Die Premiummarken des Volkswagen-Konzerns Audi und Porsche wollen ihren Kunden eigene Ladenetze bieten. Zu den Plänen von Porsche hat die WirtschaftsWoche nun Neues in Erfahrung gebracht. Eine Station des neuen Ladekonzepts des Sportwagenbauers wird demnach in den Alpen errichtet, diverse weitere Standorte in Europa sollen folgen.
Porsche wolle am Brennerpass einen neuen Ladepark eröffnen, so die Wirtschaftszeitschrift. Bis zu zwölf Schnellladesäulen exklusiv für Fahrer eines Elektroautos der Marke seien geplant. Der Brenner sei einer von rund 100 vorgesehenen Standorten in Europa, an denen Porsche Strom-Tankstellen bieten will – idealerweise mit angeschlossenem Café. Derzeit suche das Unternehmen geeignete Standorte. Zehn bis 15 Stationen sollen in Deutschland entstehen, „vor allem in Richtung der alpinen Skigebiete“, sagte ein Sprecher.
Öffentliches Laden gilt als wesentlich für den Durchbruch von Elektroautos. Um seinen Kunden komfortable Langstreckenfahrten zu erlauben, hat Porsche 2017 mit Audi sowie BMW, Daimler und Ford den europäischen Anbieter von Schnellladesäulen Ionity gegründet. Dessen Stationen sind den Schwaben aber offenbar nicht exklusiv genug, daher bauen sie nun flankierend eigene Schnellladeparks.
Pro Ladepark verspricht Porsche bis zu ein Dutzend sogenannte HPC-Säulen (High Power Charging), die von Porsche Engineering entwickelt wurden. Damit wird Gleichstrom mit einer Leistung von bis zu 350 Kilowatt (kW) in die Akkus gepresst. Aktuelle Fahrzeuge unterstützen das noch nicht, neue Modelle werden es aber in absehbarer Zeit. Das bisher mit 270 kW am schnellsten ladende Serien-Elektroauto ist der als Sportlimousine und Shooting Brake erhältliche Porsche Taycan. In fünf Minuten lässt sich Energie für 100 Kilometer ziehen.
Als Nächstes bringt Porsche 2022 das Kompakt-SUV Macan in der neuen Generation als Elektroauto auf den Markt, erwartet werden wie beim Taycan hohe Motor- und Ladeleistung sowie alltagstaugliche Reichweite. Weitere Voll-Stromer sind geplant. Bis 2025 sollen bei Porsche 50 Prozent der Autos elektrisch angetrieben sein, bis 2030 gar 80 Prozent. Dass der Markt das hergibt, zeigt der Taycan: In den ersten neun Monaten dieses Jahres verkaufte sich das Elektroauto besser als die Sportwagen-Ikone 911er.
Bereits Anfang 2020 hatte Porsche einen Schnellladepark in der Nähe des Kundenzentrums in Leipzig eröffnet. Dort stehen ebenfalls zwölf Ladesäulen mit bis zu 350 kW Ladeleistung für schnelles Aufladen. Einen Teil der Säulen nutzt Porsche exklusiv, die anderen sind auch für Fremdfabrikate zugänglich. Den Aufbau eines eigenen Ladenetzes will Porsche nur in Europa vorantreiben. In den USA setzt die Volkswagen-Tochter weiterhin auf Electrify America, das Ladesäulen für Elektroautos aller Marken bietet. Das Unternehmen geht zurück auf den Dieselskandal, Volkswagen hatte sich zu Investitionen in die US-Ladeinfrastruktur verpflichtet.
Zu dem europäischen Schnellladenetz von Porsche hieß es zuvor, dass Kunden dort unkompliziert via Smartphone an sechs bis zwölf überdachten HPC-Säulen mit 350 oder mehr kW Leistung laden können werden. Es soll zudem hochwertige Wartebereiche mit Erfrischungsangeboten geben. Porsche konzentriert sich beim Laden auf vier Bereiche: Ladetechnik für das Zuhause der Kunden, Schnellladesäulen bei den Händlern, mit Partnern realisierte Lademöglichkeiten für Reiseziele wie Restaurants, Hotels, Golf- oder Tennisclubs sowie Schnellladesäulen an Fernstraßen.
Tesla-Fan meint
Doofe Frage – warum baut man einen Schnellader mit angeschlossenem Kaffee oben auf dem Pass?? Wenn ich den Brenner bis zum Pass hochgekommen bin komme ich auch problemlos wieder runter. Und ein angeschlossenes Kaffee will die Menschen möglichst lange da haben – was will ich oben auf dem Pass mit einem möglicherweise auf 100% geladenen Fahrzeug? Da habe ich keine Rekuperation und es geht in beide Richtungen bergab.
