ohne jetzt einen einzelnen Hersteller herausheben zu wollen, hängt Apple dem Android-Lager mittlerweile deutlich hinterher.
Und NIO in Asien klar im Vorteil? Gibt es dazu Argumente oder haben Sie das auch frei erfunden? Weil bei den Absatzzahlen in China liegt Tesla deutlich vor NIO.
Kasch meint
Ein Samsung-Handy musste ich mir vor langer Zeit nur einmal kaufen, hab nur noch chinisische Produkte mit weit besserem Preis-Leistungsverhältnis. Mein erstes BEV ist auch südkoreanischer Herkunft, die Nächsten kommen sicherlich aus China, wieder mit unschlagbarem Preisleistungsverhältnis. Ein Nio, oder ein VW-Import aus China wirds aber garantiert nicht werden. ????
Egon Meier meint
Entfernt. Bitte bleiben Sie sachlich. Danke, die Redaktion.
Olli meint
Entfernt. Bitte verfassen Sie konstruktive Kommentare. Danke, die Redaktion.
Randy meint
Spionagesoftware inklusive bei China Handys.