Der Daimler-Konzern macht die Kernmarke Mercedes-Benz fit dafür, zwischen 2030 und 2035 vollelektrisch zu werden. Dazu planen die Schwaben zusammen mit Partnern die Produktion eigener Batteriezellen. Für mehr Nachhaltigkeit wird eine Recyclingfabrik errichtet, wie das Unternehmen jetzt bekräftigte.
Vorstandschef Ola Källenius erklärte bei einer Branchenkonferenz des Handelsblatts: „Wir werden auch selbst eine Recyclingfabrik bauen, damit wir diese Technologie beherrschen und auch können.“ Daimler wolle den Anteil von wiederverwerteten Teilen in seinen Autos schrittweise erhöhen, sagte er. Källenius sprach dabei auch Batteriezellen an. Bei Elektroautos solle es möglich sein, diese neu zu nutzen oder wiederzuverwerten. Daimler arbeite in dem Bereich mit Partnern zusammen. „Da sind große Fortschritte gemacht worden“, so der Daimler-Chef. Einzelheiten zu der Fabrik nannte er nicht.
Källenius will das Mercedes-Benz-Geschäft auf elektrisches Fahren ausrichten. Bis 2022 sollen nach früheren Angaben in allen bedienten Segmenten Batterie-Fahrzeuge verkauft werden. Ab 2025 sollen alle neuen Fahrzeug-Architekturen ausschließlich elektrisch sein und die Kunden für jedes Modell eine vollelektrische Alternative zur Auswahl haben. Zur Mitte des Jahrzehnts soll Mercedes-Benz rund 50 Prozent seiner Neuverkäufe mit reinen Stromern oder Plug-in-Hybrid-Autos erzielen.
Für die für Elektroautos benötigte Batteriekapazität sieht Daimler weltweit die Errichtung von acht „Gigafabriken“ zur Zellproduktion vor. Eine der Partnerschaften dazu wurde mit dem Stellantis-Konzern (u. a. Fiat, Chrysler, Citroën, Peugeot, Opel) und der Total-Tochter Saft geschlossen. Zu der geplanten Recyclingfabrik für Batterien hieß es im Juli, dass diese im badischen Kuppenheim entstehen soll. Damit entwickele man Know-how und sichere sich Recyclingkapazitäten. Der Start sei für 2023 geplant.
Källenius hatte bereits 2019 nach der Übernahme des Daimler-Vorstands von Dieter Zetsche erklärt, das Unternehmen stärker auf Elektromobilität und Nachhaltigkeit auszurichten. In diesem Jahr teilte er dann mit, den Konzern in eine Pkw- und eine Lkw-Sparte aufzuteilen. Erstere wird als Mercedes-Benz firmieren und in diesem Jahrzehnt die Weichen dafür stellen, vollelektrisch zu werden – „überall dort, wo es die Marktbedingungen zulassen“.
Werner Mauss meint
Das Nachhaltigste ist es wenige Modelle zu bauen mit überschaubarer einfacher Technik, die lange halten und Update fähig sind. Bei deutschem Modell Wirrwarr mit homöopathischen Garantien, ist alles auf Verbrauch und Wegwerf ausgelegt um maximalen Profit zu generieren.
Gerald Grauer meint
Ausser bei Porsche, da gibt es nichts zu recyceln, da 76% aller jemals gebauten Porsche noch fahren. :-)
Holger meint
Würde es nicht Sinn ergeben wenn die deutschen Autobauer dazu ein Joint Venture machen? So ein Unternehmen kann irgendwann für richtig viele Möhren gelistet werden…..
Nostradamus meint
Der Hersteller recycelt eigene Produkte – hervorragend! Das sollte gesetzliche Pflicht werden! Zurzeit jeder Hersteller kümmert sich nur um Profit. Dadurch entstehen Produkte die sind in Produktion preiswert, für die Recycling aber oft sehr schwierig. Mit der Verbindung Herstellung – Recycling jeder Hersteller wird sich bemühen eigene Produkte Recyclingfreundlich zu machen. Aktuell ist das Recycling von Batterien ein heißes Thema.
Randy meint
Der erste Hersteller, der ein eigenes Recycling Center aufgebaut hat war übrigens BMW schon vor 20 Jahren. Erstaunlich dass ausgerechnet Tesla sowas bis heute nicht macht.
Gunarr meint
Immerhin konzentriert sich JB Straubel, einer der wichtigsten Tesla Investoren, inzwischen auf das Batterierecycling.