Hatte mich auch schon über den Tesla-Suc da gewundert und ihn auf dem Weg nach Italien links liegen gelassen.
Yogi meint
….der Chef war kürzlich unzufrieden, nun gibts Käffchen und wird im Vorstand namentlich erwähnt.
Kurt meint
Laden tut man nur bis 80% da bleibt noch genug zum rekuperieren.
bs meint
Ich verstehe nicht, warum sogar innerhalb das VW Konzern die 3 Marken sogar selber noch eigene Ladestation aufmachen wollen. Zudem sind die auch noch eigentümer bei IONITY. Und irgendwie bekommen die es nicht alle auf die Reihe zusammen.
Ein eigene Ladeinfrastruktur macht nur sinn wenn man eine bestimmte Marktdurchdringung mit seinen Autos hat. Das wird Porsche nie haben. Sogar VW schafft das insgesammt kaum. Sogar Tesla wird das nicht leicht fallen, aber die hatten keine Wahl.
Das Diess es zulässt solche Einzelaktionen zu machen, wo gerade Ladeinfrastruktur den insgesamt Ausbremmst, ist schon schwach.
MichaelEV meint
Geld spielt da eine untergeordnete Rolle. Ladeinfrastruktur muss für diese Kunden zuverlässig verfügbar sein, auch in den schwierigsten Situationen und das darf auch was kosten. Und eine der gravierendsten Situationen wird das Reiseaufkommen im Rahmen der Winterurlaube sein. Was Porsche da macht, ist aus meiner Sicht alternativlos.
Dark Erebos meint
Was soll den Diess da verhindern. Porsche hat im VW Konzern das Sagen. Zwar nicht mehr so extrem wie früher. Diess wird nie etwas gegen Porsche sagen wenn er seinen Job behalten will.
Jürgen Baumann meint
Wohin die auch kommen – Tesla ist schon da. Zum Beispiel auch im Hotel.
Herbs meint
Ergibt sich daraus in diesem Kontext eine Konsequenz?
Jürgen Baumann meint
Ja – wer zu spät kommt … und so weiter …
Herbert meint
Gut das Tesla nicht mit Porsche konkurrieren will und Porsche nicht mit Tesla.
Tesla darf die Masse abfertigen Porsche kümmert sich um diejenigen denen Geld egal ist.
Zu spät kommt hier niemand. Der Markt ist zu groß und zu vielfältig für einen Hersteller, da sind genug “Felle“ für alle da.
Jörg2 meint
Herbert
Porsche ist schon seit Jahren ein Massenhersteller.
Das, und da gebe ich Dir recht, im oberen Preisbereich.
Meine Vermutung ist, dass der Nimbus der alten Sportwagenschmieden (Motorentechnik auf „Uhrmacherniveau“, Klassensiege in so manchen Formeln…) immer mehr verblassen wird. Sinkende Stückzahlumsätze zwingen dann zu höheren Stückpreisen. Das verengt den Markt, auf dem sich dann alle Porsche, Ferrari, Lambo etc tummeln zusätzlich.
Die BEV-Technik bügelt da vieles glatt, was vorher ein Alleinstellungsmerkmal war.
Was bleibt ist der hohe Preis und das Logo. Vielleicht noch die Ziernähte mit kurvenangepasster Stichlänge. Das können die Chinesen aber auch schon.
Herbs meint
@Jürgen Baumann
Kann man denn an einer Porsche Ladestation am Brenner schlechter laden, wenn es da auch schon eine Tesla Ladestation gibt?
Ich verstehe immer noch nicht den Zusammenhang.
MichaelEV meint
@Jörg2
Andere Sportwagen leben viel mehr von ihren Motoren und Emotionen. Porsche lebt aus meiner Sicht von perfekter Ingenieurskunst, auf das komplette Fahrzeug bezogen. Das meiste davon bleibt auch mit Elektromotor erhalten.
Ich wette, Porsche wird die Transformation in diesem Segment mit Abstand am besten hinbekommen
Herbert meint
@Jörg2
bei 250.000 Produzierten Fahrzeugen im Jahr von Massenproduktion zu sprechen ist Unsinn…
Das produziert VW und Toyota in einer Woche.
Jürgen Baumann meint
@Herbs Wenn es denn noch freie Anschlussleistung hat? Da ist ja Hochgebirge. Und im Hotel dann am Destination Charger nuckeln? Bisschen Hase und Igel spielen … ????????
Jürgen Baumann meint
@Herbert: Das stimmt schon. Hersteller von Telefonen mit Wählscheibe konkurrieren nicht mit den Herstellern der Smart Phones. Und Hersteller von Bildschirmen mit Braun’scher Röhre nicht mit denen der Flachbildschirme. Auch da ist der Markt sehr gross. ????????
Herbert meint
Süße Anspielung auf den anscheinend so uneinholbaren technologischen Vorsprung Jürgen ????
