Der Umbau des Standorts Emden zum ersten niedersächsischen Werk für E-Fahrzeuge ist laut Volkswagen auf der Zielgeraden. Das Werk wird seit dem vergangenen Jahr im laufenden Betrieb für die Produktion von Stromern umgebaut und zusätzlich um neue Strukturen erweitert.
„Die Anlaufvorbereitungen für die Produktion des Volkswagen ID.4 laufen auf Hochtouren. Alles ist bereit, um in Emden Anfang des kommenden Jahres den schnellen Hochlauf der E-Mobilität im Rahmen der Accelarate Strategie voranzutreiben“, so das Unternehmen. Die ersten Vorserienfahrzeuge des bereits in Zwickau entstehenden Kompakt-SUV ID.4 würden bereits im Karosseriebau, der Lackiererei und zeitnah in der Montage gefertigt. Im Frühjahr 2022 beginne die Volumenproduktion. Dafür habe man eine Milliarde Euro in die Um- und Neubaumaßnahmen investiert.
Gleichzeitig laufen in Emden Qualifizierungsmaßnahmen für die rund 8000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Dafür nutze man das vorhandene Know-how und die Erfahrungen im Produktionsnetzwerk, erklärte Volkswagen. Seit dem Frühjahr 2020 seien bereits rund 400 Beschäftigte aus allen Bereichen am sächsischen Standort Zwickau gewesen, um von den dortigen Anlauferfahrungen zu lernen. Zwickau wurde als erstes Volkswagen-Werk zum Produktionsstandort für E-Fahrzeuge in Deutschland umgebaut. Dort entstehen neben dem ID.4 auch der Kompaktwagen ID.3 sowie die kompakten SUV/Crossover der Audi-Reihe Q4 e-tron sowie das ID.3-Pendant der Seat-Schwestermarke Cupra.
„Mit dem Umbau des Standortes Emden zum E-Werk machen wir einen weiteren entscheidenden Schritt in der Transformation von Volkswagen zum softwareorientierten Anbieter nachhaltiger Mobilität“, sagte der Produktionschef der Marke Volkswagen Christian Vollmer. „Den schnellen Hochlauf der E-Mobilität treiben wir mit der Strategie Accelerate voran. Dafür rüsten wir nach und nach das globale Produktionsnetzwerk von Volkswagen um – in China, den USA und in Deutschland.“
Fertigung wird produktiver
Werkleiter Uwe Schwartz betonte: „Mit dem Neubau von zusätzlichen Fertigungshallen sowie der Anpassung der Strukturen an die modernsten Standards, sind wir in der Lage, unsere E-Fahrzeuge zu produzieren.“ Prozessoptimierung, Digitalisierung und direkter Wissenstransfer im Produktionsnetzwerk von Volkswagen seien die wesentlichen Hebel, um die Produktivität am Standort zu steigern und die Fertigungszeit pro Fahrzeug deutlich zu senken.
Nach dem im nächsten Jahr auch in Emden startenden ID.4 soll ab 2023 auch der „Aero B“ als Limousine und Kombi vom Band laufen – ein vollelektrisches Modell in der Größe des Passat. Bis dahin werden laut Volkswagen insgesamt sechs zusätzliche Fertigungshallen und Logistikgebäude auf dem 4.300.000 Quadratmeter großen Werkgelände entstanden sein. Die Modelle Passat sowie Arteon und Arteon Shooting Brake fertigt der Standort in einer mehrjährigen Übergangsphase weiter.
Das Werk Emden werde mit der Volumenproduktion von E-Fahrzeugen ab 2022 maßgeblich dazu beitragen, die Volkswagen-Neuwagenflotte zu elektrifizieren und die CO2-Emissionen der Fahrzeuge zu senken, unterstrich der Konzern. Die Umsetzung einer bilanziell CO2-neutralen Fertigung nehme bei der Transformation des Standorts eine zentrale Rolle ein. Im Werk Emden werde dazu der Einsatz von regenerativen Energiequellen und nachhaltigen Logistikprozessen vorangetrieben. Mit der Initiative „no plastics“ reduziere das Werk zudem die Plastikabfälle in der Produktion deutlich.
Yogi meint
Wieviel veraltete 400V Systeme mit Langsamladefunktion im Winter und miserablem Bedienkonzept man wohl noch benötigt?
Thomas Claus meint
Schön auch davon mal wieder zu hören. Hoffentlich gibt es dann keine größeren Probleme mit der Zulieferung.
Egon Meier meint
Der Ausbau könnten in den allgemeinen Hochlauf der Lieferketten passen.
Könnte …
China stellt sich gerade mit no-covit selbst ein Bein und so ganz allmählich könnte sich diue Welt auf die geänderte Situation einstellen.
Wenn in 22 die Halbleiter auch wieder etwas zahlreicher werden ..
Egon Meier meint
Das Projekt in Emden hat für Zwickau wieder den Vorteil, dass man sich auf weniger Karosserie- und Ausstattungsvarianten konzentrieren kann.
Für den Gesamtausstoß ab 1.1.2022 ist allerdings weniger die theoretische Werkskapazität als die Lieferkette verantwortlich.
Die 95g-c02-Flottenzielgröße fällt weg. Nun könnte es ungebremst losgehen.
Hoffentlich reichen im Konzern die Kapazitäten um den i.3-Pure wieder bestellfähig zu machen.
Werner Mauss meint
Einen großen Ausstoß wird es ab 1.1 nicht geben, da da noch Winter ist. Ab Frühjahr heißt es im Artikel und das geht bekanntlich bis Juni.???? Ja, es werden wieder die Phantasiezahlen kommen, wie immer. Wenn’s nicht klappt, muss halt das Halbleitermärchen herhalten, auch wie immer.????VW, unser E Auto Messias ????
Mäx meint
Na klar…“Halbleiter-Märchen“
Weltweit quer durch alle Branchen durch gibt es Engpässe von Produkten die auf Halbleiterknappheit zurückzuführen ist.
Aber VW als einziger erzählt hier ein Märchen…logisch logisch.
Realist meint
Was interessieren schon Tatsachen, wenn man doch ganz viel Meinung hat.