Aber der Porsche Kunde legt in der Regel wenig Wert auf einen 40 Zoll Bildschirm der mittels Baumarkt Wandhalterung in ein minimal ausgestattetes und kaum individualisierbares Auto gedübelt wurde oder auf die so unschlagbare Software im Bereich des autonomen Fahrens.
Hier fährt man noch selbst und lässt sich gerne seinen Traum individuell fertigen und das auch noch in 20 Jahren.
Zwei komplett unterschiedliche Zielgruppen und unterschiedliche Firmenziele. Die einen wollen Masse die anderen ausdrücklich nicht. (Und ja selbst 300k im Jahr wären noch weit weg von Massenproduktion)
Auch wenn ein paar Macan, Cayenne oder Panamera Kunden wegfallen sollten interessiert das diese Marke wenig… das große Geld wurde und wird auch weiterhin mit den Sportwagen erwirtschaftet (Siehe z. B. die Bloomberg Liste über die Deckungsbeiträge)
Für den Gewinn von einem 911 müssen 30 Macan verkauft werden…
Da kann man paar nicht Sportwagenkunden die lieber Tesla Einheitsbrei fahren wollen locker verschmerzen.
Jürgen Baumann meint
@Herbert: Schau doch mal hier rein: 1,020 HP PLAID vs TAYCAN * Tesla Plaid Model S vs Porsche Taycan Turbo S 1/4 Mile Drag Race
Am Ende kauft sich so ein typischer Sportwagenkunde gleich einen Plaid. Online am Handy.
Masse mit Klasse?
Herbert meint
Mensch Jürgen ein Sportwagen hat leider gar nichts mit einer 4türigen Limousine zu tun. Egal ob plaid oder Taycan.
Und 1/4 Meile Quatsch interessiert in dem Segment kein Mensch. Außer ein paar Amis.
Der 911 Kunde kauft sich nicht um sonst einen 2türer und keinen 2,5t Kollos der nur gerade aus schnell ist.
Auf der Nordschleife z.b. ist selbst ein 450PS 911 (7:25) schneller als ein 1000PS Plaid (7:35)
Von GTx Fahrzeugen reden wir erst gar nicht…
Jürgen Baumann meint
@ Herbert: Alles Verbrenner? Keine Dampfmaschine mehr dabei? Süss. Bist Du auch Mitglied bei einer Museumsbahn mit Zahnstangenantrieb? Das war auch „High Tech“ ????????
Herbert meint
Nene nix Dampf ich bin neben den Verbrennern noch in einer viel früheren Epoche hängen geblieben. Das gute alte Pferd.
Ein wunderbares Hobby.
Und ein Milliardengeschäft weltweit, obwohl die Pferde ja längst keine Daseinsberechtigung mehr haben da Verbrenner und in Zukunft die E-Mobilität ja drücken überlegen sind…
Die Züchter, Hufschmiede, Sattelmacher ect. Verdienen sich dumm um dämlich an einem völlig veralteten Fortbewegungsmittel.
Klar haben in den letzten 200 Jahren nur 1% der oben genannten wirtschaftlich überlebt aber das interessiert die die sich aktuell eine goldene Nase mit dem Thema Pferd verdienen recht wenig.
Porsche wird genau diese Rolle bei den Verbrennern einnehmen.
Ein Kleinserienhersteller der auch noch in Jahrzehnten viel Geld mit einem auf dem Blatt Papier völlig überholten Produkt Milliarden verdient.
Und warum? Weil es halt wie beim Pferd immer noch viele mit zuviel Geld gibt die sich gerne ein Stück Vergangenheit bewahren. Nicht weil es besonders effizient oder nachhaltig oder gar günstig ist nein einfach nur weils geil ist Spaß macht und nicht jeder hat????
Jürgen Baumann meint
Pferde oder irgendwelche Hybride – also Maulesel oder Maultiere? Es soll ja Leute geben, die halten ein PHEV (Hybrid) für ein Elektroauto. Wahrscheinlich wegen des elektrischen Anlassers … ????????
Jürgen Baumann meint
Teslas Schnellladenetz wächst auf 30.000 „Supercharger“
Also global. Zur Erklärung – global heisst auch ausserhalb Deutschland. Und die 100 – wann stehen die? Also auch ausserhalb der Alpen? Und die Distanz zu den 30‘000 – gibt es da eine Idee? Oder fährt der Porsche weiter nur im Gebiet D-A-CH im Kreis?
Herbert meint
Diese wirren Gedankengänge sind heutzutage ganz simpel therapierbar.
Man muss sich nur helfen lassen wollen…
Jürgen Baumann meint
Ich weiss – ein bisschen Konfrontationstherapie kann helfen. Geht es Dir schon besser?
E-Flieger meint
Also:
TESLA öffnet seine exklusiven Ladeparks.
Porsche und Audi bauen neue exklusive Ladeparks.
Ob da auch so viele schreien „Öffnet für Alle!“ ?
Welcher Weg wird es am Ende sein?
Steven B. meint
Exklusiv bezieht sich vielleicht auch auf den Preis und die freigegebene Leistung, nicht unbedingt „nur“ Porsche und Audi Fahrzeuge. Man darf alles auf die Goldwaage legen, muss es aber nicht. Etwas mehr Spielraum zur Interpretation wäre in dem Fall vernünftig.
Dark Erebos meint
Also die Ladestationen von Audi kann jeder nutzen. Audi Fahrzeuge werden durch Reservierung bevorzugt. Ich glaube das gleiche wird es bei Porsche geben.
Franz mueller meint
Richtig so. Als Audi Kunde will ich mich nicht dauernd mit irgendwelchen Kia und Renault Fahrzeugen um die Ladeplätze streiten
Egon Meier meint
und die nervige Teslas, die zu faul sind, sich ihre eigenen superkomfortablen Schnelllader zu suchen, sind auch endlich weg.
Ernsthaft:
Ich kann mir kaum vorstellen, dass man exclusiv mit Porsche+Audi eine vernünftige Auslastung gewährleisten kann. Ich vermute, dass auch alle anderen BEV laden können aber die Konzern-Edeltöchter per Reservierung bevorzugten Zugang haben und auch exclusiv die Serviceangebote nutezn dürfen.
Steven B. meint
ist es dir einmal aufgefallen, dass bei den Bildern auf „goingelectric“ nicht nur die „anderen“ Marken zu sehen sind, sondern immerwieder auch Tesla Fahrzeuge? Erstaunlich ist das schon, wo ihre „Zapfsäulen“ so viel toller und überhaupt schöner sind.
MichaelEV meint
Da haben sich ja zwei gefunden. Die öffentliche Ladeinfrastruktur ist für alle da!
Rene meint
Naja, wenn ich bei Tesla SC tanke, sind ja nur Gleichgesinnte da – bei anderen Ladeparks kann ich meinen Tesla besser präsentieren
Egon Meier meint
„Naja, wenn ich bei Tesla SC tanke, sind ja nur Gleichgesinnte da – bei anderen Ladeparks kann ich meinen Tesla besser präsentieren“
@rene
Poser-Gene?
So kenne ich die Tesla-freunde im Kollegenkreis. Den allermeisten anderen ist so eine Haltung peinlich – dir wohl nicht
Rene meint
@Egon Meier
Da ist wohl meine Ironie nicht richtig zum Ausdruck gekommen … habe auch keinen Tesla …
Chipwomen meint
Egon, lass uns morgen bei Kaffee mal reden, wie wir hier weiter machen.
150kW meint
Exklusive Ladenetze sind sch…
Mäx meint
Außer für die die es nutzen können, siehe Tesla. Die sind happy mit dem Supercharger Netz.
Allgemein bin ich aber der gleichen Meinung.
Es ist unsinnig, dass man mehrere exklusive Ladenetze parallel aufbaut.
Tom meint
Nur Blöd das Audi kein Porsche ist und sie somit nicht dort laden können…
Ich finde sowas Sinnlos, wenn dann sollen solche Ladeparks für alle zugänglich sein.
Es gibt ja auch keine Tankstelle exclusiv für Porsche Kunden.
Franz Mueller meint
Doch, Audi und Porsche arbeiten zusammen. Fahrzeuge beider Marken dürfen exklusiv laden
Dark Erebos meint
Naja die kommenden Fahrzeuge auf der PPE Platform sind zum großteil von Audi entwickelt worden. Und Porsche wird den Großteil der kommenden Fahrzeuge auf dieser Platform bringen. Welche das sind kann man intern ganz leicht nachschauen.
Bernhard meint
Vollkommen richtig. Und am Brenner werden dann die Berge weggesprengt damit jeder BEV-Hersteller einen exklusiven Ladepark nur für seine Kunden einrichten kann. Und jeder baut dann noch einen Riesenwerbemast damit man seine Ladesäulen auch finden kann.
Envision meint
Genau, weg mit dem Gesindel, soll halt rekuperieren wenn der Brenner Pass geschafft ist ;-)
MAik Müller meint
Entfernt, da themenfern. Die Redaktion.
David meint
Ja, aber ist es für mich als Porschefahrer zumutbar, mit Audifahrern in demselben Raum meinen Flat White zu trinken? Dabei fahre ich schon regelmäßig zum Gardasee. Was kann man da machen? Eingabe bei der Europäischen Kommission für Menschenrechte?
Ernesto 2 meint
LOL you made my day ;-) großartige Ironie!!